Karma-Diagnostik. Buch 1. Das System der Feldselbstregulierung

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Es besteht somit ein Widerspruch. Das Universum bleibt ein Punkt auf der feinen Feldebene und erweitert sich gleichzeitig, schafft neue Materie, Zeit und Raum. Die Entwicklung erfolgt nach dem Pendelprinzip durch eine Orientierungsänderung von der bisherigen Ausrichtung auf die Informationseinheit zur physischen Teilung hin.

* Wiktor Amasaspowitsch Ambarzumjan (1908 – 1996), herausragender armenischer Astrophysiker und Astronom (Anm. der Redaktion).

Jedes Objekt im Universum kann als Prozess betrachtet werden, während jeder Prozess gleichzeitig auch ein Objekt ist. In jedem Prozess und Objekt finden Pendelbewegungen von der Informationseinheit zur physischen Differenzierung statt. Die physische Differenzierung muss genau der geistigen Einheit entsprechen. Bedingung für die Entwicklung dieser zwei Gegensätze ist das Vorhandensein eines dritten Elements, welches die latente Anwesenheit des einen Gegensatzes im anderen gewährleistet. Diese Rolle spielt die Energie, sie ist der Vermittler, der die Entwicklung des Universums bestimmt.

Information, Energie und Materie bilden ein einheitliches Ganzes. Diese Erkenntnis gibt es schon seit langem, z. B. in dem christlichen Begriff von der Heiligen Dreifaltigkeit – Gott Vater, Gott Sohn und der Heilige Geist.

Jedes Objekt wiederholt in seiner Entwicklung den kosmischen Entwicklungszyklus. Während es auf der feinen Feldebene vollkommen einheitlich bleibt, differenziert es sich auf der physischen. Für die Differenzierung auf physischer Ebene ist der vorhergehende Prozess auf geistiger Ebene erforderlich, der größere Stabilität bei physischer Teilung garantiert. Die Priorität der geistigen Ebene ist eindeutig. Somit sieht das Gesetz von der Einheit und dem Kampf der Gegensätze folgendermaßen aus: Das existierende N i c h t s entledigt sich seines Gegensatzes, um dann zu einem vollkommen neuen E t w a s zu werden.

Gehen wir jetzt zur Frage nach dem Ursprung des Lebens über. Mit zunehmender Differenzierung der physischen Welt müssen die Tendenzen der Vergrößerung der Einheit auf Feldebene von den feinsten Schichten zu den gröberen zunehmen. Dieses Einheitsverhältnis wirkt auch auf den Ebenen, auf denen es früher nicht zutage trat.

Mit zunehmender Verschiedenheit vergrößert sich das Einheitsverhältnis im begrenzten Teil des Raums derart, dass sich das Objekt vom Universum hervortut und sich von ihm absondert. Seine Anpassung an das Einheitsverhältnis im Umfeld würde seinen Untergang bedeuten. Die Informationsdichte nimmt derart zu, dass eine Konfrontation zwischen Objekt und Umwelt entsteht. Das Leben ist die strategische Einheit des Objekts mit dem Universum über seine taktische Negierung. Man kann sagen, dass das Leben im Universum in seinem ganzen Körper gleichzeitig entstanden ist und einen einheitlichen Mechanismus darstellt, der die weitere Differenzierung in unverbrüchlicher Verbindung und im Zusammenwirken aller seiner Bestandteile fortsetzt. Die Entwicklung dieses Prozesses und die physische Vielfalt sind nur bei Orientierung auf die ursprünglichen Informationsprozesse der Einheit möglich. Materie, Zeit und Raum sind die äußere Form, Information und Geist – das ist der Inhalt. Der Inhalt wird durch die Form realisiert, die Form entwickelt den Inhalt.

Dem Leben eines jeden Objekts im Universum liegen Pendelbewegungen, also eine abwechselnde Orientierung auf Informationsund physische Prozesse, zugrunde. Da das menschliche Leben eine Widerspiegelung des Universums «en miniature» ist, laufen die Prozesse des Übergangs von Information in Materie bedeutend schneller ab. Das lebende Objekt zeichnet sich durch ein höheres Einheitsverhältnis und Tempo des Übergangs von Information in Materie aus. Wahrscheinlich ist die Zunahme von Einheit und Tempo des gegenseitigen Übergangs Sinn der Entwicklung des lebenden Objekts.

Je höher der Grad der inneren Einheit und der Informationsdichte ist, umso stärker sondert sich der Organismus von der Umwelt ab. Das ist der Vorgang, den wir als Entwicklung des Bewusstseins und der Persönlichkeit bezeichnen. Der Prozess der physischen Absonderung von der Umwelt ist nur bei zunehmender Vereinigung mit dem Universum möglich. Der Prozess der Vereinigung mit dem Universum ist das, was wir Kultur nennen, der Prozess der Absonderung – das ist die Zivilisation. Die Kultur bringt die Zivilisation hervor. Die Zivilisation stößt anfangs die Kultur ab, doch kehrt sie dann, um nicht unterzugehen, wie der verlorene Sohn zu ihr zurück, um diesen Prozess erneut auf höherer Ebene und mit größerer Amplitude zu wiederholen. Erfolgt die Rückkehr zur Kultur nicht auf entsprechender Ebene, führt dies zum Untergang der Zivilisation. Ein Verstoß gegen die Tendenz der Einheit und das Gefühl, welches sie im Universum realisiert, nämlich die Liebe, führt zum Untergang der Zivilisation.

Es herrscht die Ansicht, dass das Wesen des Gesetzes der Einheit und des Kampfes der Gegensätze ihre Aussöhnung ohne gegenseitige Vernichtung ist. Hauptbedingung für die Aussöhnung der Gegensätze ist die Geschwindigkeit ihres gegenseitigen Übergangs. Der Hauptunterschied zwischen lebender und unbelebter Materie besteht in dem Tempo des gegenseitigen Übergangs der Gegensätze; somit ist das Ziel des Lebens die Verstärkung der Offenbarung von Geist in der Materie mittels der Erhöhung des Tempos dieses Übergangs.

Erinnern wir uns an das Pendel. Bei einer bestimmten Schwingungsgeschwindigkeit gibt es zwei einander ausschließende Zustände – den Ausschlag des Pendels vom Zentrum nach rechts und nach links. Diese entgegengesetzten Zustände können, ohne sich gegenseitig zu beseitigen, nur deshalb existieren, weil sie zeitlich versetzt sind. Der Versuch, sie beispielsweise in einer Sekunde bei einer Schwingungsgeschwindigkeit des Pendels von fünf Sekunden zu koordinieren, bedeutet den Abbruch der Bewegung und das Aufhalten der Entwicklung. Und wenn wir uns vorstellen, dass sich die Schwingungsgeschwindigkeit des Pendels auf einige Schwingungen pro Sekunde erhöht hat, bedeutet es, dass eine Koordinierung der beiden entgegengesetzten Zustände ohne ihre gegenseitige Vernichtung stattfinden muss.

Das Leben auf der Erde entstand als Methode zur Wahrung ihres Einheitsverhältnisses mit der Sonne, die die Planeten von sich getrennt hat, d.h. das physische Einheitsverhältnis verringert und die Informationseinheit zum Ausgleich der physischen Trennung erhöht hat. Somit erfolgte eigentlich keine Trennung. Jedes Objekt des Universums ist bestrebt, etwas, was ihm auf physischer Ebene entgegengesetzt ist, von sich zu trennen und die Einheit auf Informationsebene zur Entwicklung des Systems zu verstärken. Die Mutter, die ihr Kind zur Welt bringt, und der Stern, der Planeten entstehen lässt, tun ein und dasselbe. Die physische Trennung muss durch die geistige Einheit kompensiert werden. Das Leben auf der Erde ist die Bestätigung des Prozesses, der die Einheit des neuen Planeten und der Sonne realisiert. Das Sonnensystem strebt einerseits nach maximaler physischer Differenzierung und andererseits nach Informationseinheit. Das Leben, das auf der Erde entstanden ist, entwickelt sich nach diesen Gesetzen. Auf physischer Ebene bilden sich neue Arten, erhöht sich die Vielfalt der Formen, und auf Feldebene verstärkt sich das Einheitsverhältnis. Das Leben auf der Erde ist nicht nur als einheitlicher Organismus entstanden, sondern existiert auch weiterhin als einheitlicher Organismus und wird vom System der Selbstregulierung, das sich auf der Informationsund Energieebene realisiert, gesteuert. Ziel dieses Systems ist es, die Übereinstimmung des Verhaltens des Teils mit den Interessen des Ganzen zu gewährleisten. Je höher die Energiemöglichkeiten eines Glieds sind, desto mehr muss es sich auf das Zentrum orientieren. Wenn sich die Verbindung zum Zentrum verzögert und die Autonomie der Glieder zunimmt, kann das System untergehen. Deshalb ist die Aussonderung von Gliedern, welche die Einheit des Systems zerstören, unvermeidlich.

Das Verhalten des Objekts muss den Informationsstrukturen des ganzen Organismus entsprechen. Stimmt das physische, emotionale und Informationsverhalten des Objekts mit dem Programm, das dem Informationsfeld des Systems zugrunde liegt, nicht überein, dann attackiert das Feld des Systems das Feld des Objekts. Die Felder des Objekts werden deformiert und ein Zerstörungsprogramm wird eingegeben, d.h. es erfolgt die Rückkehr zum Ausgangszustand. Ein solches Objekt kann sowohl der einzelne Organismus als auch eine Gruppe, die die Gesetze der Einheit verletzt, sein. Anders ausgedrückt: Die Gesundheit des Geistes bestimmt die Gesundheit des Körpers.

Das Informationsfeld hat gegenüber dem Körper das Primat und bestimmt sein Schicksal, seinen Charakter und seinen Zustand. Somit kann gesagt werden, dass Kenntnis und Einhaltung der Gesetze des Informationsfeldes des Universums, der Gesetze der Einheit, der Ethik und der Liebe die Hauptbedingung für die physische Gesundheit darstellen.

Gegenwärtig hat sich das Tempo aller Prozesse auf der Erde derart erhöht, dass eine unmittel – bare Zunahme der physischen Adaption erforderlich ist. Die Biosphäre verändert sich rasant. Da die Informationsprozesse im Universum das Primat gegenüber den physischen Prozessen haben, sind Fragen der physischen Adaption in erster Linie mit der Einwirkung auf Informationsund Geistesstrukturen des Menschen verbunden. Daraus erklärt sich auch die allgemeine Begeisterung für Magie, Okkultismus, Yoga und verschiedene religiöse Strömungen. Die Menschen begrüßen begeistert den neuen Messias oder Guru, der ihnen Rettung und neue Wahrheit verspricht. Alle erwarten fertige Lösungen und vergessen dabei, dass die Grundbedingung für die Wiedergeburt schwere und qualvolle Arbeit ist, deren Zielsetzung der Menschheit seit langem bekannt ist – die Umwelt zu erkennen, ihre Gesetze zu erforschen und sie einzuhalten Das Energiepotential der Menschen hat sich in den letzten Jahren stark erhöht. Was früher in Jahren beharrlicher Arbeit erreicht wurde, ist heute in einigen Monaten erreichbar. Die Möglichkeiten des Menschen sind so gewachsen wie die eines Radfahrers, der sich an den Steuerknüppel eines Flugzeugs gesetzt hat. Aber wenn hierbei die Psychologie des Radfahrers beibehalten worden ist und sich nicht zur Psychologie des Piloten entwickelt hat, dann lassen sich diese Möglichkeiten nur schwer nutzen.

 

Das psychologische Niveau des Durchschnittsmenschen und desjenigen, der Zugang zu den Möglichkeiten einer erhöhten Energieeinwirkung auf lebende und unbelebte Objekte erhalten hat, dürfte sich noch mehr unterscheiden.

Meine Studien zeigen, dass man heutzutage der lebenden und unbelebten Natur nicht nur durch physische Handlungen und starke Emotionen, sondern auch durch unvorsichtiges Denken schaden kann. Die Folgen negativer Einwirkung vergrößern sich in geometrischer Reihe mit den erhöhten Energiemöglichkeiten des Menschen. Die Informationsund Energieeinwirkung auf lebende und unbelebte Objekte kann sehr gefährlich sein. Aggression gegenüber einem Menschen – das ist gleichsam ein Programm zur Zerstörung von all seinen Verwandten und Kindern. Da der Mechanismus der Feldselbstregulierung in Aktion tritt, erhalten der Angreifer selbst und seine Verwandten die negative Einwirkung zurück. Die psychologische Ausbildung der Menschheit bleibt enorm hinter ihren Energiemöglichkeiten zurück, so dass man sagen kann, dass sich die Menschheit momentan im Selbstvernichtungsmodus befindet. Folgen hiervon erleben wir bereits heute.

Worin liegt die Ursache der tragischen Diskrepanz zwischen der heutigen Psychologie des Menschen und den Realitäten der Umwelt? Die Psychologie des modernen Menschen der westlichen Zivilisation, der der größte Teil der Menschheit angehört, ist Pragmatismus. Sie legt den Schwerpunkt nicht auf die Ansammlung von Information, sondern auf ihre Realisierung. Daher fällt der wenig ergiebige, «unrentable» Prozess der Erschließung der Welt, der Schaffung neuer Erkenntnisund Ethikstrukturen aus der allgemeinen Zielstellung heraus. Dem schweren, langwierigen Erkenntnisprozess werden fertige Rezepte mit maximalem praktischen Effekt vorgezogen.

Analysiert man die Entwicklungswege jeder Religion sowie von Magie und Yoga, dann sind überall folgende Hauptetappen festzustellen:

Erfassen und Erkennen der Welt in der gegenwärtigen Lage, wobei die Umwelt, die eigene Abhängigkeit von ihr und die Wechselwirkung mit ihr negiert werden;

Aufdeckung der Entwicklungsgesetze der Welt und Schaffung eines Verhaltenssystems, das diesen Gesetzen entspricht;

praktische Anwendung von früher gewonnenem Wissen.

Früher erstreckte sich dieser Prozess über Jahrhunderte und Jahrtausende, deshalb konnten ihn die Menschen oft nicht vollständig erfassen und sehen, ähnlich den Blinden im Gleichnis, die einen Elefanten abtasten und versuchen sich vorzustellen, was das ist. Heute hat die Menschheit die Chance, diesen Prozess in seiner ganzen Einheit zu sehen.

Momentan überwiegt bei der Suche nach geistiger Vervollkommnung der Absonderungsprozess. Manche Richtungen orientieren sich nur auf die erste Stufe – die Sammlung von Information. Das ist der Weg der Abwendung von der Wirklichkeit, der Ablehnung der Zivilisation als solcher, des Verzichts auf die beiden nächsten Stufen. Diesen Weg verkünden beispielsweise die Krishna-Anhänger. Eine andere Richtung orientiert sich auf die Rückkehr zu den Prinzipien der Ethik, zum richtigen Verhalten – das sind verschiedene religiöse Strömungen. Eine dritte Richtung ist auf die Anwendung praktischer Ergebnisse orientiert und vernachlässigt das Wissen sowie die ethische Seite. Hierzu gehören die Magie und die Zauberei.

Eine interessante Transformation fand auf dem Gebiet außersinnlicher Wahrnehmungen statt. Diese Strömung, die von Elementen des Wissens und der Ethik ausging, ist sehr stark entartet, als ihre Vertreter dem Gelderwerb verfallen sind. Heute ist sie hauptsächlich auf Magie und Zauberei orientiert. Diese Entwicklung ist vollkommen natürlich und gesetzmäßig, denn auf die Schnelle erfolgt eine Modellierung aller Prozesse, die es gestattet, den «Elefanten» vollständig zu sehen, d.h. die Prozesse, die den heutigen Stand der Menschheit und die vor ihr stehenden Probleme bestimmen, zu sehen und zu erkennen.

Die Hauptbedingung für das Überleben in der gegenwärtigen Situation ist es, auf der Grundlage der Prinzipien der Dialektik dasjenige zu vereinen, was früher unvereinbar war: Die Abkehr vom Irdischen und die Hinwendung zur Einheit mit dem Kosmos und die Erlangung von Information, ihre Umsetzung in moralische Gesetze und deren praktische Realisierung auf allen Ebenen.

«Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.», sagte Christus (Matthäus 6,24). Vor zwei Jahrtausenden war die Verbindung dieser entgegengesetzten Tendenzen im Verlauf des Lebens eines Menschen unmöglich. Heute hat sich die Welt verändert, das Tempo des Pendels für den wechselseitigen Übergang von Materie und Information, bei dem es nicht durch Stillstand zur gegenseitigen Vernichtung kommt, hat sich geändert. Daher kann man davon sprechen, dass der Mensch, dem es beschieden ist, die nächsten Jahre zu überleben, gleichzeitig Heiliger, Durchschnittsmensch und Geschäftsmann sein muss. Im Bewusstsein eines jeden Menschen von heute müssen zwei entgegengesetzte Prozesse stattfinden: die Lossagung von der Welt und das Streben nach Kosmos und Heiligkeit einerseits sowie die Realisierung der gewonnenen Information, aktives Handeln und verstärktes zweckdienliches Denken andererseits. Es handelt sich im Grunde um ein neues Denken, welches die physische und geistige Struktur des neuen Menschen bestimmt. Also Heiligkeit, Entsagung, Realisierung des Wissens auf der Ebene der Gedanken und Emotionen und in sozialen und technischen Strukturen. Die Vereinigung darf nicht mechanisch sein, denn das käme einem Stillstand des Pendels gleich, sondern muss einen einheitlichen Prozess mit sukzessivem Durchlaufen aller drei Stufen darstellen. Jeder Mensch muss heilig werden, die Heiligkeit wird mit der Erkenntnis der Welt und Orientierung auf das Universum ständig größer, gleichzeitig erfolgt die Selbstverwirklichung im emotionalen und praktischen Leben. Die Kultur muss die Zivilisation ständig voranbringen. Im Wertesystem muss der Heiligkeit und nicht der Zweckdienlichkeit Priorität beigemessen werden, denn der Kosmos ist primär und die Zivilisation sekundär.

Eine jede Zivilisation stand auf den Schultern von Heiligen und nicht von Zauberern. Legenden zufolge besaßen die Menschen früher ein offenes drittes Auge. Sie hatten Zugang zu Informationen, die auf außersinnlichem Weg, unabhängig von Raum und Zeit, erhalten wurden. Dann schloss sich das dritte Auge. Die Ursachen hierfür sind nicht bekannt, obwohl sie wahrscheinlich einfach sind: Werden die Normen der Ethik nicht eingehalten, ist primäres Wissen nicht zu erschließen. Aber anscheinend steht die Realisierung von Wissen nicht in direktem Zusammenhang mit Ethik. In einer bestimmten Etappe blieben die ethischen und psychologischen Pegel so sehr hinter den Möglichkeiten zurück, dass die Existenz der Zivilisation dadurch bedroht war. Deshalb bedeutete die Schließung des dritten Auges gleichsam die Rettung.

Leider klammern die meisten modernen Schulen für geistige und physische Entwicklung die beiden ersten Stufen aus ihrem Lehrprogramm aus – die Erkenntnis und die Moral. Das Durchlaufen dieser Stufen erfordert 95 Prozent des Aufwands an Mühe und Zeit und bringt kein unmittelbar sichtbares Ergebnis. Viele Schulen verfolgen faktisch die entgegengesetzte Richtung, so dass ihr Ergebnis dem Verfall gleichkommt.

Die Evolution lebender Organismen verläuft exponentiell: Anfangs findet ein sehr langer Prozess der Anhäufung von Wissen statt, erst dann erfolgt seine Realisierung.

Um in der heutigen Zeit zu überleben, müssen sich die Anhäufung von Information und ihre Verwendung vereinen und dürfen sich nicht gegenseitig vernichten. Das heißt, dass der Geschäftsmann, der Politiker und der Wissenschaftler zu Heiligen werden müssen. Ethik muss für sie zur wichtigsten Frage werden. Besonders schwerwiegend ist diese Frage in der Bioenergetik. Versuche, Methoden der Magie und Zauberei für persönliche, egoistische Interessen zu nutzen, kollidieren mit den höchsten Gesetzen des Universums. Das Ergebnis ist in der Regel tragisch, doch nicht immer offensichtlich, denn die Folgen treten allmählich und langsam zutage, und der Mensch kann nicht immer Ursache und Wirkung in Zusammenhang bringen. Das Mädchen, das seinen Geliebten verhext, ahnt nicht, dass sie die Psyche, das Schicksal und die Körper der künftigen Kinder zerstört.

Eine Tendenz, die sich bereits ziemlich deutlich abzeichnet, ist die Ausbildung von okkulten und magischen Fähigkeiten für rein persönliche Interessen. Die Glieder des Systems berücksichtigen in ihrem Verhalten nicht die Interessen des gesamten Systems, wodurch ihm ein völliger Zerfall droht. Wie uns aus der Geschichte bekannt, haben sich Stämme mit starken Traditionen in Magie und Okkultismus nicht weiterentwickelt und sind in der Folge ausgestorben.

Der heutigen Zivilisation liegen Weltreligionen zugrunde d.h. Systeme, die alle Kräfte des Menschen auf die Formierung und Entwicklung von feinen geistigen Strukturen, die im Hinblick auf die Erhaltung der Welt aktiv sind, richten. Die von den Religionen vermittelte Erkenntnis, mit allen vereint und für das Schicksal der Menschen verantwortlich zu sein, versetzte den Menschen in die Lage, die Einheit mit seinen Kindern, Eltern und den geliebten Menschen zu spüren und seine Verantwortung für das Schicksal seiner Nachkommen zu begreifen. Indirekte Warnungen, dass die Kinder für die Sünden der Eltern büßen müssen, wurden in der Bibel gegeben. Gerade die Zerstörung feiner Feldstrukturen, die für die Einheit mit den Eltern, Kindern und den geliebten Menschen verantwortlich sind, führt zu schwersten Erkrankungen, zu Deformationen des Schicksals eines Menschen und seiner Persönlichkeit.

Die Weltreligionen sorgten sich um den Erhalt dieser Strukturen und ihre Entwicklung. Das Gebot, selbst die Feinde zu lieben, hat aus der Sicht der Bioenergetik große Bedeutung. Es blockiert das Programm der Zerstörung des anderen Menschen bzw. der Selbstzerstörung auf der Feldebene des Unterbewusstseins. Der Mensch, der die Gesetze der Feldselbstregulierung nicht kannte und nicht wusste, dass sein Hass die Ursache für schwere Krankheiten seiner Kinder werden konnte, war dennoch viele Jahrhunderte durch die religiösen Gebote der Liebe und des Guten geschützt, die seine Gesundheit und die seiner Kinder bewahrten und im Grunde die Entwicklung der Zivilisation gewährleisteten.

Das System der Feldselbstregulierung funktionierte automatisch. Deshalb konnte sich, ohne sich selbst zu schaden, ohne die Gesundheit seiner Kinder und den Zerfall seiner Persönlichkeit zu riskieren, nur derjenige Mensch mit Magie und Okkultismus beschäftigen, der die Gesetze des Universums kannte und erfüllte, jemand mit gut entwickelten höchsten geistigen Strukturen. Bei den übrigen setzte allmählich der Zerfall der ethischen, psychischen und geistigen Strukturen ein, sie wurden «schwarz» und verfielen. Da dieser Prozess früher bedeutend langsamer als heute ablief, entstand bei vielen der Eindruck, dass der «schwarze» Magier die Norm und nicht eine pathologische Erscheinung sei.

Heute führt die geistige Begrenztheit vieler Wundertäter, die sich auf komplizierte Einwirkungsversuche einlassen, zum geistigen und schließlich auch zum physischen Verfall ihrer selbst oder ihrer nächsten Angehörigen. Ich kenne einige Fälle, in denen für den geistigen Verfall nicht ethisch handelnder Wundertäter deren Kinder, Verwandte und sogar deren engste Freunde und Schüler büßen mussten. Da das Energiepotential geistiger Strukturen hundertund tausendmal größer als das der physischen Strukturen ist, verläuft der geistige Verfall lange Zeit im Verborgenen und unbemerkt. Setzt der physische Verfall ein, werden Versuche, den Menschen zu heilen, von den verfallenen geistigen Strukturen blockiert – hiermit erklärt sich auch, warum die Medizin immer häufiger nicht mehr zu helfen vermag. Viele glauben naiv, dass sie, wenn sie einen Betrag bezahlt und Lehrgänge absolviert haben, Magier und Zauberer werden. Doch in dieser Wissenschaft sind, im Unterschied zu anderen Wissenschaften, nur einzelne zu Jüngern berufen – das sind Menschen mit einem ausreichend reinen Karma, mit entwickelten geistigen Strukturen, mit strategischem Denken, mit seelischer Güte und großer Selbstdisziplin. Bei der Analyse okkulter und magischer Techniken kann man feststellen, dass nicht die Ansammlung von bestimmten Methoden, sondern die persönlichen Eigenschaften des Meisters und des Lehrlings ausschlaggebend sind. Das Streben vieler angehender Wundertäter, Zugang zu höheren Möglichkeiten zu erlangen und dabei die Stufe der quälenden geistigen Vervollkommnung zu überspringen, kann tragisch enden. Da das Schicksal des Menschen, der Charakter und der Zustand des physischen Körpers von den Feldstrukturen bestimmt werden, kann unüberlegtes Handeln auf diesem Gebiet der ganzen Menschheit schaden.

 

Das Unterbewusstsein des Menschen war von jeher zuverlässig geschützt. Der Prozess des Eindringens ins Unterbewusste erfolgte langsam, unter natürlicher Aussonderung der negativen Programme mit Hilfe der Ethik der Gesellschaft, der religiösen Schutzsysteme.

Psychoanalytiker verschiedener psychotherapeutischer Schulen begannen, das Unterbewusstsein des Menschen zu stürmen, wobei dieser Prozess in den letzten Jahrzehnten beispiellose Ausmaße angenommen hat. Hierbei wird rücksichtslos in die Feldstrukturen eingedrungen und auf sie eingewirkt, ohne die späteren Folgen dieser Einmischungen entsprechend zu berücksichtigen. In der Regel interessiert die Forscher wenig, was das Unterbewusstsein ist und wie es auf das Eindringen reagiert. Für sie sind konkrete, schnelle Ergebnisse wichtig, und nicht das tiefgehende Verständnis der Prozesse, welche die Gesundheit und das Schicksal des Menschen und seiner Angehörigen bestimmen.

Das mangelnde strategische Denken in der Bioenergetik und die Bevorzugung taktischer Methoden möchte ich mit dem Verhalten eines Autofahrers vergleichen, der die ihm für das Studium der Verkehrsregeln eingeräumte Zeit nutzt, um die Motorleistung des Wagens zu erhöhen – das ist zwar effektiv, aber das Ergebnis ist unvorhersehbar und riskant.

Ich möchte an dieser Stelle ausführlicher auf die Methoden des Schutzes eingehen. Lange Zeit wirkte als Schutzmechanismus die Tatsache, dass gar nicht bekannt war, dass auf den Menschen bioenergetisch eingewirkt werden kann. Diejenigen, die davon wussten, erkannten die Gefahr und gründeten geschlossene Schulen, um die Bioenergetik zu studieren. Ein hervorragendes Schutzsystem waren die ethischen religiösen Lehren, die das Gute nicht nur in Handlungen, sondern auch in Emotionen und sogar Gedanken predigten. Und wie paradox es auch klingen mag, eine große Rolle spielte bei diesem Schutz auch die Wissenschaft, welche die Bioenergetik und die Möglichkeit von Informationsoder Energieeinwirkung auf den Menschen durchweg leugnete. Es gab auch Mechanismen des sozialen Schutzes vor denen, die aktiv Magie und Zauberei betrieben. Heute sind alle diese Blockierungen zerstört, das Gehirn steht offen. Der Sturm auf das Unterbewusstsein, welches für die physiologischen und psychologischen Prozesse im Organismus zuständig ist, begann bereits im vorigen Jahrhundert. Heute erfolgt er nicht mehr spontan, sondern zielgerichtet. Psychotherapeuten, Wunderheiler, Zauberer und Hypnotiseure dringen rücksichtslos in das Unterbewusstsein ein, orientieren sich auf den äußeren Effekt und lösen damit rein praktische Aufgaben. Dies geschieht in vollkommener Unkenntnis dessen, was Unterbewusstsein ist und nach welchen Gesetzen es funktioniert.

Meine Studien zeigen, dass das Unterbewusstsein und das Energieinformationsfeld ein und dasselbe sind, und dass jede Einwirkung auf Feldstrukturen bedeutet, auch auf das Unterbewusstsein, auf alle Systeme der physiologischen und psychologischen Selbstregulierung einzuwirken. Experimentatoren und Praktiker interessieren sich nur für Eindringtiefe und Selbstregulierungsprozesse des Unterbewusstseins. Um noch tiefer einzudringen zu können, wird sogar zu Geräten gegriffen. Auf diese Weise wurde die Bioenergetik zur Wissenschaft der praktischen Einwirkung auf den Menschen. Niemand denkt daran, dass wir durch die Heilung des Körpers der Seele schaden können, dass Krankheit ein Schutz ist, der Fehlverhalten und Verstöße gegen die Umwelt blockiert, und dass der Wunderheiler vor allem die Krankheitsursachen ausfindig machen muss und dabei Hilfe zu leisten hat, diese zu verstehen und in Zukunft zu vermeiden. Die Reduzierung der Bioenergetik allein auf physische Parameter bedeutet die Abschaffung der Stufen der Erkenntnis und Ethik im Interesse rein praktischer Ergebnisse. Wer glaubt, durch Tabletten oder Zaubermethoden gerettet werden zu können, ist bereits krank. Der wichtigste Schutz vor Krankheiten ist die Erfüllung höchster ethischer Gesetze.

Als die Natur den Weg des physischen Schutzes beschritt, z. B. durch die Gewichtsvergrößerung der Dinosaurier und Panzerung der Schildkröten, geriet die Evolution ins Stocken. Eine Überlebenschance hatte nur, wer physisch am wenigsten und geistig am besten geschützt, wer bereit war, seine psychologische Struktur und sein Verhalten in Übereinstimmung mit den auf der Erde ablaufenden Prozessen zu ändern. Ethik war gestern noch Luxus, heute ist sie eine Notwendigkeit, und morgen die einzige Möglichkeit zum Überleben. Wer nur an die physische Gesundheit denkt, den kann in den nächsten Jahren das Schicksal der Dinosaurier ereilen.

Was wir Immunität nennen, ist die Unversehrtheit, der qualitative Zustand der Feldhülle. Wer sich mit Magie zum Nachteil von Ethik, Liebe und Erkenntnis der Welt beschäftigt, zerstört sich selbst, seine Kinder und seine Verwandten. Der Mensch sollte heute, wenn er nicht stark genug ist, ausschließlich Heiliger werden. Wenn er Stärke besitzt, kann er die Heiligkeit mit dem weltlichen Leben vereinen. Und wenn der Mensch zu schwerer Arbeit bereit ist, um größere Möglichkeiten zu erschließen, kann er sich mit der Bioenergetik beschäftigen.

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