Spieglein, Spieglein in der Hand,wer lügt am meisten im ganzen Land?

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Spieglein, Spieglein in der Hand,wer lügt am meisten im ganzen Land?
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1. Auflage

02/2021

© J-K-Fischer Versandbuchhandlung Verlag und

Verlagsauslieferungsgesellschaft mbH

Im Mannsgraben 33

63571 Gelnhausen Hailer

Tel.: 0 60 51 / 47 47 40

Fax: 0 60 51 / 47 47 41

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www.j-k-fischer-verlag.de

Layout, Satz/Umbruch, Bildbearbeitung:

Lettero Verlagsservice, Rheine

ISBN 978-3-96850-032-4

Jegliche Ansichten oder Meinungen, die in unseren Büchern stehen, sind die der Autoren und entsprechen nicht notwendigerweise den Ansichten des J-K-Fischer-Verlages, dessen Muttergesellschaften, jeglicher angeschlossenen Gesellschaft oder deren Angestellten und freien Mitarbeitern.

Inhaltsverzeichnis

Zum Buch

Vorwort

Wie und von wem die Presse gesteuert wird

Wenig überraschend: NewsGuard warnt vor Anti-Spiegel

„Zeit“-Korrespondentin aus Moskau: dreistes, aber geschicktes Beispiel für das Propaganda-Lehrbuch

Kommentar der Tagesschau zum Holocaust-Gedenktag markiert neuen medialen Tiefpunkt

Geschichtsfälschung oder „peinlicher Fehler“? Laut Spiegel haben die USA Auschwitz befreit

Lobbyismus kostet jährlich Milliarden – wie dreist der Spiegel legalisierte Korruption verharmlost

Tiergartenmord: Wie der Spiegel Propaganda als Enthüllungen verkauft

Von der Leyens Berateraffäre – die Show für das „dumme Volk“

US-Haushalt 2021: US-Außenministerium bekommt fast eine Milliarde für anti-russische Propaganda

Der Fall Epstein: Die Desinformation im Spiegel geht weiter

Dreiste Lügen im Deutschlandfunk zum 6. Jahrestag der Vereinigung der Krim mit Russland

Natürlich auch bei Covid-19: EU meldet Desinformation durch russische Trolle!

Kein Wort im deutschen Mainstream: Gorbatschows verzweifelter Appell für den Frieden

Neuer Tiefpunkt im Spiegel: Ein „Experte“ rührt im Interview die Werbetrommel für Zensur

ARD-Sendung Kontraste muss dreist lügen, um Russland Propaganda vorzuwerfen

Interview über Giftgas in Syrien zeigt, mit welchen Mitteln die öffentliche Meinung beeinflusst wird

„Nukleare Teilhabe“: Der Spiegel verschweigt seinen Lesern, worum es wirklich geht

Bill Gates spendet dem Spiegel 2,3 Mio. Euro – wie unabhängig kann der Spiegel sein?

Spiegel-Interview mit dem V-Mann im Fall Amri – journalistische Fehlleistung erster Güte

Abgehörte Telefonate von Joe Biden: Chronologie des vielleicht größten Korruptionsskandals der Geschichte

Die Kunst des Weglassens: wie der Spiegel über die Telefonate von Biden und Poroschenko „berichtet“

„Verschwörungstheorien zerstören Existenzen“ – ein Paradebeispiel für Manipulation in der ARD

Aus Anlass der Rassenunruhen: Wie leicht Proteste gesteuert werden können

Wie die Tagesschau den Internationalen Tag gegen Folter für Propaganda missbraucht

Ukraine-Konflikt: Wie dreist der Spiegel über das heutige Treffen im Normandie-Format in Berlin lügt

Unglaublicher Justizskandal erschüttert Italien, aber kein Wort in den deutschen Medien

Kreml wollte Referendum in Schottland beeinflussen? Was wirklich im britischen Geheimdienstbericht steht

Wie viele Unwahrheiten in einen Focus-Artikel über Russland und Putin passen

In Russland wurde der weltweit erste Impfstoff gegen Corona registriert (nicht zugelassen)

NGOs und Think Tanks laut Spiegel „eine heimtückische Form der Kriegsführung“

COVID-19: Was der Spiegel über die Bestellung von Impfstoffen durch die EU-Kommission verschweigt

Transatlantischer Filz: Wie soziale Netzwerke, Medien und Geheimdienste zusammenarbeiten

Faktenfreies Trump-Bashing im Spiegel

Neue CIA-Dokumente zu Clinton freigegeben, aber die Medien verschweigen den größten Skandal der Geschichte

Weißrussland: Behauptungen westlicher Politiker und Medien bestehen keinen Faktencheck

Dreiste Desinformation garantiert: Wenn der Spiegel über Abrüstungsverhandlungen berichtet

Neue E-Mails belasten Joe Biden, aber die Medien schweigen und die Internetkonzerne zensieren

Facebook-Mitarbeiterin, die Biden-kritische Accounts löscht, war an Bidens Ukraine-Geschäften beteiligt

Bolivien: Wenn der Spiegel heute nicht mehr weiß, was er gestern berichtet hat

So weit ist es schon gekommen – der Spiegel fordert: „Schränkt die Versammlungsfreiheit ein“

Die amerikanische Kolonie – US-Firmen entscheiden in Deutschland, was die Wahrheit ist

Plumpe Werbung für die Pharmaindustrie: der Spiegel und die „Glücksspritze“

Zensur beim ZDF: Was Sie nicht erfahren sollen, wird hinterher aus den Sendungen geschnitten

Weiteres Beispiel für Zensur: Video mit Telefonstreich mit Norbert Röttgen in Deutschland gesperrt

2,3-Millionenspende zahlt sich aus: Bill-Gates-Propaganda im Spiegel

Zum Buch:

Auch in seinem neuen Jahrbuch hat Thomas Röper, der Autor der Internetseite «Anti-Spiegel», wieder einige der dreistesten Beispiele für Desinformation zusammengetragen, die 2020 in den deutschen Medien stattfanden.

Medial war das Jahr 2020 natürlich geprägt vom Coronavirus und den US-Präsidentschaftswahlen, aber das Buch erinnert uns auch daran, dass es zahllose weitere Themen gab, die es wert waren, in das Buch aufgenommen zu werden. Und es zeigt sich, dass die Medien eine bestimmte Agenda verfolgen, für die sie bereit sind, es mit der Wahrheit nicht immer allzu genau zu nehmen.

In 2020 verstärkte sich übrigens das Agieren der Betreiber von sozialen Netzwerken: Sie nutzten ihre Macht für eine Zensur auf noch nie dagewesene Weise und entfernten alles, was nicht in ihr gewolltes Narrativ passte.

Thomas Röper hat in diesem Buch über 40 Beispiele zusammengetragen, die dieses Vorgehen für jeden nachprüfbar aufzeigen. Und es handelt sich wirklich nur um Beispiele, denn das Buch hätte problemlos auch 3.000 anstatt 300 Seiten umfassen können.

 

Der Autor dokumentiert jedes einzelne „mediale Versagen“ und erläutert sie mal mit trockenem Humor, mal mit beißendem Sarkasmus. So entstand ein nahezu gruseliger Lesespaß, bei dem man oft nicht weiß, ob man lachen oder weinen möchte.

Vorwort

Anfang 2020 veröffentlichte ich das erste „Spieglein“, und der Erfolg hat mich ehrlich gesagt überrascht. Offensichtlich ist das Thema „Propaganda in deutschen Medien“ etwas, das viele Menschen interessiert, während andere bestreiten, dass es Propaganda in deutschen Medien heute überhaupt gibt.

Aber es gibt sie, wie ich bei der Arbeit auf meiner Webseite Anti-Spiegel.ru feststelle. Dort beschäftige ich mich täglich mit den Medien und dem, was die Medien „Berichterstattung“ nennen. Und wer das täglich tut, der entwickelt ein scharfes Auge für die Instrumente, mit denen die Medien die öffentliche Meinung in eine bestimmte Richtung beeinflussen. Das Beeinflussen der öffentlichen Meinung ist per Definition Propaganda, auch wenn viele glauben, es gibt in Deutschland heute keine Propaganda mehr.

Wer glaubt, dass Lügen das schlimmste Instrument der Propaganda sind, liegt falsch. Es wird natürlich, wie wir in diesem Buch sehen werden, auch schon einmal dreist gelogen. Doch Lügen sind für die Medien riskant: Es besteht nämlich die Gefahr, dass der Leser eine Lüge bemerkt.

Viel effektiver ist es, über Dinge, die nicht ins gewollte Bild passen, einfach gar nicht zu berichten. Wenn der Leser etwas nicht weiß, kann er sich darüber auch keine Gedanken machen. Daher ist das Wort „Lügenpresse“ in meinen Augen nicht der schlimmste Vorwurf, den man den Medien machen kann. „Lückenpresse“ finde ich wesentlich schlimmer.

Ein weiteres wichtiges Mittel der modernen Propaganda sind Adjektive. Ein Beispiel: „Präsident Obama hörte aufmerksam und interessiert zu“ klingt viel schöner als „Präsident Trump blickte währenddessen grimmig drein“. Mit solchen wertenden Formulierungen werden Assoziationen geschaffen, und ob wir wollen oder nicht: Für die meisten klingt „Obama“ sehr positiv, während der Name „Trump“ negativ klingt. Das liegt an der anhaltenden Berieselung mit entsprechenden Adjektiven.

Egal, wie kritisch wir sind oder für wie kritisch und wachsam wir uns halten, diese Dinge laufen unterbewusst ab und beeinflussen jeden von uns.

In den vielen Beispielen für Propaganda, die ich in diesem Buch aufzeige, kann man sehen, wie diese Strategie funktioniert: Mal wird offen und dreist gelogen, mal werden Dinge verdreht, mal werden sie komplett weggelassen, aber immer spielen die Adjektive eine wichtige Rolle. Wer Texte ganz bewusst liest und auf diese Dinge achtet, dem springt die tägliche Propaganda der deutschen Medien mit der Zeit direkt ins Gesicht.

In 2020 spielten die sozialen Netzwerke eine wichtige Rolle in der Medienlandschaft, denn sie haben in diesem Jahr ihre Zensur massiv verschärft. Alleine YouTube hat Ende 2020 mitgeteilt, über 8.000 Kanäle aus politischen Gründen gesperrt zu haben. Auch im US-Wahlkampf haben sie eine wichtige Rolle gespielt, weshalb sich viele Kapitel in diesem Buch explizit mit den sozialen Medien, den Internetkonzernen und ihrer Rolle in der Propaganda beschäftigen.

Obwohl 2020 von zwei Themen, dem US-Wahlkampf und Corona, dominiert wurde, finden wir in diesem Buch auch viele Kapitel über andere Themen. Wichtig ist dabei, dass Sie sich beim Lesen der Kapitel in Erinnerung rufen, wann diese Kapitel als Artikel geschrieben wurden, denn sie beleuchten ein Thema aus der Sicht ihrer Zeit. Daher erwähne ich auch stets, wann die Artikel auf dem Anti-Spiegel erschienen sind. Natürlich habe ich sie für das Buch ein wenig umgeschrieben, aber sie bleiben trotzdem auf dem Wissensstand ihrer Veröffentlichung.

Auf meiner Webseite Anti-Spiegel.ru habe ich im Jahr 2020 etwa eintausend Artikel veröffentlicht. Für dieses Jahrbuch der Propaganda habe ich über 40 davon ausgewählt. Das kann natürlich keine vollständige Darstellung der Propaganda in 2019 sein – man könnte noch hunderte solcher Bücher mit Beispielen füllen, aber diese Zusammenstellung liefert einen interessanten Überblick darüber, was die Medien in Deutschland tun.

Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre interessante Unterhaltung und –

bleiben Sie kritisch!

Ihr Thomas Röper

Wie und von wem die Presse gesteuert wird

Wer das erste „Spieglein“ gelesen hat, kennt dieses Kapitel bereits. Aber es ist zum Verständnis darüber, wie die Medien im Westen funktionieren, so wichtig, dass ich es hier noch einmal aufzeigen will. Wer es kennt, kann es überspringen oder zur „Auffrischung“ noch einmal lesen.

Weil die „Gläubigen“ der Mainstream-Medien es für eine Verschwörungstheorie halten, dass die Medien in Deutschland „gleichgeschaltet“ sind, will ich hier einmal aufzeigen, warum es dennoch stimmt und wie es funktioniert.

Claus Kleber vom „heute-journal“ sagte einmal sinngemäß, es wäre doch Unsinn, zu behaupten, seine Berichterstattung wäre gesteuert, schließlich riefe ihn niemand in der Redaktion an, um ihm zu sagen, was er berichten soll.

Das stimmt sicherlich, aber andererseits wissen er und andere Journalisten sehr genau, was sie berichten sollten, wenn sie ihren Job auch weiterhin machen möchten. Da braucht es natürlich keinen täglichen Anruf „von oben“.

Doch die „Qualitätsmedien“ bekommen auch reichlich Unterstützung, damit sie berichten, was gewünscht wird. Ich habe schon früher aufgezeigt, dass alleine das Pentagon über 27.000 Mitarbeiter hat,1 deren einzige Aufgabe es ist, Nachrichten zu produzieren, die dann über Nachrichtenagenturen den Weg in unsere Nachrichten finden. Das ist per Definition Propaganda, und Claus Kleber hat kein Problem damit, diese Meldungen aus dem Pentagon als Nachrichten zu verkünden.

Die Medien haben mit rückläufigen Auflagen und fallenden Einnahmen zu kämpfen, was in jeder deutschen Redaktion schon zu Kündigungswellen geführt hat. Wenn aber immer weniger Journalisten in einer Redaktion die gleiche Menge Artikel „produzieren“ sollen, dann geht das zwangsläufig auf Kosten der Recherchen. Dafür ist keine Zeit mehr, und das merkt man. Die meisten Artikel in den deutschen Medien sind fast wortgleich, auch die Überschriften. Der Grund ist, dass Meldungen von den Nachrichtenagenturen praktisch wortwörtlich übernommen werden.

Im besten Fall wird der Artikel der Nachrichtenagentur ein wenig umformuliert, mehr macht die Redaktion oft nicht mehr. Und wer sich eine Regionalzeitung kauft, der muss wissen, dass die meisten Artikel dort längst aus einer Zentrale kommen, in der die Artikel für alle Regionalzeitungen einer Medienholding geschrieben werden. Vor Ort geschrieben wird bestenfalls noch der Bericht über das Jahrestreffen des örtlichen Schützenvereins.

Es findet also eine Zentralisierung statt, bei der einige Organisationen, beispielsweise das Pentagon, „Nachrichten“ produzieren und an die Nachrichtenagenturen weitergeben. Diese wiederum geben sie an die Medien weiter, die wir dann lesen. Recherche findet nicht mehr statt, stattdessen gibt es „copy&paste“.

Wer also kontrollieren will, was die Medien bringen, der muss kontrollieren, was in die Nachrichtenagenturen kommt. Und dafür gibt es eine Reihe von Organisationen – das Pentagon ist nur eine davon. Die Regierung der USA hat noch andere Organisationen, die das Gleiche tun, zum Beispiel USAID. USAID ist keine Hilfsorganisation, wie der Name vermuten lässt, sondern eine Behörde mit dem Namen United States Agency for International Development, deren Aufgabe es ist, den US-Unternehmen neue Märkte zu öffnen oder ihre Chancen auf Märkten zu verbessern. Und dazu hat USAID ein Milliardenbudget für die nötige Propaganda in den entsprechenden Ländern zur Verfügung.

Natürlich gibt es auch private Produzenten von Nachrichten, und in diesem Zusammenhang stieß ich auf eine interessante Organisation, die in Prag sitzt und sich rühmt, dass ihre Artikel in 506 verschiedenen Medien in 157 Ländern und 61 Sprachen publiziert werden. Das ist also eine gewaltige Maschinerie, die die Meinungen von Millionen Menschen weltweit durch ihre Berichte beeinflusst. Der Name dieser Organisation ist „Project Syndicate“.

Ich bin auf diese Organisation durch einen Artikel bei „alles-schallund­rauch“2 aufmerksam geworden. Das ist ein guter Artikel, aber da ich anders arbeite als die „Journalisten“ unserer „Qualitätsmedien“, habe ich mich selbst daran gemacht, zu recherchieren, wer „Project Syndicate“ eigentlich ist. Und das Ergebnis ist erschreckend.

Nach eigenen Angaben3 ist das Syndikat eine gemeinnützige Organisation, die den Menschen auf der Welt „Zugang zu Informationen“ geben möchte:

„Project Syndicate produziert und liefert qualitativ hochwertige Kommentare an ein globales Publikum. Mit exklusiven Beiträgen prominenter politischer Führer, Politiker, Wissenschaftler, Wirtschaftsführer und Bürgeraktivisten aus der ganzen Welt bieten wir Nachrichtenmedien und ihren Lesern modernste Analysen und Einblicke, unabhängig von der Zahlungsfähigkeit. Unsere Mitglieder umfassen über 500 Medien – mehr als die Hälfte davon erhalten unsere Kommentare kostenlos oder zu subventionierten Preisen – in 157 Ländern.“

Was so positiv und selbstlos klingt, bedeutet aber nichts anderes, als dass das Syndikat beeinflussen will, was die Menschen diskutieren. Man will die weltweite öffentliche Meinung beeinflussen und verkauft das als „gemeinnützige Arbeit“.

Wie immer ist die entscheidende Frage, wer hinter dem Syndikat steht und wer es bezahlt. Wenn man das weiß, dann weiß man auch, wessen Meinung der Weltöffentlichkeit vermittelt werden soll.

Und schon da wird es schwierig. Das Syndikat veröffentlicht auf seiner Seite keine Jahresberichte, man weiß also nicht, wie viel Geld es von wem bekommt. Und wer es 1995 gegründet hat, ist auch nicht ersichtlich.

Man findet auf der Seite lediglich eine Liste der Partner, die das Syndikat unterstützen4. Diese sind:

„Open Society Foundations, the Bill & Melinda Gates Foundation, the MasterCard Foundation, the European Climate Foundation, the European Journalism Centre, the Children’s Investment Fund Foundation, the Mohammed bin Rashid Al Maktoum Knowledge Foundation, the Heinrich Böll Stiftung, the Friedrich-Ebert-Stiftung, GAM, the Google Digital News Initiative, McKinsey Global Institute, the Nature Conservancy, and the Sustainable Development Solutions Network.“

Das ist ein Who is Who der weltweiten Stiftungen, die man überall dort findet, wo die öffentliche politische Meinung in Richtung der Transatlantiker und der Nato beeinflusst werden soll. An erster Stelle wird die Open Society Foundation von Soros aufgeführt. Und wenn man bedenkt, dass das Syndikat 1995 gegründet wurde, um – nach eigenen Angaben – den Menschen im ehemaligen Ostblock die westliche „Meinungsfreiheit“ zu bringen, dann deckt sich dieses Ziel sehr stark mit dem, was auch Soros mit seinen Foundations als Ziel verkündet hat. Er hat seine Open Society Foundation 1993, also zwei Jahre vor der Gründung des Syndikats, ins Leben gerufen. Da liegt der Verdacht nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen den beiden Organisationen gibt, was auch durch die finanzielle Unterstützung von Soros, über die das Syndikat selbst berichtet, bestätigt wird.

Heute findet man auf Wikipedia noch mehr Angaben darüber, wer das Syndikat unterstützt, allerdings werden keine Quellen genannt. Das deutsche Wikipedia schreibt zum Beispiel, ohne Quellen zu nennen, Folgendes:5

„Das Syndikat finanziert sich aus den Beiträgen seiner Mitglieder in den Industriestaaten und aus Zuwendungen privater Stiftungen, darunter das Open Society Institute von George Soros. In Deutschland förderte u. a. die Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius die Arbeit der Organisation.“

Offenbar war das Syndikat früher transparenter, denn in der Wayback-Machine ist noch eine Seite erhalten, die es heute nicht mehr auf der Seite des Syndikats gibt. Dort ist eine Liste der „Member-Papers“ in Europa zu sehen, also der Zeitungen, die Mitglieder des Syndikates sind, was immer das bedeuten mag. Für Deutschland sind dort unter anderem gelistet:6 Die Welt, Börsenzeitung, Handelsblatt, Süddeutsche Zeitung und Wirtschaftswoche.

Die finanzielle Ausstattung des Syndikats ist übrigens hervorragend. Leider liegen wie gesagt keine Jahresberichte vor, aber auf der Seite der Gates Foundation kann man sehen, wie viel allein Bill Gates dem Syndikat gespendet hat:7 2012 waren es 2.007.220 Dollar und 2016 noch einmal 1.653.105 Dollar. An Geldmangel leidet das „gemeinnützige“ Syndikat sicher nicht.

 

Es ist absolut üblich, dass „Experten“ für Artikel, die sie schreiben, auch bezahlt werden. Die Liste der Autoren des Syndikats umfasst Nobelpreisträger, ehemalige Spitzenpolitiker und so weiter. Also Menschen, die sicher sehr gut bezahlt werden, wenn sie etwas veröffentlichen. Einer, der dort seit 2006 im Durchschnitt etwa einmal pro Monat einen Artikel veröffentlicht, ist zum Beispiel Joschka Fischer.

Und auch George Soros selbst nutzt das Syndikat, um seine Meinung zu veröffentlichen. Im Februar 2019 zum Beispiel schrieb Soros einen Gastkommentar8 für das Syndikat, der wortgetreu von vielen Medien veröffentlicht wurde.9 Andere haben ihn nicht wörtlich zitiert, aber wohlwollend darüber berichtet.10 Auch ich habe seinerzeit darüber geschrieben,11 allerdings nicht allzu wohlwollend, weil der Artikel von Soros im Kern absolut anti-demokratisch war. Soros wollte mit seinem Artikel vor der Europawahl die öffentliche Meinung in der EU in seinem Sinne beeinflussen.

Wir sehen also, dass die „transatlantische Lobby“ praktisch unbegrenzte Mittel zur Verfügung hat und damit selbst „Nachrichten“ in ihrem Sinne produziert, die dann über die Nachrichtenagenturen eins zu eins in unsere Medien gelangen. Und wenn man sich all die „Unterstützer der Meinungsfreiheit“ ansieht, dann sind die Geldgeber am Ende immer die gleichen: Die westlichen Staaten – und hier allein die USA mit Budgets in zweistelligem Milliardenbereich jährlich – und politische Stiftungen, die teilweise wiederum auch von den westlichen Staaten finanziert werden. Was uns als „Nachrichten“ von den „Qualitätsmedien“ präsentiert wird, ist also zumindest zu einem sehr großen Teil nichts anderes als Propaganda für die politischen Ziele der USA, denn praktisch alle diese Finanzströme haben dort ihren Ursprung.

Das bedeutet, dass die Medien, die diese Dinge ungefiltert und oft sogar wörtlich übernehmen, durchaus als „gleichgeschaltet“ bezeichnet werden können. Und daher muss niemand bei Claus Kleber anrufen und ihm vorschreiben, was er zu berichten hat. Er bekommt es ja tagtäglich aus den Nachrichtenagenturen und muss es nur noch vorlesen.

1 https://www.anti-spiegel.ru/2018/27-000-menschen-arbeiten-im-pentagon-daran-die-offentliche-meinung-in-der-welt-zu-beeinflussen/

2 http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2015/01/project-syndicate-die-globale.html

3 https://www.project-syndicate.org/about

4 https://www.project-syndicate.org/about

5 https://de.wikipedia.org/wiki/Project_Syndicate

6 https://web.archive.org/web/20120623142537/http:/www.project-syndicate.org/member-papers

7 https://www.gatesfoundation.org/How-We-Work/Quick-Links/Grants-Database#q/k=project%20syndicate

8 https://www.project-syndicate.org/commentary/political-party-systems-undermining-european-union-by-george-soros-2019-02/german?barrier=accesspaylog

9 https://www.derstandard.de/story/2000098088086/bitte-wach-auf-europa-ein-appell-zur-verteidigung-der-eu

10 https://www.welt.de/politik/ausland/article188634787/George-Soros-eindringliche-Warnung-an-die-EU-Aufwachen.html

11 https://www.anti-spiegel.ru/2019/europawahl-soros-fuerchtet-um-die-kontrolle-ueber-die-eu-und-fordert-mehr-zentralisierung-der-macht/