Lady Vanessa - Im Bann von Germany's Fetish Diva

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Lady Vanessa - Im Bann von Germany's Fetish Diva
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Sklave Tim

Lady Vanessa - Im Bann von Germany's Fetish Diva

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1

Lady Vanessa

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Lady Vanessa II

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Lady Vanessa III

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Impressum neobooks

Kapitel 1

Die Party war bereits in vollem Gange. In allen Räumen der hell erleuchteten, im Zentrum von Berlin gelegenen Penthouse-Wohnung, herrschte reges Treiben. Der in Kürze bevorstehende Jahreswechsel wurde ebenso freudig, wie feucht fröhlich herbeigesehnt. Der erweiterte Freundeskreis war somit versammelt, ihn gemeinsam gebührend zu begrüßen.

Die Nacht war erfüllt von Lachen, dem Knallen von Sektkorken, heiteren Gesprächen und sich amüsierenden Menschen. In kleinen Gruppen standen sie überall herum, ob in der Küche, dem Wohnzimmer oder auf der Dachterrasse, unterhielten sich und flirteten in dem krampfhaften Versuch, das neue Jahr möglichst doch nicht allein in einem ansonsten leeren Bett beginnen zu müssen.

Mich reizte dies alles kaum. Ich saß in einer der stilleren Ecken, betäubte meine innere Leere mit einer Flasche irischen Single Malt und gab mich gar nicht erst der Illusion hin, an meinem bemitleidenswerten Zustand jemals etwas ändern zu können. Nicht hier, nicht in diesem Leben und schon gar nicht in dieser - uns ob des Datums zu einer Feier zwingenden - schier endlos wirkenden Nacht.

Nicht nur, dass mir der „Balztanz“ meiner Testosteron gesteuerten Geschlechtsgenossen überaus fremd war, in seiner machohaften Dominanz und dem krampfhaften Versuch, den umher stehenden Weibchen die eigene Stellung als Alphamann des Rudels zu signalisieren. Es war darüber hinaus im Leben auch niemals mein Ziel gewesen, eine jener Frauen für mich zu gewinnen, für welche Mann gleichbedeutend mit Stärke, Dominanz und sonstigen gängigen Attributen sogenannter „wahrer Männlichkeit“ stand.

Was ich suchte, das war bestimmt kein sich mir fügendes Püppchen, welches die Erfüllung all meiner Träume als Sinn des eigenen Lebens ansah. Ich suchte auch weder Rücksicht, noch Kompromisse oder Gleichberechtigung. Nein, wonach ich mich verzehrte, das war weibliche Superiorität. Eine Frau also, welche in mir in erster Linie den Diener ihrer eigenen Lüste und Bedürfnisse sah. Eine dienstwillige Kreatur also, deren Unterordnung und Hingabe zwar in gewissem Maße geschätzt und durch Strenge gefördert wurde, darüber hinaus allerdings auch weitestgehend eine Selbstverständlichkeit war.

Ich wollte Sklave sein, sprechen wir es ruhig klar aus. Eigentum einer anbetungswürdigen Göttin, welche hier und heute unter der anwesenden Weiblichkeit sicherlich nicht zu finden war. Ich fürchtete nicht das leere Bett des Neujahrsmorgens, sondern sehnte mich viel mehr danach, auf Befehl einer Herrin nackt auf dem harten Boden daneben schlafen zu müssen, während Selbige sich des Nächtens direkt über mir in feinsten Laken und Kissen räkelte. Bestenfalls meiner Herrin, welche mich stolz ihr Eigen nennt, aber weitestgehend abgeschrieben hatte ich jegliche Hoffnung auf Erfüllung dieser Sehnsucht an jenem Abend ehrlich gesagt längst.

Ein Whisky nach dem anderen wanderte meine Kehle hinunter, doch die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Wie festgenagelt schienen die Zeiger der an der Wand direkt über dem laufenden Flatscreen angebrachten Uhr, ganz so, als wolle mich ein sadistischer Gott dort oben im Himmel derart noch ein Bisschen länger verhöhnen, an dessen Existenz ich eh schon längst für mich unüberwindbare Zweifel hegte.

Gelangweilt tat ich alsbald das, was Menschen des 21. Jahrhunderts nun einmal tun, um sich weniger allein und verlassen mit ihrer eigenen Existenz zu fühlen, oder sich doch wenigsten etwas hiervon abzulenken: ich zog mein Smartphone aus der Beintasche meiner Hose und warf einen - wie ich zunächst plante - flüchtigen Blick darauf.

Überall wurde gefeiert, mein ganzer Facebook Verlauf war schier überflutet von Fotos mit lachenden Menschen darauf. Zunächst mir zumeist unbekannt, zudem aufgenommen an fernen Orten, waren die Gesichter der in meiner Chronik zu findenden Postings mir folgend wenigstens vertraut, aber meine Laune wirklich nachhaltig zu besser, dafür reichten auch Grüße und beste Wünsche mir Nahestehender heute einfach nicht aus.

Gelangweilt surfte ich im Anschluss ein paar Minuten durch gängige Fetisch und BDSM Gruppen der von Mark Zuckerberg erschaffenen virtuellen Welt und wollte meinen kleinen Ausbruch aus der mich umgebenden Partymeute gerade frustriert beenden, da trafen mich auf einmal zwei grau-blaue Augen, völlig unerwartet und lähmend, wie einen Gebirgswanderer ein aus dem Nichts vom Himmel herab zuckender, gleißender Blitz.

Eine Lady Vanessa stellte sich hier vor, komplett mit Link zur eigenen Homepage und allem drum und dran. Eine Lady mit atemberaubendem Körper und einem durch mich wie ein Messer durch Butter gleitenden Blick, welcher plötzlich tief in meine Sklavenseele drang und meinen Herzschlag ebenso augenblicklich merklich zu beschleunigen vermochte. Ihr herrischer Gesichtsausdruck, diese abschätzige und zugleich erhabene Mimik: ich presste beim Anblick unwillkürlich die Schenkel zusammen und senkte devot leicht den Blick, ohne es überhaupt selbst wirklich zu bemerken.

Ein hastiger Click auf den beigefügten Link nur, schon tauchte ich ein in Ihre faszinierende Welt. Ihren Fetisch für Lack, Latex und Leder, ob privat oder in aller Öffentlichkeit getragen, teilte ich bereits seit Jugendtagen, wenn auch eher passiv. Beim Betrachten der hier zahlreich vorhandenen Bilder, beim wandern lassen meiner Blicke über ihre prallen Brüste, ihr perfektes Gesäß und selbstverständlich auch ihre langen, zumeist ebenso unter glänzendem PVC verborgenen, endlosen Beine hinauf also, wurde es im vorderen Bereich zuvor bereits erwähnter Hose bald schon merklich enger. Die Welt um mich herum vergaß ich währenddessen, das hier zog mich geradezu magisch an.

„Herrin, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund“, dachte ich sodann still bei mir, augenscheinlich wohl doch nicht so ganz vom Glauben abgefallen, mir der Unerreichbarkeit einer solchen Lady für einen wie mich hierbei allerdings schmerzlich bewusst. Dann fasste ich mir aber doch ein Herz und wünschte der mir unbekannten Traumfrau per Facebook-Nachricht ein gutes Neues Jahr, einfach so, aus innerem Bedürfnis und unbefriedigter Leidenschaft heraus.

In der Gewissheit, auf diese Nachricht sicherlich niemals eine Antwort zu erhalten, verweilte ich noch ein paar Augenblicke in Betrachtung mir unerfüllbarer Sehnsüchte in der Onlinewelt. Gerade aber, als ich mein Handy mit gut vernehmbarem Seufzen frustriert wegstecken und mich endlich wieder den mich umgebenden Partygästen zuwenden wollte, verriet mir die Vibration eben jenes Gerätes in meiner Hand den Eingang einer neuen Nachricht. Irgendwo zwischen Hoffen und Bangen, warf ich einen Blick in den Hub meines Blackberry, und tatsächlich, SIE hatte mir geschrieben!

„Vielen Dank! Lady Vanessa“, das war auch schon alles, was da in schwarzen Lettern direkt neben dem Profilbild dieser atemberaubenden Schönheit geschrieben stand. Vier Worte nur und ein Blick, doch reichte es aus, meine Welt für den Bruchteil einer Sekunde stillstehen zu lassen.

Ungläubig starrte ich auf das Display. Dann aber fing und beruhigte ich mich in dem Gedanken, hier sicherlich entweder einem Scherz, oder wahlweise einem diensteifrigen Webmaster aufgesessen zu sein, welcher selbst an Silvester des Nachts noch die Konten seiner Klientinnen gewissenhaft betreute.

Ja, so musste es sein. Hier schrieb mir ein nerdiger, ebenso wie ich einsamer Mann und keinesfalls die soeben noch von mir auf ihrer Webpage mit gierigen Blicken geradezu ausgezogene Schönheit aus München! Ich blieb also cool, soweit dies möglich war, aber auf Nachfrage erhielt ich ebenso prompt erneut eine Antwort, wie die Gewissheit, dass es sich tatsächlich um Lady Vanessa in Persona handelte, welche mir hier gerade schrieb. Ich war baff.

„Wer soll ich denn sonst sein?“, stellte Sie eine ebenso kurze, wie meine Frage unmissverständlich beantwortende Gegenfrage zurück, ich war überfordert. Was sollte ich einer solchen Göttin schon schreiben? Womit hatte ich ihre Aufmerksamkeit verdient und wie bitte, würde ich diese halten können? Nicht für immer, nicht mal für eine Stunde, aber vielleicht doch wenigstens zumindest gerade so lange, dass sich die zunehmend verdunkelnden Gedanken des bevorstehenden Jahreswechsels derart wirksam vertreiben ließen.

 

„Ich bin Journalist, schreibe nebenher zum Thema BDSM, als Autor sadomasochistischer Literatur.“, ließ ich die mir unbekannte Frau umgehend in dem Versuch wissen, sie auf diese Weise irgendwie für einen weiteren Austausch mit mir zu interessieren. Hastig tippte ich in meine „Brombeere“, ebenso hastig schickte ich meine Zeilen ab. Bloß nicht gleich wieder den Kontakt verlieren, schrie die kleine Stimme währenddessen panisch in meinem Kopf, mein Herz raste jetzt.

So erlösend der Moment auch war, als mein flehentliches Warten und meine Zweifel nach schier endlosen Sekunden des Wartens endlich vom Erscheinen Ihrer Nachricht beendet wurden. So niederschmetternd der Text, welchen Lady Vanessa mir als Antwort zusandte.

„Du denkst BDSM fasziniert mich?“, stand da. Gefolgt und etwas abgemildert von einem zwinkernden Smiley zwar, dennoch in der Aussage mit Nichten das, was ich als Antwort erwartet hatte. Waren das nicht Peitschen in den Händen eben dieser Lady gewesen, auf den Fotos eben? Gut, mein Alkoholpegel war durchaus erhöht, aber sollte ich mich wirklich derart getäuscht haben?

Ich war verunsichert. Teils wollte ich zurück rudern, also nicht gleich zu erkennen geben, wie es um meine Veranlagung in Punkto BDSM bestellt war. Teils reizten die Worte der Lady mich aber auch, schien mir ihre Frage doch Unschuld und Herausforderung zugleich zu sein. Ich schluckte kurz, besann mich einen Augenblick und gab mich dann als das zu erkennen, was ich nun einmal bin: ein submissiv und masochistisch veranlagter Mann.

Erneut blieb die Zeit schier stehen. Eine Minute verging. Dann eine Weitere, alsbald gefolgt von einer Dritten: keine Antwort. Hatte ich meine Gesprächspartnerin etwa verschreckt? War es falsch gewesen, mit der Türe ins Haus zu fallen? Vielleicht, aber welche Alternative hatte ich schon gehabt, wollte ich mich Ihr gegenüber nicht ebenso verstellen müssen, wie ich es in Gesellschaft der feiernden Meute um mich herum ständig zu tun gezwungen war?

„Ich fühle mich durchaus geehrt mit einem Autoren zu schreiben. Für mich eine neue Erfahrung“, ließ Lady Vanessa mich - wohl fünf unaufhörliche Minuten waren zu jenem Zeitpunkt seit meiner letzten Nachricht an Sie bereits verstrichen - endlich wissen. Auch Sie habe Veranlagungen im BDSM Bereich, was nach so langer Zeit in der Fetischszene ihrer Meinung nach auch wohl kaum verwundern dürfte. Ihre Heimat sähe Sie in diesem Zusammenhang allerdings eher entweder in der Rolle des Voyeurs, oder als das Objekt der Begierde, ein Umstand, welcher mich aufgrund ihrer atemberaubenden Erscheinung ebenfalls keinesfalls in Erstaunen zu versetzen vermochte.

Als ich Ihr daraufhin erläuterte, in meinen Büchern zwar ebenfalls sowohl aktive, als auch passive Fantasien auszuleben, während ich im privaten Bereich hingegen stets submissiv war - es also real als Freiheit und Erleichterung empfand, geführt zu werden und klare Ansagen zu erhalten - wurde es zunächst wieder einmal stille. Dann aber traf mich, bereits zum zweiten Mal an jenem mittlerweile denkwürdigen Abend, plötzlich der Blitz.

„Gilt das auch für mich?“, stand da geschrieben, kaum hatte der Vibrationsalarm den Eingang ihrer Antwort verkündet. Dieses Mal ohne zwinkernden Smiley. Ohne Hintertür und doppelten Boden, offenbar meinte Sie es wirklich ernst! Ich schluckte trocken vor Erregung.

Auf mein hastiges Nachfragen hin, ob Sie mir denn zu befehlen gedenke, Antwortete Lady Vanessa zwar, dass ihr der Terminus des „Ihre Erwartungen erfüllen“ weit besser gefiele, als der harte Ausdruck mir etwas zu befehlen. Dass es in der Welt submissiver Männer im Endeffekt allerdings auf das Selbe hinaus läuft, ob die zu ihnen gehörige dominante Dame etwas wünscht oder befiehlt, dass setzten wir beide sodann stillschweigend als bekannt voraus.

Wir sollten uns einfach mal ein wenig näher kennenlernen. Sie habe hierbei keinerlei finanzielle Ansprüche, denn sie lebe ihre Passion und nicht von ihr, ließ Lady Vanessa mich sodann noch wissen. Erneut konnte ich kaum glauben, was ich da las, wusste doch auch ich aus jahrelanger Erfahrung in der Szene, dass die Verbindung von Dominanz und finanziellen Interessen quasi untrennbar mit den Damen eben jenes Genres verbunden zu sein scheint.

Mit einem:„Ich würde unsere Unterhaltung gerne im neuen Jahr fortsetzen und intensivieren.“, verabschiedete sich das anbetungswürdige Geschöpf bald darauf aus unserem Gespräch. Allerdings nicht, ohne mir noch schnell ein Foto per Direktnachricht zukommen zu lassen. Ein Angebot, welches ich ebenso ungläubig, wie berauscht vom ersten Kontakt mit dieser Traumfrau umgehend annahm.

Ich war happy, ich kann es nicht verhehlen. Es mag für manchen Leser seltsam klingen, für manchen gar bemitleidenswert, sein Herz und den eigenen Gemütszustand zugleich an eine Person zu hängen, welche man gerade ein Mal und das gar nur per Chat gesprochen hat. Mir aber ist das egal, ich stehe dazu: mein Herz raste, mein strahlendes Gesicht war warm und meine Hose stramm, als unsere Wege sich an jenem Abend trennten.

Was ich jedoch sah, als ich das geschickte Foto bald darauf mit zitternden Fingern öffnete, setze dem Ganzen allerdings noch die Krone auf. War es surreal gewesen, ihr überhaupt einer Antwort wert gewesen zu sein, so zeigte Lady Vanessa mir hier jetzt, was sie zu bieten und ich von nun an gefälligst zu begehren hatte: auf dem Foto war sie, in schwarzen Overknees aus Leder, schwarzen Lederarmstulpen und einer – ebenfalls aus schwarzem Leder gefertigten – eng anliegenden Korsage samt metallisch glänzender Nieten!

Die Beine gespreizt, den Kopf seitlich in den Nacken gelegt, den rechten Arm in die Hüfte gestützt und den Blick ins Irgendwo gewandt, stand sie da. Brüste, Hüfte, Oberarme und Scham lediglich von einem Hauch aus Chiffon bedeckt, welcher ihre Kurven allerdings eher noch zusätzlich betonte, als auch nur einen ihrer Reize annähernd zu verbergen.

Direkt im Schritt waren Vorder- und Rückseite der Lederkorsage mit einem derart schmalen Riemen gleichen Materials verbunden, dass er gerade ausreichte, die Lippen der ansonsten bestens sichtbaren Scham dieses Traums an Weiblichkeit und Begierde zu verbergen. Ein Blickfang, welcher wohl jeden heterosexuellen Mann um den Verstand zu bringen vermochte. In einem Wort: Perfektion!

Ich verabschiedete mich artig, nicht in der Lage, das so eben erlebte irgendwie zu verarbeiten. Dieses Mal kam keine Antwort mehr, was mich allerdings nicht davon abhielt, das neue Jahr frohen Mutes und mit dem Genuss weiterer Alkoholika gebührend einzuläuten. Ich war wie elektrisiert, pochte da irgendwo tief in mir auch die Angst, dies möge bereits alles gewesen sein.

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