Buch lesen: «Eventuell spirituell...?!»

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Saskia Winkler

Eventuell

spirituell ...?!

Eine ENTdeckungs-Tour

WTF?!


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1. Auflage 2018

Copyright © Winkler Publishing, Rauensteinstr. 85, D-88662 Überlingen

Verlag: Winkler Publishing

Redaktion, Projektmanagement, Co-Autorin: Henriette Frädrich

Covergestaltung, Layout, Satz: Nora Wirth, 3 Karat Visuelle Kommunikation

Druck und Bindung: Druckhaus Zanker e.K.

Korrektorat und Lektorat: Nina Fuchs

Coverfoto: Katrin Zeidler

Printed in Germany

ISBN: 978-3-9820185

www.saskia-winkler.de

Dieses Buch ist auch als E-Book erhältlich.

Der Inhalt dieses Buches dient lediglich der Information und kann den Rat eines Arztes nicht ersetzen. Die Entscheidung, die in diesem Buch veröffentlichten Übungen und Empfehlungen zu nutzen, liegt beim Leser selbst. Autor und Verlag übernehmen für Schäden, die durch falsche Schlussfolgerungen aus den in diesem Buch enthaltenen Hinweisen direkt oder indirekt entstehen könnten, keine Haftung.

WTF?!

Saskia Winkler

Eventuell

spirituell ...?!

Eine ENTdeckungs-Tour

WTF?!

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Vorwort

Nach Hause kommen – (M)Eine Odyssee

(M)Eine Odyssee

Die zwei Seiten einer Persönlichkeit

Angst – eine spirituelle These

Einlassen – Spiritualität

Hilfe, Räucherstäbchen!

Der WOW-Effekt

Hochsensibilität

Prominent & Spirituell

(Wieder)ENTdecken – Innere Stimme,

Bauchgefühl, Intuition

Deine innere Stimme

Was ist was?

Trau dich!

SpongeBob & Raupe Nimmersatt

Verstehen – Energie, Quanten, Matrix, WTF?!

Energie, das bekannte unbekannte Wesen

Mit freundlichen Grüßen von Einstein, Neo und Co.

Beweise, Beweise, Beweise!

Das reine Bewusstsein als Medizin: Quantenheilung

Frieden, Liebe, Unendlichkeit

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Anwenden – Dein Werkzeug im Alltag

Let’s swing

Let’s try – Energie-Arbeit im Alltag

Do it yourself – In allen Lebenslagen

Vertrauen – Lass es zu!

Vertrau dir!

Brücken schlagen: Spirituelle Welt & materielle Welt

Warum lassen wir es nicht zu?

Warum niemand will, dass du all das weißt

Grenzen – Skepsis erlaubt

Zweifel, Grenzen, Hokuspokus

Ethik, Werte, Verantwortung

Immer weiter

Unterwegs

Dankbar

Saskia Winkler

Quellen & Literatur


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„Am Ende eures Lebens werdet Ihr wissen,

dass nichts von dem, was Ihr getan habt,

eine Rolle spielen wird, sondern nur,

wer Ihr bei Eurem Tun gewesen seid.“

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich freue mich, dass dieses Buch auf welchen Wegen auch immer in deine Hände gelangt ist und du gerade diese Zeilen liest. Wirklich von Herzen richtig sehr! Nicht nur, weil es mein erstes Buch ist und man bei einem Erstlingswerk ja als Autor immer ganz besonders kribbelig ist. Wie bei Eltern, die zum ersten Mal ein Kind bekommen: Es ist alles so schrecklich aufregend, neu und spannend! Sondern auch und vor allem, weil all das, worüber ich schreibe und was ich dir erzählen, zeigen und mitgeben möchte, meine Herzensangelegenheit ist. Oder um es mit anderen Worten zu sagen: Das steht so in meinem Seelenplan.

„Seelenplan?! Echt jetzt?!“, mag das kleine skeptische Zweifelchen jetzt vielleicht dazwischenrufen und abwehrend die Arme vor der Brust verschränken. Aber ja. Echt jetzt. Ich kann dich aber beruhigen, Engel werde ich definitiv nicht fliegen und um dich herum flattern lassen. Puh, Glück gehabt!

Vielleicht hast du dir ja die Titel-Frage des Buches auch schon das ein oder andere Mal vorsichtig und leise gestellt. Bin ich, also ähm, vielleicht spirituell? Also nur so ein bisschen und hoffentlich merkt´s keiner! Denn du suchst schon lange nach etwas, das sich kaum in Worte fassen lässt, wonach du eigentlich suchst. Aber du merkst, fühlst und spürst immer mehr, dass das, was unsere Welt ausmacht, all die uns vorgelebten, auf Verstand und Ratio basierten Konstrukte, irgendwie nicht alles sein können. Da ist mehr. Das weißt du. Das spürst du. Das fühlst du. Ganz genau. Aber du traust dich (noch) nicht. Du vertraust dir (noch) nicht.

Denn sich auf unbekannte Wege zu begeben, macht Angst und verunsichert. Besonders wenn es ein Weg ist, den, wie beim Thema „Spiritualität“, schwere Steine und dicke Brocken aus Zweifeln, Skepsis und Vorurteilen scheinbar unverrückbar versperren und unpassierbar machen. Diese Brocken und Steine liegen auch nicht umsonst da. Unsere Gesellschaft legt sie dort hin, ganz bewusst. Denn eigentlich will niemand, dass du diesen Weg gehst, denn dieser Weg hebt unsere bisherige Welt mal so richtig fett aus den Angeln und bringt alles durcheinander. Und daran hat niemand aus der „normalen“ Welt Interesse.

Mein Anliegen mit diesem Buch ist es, genau diese Brocken und Steine beiseitezuräumen, ja sogar zu sprengen. Mach dich also darauf gefasst: Es kann laut werden. Richtig laut! Ich möchte dir die Angst und Zweifel vor deiner – ui, jetzt kommt es wieder, das komische Wort – Spiritualität nehmen, und dich ins Vertrauen bringen, dieses so wunderbare Geschenk anzunehmen und in den verschiedensten Lebenssituationen zu nutzen. Wir werden dieses Geschenk in diesem Buch gemeinsam Stück für Stück auspacken.

Was ist eigentlich „Spiritualität“? Und warum hat das nichts mit Esoterik zu tun? Und was ist eigentlich der Unterschied? Was kann dieses Spiri-Dings überhaupt? Und muss ich mir jetzt weiße Walle-Walle-Kleider drüber stülpen und darf nur noch bei Vollmondschein mit dem großen Zeh gepflückten Hanfblüten-Tee trinken? Oder darf es auch weiter das Chanel-Kostüm und Champagner sein? Und wie äußert sich Spiritualität überhaupt? Hat das was mit Energie und Quanten-Gedöns zu tun?

All diese Fragen und noch so viele mehr möchte ich dir beantworten. Spiritualität ist nicht nur ein Geschenk, es ist ein Tool, ein Werkzeug, das wir verlernt haben (bzw. so erzogen worden sind), zu nutzen. Ich möchte bei dir die Lust und Neugier wecken, dieses Werkzeug (wieder) herauszukramen, zu entdecken, und mit Spaß, Freude und Selbstverständlichkeit zu nutzen. Wir werden gemeinsam lernen, damit richtig umzugehen. Und du wirst staunen, was damit alles möglich ist. Spiritualität ist nämlich cool, modern, sexy – und einfach geil! Ich möchte dir richtig Lust darauf machen. Lust auf Spiritualität.

Das Einzige, was du dafür tun musst: Lass dich darauf ein, auch wenn du mir vielleicht an der einen oder anderen Stelle mal den Vogel zeigen willst, verwirrt bist, zweifelst, mich auslachst, vielleicht sogar auch wütend wirst, denn das ist doch alles Unfug! Oder doch nicht? Das kann doch alles nicht sein! Oder doch? Nimm deine Widerstände, die auftreten können und werden, an. Denn das zeigt nur, dass etwas mit dir passiert, dich bewegt, berührt und letztlich verändert. Und Veränderung hat immer Wachstumsschmerz als Nebenwirkung.

Ich möchte mit diesem Buch nicht missionieren. Ich will dir einfach eine Welt zeigen und erklären, bei der du selbst entscheiden darfst, ob du sie betreten möchtest. Ich möchte dich mit Spaß, Freude, Humor und Leichtigkeit an diese Welt heranführen, denn allzu oft wird Spiritualität mit angestrengter und weltfremder Entsagung jeglichen Spaßes gleich-

gesetzt. Und das ist Quatsch. Totaler Blödsinn. Um schon mal mit einem der vielen Vorurteile gleich vorneweg aufzuräumen. Denn du wirst sicher schon bemerkt haben: Wer mich kennt, weiß, ich lache gerne und viel. Ich haue gerne freche Sprüche raus. Ziehe mich selbst und auch das Thema, das mir eigentlich so am Herzen liegt, oft und gern mit viel (Selbst-)Ironie durch den Kakao. Ich bin für ziemlich jeden weltlichen Spaß zu haben. Unter anderem auch für Haselnuss-Schnaps. Denn ja, auch wir „Spiris“ dürfen das. Natürlich! Lustig und albern sein und uns hemmungslos mit Freunden mehr als einen Haselnuss-Schnaps hinter die Binde kippen und eine ganze Nacht durchkichern. Alkohol ordnet man ja nicht umsonst das Wort „Spirituosen“ zu, das kann doch kein Zufall sein. Höhö. Ich habe nicht nur eine Schwäche für Haselnuss-Schnaps und kalte Apéros, sondern auch für Designer-Taschen und schnelle, große Autos. Und der Spiritualität ist das völlig wumpe. Sie ist einfach da. Ob mit Designer-Tasche oder Hanfwolle-Walle-Walle-Kleid.

In diesem Buch möchte ich zwei meiner Herzensthemen vereinen: dich zum einen dabei zu unterstützen, deine spirituellen Fähigkeiten zu erkennen, anzunehmen und zu nutzen. Und zum anderen dir Mut zu machen, zu erkennen, wer du wirklich bist und dich zu leben. Ich wünsche mir, dass dieses Buch dir dabei hilft, deine Masken abzulegen und zu leben und zu lieben, wer du bist. Frei und ohne Angst.

Warum ist mir genau das so ein Anliegen? Weil ich selbst viele, viele Jahre – eigentlich mein ganzes Leben – gegen das, was ich wirklich kann und bin, verzweifelt gekämpft habe. Ich habe eine wahre Odyssee hinter mir: Vom Kind, das anders war und Zutritt zur geistigen Welt hatte, aber für krank und verrückt gehalten wurde, über eine angepasste, erfolgreiche und seriöse Karriere als Unternehmerin bis hin schließlich zum Alles-Hinter-Mir-Lassen und das zu leben und zu sein, was ich wirklich bin: eine Quantenheilungs-Matrix-Energie-Coaching-Ulla. Und

du kannst mir glauben, am schwersten habe ich es mir selbst damit gemacht. Ich?! So ´ne Eso-Tante?! Niemals! Nun, ähm, doch. Noch heute tue ich mich manchmal schwer damit, mich wirklich nach außen zu zeigen, so, wie ich wirklich bin mit allen meinen Fähigkeiten. Aber ich weiß auch, dass wir alle auf diesem Schlachtfeld kämpfen, um heraus zu finden, wer wir wirklich sind. Und deshalb möchte ich nichts mehr verbergen und verstecken, sondern mich mit offenem Visier auf dieses Schlachtfeld begeben und dir Mut machen, dich genauso zu öffnen.

Dieses Buch ist das Kondensat, die Essenz meiner persönlichen jahrzehntelangen Entwicklung und ich meine Entwicklung im wörtlichen Sinne. Ich habe mich ENT-wickelt. Ich habe mich ENT-wickelt aus inneren Konflikten heraus, aus Erwartungen, aus innerer Zerrissenheit, aus familiären, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Konstrukten, aus meinem Leben, das gut zu mir war, aber in dem ich nie die sein konnte und durfte, die ich wirklich bin. Dieser Prozess war lang und herausfordernd, auf allen Ebenen und er ist noch lange nicht zu Ende. Ich begreife, dass dieser Prozess ein Leben lang vor sich hin brodeln wird. Aber ich weiß jetzt, er brodelt in die für mich einzig richtige und wahrhaftige Richtung.

Gehen wir gemeinsam auf ENTdeckungs-Tour. ENT-decken wir unsere gelernten und selten hinterfragten Konzepte und Muster. Schauen wir hin und darunter, unter unsere bequeme und pupswarme, aber oft eben auch einengende Decke, die uns keinen Platz und Raum lässt, wir selbst sein zu können. ENT-decken wir die Welt der Spiritualität, DEINER Spiritualität.

Danke, dass Du den Mut und die Neugier hast, gemeinsam mit mir auf diese spannende Reise zu gehen.

Mögen die Engel mit uns sein.

Gnihihi. Sorry. Der musste sein.

Deine Saskia Winkler

Oktober 2018

PS: Spirituelle Menschen stellen sich viele Fragen. Schauen hin. Auch wenn es weh tut. Ich stelle dir am Ende jedes Kapitels einige Fragen. Das ist keine Wissensabfrage, wie in der Schule, sondern es sind Reinhorch-Fragen für dich. Bei manchen Fragen werden keine Antworten kommen, bei anderen Fragen hörst und spürst du die Antworten sehr deutlich. Hör einfach mal in dich rein und sei neugierig, was du entdeckst.

PPS: Gleichberechtigung ist mir wichtig. Doch genauso auch die Lesbarkeit meines Buches. Deshalb wähle ich entweder die männliche oder weibliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern. Dies impliziert keinesfalls eine Benachteiligung des jeweils anderen Geschlechts, sondern ist im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als geschlechtsneutral zu verstehen.

Vorwort

Neale Donald Walsh

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Nach Hause

kommen –

(M)Eine Odyssee

1

Homer, der früheste Dichter des Abendlandes, hinterließ mit seinem Epos „Odysseus“ eine der beeindruckendsten Superhelden-Stories der Welt. Captain America, Superman, Batman und Co. können dagegen einpacken, im Vergleich mit Odysseus erscheinen sie wie jammerlappige Weicheier. Odysseus ist der unangefochtene „Ninja Warrior“ und „Schlag-den-Raab-Star“ der Antike.

Odysseus ist 20 Jahre auf einer Irrfahrt unterwegs. Für ihn gilt nicht das berühmte Credo: Hach, der Weg ist das Ziel, ich genieße einfach mal die Reise. Nein, er hat ein ganz klares Ziel. Okay, unter anderem macht er auf seinem Weg Troja mit seinem berühmten Holzpferd platt, widersteht den Sirenen und überlebt so manchen Kampf gegen gruselige Riesenzyklopen, aber er hat dabei immer nur sein Ziel vor Augen: Denn alles, was er will, ist, endlich wieder nach Hause zu kommen. Und „zu Hause“ bedeutet für ihn vor allem seine Frau. Dafür nimmt er alle Irrungen und Wirrungen, die sich ihm in den Weg stellen, in Kauf: Krieg, Kämpfe, bittere Verluste, Gefangenschaft, Monster, Intrigen und immer wieder herbe Rückschläge.

Es gibt unzählige Interpretationen, was Homer mit Odysseus Geschichte eigentlich vermitteln wollte. War er einfach ein genialer Autor und Storyteller, der – hätte man es damals schon verfilmen können – eine süchtig machende Netflix-Serie, das „Game of Thrones“ der Antike, erschuf? Oder steckt mehr dahinter? Wissenschaftler entschlüsseln die Wirklichkeit hinter dem Epos und kommen immer mehr zu dem Schluss, dass die Gefahren und Figuren, die Homer in seiner „Odyssee“ zeichnet, nicht nur bloße Erfindungen sind.1 Es lohnt sich wirklich, da mal kurz zu googeln.

Aber was hat nun das griechische Helden-Epos mit mir zu tun? Vergleiche ich mich mit Odysseus? Nein, sicher nicht, das wäre mehr als anmaßend. Und ich hätte nicht ansatzweise auch nur ein Prozent seiner Challenges überlebt. Dennoch fühlte ich mich mein ganzes Leben lang oft wie Odysseus – verloren und verirrt. Nur hatte ich mit anderen Gegnern und Hindernissen zu kämpfen.

Als eine Odyssee bezeichnet man heute noch eine Reise mit vielen Hindernissen und Schwierigkeiten. Und genau so eine Reise habe ich hinter mir. Meine Reise dauerte fast 40 Jahre. Eigentlich mein Leben lang. Der Unterschied zwischen Odysseus und meiner Reise war jedoch, dass Odysseus wusste, wohin er will. Sehr genau. Ich wusste es nicht. Ich wusste nicht, wonach ich suche und wohin ich will. Ich wusste aber auch, da wo ich bin, ist es auch nicht gut. Ich war getrieben, wusste aber nicht, wovon und wohin es mich treiben wird. Dementsprechend verloren und verwirrt irrte ich umher. Wenn man nicht weiß, wohin man will, kann man nirgends ankommen. Heute weiß ich, unbewusst hatte ich immer eine Sehnsucht in mir und es war der gleiche Antrieb wie bei Odysseus. Denn wie der Sagenheld wollte ich eigentlich immer nur eins: nach Hause kommen. Nach Hause zu mir. Nach Hause zu meinem innersten Kern. Nach Hause zu dem, was ich wirklich bin und schon immer war. Aber das wusste ich nicht. Vielleicht unbewusst.

Mein Nach-Hause-Weg war viele Jahre versperrt mit Hindernissen und Widerständen jeglicher Art. Die Steine, die in meinem Weg lagen, wurden mir teils von außen dort hingeknallt, aber viele Steine habe ich mir auch selbst in meinen Weg gelegt. Ich begreife das alles als Prozess, mache weder mir noch anderen einen Vorwurf. Es musste alles so sein. Und dementsprechend liebevoll und annehmend kann ich mittlerweile damit umgehen. Das war aber nicht immer so.

Mein Weg führte mich über viele Stationen und meine „Story“ lässt sich in wenigen Worten verpacken: vom Außenseiter-Kind über die erfolgreiche Unternehmerin hin zur Life-Coachin und Energetikerin, die Quantenheilung macht.

Außenseiter und erste Begegnungen mit dem Unerklärlichen

Ich war ein Außenseiter. Und ich habe als Kind nie verstanden, warum. Ich hatte kaum Freunde und die Lehrer mochten mich auch nicht. Ich war der Sonderling. Und mit Sonderlingen umgibt man sich nicht gern. Aber ich habe als Kind nicht verstanden und wusste nicht, dass ich „anders“ bin. Mir war das nicht bewusst. Dementsprechend hart war das alles für mich. Ich habe nicht verstanden, warum ich nicht dazu gehört habe und warum alle so komisch zu mir waren. Ich sah doch aus wie die anderen, habe mich angezogen wie die anderen. Und doch spürte ich nur Ablehnung. Ich war der Klassen-Vollhonk. Und wusste nicht, wieso. Ich war verwirrt. Warum mochte man mich nicht?

Am allerschlimmsten war, als ich von meiner Klasse einen Brief bekam, in dem stand, dass man nichts mehr mit mir zu tun haben möchte. Der Brief wurde von der ganzen Klasse unterschrieben. Von der GANZEN Klasse. Ich muss nicht erwähnen, was das mit einem kleinen Mädchen macht. Mein Selbstbewusstsein war nicht vorhanden und es dauerte Jahre über Jahre, dieses zu entwickeln und aufzubauen.

Ich wuchs in einer Unternehmer-Familie auf. Uns ging es gut. Meine Eltern taten das, was Eltern ebenso tun. Sie gaben mir alles mit, was sie mitgeben konnten: Liebe, Aufmerksamkeit, Fürsorge, Bildung, materiellen Überfluss. Ich hätte eine normale, unbeschwerte Kindheit haben können. Wäre ich ein „normales“ Kind gewesen.

Aber ich war kein „normales“ Kind. Wobei „normal“ natürlich immer Definitionssache ist, abhängig von Zeit, Ort und gesellschaftlichen Regeln bzw. „Normen“. So gesehen gibt es eigentlich kein „normal“, denn wer bestimmt, was „normal“ ist? Mit welchem Recht? „Normal“ zu den damaligen Zeiten war, dass man einfach ein Kind zu sein hatte, gern spielte, kindliche Interessen hatte, den Eltern und Lehrern „gehorchte“ und nicht wirklich eine Meinung zu den Dingen haben sollte. Was verständlich ist, denn welche Eltern wünschen sich nicht, dass das Kind lieb, nett und brav ist und keine Probleme bereitet? Hier und da etwas kindliche Fantasie war natürlich akzeptiert, wenn man sich hier in seine Traumwelten beim Spielen flüchtete. Das war „niedlich“ und „süß“.

Niedlich und süß war das, was ich indes als Kind erlebte, fühlte und sah, nicht. Ich habe schon immer die Welt in all seiner Vielfalt wahrgenommen. Ich hatte und habe die Fähigkeit, die Gabe, so ziemlich schnell alles um mich herum zu erfühlen und wahrzunehmen. Ich spüre Situationen und Menschen, auch das, was sie versuchen, zu verbergen und zu verstecken, ihre Geheimnisse, von denen sie teilweise noch nicht mal selbst etwas wissen. Durch mich fließt die Energie der Welt und der Menschen um mich herum. Ich bekomme ihre Geschichten erzählt, ihre Vergangenheit, ihre Zukunft. Ob ich will oder nicht.

Mittlerweile kann ich das, wie weiter oben im Text genannt, als „Fähigkeit“ und „Gabe“ annehmen. Aber es war lange, lange Zeit eine extreme Belastung für mich, ein Fluch, dem ich mich nicht entziehen konnte und der mich den Großteil meines Lebens verzweifeln ließ, mich innerlich fast zerrissen hat. Zum Glück kann ich es heute als Geschenk annehmen, aber bis dahin war es ein langer Weg. (M)Eine Odyssee.

Bei der Beerdigung meines Opas – ich war sieben Jahre alt – spürte ich meinen verstorbenen Großvater. Wie kann man sich das vorstellen? Nun, ich sah jetzt keinen „Geist“ vor mir. Auch kein durchsichtiges Hologramm von ihm. Aber ich konnte seine Seelenessenz spüren und

sehen. Das klingt freaky. Ich weiß. Aber ich konnte ihn fühlen und wahrnehmen. Ich spürte, was er sagte, habe mich quasi mit ihm unterhalten. Seine Wörter kamen als Impuls in meinen Kopf und waren auf einmal da. Wie fühlt sich so eine Seelenessenz an? Es ist auf einmal warm und friedlich. Und man spürt gewisse Erkennungsmerkmale oder Charakterzüge. Mein Opa hat viel geraucht und so hatte ich auf einmal Zigarettengeruch in der Nase. So geben sich Seelenessenzen zu erkennen. Als wir in der Kirche waren, spielten sie sein Lieblingslied „Ave Maria“. In dem Moment konnte ich seine Anwesenheit ganz besonders stark spüren.

Ich sah auch immer wieder nachts in meinem Zimmer russische Soldatenstiefel durch mein Zimmer stapfen. Und ich hatte so eine Angst, so eine verdammte Angst! Es war einfach nur gruselig. Ich verstand als Kind nicht, was da passierte. Ich fürchtete mich jeden Abend davor, ins Bett zu gehen. Ich wollte das nicht sehen. Die einzige Möglichkeit, die ich hatte, um mich vor dieser Erscheinung zu schützen, war, mich unter meiner Decke zu verstecken. Diese „Methode“ wurde später symptomatisch für mich.

Erst rückblickend, viele, viele Jahre später, verstand ich, was die Stiefel in meinem Zimmer sollten. Auf diese Art und Weise wollte mir mein anderer Opa, der nie aus dem Krieg zurückkam und von dem niemand wusste (nur ahnte), was mit ihm passiert war, mitteilen, wo er umgekommen war. In russischer Gefangenschaft. Er wollte seine Familie von dieser quälenden Ungewissheit befreien. Es war seine Art „Telefonanruf“ von der anderen Seite. Gut, statt Stiefel, die nachts durch mein Kinderzimmer poltern, hätte er sich ruhig etwas weniger Gruseliges ausdenken können. Und warum musste er ausgerechnet durch mein Kinderzimmer poltern? Ich wünschte mir, er hätte mich mit all dem in Ruhe gelassen. Aber ich war offensichtlich die einzige mit einem empfangsfähigen „Telefon“.

Als ich meinen Eltern von meiner Begegnungen mit meinem verstorbenen Opa erzählte, lächelten sie. Sie hörten mir zu und wollten verstehen. Aber begreifen konnte es keiner von uns. Denn ich selbst verstand es ja nicht mal. Wie auch. Ich war ja noch ein Kind. Aufgrund meiner negativen Erfahrungen in der Schule entschied ich mich, einfach in Zukunft zu schweigen.

Heute weiß ich, dass Kinder im Allgemeinen von Natur aus eine andere Wahrnehmung haben als Erwachsene. Alle Kinder haben das. Und das, was Kinder wahrnehmen, ist auch unsere ureigene, gottgegebene (oder wer es mit Gott nicht so hat, gern auch naturgegebene) und natürliche Wahrnehmung der Welt und der Dinge. Aber es wird uns aberzogen. Diese Fähigkeit, diese Gabe, passt nicht in unsere Gesellschaft. Dazu mehr in Kapitel 5.

Eltern wollen kein komisches Kind haben. Das ist nicht böse gemeint. Das ist normal. Ich kann meinen Eltern keinen Vorwurf machen. Mache ich auch nicht. Habe ich nie. Sie haben sich, wie Eltern es eben immer tun, einfach nur Sorgen um mich gemacht. Sie wollten immer das Beste für mich. Sie wollten, dass es mir gut geht. Sie konnten es doch selbst kaum ertragen, mitzubekommen, dass ich mit meiner speziellen Art immer mehr zum Außenseiter mutierte. Eltern schmerzt es gewaltig, wenn ihr Kind von der Gesellschaft nicht akzeptiert wird. Und sie tun alles dafür, dass sich das ändert. Auch meine Eltern taten das.

Ich versuchte, mich anzupassen. Zu verdrängen. Es ließ sich aber nicht verdrängen, denn der stetige Energie-Fluss, der durch mich durchströmte und mich alles um mich herum wahrnehmen ließ, sorgte dafür, dass ich ein „auffälliges“ Kind wurde. In der Schule hatte ich einen Stehplatz, weil mich die unbändige Energie in mir nicht stillsitzen ließ. Ich litt an einer extremen Form des Restless-Legs-Syndroms. Wir absolvierten einen Ärzte-Marathon. Die Ärzte konnten aber nichts finden. Es gab keinen medizinischen Grund für mein Zucken. Sie dachten, ich zucke, weil ich ein Aufmerksamkeitsdefizit habe. Ich habe mich nie dazu geäußert, habe geschwiegen, habe nichts gesagt. Denn wenn ich ihnen erklären würde, warum ich nicht stillsitzen kann, ich wäre in der nächsten Jugendpsychiatrie gelandet. Ich hatte dann den Vermerk in meinen Akten: Zwangsneurose. Wie unerträglich das für meine Eltern sein musste. Ich wurde von Arzt zu Arzt durchgereicht und bald war ich „das Phänomen“, das von zig Uni-Studenten belagert und begutachtet wurde, die zur Konsultation dazu gerufen wurden.

Ich war selbst irgendwann völlig verunsichert. Haben die Ärzte recht und ich einen an der Waffel?

Ich habe dann selbst meinen Weg gefunden, diese Energie zu kanalisieren. Ich habe mich fünf Mal die Woche beim Sport komplett verausgabt. Das hat geholfen.

Sehen die das denn nicht?!

Ich konfrontierte meine Mitmenschen immer wieder mit Dingen, die ich sah und wahrnahm, die sie aber wiederum nicht hören und sehen wollten. Ich sagte ihnen Dinge, die sie nicht hören wollten. Ich tat das unbewusst, nicht mit Absicht. Das, was ich sah und dann sagte, platzte aus mir raus. Ich hatte es nicht unter Kontrolle. Irgendwann war ich die einsame Spinnerin. Ich hatte kaum Freunde, weil sich die Welt von mir abwandte. Man zeigte mir den Vogel, ich war den meisten Menschen unheimlich, ich hatte nicht mehr alle Latten am Zaun. Einen Sprung in der Schüssel. Nicht mehr alle Tassen im Schrank.

Mir war klar, dir geht es besser, wenn du die Klappe hältst. Egal, was zu dir kommt, behalte es für dich. Das funktionierte nicht immer, aber ich versuchte, so gut es ging, die Kontrolle darüber zu behalten.

Was waren das für Situationen, was kann man sich darunter vorstellen, was meine ich damit, wenn ich sage, ich sah, fühlte und spürte alles um mich herum?

Nun, ich werde zum Beispiel nie vergessen, wie meine Lehrerin in der dritten Klasse im Unterricht eine Frage stellen wollte und ich schon die Antwort wusste, bevor sie die Frage überhaupt gestellt hatte. Sie stand vor der Klasse, es war wie in Zeitlupe, sie hatte noch nicht mal ihren Mund aufgemacht und auf einmal war in mir das Wort „Mauer“. Ich wunderte mich noch total, wieso denke ich gerade an Mauer, häh? Aber immer wieder ploppte das Wort in mir auf, Mauer, Mauer, Mauer. Es platzte aus mir heraus, ich sagte laut, ohne dass ich das überhaupt wollte in dem Moment, in dem meine Lehrerin zu ihrer Frage ansetzte: „Mauer!“. Ich war genauso erschrocken wie sie. Und während ich das sagte, richtete sie zeitgleich ihre Frage an die Klasse: „Kann mir jemand von euch sagen, was ‚murus‘ auf Deutsch bedeutet?“ Sie ignorierte mich, wie immer. Sie hielt mich sowieso schon seit langem für bekloppt und ich gehörte nicht gerade zu ihren Lieblingsschülern. Ich war eine Belastung für sie. Dementsprechend ignorierte sie meinen erhobenen Arm. Sie wusste, dass ich die einzige war, die es weiß, nahm aber erst mal alle anderen Kinder dran, die mit Vorschlägen wie „Schmetterling“, „Pferd“ und sogar „Apfelmus“ drauflosrieten. Dann endlich, ganz zum Schluss, nahm sie mich dran. Ich sagte schon fast beleidigt „Mauer“ – eigentlich war es mir zu blöd, sie wusste ja, dass ich es wusste. Aber ich war ihr zu suspekt, als dass sie es übers Herz brachte, mich zu loben. Wie immer bekam ich keinerlei Anerkennung, keine Wertschätzung, kein „gut gemacht“.

Ein anderes Mal war ich mit meinen Eltern und meinem Bruder in Florida im Urlaub. Wir fuhren die berühmte Aligator-Alley entlang. Mein Vater wollte eine kurze Pause machen und fuhr auf einen Parkplatz. Auf einmal hatte ich ein ganz komisches Gefühl und bevor ich es einsortieren konnte, hörte ich mich auch schon laut „NEIN!“ schreien. Mein Vater war so erschrocken, dass er, statt auszusteigen, erst mal sitzen blieb. Wir schauten aus dem Fenster und im Sand, direkt unter seiner Tür, blinzelten zwei Krokodil-Augen hervor. Wäre er ausgestiegen, wäre er auf ein Krokodil getreten. Ich rettete ihm damit sein Leben. Wir verharrten alle eine Weile wie in einem Schockzustand und fuhren dann schweigend weiter.

Auf einer Klassenfahrt bekam ich plötzlich eine schwere Mittelohrentzündung. Ich hatte Fieber und Schmerzen und mir ging es wirklich schlecht. Einer der Betreuer fuhr mit mir zum Arzt. Wir saßen in der Straßenbahn und irgendwas passierte, was ich nicht wirklich beschreiben kann. Ich lenkte meine Energie auf die Entzündung, auf mein Ohr. Ich tat das nicht bewusst, es passierte einfach, als wäre es das normalste auf der Welt. Ich spürte, ganz deutlich, der Druck und die Schmerzen waren verschwunden, hatten sich aufgelöst. Ich war gesund. Die Entzündung war weg. Ich sagte dem Betreuer, dass mit mir alles okay sei und wir nicht mehr zum Arzt gehen müssten. Natürlich ließ er sich nicht darauf ein. Wir gingen zum Arzt. Dieser sah in mein Ohr, untersuchte mich und stellte nur eins fest: dass ich gesund war. Keine Entzündung. Er konnte nichts finden und schickte uns wieder nach Hause. Mein Betreuer schwieg dann den Rest des Rückweges.

Noch nicht allzu lange her, 2014, wollte ich von Zürich nach Los Angeles fliegen. Ich hatte, als wir am Gate warteten, ein extrem komisches Gefühl. Mir war mulmig, meine Kehle war zugeschnürt. Ich wusste einfach, hier stimmt etwas nicht. Und auf einmal sah ich ein brennendes Triebwerk direkt vor meinen Augen. Ich konnte erst nicht unterscheiden, ob das „nur“ ein Bild in meinem Kopf war oder Realität. Ich schaute mich um, niemand sonst schien beunruhigt, niemand sonst schien das zu sehen, was ich sah. Ich hatte eine Vision. Trotzdem habe ich das nicht ernst genommen. Ich versuchte, cool zu bleiben, habe mir selbst eingeredet, ich spinne doch, das kann doch alles nicht sein. Und ich wollte mich selbst testen und prüfen, habe es verdrängt und bin an Bord gegangen. Ich hatte so eine Angst, mich zu „outen“. Die hätten mich doch alle in der Zwangsjacke abgeführt! Mein ganzes Leben habe ich anderen Menschen immer wieder Probleme bereitet, jetzt wollte ich nicht auch noch dafür sorgen, dass wegen mir ein A340 angehalten wird. Ich nahm all meinen Mut zusammen und stieg ein. „Es wird schon nichts passieren“, war mein Mantra. Ich klammerte mich in meinem Sitz fest und ich sah immer wieder das brennende Triebwerk vor mir. Verdammte Scheiße, dachte ich, ich werde heute nicht sterben! Und die anderen 300 Passagiere auch nicht! Ich blickte der Stewardess, die vor mir im Gang stand, in die Augen und sagte dann ganz ruhig: „Ich glaube, wir haben ein Triebwerksproblem.“ Sie ist kreidebleich geworden und fragte mit Panik im Blick „Woher wissen Sie das?“. Der Flieger wurde augenblicklich evakuiert, ein anderer wurde bereitgestellt. Es rumorte im Hintergrund gewaltig, man versuchte zu verbergen, dass man wusste, dass etwas mit dem Flieger nicht stimmte. Die von mir erahnten technischen Probleme, die unser aller Leben gekostet hätten, bestätigten sich. Es war eine Prüfung für mich. Und ich habe zum Glück im letzten Moment die richtige Entscheidung getroffen, auf den vermeintlichen Gesichtsverlust zu pfeifen und meiner Intuition und der erhaltenen Vision zu vertrauen. Während das Ganze geschah, saß ein Amerikaner neben mir. Er bekam mit, was ich der Stewardess sagte, und welche Auswirkungen das hatte. Er sah mich genauso kreidebleich an wie die Flugbegleiterin. Noch heute stehe ich mit ihm in Kontakt, wir sind Freunde geworden.

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