1 Titel Seite
2 Impressum
3 In potentieller Todesgefahr nur drei Arten der Reaktion
4 Der Angriff
5 Friede, Freude und Eierkuchen
6 Wenn der Freund plötzlich zum Feind wird
7 Wut macht blind
8 Wut führt zu Unbewusstheit
9 Wut ohne ersichtlichen Grund
10 Wut, die keine Verantwortung übernimmt
11 Offensichtliche Wut
12 Wut ist unberechenbar
13 Vernichtende Blicke
14 Wenn die Wut zu viel wird
15 Liebeskummer
16 Meine Angriffe
17 Gegen-Angriffe
18 Wenn mir jemand meine Wahrnehmung weg nimmt
19 Ich darf!
20 Respekt erzwingen
21 Kampf ums Überleben
22 Hilfloses Kind
23 Es ist egal, ob ich lebe oder sterbe
24 Chronisch im Mangel
25 Niemand ist schuld
26 Entschuldigung als Beweis
27 Den Wunsch loslassen?
28 Grenz-Verletzung
29 Sich nicht wehren können
30 Erlernte Hilflosigkeit
31 Innehalten
32 Bei mir selbst anfangen
33 Zur Buch-Reihe
34 Titel - 1
Texte: Copyright by Sandra Mularczyk
Verlag: Sandra Mularczyk Bochum
ichschenkemichderwelt@gmail.com
Veröffentlichung: Epubli- ein Service der neopubli GmbH,Berlin
Im Umgang mit Traumata gibt es oft nur drei Reaktionsweisen:
Flucht
ANGRIFF
Tot stellen
Wenn ein Organismus meint, sich in Todesgefahr zu befinden, verliert er den Zugang zu konstruktiven Lösungs-Strategien. Jetzt muss es schnell gehen, denkt er. Ich habe keine Zeit zu verlieren. Es geht um Leben und Tod. Also entweder schnell vor dem potentiellen Feind weglaufen, sich tot stellen oder ...ANGREIFEN.
Das mit dem Tot stellen kann ich gut. In meine innere Gedanken-& Fantasiewelt fliehen, klappt auch relativ gut. Nur das mit den Angriffen will mir nicht so recht gelingen. Ironie beiseite: Ich glaube, es gibt nichts Schlimmeres für mich, nichts Vernichtenderes als Aggression. Jede Form von Aggression, vor allem passive Aggression, die nicht offensichtlich ist, aber unterschwellig mitschwingt , empfinde ich als… Mir fehlen sogar die Worte. Sobald ich fühle, was Aggression mit mir macht, verschwindet alles, so als würde jegliche Art von Aggression mich innerhalb von Sekunden auslöschen. Mein Kopf ist wie leer gefegt, ich bin im Schock. Der vorherrschende Gedanke lautet: Ich halte es keine Sekunde länger aus. Lieber bin ich tot, als das noch eine Sekunde länger spüren zu müssen. Aggression hat für mich etwas Menschenfeindliches, sogar etwas Lebensfeindliches und mit Feindschaften habe ich es nicht so. Ich bin eher so der Typ für Freundschaften.
Natürlich kann nicht alles immer nur Friede, Freude und Eierkuchen sein und natürlich ist man mal unzufrieden oder gar wütend. Trotzdem tue ich mich schwer damit, unglaublich schwer. Eigentlich fällt mir alles schwer, was nicht Liebe ist. Ich kann über alle Probleme und Schwierigkeiten der Welt reden-in Liebe. Ich kann für alle Probleme der Welt Lösungen finden-in Liebe. Liebevoll miteinander reden. Natürlich auch mal wütend und verzweifelt sein, das gehört schließlich zum Leben dazu, aber sogar liebevoll streiten möchte ich. Was ich damit meine, ist, dass man einander wohlgesonnen bleibt, auch wenn man gerade streitet oder wegen etwas unzufrieden ist. Dass einem trotzdem das Wohlergehen des Anderen wichtig ist. Dass man ihn liebt, obwohl man gerade wütend ist. Nichts ist schlimmer für mich, wenn Wut zu Trennung führt. Wenn Wut bedeutet: Jetzt liebe ich dich nicht mehr. Jetzt beachtete ich dich nicht mehr und wenn doch, dann nur auf feindselige Art und Weise.