Umfang 28 seiten
Patricias Lust 3
Über das Buch
Seine Lippen suchten ihren Mund, verschlossen ihn, heiß und innig. Zärtlich streichelte er ihr Gesicht, ließ seine Hand über ihre Schultern wandern, zur Taille hinuntergleiten. Es war einfach wunderschön, dem Pärchen nur zuzuschauen. Ich musste an Julian denken, wie ich mich in seine starken Armen schmiegte, er mich feurig küsste. Ja spinn ich?! Der Scheißkerl schaut doch glatt zu mir rüber, zwinkert mir zu! Wieder hatte ich Julian vor Augen, den selbsternannten Frauenversteher. Als ich hier mit ihm im Bad auf der Liegewiese so zärtlich zusammen war. Hat er da auch mit anderen Weibern geflirtet, als er mit mir zusammen war? Wut stieg in mir hoch, abrupt drehte ich mich um. Elly schaute verwundert zu mir rüber. «Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?» «Ach, der Scheißkerl da drüben knutscht mit seiner Schnecke rum und macht mich gleichzeitig an». «Na und», Elly zuckte gleichgültig mit den Schultern. «Männer».
Sie sprang auf- «Komm mit ins Wasser». Auffordernd streckte sie ihre Hand aus, zog mich hoch. «Ist doch viel zu schön hier am See, um sich über so einen, – einen, – maskulinen Primaten zu ärgern». Recht hatte sie, ich lief mit. Der See war wirklich herrlich, überhaupt war der Tag herrlich. Noch nicht zu heiß und trotzdem schon angenehme Wassertemperaturen. Zügig schwammen wir hinaus, alberten herum, bespritzten uns mit Wasser, tauchten uns gegenseitig. Elly war meine Cousine, gleichzeitig Freundin und häufige Begleiterin, wenn ich irgendwo nicht allein hinwollte. Eigentlich waren wir recht gegensätzlich, aber vielleicht verstanden wir uns gerade deshalb so gut.
Elly war recht unsportlich, ein wenig pummelig und wurde vom anderen Geschlecht weitestgehend in Ruhe gelassen. Sie brachte es bei einer Party nach ein paar Bier einmal knochentrocken auf den Punkt. «Ich bin die typische Promillebraut, mich müssen sie sich erst einmal schön saufen»! So krass war es zwar nicht, doch ein Körnchen Wahrheit war an jedem Gerücht. Ich stach gegenüber Elly schon ab, das war uns sehr bewusst, doch es war uns egal. Ich spielte Tennis, ging reiten, war immer in Bewegung, kam nie wirklich zur Ruhe.