Best Of GLÜCK UND ERFOLG

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Udo Michaelis

Best Of GLÜCK UND ERFOLG

Teil 1 bis 3

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Teil 1 - Tipps zur Persönlichkeitsentwicklung

Wenn der Erfolg immer wieder verhindert wird

Wie man es schafft, jedes Problem zu knacken

Wann und wie erfüllt sich ein Wunsch?

Haben negative Gefühle überhaupt einen Sinn?

Das eigene Leben verändern durch umgekehrte Betrachtung

Sich verbiegen um es den anderen recht zu machen?

Wie Du Dir sinnvolle Ziele setzt und diese auch erreicht

Die drei Möglichkeiten, sich angemessen in einem Beziehungsstress zu verhalten

Glück oder Unglück entsteht nicht zufällig

Durch Krisen und Scheitern zum Erfolg

Der Fluss des Lebens

Ist Glück der Sinn des Lebens?

Intuition ist dem Verstand haushoch überlegen

Teil 2 - Glauben und Spiritualität

Wie es uns gelingt, die Welt zu verändern

Das Kreuz - Gedanken zum Karfreitag (Teil 1)

Das Kreuz - Gedanken zum Karfreitag (Teil 2)

Religiöser Muff oder gelebter Glauben, der vom Hocker reißt

Christlicher Glaube kann krank machen - oder gesund

Behandle andere Menschen so, wie Du von ihnen behandelt werden möchtest

Die Wahrheit (Teil 1) - Die Fenster des Turmes

Die Wahrheit (Teil 2) - Das spirituelle Outing

Die Wahrheit (Teil 3) - Blick über den Tellerrand

Was ist der Wille Gottes für Dein Leben?

Teil 3 - Tierisches und Satirisches

Souveränität - oder was wir von Sattelstörchen lernen können

Stärke Deine Stärken (Teil 1) - Das Trainingsprogramm

Stärke Deine Stärken (Teil 2) - Klassentreffen

Stärke Deine Stärken (Teil 3) - Die Berufung

Fünf Eigentore - Ergebnis 3:2

Der Immobilienmakler

Mein Freund Malte - Das Fettnäpfchen

Helmut Kohl und Loddar Matthäus sprechen Englisch (1) - Der Urlaub

Moderne Kunst

Was koche ich morgen?

Fußball ist nichts für Weicheier

Helmut Kohl und Loddar Matthäus sprechen Englisch (2) - Politik und Fußball

The large over-compositor

Impressum neobooks

Teil 1 - Tipps zur Persönlichkeitsentwicklung

Haben Sie auch schon über Methoden gelesen, die den sicheren Erfolg versprochen haben? Vielleicht haben Sie auch das eine oder andere Seminar besucht. Und - hat sich Ihr Leben dadurch dauerhaft positiv verändert? Oder hat sich nach viel versprechenden Anfangserfolgen am Ende wieder der alte Zustand eingestellt? Manches klingt von der Theorie her zwar einleuchtend, lässt sich aber im eigenen Leben nicht praktisch umsetzen.

Das ist genau der springende Punkt: Was nützt ein noch so gutes Konzept, wenn es bei Ihnen persönlich nicht klappt? Eine neue theoretische Erkenntnis verändert noch lange nicht das eigene Verhalten. Alle Methoden und Techniken machen nur dann Sinn, wenn sie in der Praxis funktionieren. Ist das nicht der Fall, kann man sie getrost in die Tonne treten. Von der Fußball-Legende Adi Preißler vom BVB stammt der Spruch: “Grau is' alle Theorie, wichtig is' auf’n Platz.” Recht hat er!

Wenn Menschen durch das praktische Anwenden des Gelesenen glücklicher und erfolgreicher werden, dann sind die Tipps gut. Genau das ist der Anspruch des ersten Teils dieses Buches.

Der Titel heißt „Best of GLÜCK UND ERFOLG“, weil es sich hier um eine Auswahl der beliebtesten Beiträge aus dem gleichnamigen Blog handelt. Die meisten Artikel wurden so übernommen, wie sie ursprünglich geschrieben waren und nur einzelne geringfügig verändert, bzw. leicht gekürzt.

Eine kleine Anmerkung des Autors: Für meinen Blog habe ich als Ansprache das persönliche „Du“ gewählt. Deshalb höre ich konsequenterweise jetzt auch hier auf mit dem „Siezen“ und wünsche Dir viel Spaß beim Lesen!

Wenn der Erfolg immer wieder verhindert wird

Habt Ihr schon mal den Spruch gehört "Wir leben in einer Leistungsgesellschaft"? Wahrscheinlich schon! Aber entspricht diese Aussage denn überhaupt der Wahrheit? Meine Antwort: "Eindeutig nein!" Wenn wir für unsere Leistung bezahlt würden, dann wäre jeder steinreich, der am Hochofen oder im Bergwerk schuftet. Alle Malocher mit einer 60-Stunden-Woche müssten längst Millionäre sein. Andererseits hätte so mancher Filmstar oder berühmter Musiker ein relativ geringes Einkommen. Wenn es nach Leistung ginge, dann hätte der Vorstandschef eines Multikonzerns vielleicht ein 20 % höheres Gehalt im Vergleich zu einem Mitarbeiter der untersten Hierarchieebene. Sie Verdienst würde aber niemals das 200fache betragen.

An unserer Leistung kann es also nicht liegen, ob wir viel oder wenig verdienen. Welche Faktoren spielen also dann eine entscheidende Rolle? Das Prinzip, durch welches unsere Einkünfte bestimmt werden, ist folgendes: Wir bekommen genau das Geld, was wir oder unsere Waren, bzw. Dienstleistungen auf dem Markt wert sind. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn ich will, kann ich für meine Leistung einen extrem hohen Preis verlangen. Gibt es jedoch keinen, der gewillt ist, diesen Preis zu zahlen, dann bleibe ich auf meiner angebotenen Ware oder Dienstleistung sitzen. Den potentiellen Käufer interessiert es nicht die Bohne, wie viele Stunden ich für diese Leistung geknechtet habe. Er kauft genau dann, wenn der Nutzen für ihn höher ist, als der zu zahlende Preis. Zumindest muss er das Gefühl haben, dass beides in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander steht. Bei Arbeitsverträgen ist das nichts anderes. Ein Angestellter verkauft einem Arbeitgeber seine Arbeitskraft. Die zur Verfügung gestellte Zeit wird durch Zahlung eines Gehaltes "gekauft". Ist der Chef davon überzeugt, dass der Nutzen des Mitarbeiter für das Unternehmen geringer ist, als dessen Tätigkeit kostet, wäre seine Entlassung die logische Konsequenz.

Diejenigen, die ihren Preis zu niedrig ansetzen, haben in der Regel ein Problem. Bewusst oder unbewusst glauben sie daran, dass ihre angebotenen Leistungen eher minderwertig sind. Wer jedoch davon überzeugt ist und wirkungsvoll rüberbringt, dass seine Produkte, Dienstleistungen oder der Arbeitseinsatz für die angestrebte Zielgruppe wertvoll sind, wird keine Schwierigkeiten haben, auch höhere Preise zu verlangen.

Einmal war ich unterwegs zu einem Kundentermin. Als ich nach einer kurzen Pause mein Auto starten wollte, ging nichts mehr. Also rief ich den Notdienst an. Der Mechaniker hatte bereits nach fünf Minuten den Fehler gefunden. Eine Leitung hatte sich gelöst. Nach weiteren fünf Minuten war der Schaden behoben, und ich konnte weiterfahren. Hat der Mechaniker eine hohe Leistung erbracht? Ihr werdet mir wahrscheinlich zustimmen, dass man bei einer zehnminütigen Arbeitszeit, zuzüglich An- und Abfahrt, nicht gerade von einer umfangreichen Arbeitsleistung sprechen kann. Die Wirkung war allerdings enorm. Durch das Know-how des Mechanikers lief meine Karre wieder, und ich konnte pünktlich zu meinem Termin erscheinen. Noch einmal zusammengefasst: Um jemanden zu einem Kauf zu überzeugen ist also nicht die Leistung, sondern die Wirkung entscheidend.

 

Wenn Euch klar ist, dass Eure Wirkung für den Erfolg wichtiger ist als Eure Leistung, seid Ihr schon weiter als die meisten Menschen. Die Mehrheit versucht ihre Erfolglosigkeit durch härteres Arbeiten und größere Anstrengungen zu kompensieren oder fügt sich in ihr Schicksal. Kreativität, leidenschaftliches Engagement, selbstsicheres Auftreten und Spaß an der Arbeit fördern die positive Wirkung der eigenen Person auf andere Menschen. Mein Vorhaben entsprechend zu kommunizieren ist natürlich ebenfalls wichtig. Was nutzt es, wenn ich gute Arbeit mache und niemand erfährt davon.

Aber selbst wenn ich all diese Dinge richtig mache, kann es sein, dass ich nach einigen Teilerfolgen immer wieder abrutsche. Ich kenne Situationen in meinem Leben, in denen ich mich für meinen Erfolg mächtig ins Zeug gelegt habe. Oft ging es erst ganz gut, aber nach einiger Zeit ist alles wieder den Bach runter gegangen. Nun gehöre ich zu denen, die nicht so schnell aufgeben. Also habe ich es erneut versucht und wieder und wieder. Irgendwann war ich ausgebrannt, müde und frustriert. Wenn Du Dich in einer solchen Lage befindest, nutzen Dir keine neuen Marketingstrategien, keine besseren Verkaufstechniken und keine manischen Erfolgsseminare mit "Tschaka" und verordneter Positivdenkerei. Falls Du trotz Einsatz und sogar Liebe für Deine Arbeit auf keinen grünen Zweig kommst, ist das ein Indiz für innere Blockaden.

Seelische Blockaden wirken aus dem Unterbewusstsein heraus. Sie manifestieren sich in Gehirn und Nervensystem. Von dort beeinflussen sie über das endokrine System das Immunsystem. Vereinfacht ausgedrückt: Der Körper wird geschwächt und der Hormonhaushalt gerät durcheinander. Das Resultat ist oft Energiemangel, Erschöpfung, Schlafprobleme und Krankheit.

Nun entstehen seelische Blockaden nicht irgendwie rein zufällig. Sie werden immer durch ein konkretes Ereignis ausgelöst. Während dieses Ereignisses wird eine Entscheidung getroffen, die danach fest in unserem Unterbewusstsein verankert ist. Treffen wir heute eine neue Entscheidung, die in eine andere Richtung läuft als die frühere, kommt es zu einem inneren Konflikt. Die alte Entscheidung boykottiert die neue und wir kommen nicht von der Stelle.

Ein Handwerker litt darunter, dass trotz ausreichender Kundschaft und vollen Auftragsbüchern nie genügend Geld vorhanden war. Immer, wenn es gut lief, machte er irgendeinen blöden Fehler und das Geld war wieder futsch. Während einer Systemaufstellung machte er eine erstaunliche Entdeckung: Er sah sich als kleiner Junge, der ein Gespräch seiner Eltern miterlebte. Sein inzwischen verstorbener Vater, dargestellt durch einen Stellvertreter, sagte etwas wie: "Die Reichen haben alle einen schlechten Charakter". Es stellte sich heraus, dass er als Kleinkind die Entscheidung getroffen hatte, niemals reich zu werden, weil er ja einen guten Charakter haben wollte. Diese Entscheidung von damals hat ihn ständig bei seinem Vorhaben boykottiert, finanziell erfolgreich zu sein. Durch die Hilfe eines Coachs wurde die Erkenntnis in seinem Unterbewusstsein verankert, dass diese frühere Entscheidung für die Gegenwart keinen Sinn mehr macht. Seine Blockade löste sich, und nun klappt es auch mit dem Erfolg.

Wie man es schafft, jedes Problem zu knacken

Problemlösungsstrategien gibt es wie Sand am Meer. Neben vielem wertlosen Blödquatsch gibt es sicherlich auch ein paar brauchbare Konzepte. Interessanterweise funktionieren die meisten nur bei kleineren Problemen und versagen bei den größeren. Die vorgeschlagenen Wege sind uns zwar auf kognitiver Ebene klar, aber irgendwie kriegen wir die Sache nicht vom Kopf ins Gefühl. Eine kritische Instanz in unserem Inneren verhindert, dass die neu gewonnenen Erkenntnisse unser Unterbewusstsein erreichen. Unser Problem ist als Gefühl gespeichert und in unserem Unterbewusstsein verankert.

Ich kenne genügend Leute, die sich Affirmationen reinziehen, bis die Birne qualmt. Aber das Problem will nicht weichen und manifestiert sich stattdessen umso schlimmer. Andere schicken ihren Wunsch nach Problemlösung als "Bestellung an das Universum". Wenn statt des Erhofften dann noch mehr Probleme geliefert werden, verstehen sie die Welt nicht mehr. Wenn Euch die bisherigen Strategien nicht zum gewünschten Ergebnis geführt haben, wird es jetzt einfach mal Zeit für einen neuen Blickwinkel. In diesem Beitrag und dem folgenden mit dem Titel "Wann und wie erfüllt sich ein Wunsch?" verrate ich Euch einige verblüffende Tricks, wie man die Sache mit seinem Unterbewusstsein klar kriegt.

Für manchen von Euch ist die folgende Denkweise sicherlich etwas ungewohnt, aber ich definierte den Begriff „Problem“ mal mit einer mathematischen Gleichung:

Problem = Ziel x Notwendigkeit x Machtlosigkeit

Wenn Du jetzt einen der drei Faktoren auf Null setzt, existiert das Problem auf einmal nicht mehr. Es löst sich komplett in Luft auf. Wenn kein Ziel mehr da ist, hast Du logischerweise auch kein Problem. Ist das Ziel zwar vorhanden, aber es ist Dir nicht so wichtig, ob Du Dein Ziel erreichst oder nicht, hast Du auch kein Problem. Bist Du Dir in einem Gefühl von Fähigkeit absolut sicher, Dein Ziel zu erreichen, hast Du ebenfalls kein Problem.

Die meisten Methoden zielen darauf ab, die Machtlosigkeit zu beseitigen. Man versucht den Glauben an sich selbst und die eigenen Schöpferkräfte zu stärken. Dieser Weg kann sehr anstrengend sein. Wenn nach Teilerfolgen auf einmal harte Rückschläge kommen, ist das ziemlich entmutigend.

Es gibt einen berühmten Satz in der Bibel: "Alle Dinge sind dem möglich, der glaubt!" Dieser Aussage stimme ich voll und ganz zu. Aber wie stelle ich es an, einen solchen Glauben zu aktivieren? Wie gelange ich zu der Überzeugung, dass ich mein Ziel hundertprozentig erreiche und dabei kein Stück zweifle? Machen wir uns doch nichts vor, das ist alles andere als leicht! Bei einfachen Spielereien habe ich das meistens locker hingekriegt. Anders verhielt es sich es bei Dingen, die für mich wirklich wichtig waren.

Einige östliche Religionen lehren, dass es gut ist, seine Ziele runter zu fahren, nach dem Motto: „Akzeptiere alles was ist, sei bescheiden und habe keine Ansprüche“. Ich habe festgestellt, dass ich mich bei diesem Weg auf Dauer auch nicht wohl fühle. Ein paar von meinen Lesern sind begeistert vom "LOL²A-Prinzip". René Egli hat sicherlich einige sehr interessante Sachverhalte zum Thema "Realitätsgestaltung" dargelegt. Mit seiner extremen "Hier-und-jetzt-Philosophie" kann ich aber ehrlich gesagt nichts anfangen. Klar, es ist oft hilfreich, seine Aufmerksamkeit stärker auf den Augenblick zu lenken. Vergangenheit und Zukunft völlig zu ignorieren und sich überhaupt keine Ziele mehr zu setzen, entspricht aber nach meiner Auffassung nicht der Natur des Menschen. Wir haben die Veranlagung, uns weiter zu entwickeln, vorwärts zu kommen und sind mit einem "Neulandinstinkt" ausgestattet. Die Menschen, die solche Aspekte nicht wahrhaben wollen, sind in meinen Augen Meister im Verdrängen.

Es ist bisher seltsamerweise noch kaum einer auf die Idee gekommen, bei der Notwendigkeit anzusetzen. Aber gerade das funktioniert am Besten. 99 % der Probleme beruhen nämlich auf einem Denkfehler, der die Notwendigkeit auf ein unangemessenes Level hievt. Wenn ich diesen Denkfehler korrigiere und ins Gefühl bringe, macht mein Unterbewusstsein auch keinen Stress mehr.

Wann und wie erfüllt sich ein Wunsch?

Unsere äußere Realität ist nach dem Resonanzgesetz ein Spiegelbild unsere inneren Zustands. Alles, worauf ich meine Aufmerksamkeit lenke, bekommt Energie, wächst und drückt sich in unserem Leben real aus. Wie kommt es dann aber, dass sich trotzdem viele Wünsche und Ziele nicht erfüllen, obwohl wir sie positiv und präzise formulieren?

Nehmen wir aber mal an, Du hättest ein finanzielles Problem, bei dem Du Deine Existenz als gefährdet ansiehst und wünschst Dir daher dringend das erforderliche Geld. Da für Dich die Notwendigkeit das Geld zu bekommen sehr hoch ist, schwingt dabei immer ein Mangelgefühl mit. Das ist gar nicht zu vermeiden, denn die Möglichkeit, das Geld nicht zu bekommen, stellt für Dich eine Gefahr dar. In Deinem Leben realisiert sich aber nicht das, was Du Dir wünschst, sondern alles, worauf Du Deine Aufmerksamkeit lenkst. Du hast Deinen Focus unbewusst auf den Mangel ausgerichtet und bestellst Dir daher noch mehr Geldprobleme. Das Ergebnis ist, dass Dein Mangelgefühl dann in Deinem Leben widergespiegelt wird.

Wann erfüllt sich denn nun Dein Wunsch und wann nicht? Dafür gibt es eine einfache Formel: Ist die Wahrscheinlichkeit höher als die Notwendigkeit, erfüllt sich Dein Wunsch. Ist jedoch die Notwendigkeit höher als die Wahrscheinlichkeit, passiert das Gegenteil. Es gibt also grundsätzlich zwei Möglichkeiten, dieses Verhältnis zu Deinen Gunsten zu verändern: Die eine liegt in der Erhöhung der Wahrscheinlichkeit und die andere in der Reduzierung der Notwendigkeit.

In meinem Beitrag "Wie man es schafft, jedes Problem zu knacken" habe ich schon darauf hingewiesen, dass die Erhöhung der Wahrscheinlichkeit manchmal äußerst mühsam ist. Aber fast alle Erfolgskonzepte bauen darauf auf. Es wird versucht, die eigenen Schöpferkräfte zu stärken, um so das Gefühl von Unfähigkeit und Machtlosigkeit zu beseitigen. Ich selbst habe es jahrelang versucht und bin regelmäßig gescheitert. Daher mein Rat an Euch: Setzt einen anderen Schwerpunkt! Auch wenn Du Dir das Ziel immer wieder positiv suggerierst und affirmierst, was das Zeug hält, es wird Dir oft nichts nützen. Dann kommst Du mit dem klassischen positiven Denken nicht weiter. Selbst die Methoden aus "The Secret" oder „Bestellungen an das Universum“ greifen hier nicht unbedingt. Ganz im Gegenteil – manchmal geht der Schuss sogar nach hinten los! Das alles funktioniert hervorragend bei Zielen, die keine existentielle Bedeutung haben. Daher will ich diese Methoden auch nicht kritisieren. Vieles davon ist für bestimmte Lebensbereiche sicherlich gut anwendbar. Außerdem haben diese Bücher das Bewusstsein verbreitet, dass wir Schöpfer unserer eigenen Realität sind. Insofern bin ich dankbar dafür, dass es sie gibt.

Eine einfachere Lösung liegt eindeutig in der Reduzierung der Notwendigkeit. Wir haben sieben Grundbedürfnisse, die bei uns Menschen erfüllt sein müssen (siehe dazu auch den Beitrag „Ist Glück der Sinn des Lebens?“). Ist eines davon gefährdet, schlagen unsere Instinkte Alarm. Es hat auch keinen Zweck, gegen diese Instinkte anzukämpfen. Tatsache ist jedoch, dass 99 % unserer Probleme auf einem Denkfehler, bzw. einer falschen Beurteilung begründet sind. Um auf das Beispiel „Geld“ zurückzukommen: Eines der sieben Grundmotive heißt „Überlebenssicherung“. Dieses Motiv ist bereits erfüllt, wenn wir genug zu essen, zu trinken und einen warmen und sauberen Schlafplatz haben.

In Westeuropa muss niemand verhungern oder erfrieren. Aber nur darum geht es unseren Instinkten in Wirklichkeit. Habe ich einen Berg voll Schulden und weiß nicht, wie ich sie zurückzahlen kann, reagieren meine Instinkte aufgrund falscher Informationen meines Emotionalgehirnes so, als wäre mein Überleben gefährdet. Die einzige Chance besteht für mich darin, meinem Unterbewusstsein klar zu machen, dass mein Grundbedürfnis trotz der Schulden erfüllt ist. Damit habe ich die Notwendigkeit heruntergefahren und kann mir Geld mit einem positiven Gefühl wünschen. Auch das Loslassen klappt dann, was bei hochgefahrener Notwendigkeit unmöglich ist.

Haben negative Gefühle überhaupt einen Sinn?

Um Gefühle überhaupt wahrnehmen zu können, benötigen wir eine emotionale Spannungsdifferenz. Wenn wir ausschließlich zufrieden wären, würden wir das gar nicht wahrnehmen. Erst wenn wir auch einen anderen Zustand als den der Zufriedenheit erleben, könnten wir das richtig einordnen.

Stellt Euch vor, jemand wächst in einem Land auf, in dem die Temperatur gleich bleibend 20° Celsius beträgt - Tag und Nacht, Sommer wie Winter! Wenn derjenige nie an einen Ort käme, an dem unterschiedliche Temperaturen herrschen, hätte er keine Vorstellung davon, was "warm" bedeutet. Erst wenn er einen Temperaturwechsel erlebt, entsteht für ihn "warm" und "kalt".

 

Bei unseren Gefühlen ist es nicht anders. Wir erleben ein Gefühl erst durch die Veränderung der Zustände. Diese Spannungsdifferenz gibt es allerdings nicht nur durch den Wechsel zwischen einem positiven und einem negativen Gefühl, sondern auch bei unterschiedlichen positiven Emotionen, z.B. der Wechsel zwischen Zufriedenheit, Begeisterung und Genuss.

Wenn es Dir gelingt, alle eigenen seelischen Blockaden vollständig zu lösen, ist es möglich, fast nur noch zwischen den einzelnen positiven Emotionen hin und her zu jumpen – aber auch nur fast! Hundertprozentig kannst, sollst und darfst Du das gar nicht erreichen. Alle negativen Emotionen total aus Deinem Leben zu verbannen wäre fatal! Sie erfüllen den wichtigen Zweck, Dein Überleben zu sichern.

Man kann alle Gefühle in zwei Hauptgruppen unterteilen: Belohnungsgefühle und Vermeidungsgefühle. Die Belohnungsgefühle führen Dich zu etwas hin und die Vermeidungsgefühle führen Dich von etwas weg. Wenn Du die Straße überquerst und ein Auto kommt auf Dich zugerast, sorgt ein Vermeidungsgefühl dafür, Dich mit einem Sprung in Sicherheit zu bringen. Gäbe es dieses Gefühl nicht, wärst Du schon längst tot.

Aber nicht alle Vermeidungsgefühle sind gut für uns. Die meisten entstehen durch Denkfehler und falsche Beurteilungen der Situation. Wenn ich das erkenne, kann ich daran etwas ändern. Es sollte also nicht unser Ziel sein, grundsätzlich alle negativen Gefühle in positive zu verwandeln, sondern nur die unangemessenen. Davon gibt es allerdings eine ganze Menge.