Umfang 261 seite
Teresa hört auf
Über das Buch
Teresa wird es zu viel. All die Ansprüche, die Vorwürfe, die Schuld. Am Frausein, am Weißsein, am Geldhaben. In einer Gesellschaft, die alles immer mehr in Frage stellt, verliert sie sich aus den Augen. Sie zieht sich zurück und macht sich selbst zum Experimentierfeld. Verwechselt Ablehnung mit Freiheit. Ein messerscharfer Gegenwartsroman.
Teresa, knapp 30, Tochter eines Gynäkologen und einer Psychotherapeutin, arbeitet in einer Maturareisen-Agentur. Die Arbeit dort erscheint ihr sinnlos, die Generation Selfie hängt ihr zum Hals heraus. Teresas Weltsicht hat sich in den letzten Jahren immer mehr verfinstert, Menschen sind ihr zu anstrengend, jede Begegnung ist mühsam. Selbst Tiere sind ihr suspekt.
Fortan macht sich die junge Frau selbst zum Mittelpunkt. Sie setzt sich Extremen aus – einem Dreimonats-Rhythmus, dem sie akribisch folgt: Tägliche Solariumbesuche, kein Waschen mehr, Fressorgien, Schlafentzug, die Strapazen geben sich die Klinke in die Hand. Ihre körperlichen Veränderungen hält die talentierte Zeichnerin in detaillierten Bildern fest. In Rückblenden wird auch Teresas Vergangenheit aufgerollt, darunter ihr freiwilliges Jahr in Ghana, das sich als ganz anders als erwartet, herausgestellt hat.
Teresa will widerstreben … all ihr wildes Streben schockiert aber eigentlich nur ihre Eltern. Und dann lernt sie beim Kühlregal im Supermarkt Nicole kennen: um die Fünfzig und fresssüchtig …
Alles muss man richtig machen. Aber wie geht das richtige Leben? Silvia Pistotnigs Hauptfigur Teresa vergeht vor lauter Müssen das Wollen. Pointiert, provokant, staubtrocken.
"Wir sind so erpicht, uns von unseren Eltern zu unterscheiden, und am Ende sind wir ihr Ebenbild."
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