Camping in Australien

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Teil 2
Das Fahrzeug – Ein Heim auf vier Rädern


Der Camperpreis unterliegt vielen Faktoren

Australien ist als Reiseziel erkoren und die Entscheidung getroffen, den Fünften Kontinent mit dem Wohnmobil zu erkunden. Man hat sich mit den Straßen- und Verkehrsverhältnissen vertraut gemacht und auf der Landkarte die Fahrroute grob mit dem Finger nachgezeichnet. Jetzt heißt es, das passende Eigenheim auf vier Rädern zu finden. Wer einmal mit der Suche begonnen hat, stellt schnell fest, dass die Wohnmobilauswahl für Selbstfahrer in Australien den Ausmaßen des Landes in nichts nachsteht. Angebotene Camper unterscheiden sich je nach Vermieter nicht nur deutlich im Preis, sondern auch hinsichtlich der Ausstattung und des Alters, örtlicher Verfügbarkeit und Konditionen wie Mindestalter und Versicherung.

Hier ist unter einer Vielzahl potenzieller Kandidaten der eine Camper zu finden, der perfekt zu den eigenen Bedürfnissen und finanziellen Ansprüchen passt. Und da ein Auto hierzulande nicht nur als bloßer Gebrauchsgegenstand behandelt, sondern liebevoll umsorgt wird, sollte zwischen dem Fahrer und seinem Modell der Wahl unbedingt die Chemie stimmen. Nicht jede gewünschte Ausstattung oder Größenordnung lässt sich mit dem verfügbaren Budget vereinen. Um Enttäuschungen und damit Urlaubsfrust zu vermeiden, heißt es, Kompromisse einzugehen und/​oder die eigene Erwartungshaltung neu auszurichten. Sind mögliche Differenzen erst einmal aus dem Weg geräumt, steht dem Happy End der mobilen Partnerwahl nichts mehr im Weg.

4. Preisgestaltung der Campermiete


Je größer der Camper, desto tiefer muss man in die Tasche greifen

4. Preisgestaltung der Campermiete

Der Mietpreis eines Campers wird pro gebuchtem Kalendertag berechnet und damit unabhängig von der Uhrzeit. Wer das Fahrzeug also erst um 16 Uhr abholt, zahlt für diesen Tag ebenso den vollen Preis wie derjenige, der bereits um 9 Uhr abgibt. Die gültigen Tagesraten werden auf Grundlage unterschiedlicher Berechnungsmodelle ermittelt. Einige Vermieter bestimmen ihre Konditionen nach Saisonphasen, wodurch innerhalb einer festgelegten Periode die Tagessätze weitestgehend konstant bleiben. Andere Anbieter hingegen nutzen sogenannte flexrates, in denen die aktuelle Nachfrage für das gewünschte Modell, die Strecke und den Zeitraum einkalkuliert sind. Daher werden die Preise regelmäßig, meist einmal pro Woche, je nach Auslastung angepasst.

Im Preis grundsätzlich enthalten sind eine Standardhaftpflicht- und -kaskoversicherung sowie Grundausstattung und unbegrenzte Freikilometer. Letzteres ist gerade für australische Streckenverhältnisse ein kostensparender Bonus, wenn man etwas mehr vom Land bereisen möchte als nur die Vororte von Sydney. Einzige Ausnahme sind die Geländewagen, für die meist ein Tageslimit von z. B. 300 Kilometer/​Tag vorgegeben ist. Für jeden weiteren Kilometer kommt eine Pauschale hinzu. Beim Anbieter Britz liegt diese derzeit bei 0,50 AUD/​Kilometer.

Davon abgesehen variieren die Mietpreise für Camper in Australien stark. Nicht nur die Fahrzeuggröße und Ausstattung, sondern weitere naheliegende, aber auch unerwartete Kostenpunkte beeinflussen den endgültigen Preis. Oft lachen dem Interessenten in den Angeboten traumhafte Preise entgegen. Der Tagesmietpreis beginnt mitunter ab einladenden 30 AUD/​Tag. Bei diesen „ab-Preisen“ handelt es sich allerdings um den nackten Standardpreis, der besonders werbewirksam ist. Hinzu gesellen sich gegebenenfalls Kosten für die Versicherung, Zusatzequipment, Einweggebühren und Saison- oder Routenzuschläge. Hat der Urlauber also erst einmal seine gewünschten Reisedaten angegeben, steigt der Gesamtpreis recht schnell in die Höhe.

4.1 Zusätzliche Kostenfaktoren

Vermieter: In Australien existieren je nach Zielgruppe diverse Camperkategorien mit verschiedener Preisausrichtung. Sogenannte low cost-Camper sind besonders bei Backpackern beliebt, während Interessenten von luxuriösen Wohnmobilen deutlich mehr Geld für die Miete ausgeben. Steigende Qualität bedeutet höhere Kosten.

Fahrzeuggröße: Je größer das Modell, desto teurer das Gesamtpaket. Die Anzahl der Mitreisenden spielt allerdings eine Rolle, denn der Mietpreis gilt pro Fahrzeug. Je mehr Insassen an Bord sind, desto günstiger wird es für den Einzelnen.

Versicherung: Der Standardpreis beinhaltet nur eine Basisversicherung unter Einbezug einer Selbstbeteiligung sowie Kaution. Wer seine wertvollen Ersparnisse nicht für Lackschäden, geplatzte Reifen und Auffahrunfälle ausgeben möchte, bucht ein zusätzliches Versicherungspaket. Mehr Schutz hat natürlich seinen Preis.

Reisezeit: Zur Hochsaison schellen die Mietpreise aufgrund der enormen Nachfrage in astronomische Höhen. Aber auch an stark besuchten Events wie dem Formel 1 Grand Prix in Melbourne liegen sie über dem Jahresdurchschnitt.

Reisestrecke: Die gewünschte Route beeinflusst ebenfalls den Preis. Wer im Dezember in Cairns auf Tour sein möchte, fährt in der tiefsten Nebensaison und hat dank kräftiger Regengüsse und Schwüle ordentlich gespart. Für Trips von Melbourne nach Sydney hingegen kostet der gleiche Camper für den gleichen Zeitraum ein kleines Vermögen.

Einwegmiete: Für Mieten, die nicht den gleichen Abgabe- wie Abholort haben, verlangt der Vermieter in der Regel eine einmalige Einweggebühr (ab 150 AUD). Diese ist umso höher, je weiter abgelegen und weniger nachgefragt eine der gewählten Niederlassungen ist.

Mietlänge: Mit steigender Mietdauer sinkt der Tagesmietpreis. Grund dafür sind einkalkulierte Langzeitrabatte, die meist ab drei Wochen zum Tragen kommen. Bucht der Reisende zwei Camper desselben Anbieters zu unterschiedlichen Zeiträumen, aber in einer bestimmtem Periode (meist drei Monate), kann er sich über Ermäßigungen für die Mehrfachmiete freuen. Da die meisten Vermieter oft auch Depots in Neuseeland haben, lässt sich eine Miete im Kiwi-Land ebenso anrechnen.


Für jeden weiteren Fahrer fallen i.d.R. Gebühren an

Feiertage: Haben die Niederlassungen an Feiertagen geöffnet, wie am 2. Weihnachtsfeiertag oder an Neujahr, fällt für die Abgabe bzw. Abholung mitunter eine zusätzliche Gebühr an (ca. 100 AUD). Buchungszeitpunkt: Es ist ratsam, das Fahrzeug frühestmöglich zu reservieren. Gerade in stark nachgefragten Reisezeiträumen sind Wohnmobile oft weit im Voraus ausgebucht bzw. steigen im Preis, je näher die Abholung rückt. Wer frühzeitig bucht, jubelt darüber hinaus über mögliche Frühbucherrabatte.

Zusatzequipment: Jeder Camper verfügt über eine Grundausstattung, zu der u. a. Küchenzubehör und Bettzeug gehören. Der Mieter kann außerdem weiteres Equipment hinzu buchen, z. B. Campingstühle, Navigationsgerät, Ventilator oder auch Kindersitze (ab 15 AUD).


Zusatzausrüstung wie Campingstühle erhöhen den Mietpreis

Alter: Bei einigen wenigen Vermietern müssen Reisende zwischen 18 und 21 Jahren mitunter einen höheren Beitrag für die Versicherung zahlen.

Extra-Fahrer: Jeder weitere Fahrer bezahlt eine zusätzliche Gebühr dafür, dass er ebenfalls hinterm Steuer sitzen darf (ab 3 AUD/​Tag).

Auf eigene Kosten

Es steht wohl außer Frage, dass Nebenkosten für Kraftstoff und Lebensmittel prinzipiell vom Mieter zu tragen sind. Auch Gebühren für die Übernachtung auf Campingplätzen sowie Mautstraßen oder eventuelle Strafzettel etc. werden nicht übernommen. Selbst ein All-Inclusive-Super-Premium-Paket des Vermieters hat irgendwann seine Grenzen.

4.2 Das Wann und Wo der Miete


(Quelle: autofahren-australien.de)

Je nach persönlicher Ausgangslage kann der Camper sowohl vor Abreise als auch in Australien gebucht werden. Backpacker sowie Langzeitreisende haben viel Zeit im Gepäck und sind damit deutlich flexibler. In ihrem Fall rentiert es sich, das Fahrzeug erst vor Ort zu mieten. Auf diese Weise können sie sich das Wunschmodell zunächst anschauen und sicherstellen, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt.

Der klassische „Kurzzeiturlauber“ hingegen sollte das Fahrzeug möglichst schon vor Abflug reservieren. So umgeht er die Gefahr, dass das Wunschmobil nach Ankunft ausgebucht ist bzw. verliert keine wertvolle Reisezeit bei der Suche nach dem passenden Gefährt. Zwar lässt sich der Camper so zuvor nicht „live und in Farbe“ anschauen, aber viele Reiseveranstalter und Vermieter hierzulande verfügen über ein umfangreiches Foto- sowie Videomaterial, womit sich der Interessent einen realistischen Eindruck vom Wohnmobil machen kann.

Auch was den Preis betrifft, kommt der Reisende in der Regel günstiger, wenn er von zu Hause aus bucht. Er profitiert nicht nur von eventuellen Frühbucherrabatten und generell günstigen Preisen, da die Abholung noch in weiter Ferne liegt. Ebenso geben die Vermieter über ihre Partneragenten Vergünstigungen an den Kunden weiter, um durch Vorabbuchungen die Auslastung ihrer Fahrzeugflotte frühzeitig zu optimieren. Last-Minute-Schnäppchen kommen eher selten vor. Wer in der Heimat bucht, sichert sich außerdem in der Regel einen garantierten Reisepreis seitens des Anbieters, sobald die Buchung bestätigt ist. Der Urlauber geht so kein Währungsrisiko aufgrund von Wechselkursschwankungen ein; eine nachträgliche Preisanpassung ist ausgeschlossen.

 

TIPP: Relocation eines Campers

Entscheidet sich der Reisende für eine kurzfristige Anmietung vor Ort, kann er mit einem sogenannten Relocation-Deal ein wahres Schnäppchen machen. In diesem Fall fährt er ein ganz bestimmtes Fahrzeug für den Vermieter von A nach B. Vorteil: Der Mieter zahlt, wenn überhaupt, nur einen Tiefstpreis. Nachteil: Modell und Fahrroute liegen fest. Hinzu kommt ein sehr enger Zeitrahmen, in welchem das Fahrzeug zu überführen ist. Für Sightseeing bleibt da wenig Zeit.

Und schließlich überzeugt ein ganz simpler Grund, sich den Camper bereits bei einem Reiseveranstalter bzw. Vermittler in der Heimat zu sichern: Der Selbstfahrer kann sich ausführlich auf Deutsch beraten lassen. Gerade bei der kostspieligen Fahrzeugmiete sind viele Fragen oder Unsicherheiten zu klären. Informationsmaterial zu Touren und Fahrtipps gibt es oft gratis dazu. Ein ausgestellter Sicherungsschein sichert die Vorauszahlungen des Mieters im Fall einer Insolvenz des Vermieters. Hat der Kunde während der Reise Probleme am Fahrzeug oder mit dem Vermieter, ist es ihm möglich, sich an seinen Reiseveranstalter zu wenden. Auch wenn diesem durch die Distanz ein Stück weit die Hände gebunden sind, kann er zumindest zwischen Mieter und Vermieter vermitteln. Und sollte es schließlich zu einem Rechtsstreit kommen, unterliegt der Reisende aufgrund des Vertragsrechts der Rechtsprechung seines Heimatlandes. Streitigkeiten müssen so nicht mühselig über die Distanz mit einem australischen Gericht ausgetragen werden. Doch dazu kommt es hoffentlich nicht.

Für die eigentliche Campersuche bzw. -reservierung stehen dem Interessenten zahlreiche Wege offen. So kann er sein perfektes Angebot entweder im Katalog der großen Reiseveranstalter finden oder ins Reisebüro gehen und dort nicht nur einen Camper, sondern ebenso Flug und Touren buchen. Online-affine Urlauber stürzen sich in die Tiefen des Internets. Hier wartet eine mittlerweile immense Zahl an Camper-Vergleichsportalen nur darauf, mithilfe der Suchmaschine den passenden Gefährten auszuspucken. Angebote sind entweder direkt buchbar oder werden nach unverbindlicher Anfrage per E-Mail geschickt. So kann der kommende Selbstfahrer bequem von der Couch aus nach dem perfekten Preis-Leistungs-Verhältnis schauen. Es lohnt sich auf jeden Fall, mehrere Seiten und Kataloge miteinander zu vergleichen, denn oft bietet nicht jeder Reiseveranstalter alle renommierten Camperfirmen an. Wer ohne Zwischendistanzen buchen möchte, kann dies natürlich auch direkt beim Vermieter tun. Eine Übersicht über Camperanbieter in Deutschland ist im Anhang zu finden.

5. Campervermieter in Australien


In Australien gibt es viele renommierte Vermieter

5. Campervermieter in Australien

Urlauber in Australien, allen voran Deutsche, haben einen hohen Qualitätsanspruch, wenn es um Autos geht. Sie sind an zuverlässige Fahrzeuge gewöhnt, die sie problemfrei zum Ziel bringen. Was nicht ihrer bekannten Norm entspricht, wird bisweilen zunächst mit Skepsis beäugt. Dies gilt vor allem bei Mietfahrzeugen, deren Pflege und Wartung nicht ihrer Kontrolle unterliegen und somit detailliert hinterfragt werden.

Bei australischen Vermietern ist jede Sorge hinsichtlich Sicherheit und Service unbegründet. Natürlich gibt es unter ihnen die schwarzen Schafe, über die man jedoch ausgiebig im Internet nachlesen und sich ein eigenes Urteil bilden kann. Die bekannten Vermieter sind hingegen seit vielen Jahren im Geschäft und bieten einen hohen Standard. In der Regel operieren sie parallel in Neuseeland, sodass sich für Inselhopper eventuell ein Mehrfachmieten-Rabatt ergibt. Die Fahrzeugflotte ist gemäß ihrem Baujahr gepflegt und wird regelmäßig gewartet. Während der gesamten Miete stehen die Vermieter nicht nur als Ansprechpartner zur Verfügung, sondern sie geben darüber hinaus hilfreiche Tipps sowie Rabatte auf Attraktionen und Campingplätze. Welches Gesamtpaket der Mieter bucht und zu welchem Preis, hängt maßgeblich davon ab, für welche Vermieterkategorie er sich entscheidet.

5.1 Vermieter im Budgetbereich

Australien ist sehr beliebt bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 31 Jahren, die den Kontinent mit einem Working-Holiday-Visum bereisen. Jene Backpacker möchten möglichst günstig durch das Land touren. Einige Vermieter haben sich auf diese preisbewusste Zielgruppe spezialisiert. Sie vermieten mehrheitlich kleinere Modelle an Reisende ab 18 Jahren. Damit sind die sogenannten low cost-Camper vor allem für die jüngeren Urlauber von Interesse, da das erforderliche Mindestalter anderer Anbieter oft bei 21 Jahren liegt.


Jucy fällt auf durch knallige Farben

Die niedrigen Tagesmietpreise resultieren aus einer bis zu zehn Jahre alten Fahrzeugflotte (wenn nicht sogar älter), die mitunter deutliche Gebrauchsspuren aufweist, seien es Kratzer, Dellen oder sichtbare Reparaturarbeiten an der Innenausstattung. Dem Alter und der Fahrleistung entsprechend hoch sind die gefahrenen Kilometer, die nicht selten jenseits der 300.000 Kilometer liegen.

TIPP: Vom Schock über den Kilometerstand

Auch unser erster Camper „Franky“ hatte bereits mehr als 500.000 km auf dem Buckel; der anfängliche Tacho-Schock war entsprechend heftig. Der hohe Kilometerstand, für heimische Verhältnisse vielleicht nicht undenkbar, aber zumindest fraglich, ist einmal mehr den großen Entfernungen Australiens geschuldet und damit alles andere als ungewöhnlich. Gerade bei einem regelmäßig vermieteten Camper summieren sich die Kilometer sehr schnell. So gesellten sich während unserer dreiwöchigen Tour allein 5000 km zur Tachoanzeige hinzu. Hier mit deutschen Maßstäben anzusetzen und die Fahrtauglichkeit des Autos anzuzweifeln, widerspräche wohl der australischen Auffassung eines fairgo.

Die Wohnmobile der Budget-Vermieter sind komfortabel und zuverlässig. Sie werden regelmäßig gewartet und technisch überprüft. Eine Grundausstattung ist in der Regel enthalten bzw. kann ebenso wie Zusatzequipment dazu gemietet werden. Auch der Service der Vermieter steht dem neuwertiger Fahrzeuganbieter in nichts nach, wenngleich er deutlich reduziert ist. So gibt es z. B. weder einen kostenfreien Bettwäsche-Wechsel im nächsten Depot noch Porzellangeschirr in der Küche.


Travellers Autobarn ist seit über 20 Jahren im Geschäft

Wicked-Camper

Ein auch unter den Australiern sehr umstrittener Vermieter ist Wicked, der in erster Linie an Backpacker auf der Suche nach dem ultimativen Schnäppchen vermietet. Die sehr schrill, mit kontroversen Sprüchen bemalten Vans locken mit offensiven Werbekampagnen für ihre Tiefstpreise. Dass dabei die Fahrtauglichkeit auf der Strecke bleibt, deckte eine Untersuchung des Staates Queensland im Jahr 2010 auf. Mechaniker sprachen der Mehrheit der Fahrzeuge ein bedenkliches Zeugnis aus; sie wurden umgehend aus dem Verkehr gezogen. Wicked wehrte sich gegen die Vorwürfe. Doch noch immer weht ein kräftiger Gegenwind, z. B. mit Unterschriftsammlungen gegen frauenfeindliche Marketing-Aktionen.

Budget-Vermieter wenden sich an junges bzw. junggebliebenes Zielpublikum, das sehr preisbewusst reist und dafür Abstriche beim Komfort und Alter des Fahrzeuges in Kauf nimmt. Ein hoher Qualitätsanspruch steht bei diesen Campermodellen nicht im Vordergrund, sonder eher die Einsparungen beim Mietpreis. Wer bei Gebrauchsspuren und 300.000 gefahrenen Kilometern Bauchschmerzen bekommt, sollte lieber etwas mehr Geld für die Miete beiseite legen.

Beispiele für Budget-Vermieter

 Travellers Autobarn

 Jucy Rentals

 Mighty Campers

 Cheapa Campa

 Hippie Camper

 Camperman

 Spaceships

 Tassie Motor Shacks

5.2 Vermieter im Economybereich


Apollo ist ein führender Economy-Anbieter in Australien

Traditionelle Vermieter lassen sich in der Economy-Sparte einordnen und bewegen sich im preislichen Mittelfeld. Das Mindestalter für Mieten liegt in der Regel bei 21 Jahren. Die Fahrzeugflotte ist besonders breit gefächert und umfasst sowohl kleinere Hochdachcamper als auch große Motorhomes für bis zu sechs Personen sowie Geländewagen. Sie sind meist nicht älter als fünf Jahre. Entsprechend neuwertig ist die Einrichtung, wenngleich sich auch nach mehrjähriger Nutzung Gebrauchsspuren nicht ausschließen lassen. Zusätzliche Ausstattungsmerkmale wie eine Nasszelle mit Dusche und WC sowie ein großzügiges Raumangebot erhöhen den Reisekomfort.

Verglichen mit den Campern aus dem Budgetbereich punkten die Modelle aus der Economy-Kategorie mit einem für die breite Mehrheit ansprechendem Preis-Leistungs-Verhältnis, das die Qualität auf Reisen stärker in den Fokus rückt. Darunter fällt ein ausgiebiger Service sowie ein breites Spektrum an zusätzlich buchbaren Equipment. Eine intensive Wartung sowie Pflege garantieren ein neuwertiges Fahrzeug. Nichtsdestotrotz ist auch bei den Fahrzeugen dieser Gruppe mit einem etwas erhöhten Kilometerstand zu rechnen.

Zielgruppe dieser Vermieter sind anspruchsvollere Reisende, meist älter als 30 Jahre. Die Urlauber sind gern dazu bereit, für neuere Modelle und erhöhten Komfort mehr Geld auszugeben. Besonders Familien richten aufgrund ihrer erhöhten Ansprüche, aber der begrenzten Reisekasse ihr Augenmerk auf Camper dieser Kategorie. Daher vermieten viele Anbieter zusätzlich Kindersitze und informieren umfassend über Selbstfahrerreisen mit Kindern.

Beispiele für Economy-Vermieter

 Britz Rentals

 Apollo Motorhome Holidays

 Let's Go Motorhomes

 Cruisin Motorhomes

5.3 Vermieter im Premiumbereich


Maui ist ein Premiumanbieter und gehört zur thl-Gruppe

Wer ein Wohnmobil im Luxussegment mietet, erhält ein Fahrzeug, das nicht älter als ein oder zwei Jahre ist und damit als brandneu bezeichnet werden kann. Sie werden von den Vermietern als Neufahrzeuge angeschafft und anschließend in den betriebseigenen Werkstätten umgebaut. Die Bedürfnisse der äußerst anspruchsvollen Kunden, die älter als 21 Jahre alt sein müssen, stehen dabei voll und ganz im Vordergrund.

Der hochwertige, großzügige Innenausbau sowie stilvolle Ausstattungsdetails vermitteln dem Mieter ein Gefühl von Luxus, auf den auch bei Campingreisen nicht verzichtet werden muss. Ein herausragender Service von Anfang bis Ende runden das exklusive Gesamtangebot ab – ein Angebot, das natürlich seinen Preis hat. Da ein weitläufiges Platzangebot ebenso zu den Anforderungen der Mieter gehört, finden sich in der Fahrzeugflotte der Premiumanbieter meist ausschließlich längere Kastenmodelle oder große Motorhomes.

Premiumcamper eignen sich für Urlauber, die während ihrer Reise nicht auf erstklassigen Komfort und ein gewisses Maß an Luxus verzichten möchten. Ihre Reisekasse lässt den hohen Qualitätsanspruch ohne Weiteres zu.

Beispiele für Premium-Vermieter

 

 Maui Rentals

 Star RV Rentals

Mehrere Vermieter unter einem Dach

Viele Camperfirmen vereinen mehrere Anbieter. Maui, Britz und Mighty gehören beispielsweise alle zur neuseeländischen thl-Gruppe. Die Modelle sind überwiegend identisch, besitzen jedoch ein unterschiedliches Branding und richten sich gemäß ihres Baujahres an verschiedene Zielgruppen. So werden praktischerweise die Wohnmobile von einer Kategorie in die nächste durchgereicht. Ist z. B. ein Maui-Fahrzeug älter als zwei Jahre und genügt damit nicht mehr den Ansprüchen, wird daraus ein Britz-Modell. Es verbleibt weitere zwei bis drei Jahre in der Economy-Sparte, ehe die Firma es schließlich zu einem Mighty-Camper der Budgetkategorie umfunktioniert.

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