Buch lesen: «Lust und Schmerz - 10 erotische Geschichten»
Sarina TylerLust und Schmerz -10 erotische GeschichtenImpressumLust und Schmerz www.sarinatyler.net www.fotolia.com published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de ISBN 978-3-8442-8675-5
Kapitel 1
Feuchte Verführung
Das war also mein Freitagabend. Anstatt in eine Cocktail-Bar zu gehen oder mit Freunden zu grillen, hatte ich meiner Freundin Jessy versprochen mit ihr den Abend in einer Therme zu verbringen. Ich muss zugeben, schwimmen war nie mein Sport gewesen, ab und zu ein paar Bahnen ziehen – gerne, aber hier einen gesamten Abend verbringen, dass ging einfach nicht in meinen Kopf. Doch für meine Süße machte ich alles und so parkte ich unseren Wagen direkt vor dem großen Flachbau, über dem sich bereits der Abendhimmel schwarz färbte.
»Das wird bestimmt lustig«, scherzte sie und blickte mich dabei mit einer Mischung aus Vorfreude und Euphorie an.
In der Umkleidekabine ließ ich meine Augen über ihren nahtlos gebräunten Körper wandern. Die vielen Sonnenstunden hatten ihre langen, blonden Haare noch eine Nuance heller werden lassen. Den weißen Bikini, den sie sich bei einer ihrer Shoppingtouren gegönnt hatte, verstärkte den Farbton ihrer Haut noch. Ich musste mich sichtlich konzentrieren, um meine Finger bei mir zu lassen, während ich mir meine Badeshorts anzog. Doch leider pumpte mein Körper bereits Blut in meinen Schwanz, sodass wir ein paar Minuten länger in der Umkleidekabine standen und Jessy von einem Lachkrampf in den nächsten fiel. Trotz meiner Beteuerungen, dass es echt nicht einfach für uns Typen im Schwimmbad ist und das die Frauen solche Probleme ja nicht kennen, bekam sie sich nicht ein. Fieserweise zog sie mir mit einem kecken Grinsen meine Shorts herunter, zog meine Vorhaut zurück und begann mit ihrer Zungenspitze über meine Eichel zu gleiten. Was das für ein Anblick war. Ich streichelte durch ihre blonden Haare, ihr gebräuntes Gesicht mit den hellblauen Augen blitzte mir entgegen. Als sie auch noch zu saugen begann, legte ich meinen Kopf nach hinten und konzentrierte mich keinen Mucks von mir zu geben. Mein Penis war nun komplett steif. Sie nahm ihn in die Hand, machte ein paar hauchzarte Bewegungen und drückte ihre Zunge schließlich über die gereizte Haut.
»Wie gemein«, hauchte sie herausfordernd und zwinkerte mir dabei zu. »Aber jetzt ist Schluss.«
Augenblicklich stoppten ihre Bewegungen. Grinsend stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Als sie die Tür öffnete, fiel mir ihr helles, amüsiertes Lachen ins Ohr. Ich musste mich mit einem Handtuch bedecken und schloss sofort die Tür. Diese Frau war unglaublich. Sie liebte diese kleinen Spielchen und durch ihre freche Art bekam sie auch meist, was sie wollte. Nur dieses Mal nicht, versprach ich mir selbst und versuchte nicht an sie zu denken.
Endlich hatte die Erektion nachgelassen und ich konnte ins Schwimmbad treten. Die Therme lag im oberen Bereich, doch Jessy zog ein paar Bahnen im größten Becken. Sie begrüßte mich mit einem Augenzwinkern, als sie mich entdeckte und ich zu ihr ins Wasser stieg. Dann schlang sie ihre schmalen Beine um mich und schenkte mir einen tiefen Kuss.
»Sorry, wegen eben. Aber ich konnte nicht widerstehen.«
Gott wie liebte ich diese Frau.
»Kein Problem, Hübsche.«
Ich drückte sie spielerisch unter Wasser, was sofort mit einem angedeuteten Tritt gegen mein bestes Stück quittiert wurde. Jessy lachte auf, spuckte mir anschließend Wasser ins Gesicht.
Vielleicht konnte dieser Abend ja doch ganz lustig werden.
Nach und nach leerten sich die Becken und auch oben in der Therme schien die Betriebsamkeit abzunehmen. Nur im äußeren Becken waren noch zwei Dutzend Badegäste zugegen. Es war Zeit meinen Racheplan in die Tat umzusetzen.
»Sollen wir mal nach draußen? Unter freiem Himmel zu schwimmen ist doch so romantisch.«
Sie nickte mit großen Augen. Ich war so ein gemeiner Lügner. Mit provozierend mildem Gesichtsausdruck nahm ich Jessy an die Hand und gemeinsam schwammen wir nach draußen. Sofort blies uns ein kühler Windhauch ins Gesicht. Palmen und andere exotische Pflanzen verliehen diesem Ort einen Hauch von Tropenwald. Das Wasser verdampfte in milchigen Nebenschwaden, legte sich warm auf unsere Haut. Wir suchten uns ein Plätzchen etwas abseits und begannen sofort rumzuknutschen. Nur wenige Sekunden später spürte ich meinen Penis wieder größer werden. Dieses Mal nicht, sagte ich zu mir und drehte Jessy grob rum. Sie war nun mit dem Kopf zu dem Menschen gedreht, während ich hinter ihr stand und ihre Arme festhielt. Eine Nuance zu grob drehte ich sie auf ihren Rücken.
»Was hast du vor?«
Sie lehnte sich mit den Kopf zurück und ich spürte ihre nassen Haare auf meiner Wange ruhen.
»Das wirst du gleich sehen«, erwiderte ich mit drohendem Unterton.
Langsam glitt meine Hand ihren Körper herab. Ich streichelte die Haut unter dem Bauchnabel, fuhr direkt in den weißen Slip. Mein Blick ging zu ihr. Ich wollte jede ihrer Reaktionen genau abschätzen, wollte dieses Spiel so gemein wie möglich halten.
»Kein Laut …«, hauchte ich meiner Freundin ins Ohr. »… gar keiner!«
Als meine Finger ihren Kitzler zu massieren begannen, zuckte sie zusammen. Sie war so empfindlich an dieser Stelle und schien eine Ahnung zu haben, was nun beginnen würde. Hastig wollte sie sich losreißen. Doch ich war zwei Köpfe größer als sie. Nur eine Hand von mir konnte mühelos ihre beiden Handgelenke umschließen. Mit meinen Beinen umschlang ich ihre, mein Oberkörper drückte sie sanft an die Wand des Beckens. Sie konnte sich nicht bewegen, wenn ich es nicht wollte. Zwei Finger umkreisten intensiv ihre intimste Stelle. Ich wusste, wie sensibel sie darauf reagierte. Nur wenige Berührungen und sie hielt es bereits nicht mehr aus. Als meine Zärtlichkeiten härter wurden und ich mehr Druck auf ihren Kitzler ausübte, begann ihre Unterlippe zu zittern. Sie versuchte zu zappeln, sich loszureißen, doch es war vergebens.
»Bitte hör auf, oder ich schrei hier alles zusammen.«
Ihr Blick ging dabei starr geradeaus, als würde sie einen Punkt weit in der Ferne fixieren.
Ich antwortete nichts, presste sie härter an den Beckenrand und streichelte fester. Mehrere kleine Seufzer gingen von ihr aus. Noch einmal wandte sie alle Kraft auf, wollte sich von meinem Griff lösen, doch es war ein Leichtes sie in dieser Position zu halten. Meine Finger streichelten nun tiefer, drangen leicht in sie ein. Ich spürte warme Feuchtigkeit in ihrer Spalte, genoss den Moment, als sie den Mund vor Lust öffnete und die Augen sich verdrehten, als ich in sie eindrang. In ruhigen Zügen ließ ich zwei meiner Finger wieder herausgleiten, nur um sie im nächsten Moment wieder an ihrem Kitzler spielen zu lassen.
»Bitte …«, presste sie aus geschlossenen Zähnen hervor und drückte ihren Hinterkopf auf meine Brust. Doch ich hatte kein Erbarmen mit ihr. Mein Griff um ihre Handgelenke verfestigte sich erneut und wieder glitt ich mit meinen Fingern in sie ein. Diesmal stärker und tiefer, damit sie erkennen konnte, dass es keinen Ausweg gab. Ich konnte sehen, wie sie sich zusammenreißen musste, damit kein Stöhnen ihrer Kehle entrang. Sie wollte an meiner Hand ziehen, meine Finger aus ihrem Slip verdrängen, doch auch ihre schnellen Bewegungen änderten nichts an meiner Tortur. Immer tiefer drückte ich meine Finger, streichelte dabei über ihre erregbarste Stelle. Sie atmete nun gepresst, ihre Brustwarzen bildeten sich unter dem weißen Bikinioberteil ab. Mein Penis war bereits wieder zu voller Größe angewachsen und schmiegte sich in ihrem Rücken. Zu gerne hätte ich sie genommen, genau in diesem Moment. Doch noch immer waren zu viele Menschen zugegen, als das ich mich meinen Gelüsten hätte hingeben können.
Jessy kämpfte mit sich. Ihre Lider begannen nun bedrohlich zu flackern. Noch einmal wehrte sie sich, noch einmal hielt ich sie zurück, während ich besonders tief in sie eindrang. Sie begann zu keuchen. Einige Menschen drehten sich verwundert um, doch als sie das bemerkte, versuchte sie einen belanglosen Gesichtsausdruck aufzulegen. Doch es hielt nicht lange gut. Ich presste meine Freundin an mich, erhöhte den Druck, sodass sie bald von Neuem in die Lust abfiel. Meine Bewegungen waren nun schnell, rieben mit viel Druck über ihren Kitzler. Jessy schloss nun die Augen. Ein hohes, hilfloses Seufzen drang an meine Ohren, als sie sich begann fallen zulassen. Ihre Beine gaben nach, der Kopf rutschte von meiner Brust an meinen Bauch. Nur noch wenige Zentimeter und ihr Mund hatte die Wasseroberfläche erreicht. Aus einem leisen Keuchen wurde immer lauteres Stöhnen, sie wollte kommen, musste sich aber noch zurückhalten.
»Bitte«, flehte sie erneut.
Dabei war ihr Körper grotesk verdreht. Die blonden Haare hingen ihr nun über den Augen. Wieder und wieder ließ ich meine Finger in sie gleiten, bis sie es nicht mehr aushielt und an meinem Bauch unter Wasser rutschte. Ich ging mit ihr und streichelte sie weiter. Dann ließ sie sich fallen. Ihren erlösenden Schrei meinte ich auch unter Wasser gut vernehmen zu können.
Abendüberraschung
»Schatz, wann kommst du endlich?«, rief ich in Richtung der ersten Etage und schaltete den Fernseher ein.
Eigentlich wollten mein Mann und ich uns heute einen ruhigen Fernsehabend machen. Wir hatten gut gegessen, ich war frisch geduscht und wartete jetzt nur darauf, dass er sich zu mir auf die Couch kuschelte. Er war schon mehr als eine halbe Stunde oben im Schlafzimmer und ich hatte bisher noch keinen Mucks von ihm gehört.
Endlich ertönte seine Stimme.
»Ich habe eine Überraschung für dich«, rief er euphorisch. »Die musst du dir aber hier oben abholen.«
Einige Sekunden blickte ich nachdenklich die Treppe herauf. Meinen Geburtstag hatte er nicht vergessen, auch ansonsten stand kein Ereignis an, womit ich das eigentlich verdient hatte. Er war manchmal so ein Schatz. Was würde es sein? Blumen? Vielleicht eine schmucke Halskette?
Mit einem erwartungsvollen Lächeln im Gesicht erhob ich mich aus dem Sofa und ging die Treppe herauf. Die Tür zu unserem Schlafzimmer war zu. Langsam drückte ich die Klinke herunter. Sie war verschlossen.
»Schatz, jetzt bin ich hier. Lass mich rein!«
»Aber nur, wenn du mir versprichst, die Augen zu verschließen.«
Ein Kribbeln zog sich meinen Körper herauf. »Ja, verspreche ich.«
Dann hörte ich, wie der Schlüssel von innen umgedreht wurde. Wie versprochen schloss ich die Augen. Schon im nächsten Moment spürte ich seine Hand, die mich in das warme Zimmer führte. Ich erkannte, dass kein Licht brannte, allerdings stieg mir der Duft von Kerzen in die Nase. Das hatte er also hier gemacht. Ich erschreckte kurz, als er mir mit einem seidenen Tuch die Augen verband.
»Und jetzt zieh dich aus«, befahl er mit tiefer Stimme.
Ich lachte kurz. »Aber Liebling, wir wollten doch den Film ...«
Sofort wurden meine Worte unterbrochen, als er mir einen Klaps auf meinen Arsch gab. Ich liebte es, wenn er so dominant war und tat, was er mir befohlen hatte. Was würde jetzt passieren? Wie auf einer Farbpalette vermischte sich Unsicherheit mit steigender Begierde zu einer ganz eigenen Komposition. Wieder nahm er meine Hand und drückte mich fest an sich. Auch er war nackt. Sein Körper duftete und ich konnte bereits seine Erektion spüren. Ich wollte seinen Penis ergreifen, ihn langsam bearbeiten. Doch wieder schlug er mit der flachen Hand auf meinen Arsch.
»Du tust, was ich dir sage. Verstanden?«
Ich nickte. Als Nächstes spürte ich, wie er Massagelotion auf meinen Körper auftrug. Dabei ließ er sich viel Zeit, legte besonderes Augenmerk auf meine intimste Stelle. Mit den Fingern fuhr er durch meine Spalte, drang ein paar Mal in mich ein und verteilte die Flüssigkeit schließlich auch auf meinen Po. Dann nahm er meine Hand und führte mich weiter. Ich spürte etwas an meiner Pussy reiben. Etwas Hartes. Erst als das Gerät eingeführt wurde, erkannte ich meinen Lieblingsdildo. Ich spreizte die Beine, damit er besser in mich eindringen konnte.
»Setz dich ganz behutsam auf den Stuhl«, befahl er.
Das konnte er doch nicht ernst meinen. Doch schon im nächsten Moment drückte er mich herab, sodass der Dildo von der Sitzfläche noch tiefer in mich geschoben wurde. Mit den Fingern fuhr er mehrmals über meinen Kitzler, dann stellte er das Gerät an. Die Vibrationen erfassten meinen Körper und gossen Öl in das Feuer meiner Lust. Als Nächstes spürte ich, wie er meine Hände hinter der Lehne zusammenband. Auch meine Füße wurden gefesselt. Gleichzeitig wuchs die Begierde in mir.
»Jetzt nicht erschrecken«, hauchte er verführerisch in mein Ohr.
Obwohl er jede Silbe betont hatte, schreckte ich zusammen, als die Eiswürfel meine Brüste berührten. Kurz wollte ich aufstehen, doch die Seile hielten mich im Zaum. Ich hatte keine andere Möglichkeit, als diese süße Folter aufzuhalten. Die Eiswürfel fuhren langsam über meine Brustwarzen. Ich spürte, wie sie sofort hart wurden. Einige Tropfen des Eiswassers suchten sich über meinen Bauch einen Weg nach unten. Diese Hilflosigkeit machte mich so geil, dass ich bald schon kurz vorm Kommen war. Noch immer arbeitete der Vibrator in mir und heizte mich so an, dass ich wild zu stöhnen begann. Minutenlang bearbeitete er meinen Körper auf diese Weise, streichelte mit den Eiswürfeln mein Schlüsselbein, ließ ihn über meinen Rücken ziehen, um schließlich meinen Arsch zu erreichen. Er ließ keine Stelle aus, machte mich zu seinem Spielzeug.
Erst als ich noch lauter stöhnte und anscheinend alle Eiswürfel geschmolzen waren, löste er die Fesseln an meinen Füßen- und Handgelenken.
»Geh ins Bett, allerdings ohne den Vibrator zu verlieren«, hauchte er leise in mein Ohr und verband mir die Arme hinter den Rücken.
Wieder ergriff er meine Hand, so wusste ich, wo ich hingehen musste. Es war fast unmöglich meine Scheidenmuskeln so fest anzuspannen, um das Gerät nicht zu verlieren. Trotzdem schaffte ich es gerade so. Behutsam legte ich mich mit den Rücken auf das Bett. Sofort stürzte er sich auf mich, wie ein wildes Tier, dass schon lange keine Beute mehr reißen konnte. Er zog meine Haare in das Bett und schenkte mir einen tiefen Kuss. Erst dann zog er den Dildo aus mir heraus. Es war eine Wohltat endlich seinen Penis in mir zu spüren. Ich war so feucht, dass er direkt bis zum Anschlag in mich eindringen konnte. Wieder spielte er mit mir, variierte das Tempo, wie es ihm beliebte, bis ich schließlich von einem Orgasmus in den nächsten getrieben wurde. Als auch er kam, drückte er seine Zunge in meinen Mund und küsste mich so leidenschaftlich, dass alleine diese Zärtlichkeit ausgereicht hätte, um mich erneut kommen zu lassen. Alles in mir bebte, als er auf meinem nassen Körper sackte.
»Eine schöne Überraschung«, flüsterte ich verheißungsvoll. »Vielleicht erlebst du in den nächsten Tagen auch so eine ...«
»Nur zu gerne«, wisperte er.
Eine Versuchung
Miriam war die Freundin eines guten Freundes. Wir kannten uns schon ein paar Jahre, und in der Zwischenzeit hatte sich eine enge Freundschaft zwischen uns entwickelt. Ihre Beziehung hatte Höhen und Tiefen, zeitweise hatten die beiden sich auch einmal für einige Zeit getrennt - unser Kontakt riss aber nie ab, im Gegenteil. In der Trennungszeit gingen wir ab und an zu zweit weg, oder trafen uns auch einmal zu einem DVD Abend
Miriam war keines von diesen Püppchen von der Stange. Mittelgroß, blütenweiße Haut, schulterlanges, braunes Haar, und tief braune Augen. Sie war nicht dürr, wohl proportioniert, und duftete stets sehr dezent nach einem zurückhaltend fruchtigen Parfum. Sie hatte böhmische Wurzeln, und tief in ihrem Inneren schlummerte ein großes Feuer und viel Temperament, nach außen hin war sie jedoch eher schüchtern und zurückhaltend. Sie hatte in ihrem noch jungen Leben schon so einiges angestellt, und war weißgott kein Kind von Traurigkeit, und obwohl zwischen uns ein ständiges Knistern in der Luft lag, ging es über heftiges Flirten nie hinaus. Wir liebten es, uns gegenseitig mit Zweideutigkeiten und Anspielungen zu reizen, aber direkt kam es nicht einmal zu einer Annäherung oder gar einem Kuss.
Miriam und mein Freund berappelten sich nach einiger Zeit wieder, und machten einen neuen Anlauf, dieses Mal mit allem Drum und Dran - gemeinsamer Wohnung, gemeinsamem Auto, usw. Die Unternehmungen zwischen ihr und mir wurden nun seltener - mein Freund hatte mitbekommen, dass zwischen uns mehr als nur reine Freundschaft möglich wäre, und eine kleine Eifersucht lag immer in der Luft, wenngleich er sich dessen bewusst war, dass keiner von uns es wirklich auf eine Affäre hinter seinem Rücken ankommen lassen würde.
Dieses Weihnachten bekam Miriam Besuch von ihrer besten Freundin Katrin. Die beiden waren seit der Jugend enge Freundinnen, und obwohl sie inzwischen 400 km auseinander wohnten besuchten sie sich noch regelmäßig gegenseitig. Ich hatte Katrin vor ein paar Monaten beim letzten Besuch hier kennen gelernt. Sie war etwas größer als Miriam, hatte blonde, kurze Haare, und verkörperte den Typ »kühle selbstbewusste Powerfrau«. Sie war um keine Anspielung verlegen, und hatte stets ein angriffslustiges Funkeln in ihren stahlblauen Augen. Schon bei unserem ersten Treffen war mir klar, dass jeder Mann, der in ihrer Gegenwart nicht darüber nachdachte, was sich wohl unter ihrer Jeans und der eleganten Businessbluse verbarg, entweder absolut blind oder stockschwul sein musste.
Miriam hatte ein paar Freunde zu sich eingeladen - Gegenprogramm zur alljährlichen Familienochsentour - und ich überlegte, ob ich Lust auf ein gemütliches Weihnachten im Freundeskreis hatte, als mich eine SMS erreichte.
»Hallo Thomas - sorry, aber mir haben praktisch alle Leute abgesagt, auch mein Freund ist nicht da, der zieht mit Kumpels rum, ich werd mir jetzt mit Katrin und Rotwein die Kante geben. Wünsch dir frohe Weihnachten - bis die Tage! Frohes Fest - Miriam.«
Das war nicht im Sinne des Erfinders - die beiden Mädels durfte man nicht alleine versauern lassen, und ohne große Diskussionen zuzulassen, bestellte ich die beiden für 22 Uhr in Ausgehklamotten an die Haustür. Wenn keiner mit den beiden Mädels feiern wollen würde, so würden wir eben Feiern gehen - ich würde den Chauffeur und Aufpasser machen, damit die beiden sollen mal so richtig Spaß haben können ohne sich über irgendetwas Gedanken machen zu müssen.
Ich selbst schmiss mich also in einen edlen dunklen Anzug mit Weste und Krawatte, holte die geputzten Lackschuhe aus dem Schrank und machte mich auf den Weg. Unterwegs war ich mir dann doch nicht mehr so sicher, ob ich nicht vielleicht doch ein wenig overdressed wäre, aber diese Bedenken verflogen, als ich Miriam und Katrin am Straßeneck stehen sah.
Miriam trug ein hautenges, langes schwarzes Abendkleid, über dem Dekolleté und an den Armen mit durchsichtigen Spitzenverzierungen, hochgeschlitzt, und die Ansätze ihrer trägerlosen Strümpfe waren zu sehen, sowie High Heels, Katrins Outfit mit einem dunkelblauen Businesskostüm mit Weste und Seidenbluse ließ auch keine Wünsche offen. Die beiden Frauen sahen absolut atemberaubend aus, und ich konnte bloß erahnen, wie viele Männerphantasien heute Nacht von diesen beiden Schönheiten geprägt sein würden.
Ich hielt vor den beiden, und bevor sie noch die Tür erreicht hatten war ich ausgestiegen und bedeutete ihnen zu warten.
»Wenn, dann richtig!«, ließ ich sie wissen, dann begrüßte ich zunächst Katrin mit Handkuss, dann Miriam. Sie kam mir jedoch zuvor und umarmte mich mit den Worten »Das lasse ich mir nicht entgehen!«. Warm und verdammt betörend... Ich löste mich eilig, und öffnete die beiden Türen. Ich hatte noch einen Zwischenstopp an der Tankstelle eingelegt, und zwei kleine Prosecco als Muntermacher besorgt, die ich jeder der beiden beim Einsteigen mit einem »Fröhliche Weihnachten« in die Hand drückte. Dann fuhren wir los.
Miriam und Katrin prosteten sich zu, stießen auf mich an, und zu dritt beratschlagen wir, wo unser Weg uns denn nun hinführen sollte. Miriam und ich waren bei unseren gemeinsamen Touren meist in Rock oder Gothic Clubs weggegangen, Katrins Geschmack war etwas mehr gen Mainstream, aber die Idee, derart heraus geputzt und »fehl am Platze« in einem etwas versifften engen Laden unter Gruftis oder Rockern Weihnachten zu feiern gefiel ihr, also fiel die Wahl schnell auf einen recht nahen Club, in dem beides lief. Die Mädels hatten ihren Aperitif kaum leer, da waren wir auch schon da.
Ich führte die beiden zum Eingang, natürlich bezahlte ich den Eintritt, und wir betraten den durchschnittlich gefüllten Laden. Es war eine recht große Disko, mit zwei separaten Tanzflächen und einem dazwischenliegenden Café und Barbereich. Miriam und ich zeigten erstmal in Ruhe Katrin die Lokalitäten, bevor die beiden Mädels sich gen Damenklo verabschiedeten.
Der ganze Abend verlief sehr ausgelassen fröhlich. Mal standen wir an der Haupttanzfläche und begutachteten muskulöse langhaarige Rocker beim Headbangen, dann zogen die Mädels mal »alleine« los und drehten ihre Runde, ab und an erwischte ich die beiden beim ausgelassenen Tanzen zu rockigen Rhythmen oder eingänglichen Dark Wave Songs. Wir fielen in unserer Abendgarderobe auf wie bunte Hunde, und auch wenn genügend Männer da waren, denen ein großes Interesse an »meinen« beiden deutlich anzusehen war, traute sich niemand, sie anzusprechen. Auch Miriam und Katrin waren nicht wirklich daran interessiert, Miriam hatte ihren Freund und Katrin hatte das letzte Mal, als ich sie gesehen hatte, zwar keinen Freund, aber wohl eine unkomplizierte und gut laufende Affäre daheim, also auch alles andere als Bedarf an frischen Männern, noch dazu in einer fremden Stadt. Als die beiden mal wieder auf der Rocktanzfläche abgingen, sich gegenseitig umspielten und ansangen, verzog ich mich für eine kleine Auszeit in den Gothic Bereich, und genoss dort ein paar Minuten meine Ruhe.
Mit einem Getränk in der Hand stand ich an der Tanzfläche und begutachtete zum hämmernden Gothic Sound die teilweise ausgesprochen attraktiven Mädels in Lack und Spitze, als sich von hinten jemand an mich drückte, mich eine Hand an der Hüfte umfuhr, sich an mich drückte, und damit verhinderte, dass ich mich umdrehen konnte. Es war sehr angenehm und anregend, zu spüren, wie sich diese Frau hinter mir an mich presste, sich ihren Hüften zum Takt der Muisk bewegten, ihre Wärme langsam auf mich überging. Im ersten Moment war ich mir sicher, es müsste Miriam sein, schließlich war diese Art von Musik weit mehr ihr Ding als das ihrer Freundin, aber ich glaubte, durch meinen Anzug und meine Weste hindurch Knöpfe auf meinem Rücken zu spüren, und das passte eigentlich nur zu Katrins Outfit. Als die Frau hinter mir auch noch begann, meinem Hals und Nacken immer näher zu kommen und ich ihren Atem fühlen konnte, wurde meine Neugier zu groß, ich löste mich aus der Umklammerung, nahm sie bei der Hand, und drehte mich zu ihr herum.
Tatsächlich, Katrin war es, die dort vor mir stand, mich mit ihren Augen fixierte, deren Hand ich hielt. Sie war ganz nah, keine zehn Zentimeter trennten unsere Körper. Ich bemerkte, dass die Bluse, die sie den ganzen Abend hochgeschlossen getragen hatte, inzwischen die obersten beiden Knöpfe geöffnet hatte, und aus meinem Blickwinkel, ich war mit meinen gut einsneunzig um einiges größer als sie, trotz der Weste darüber schon einigen Einblick bot. Sie bemerkte den abenteuerlustigen Ausflug meines Blickes und quittierte ihn mit einem Lächeln, dann wanderte ihre Hand in meinen Nacken und zog mich leicht zu ihr heran.
Ich sah ihr direkt in die Augen, als sie mir ganz langsam näher kam. Mit unerträglicher Laszivität bewegte sie sich auf mich zu, als würde sie mir einen Kuss geben wollen, nur um im nächsten Moment ihre Richtung zu ändern um sich statt dessen meinem Ohr zu nähern.
»Hey, Thomas, ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass ich das verdammt toll finde, dass du uns hier nicht zu Hause gelassen hast, sondern mit uns auf die Piste gehst. Du bist ein richtig geiler Freund!«, hauchte sie. So nah wie sie war hörte ich es nicht nur, ich spürte jedes ihrer Worte. Dann spürte ich etwas anderes, sie unterstrich ihren Dank mit einem kurzen Zungenspiel direkt in meiner Ohrmuschel. Ein unerwarteter, wilder Schauer durchlief mich, und ich kippte aus dieser ohnehin schon schwierigen Position nach vorne, zu ihr. Damit hatte sie nicht gerechnet, und auch sie verlor das Gleichgewicht. Wir taumelten ein paar Schritte nach hinten, erreichten eine rettende Wand, die uns vor dem Umfallen bewahrte.
Meine Lippen an ihrem Kinn, mein Körper direkt an ihrem, meine Hand, die gerade noch Halt gesucht hatte, auf ihrer Flanke, ihre auf meinem Rücken, mein Knie zwischen ihren Schenkeln. Ich fing mich wieder, und stammelte »Hey, so was macht man nicht ohne Warnung, sonst verliere ich noch den Halt...«. Sie biss mich zur Antwort spielerisch in den Hals, zog mich noch näher an sich heran, dann sah sie mir frech direkt in die Augen und raunte »Hab dich!«. Ich brachte sie mit einem zügellosen Kuss zum Schweigen und kostete ihren Mund, ihre Zunge. Leichter Alkoholgeschmack, insgesamt aber unglaublich rassig und voller Verlangen. Ihr Körper bebte, mein Herz schlug bis in den Hals, ich schob mein Bein weiter vor, höher, bis es angekommen war. Meine Stoffhose, ihr Stoffkostüm waren zu dünn, um zu verbergen, wie viel Lust sie inzwischen empfand. Ihre Wärme und ihre Geilheit waren spürbar. Durch den Kuss war ich ohnehin schon merklich zum Leben erwachte, nun regte sich noch mehr, und drückte sich seinerseits gegen ihren Schenkel. Irgendwann würde uns die Luft ausgehen, doch solange konnten wir uns nicht voneinander lösen, wir saugten einander ein, bissen uns, küssten uns, rieben unsere Körper gegeneinander in einem einzigen langen Zungenkuss, bis mich auf einmal ein Schlag am linken Arm traf, und in die Realität zurück holte.
Der kostenlose Auszug ist beendet.