Wenn Männer vor der Liebe flüchten

Wie Sie die Reißleine ziehen

Nach reiflicher Überlegung haben Sie sich dazu durchgerungen, die Spielchen des Spielchentreibers nicht mehr mitzuspielen. Und was nun? Setzen Sie sich ein Limit. Entscheiden Sie, wie viel Zeit Sie der Beziehung noch geben wollen, bis sie sich in eine romantische Variante verändert. Ansonsten könnten Sie untätig darauf warten, dass seine Ambivalenz Ihr Leben bestimmt. Sobald Ihr Zeitlimit feststeht, können Sie mit den folgenden Maßnahmen die Initiative ergreifen:

 Machen Sie den ersten Schritt. Wenn Sie ein für allemal herausfinden möchten, ob er überhaupt in der Lage ist, Ihrer Verbindung eine andere Qualität zu geben, machen Sie selbst den ersten Schritt. Bitten Sie ihn, mit Ihnen auf einen Drink, zum Kaffee oder zum Essen zu gehen. Wenn er Sie abweist oder die Verabredung absagt, dann wissen Sie, dass mit ihm niemals etwas laufen wird. Er vergeudet Ihre Zeit und spielt eindeutig Spielchen. Spätestens jetzt wissen Sie Bescheid.

 Konfrontieren Sie ihn. Ein anderer Weg, auf den Punkt zu kommen, ist, ihn mit seinem koketten und verführerischen Gehabe zu konfrontieren. Allerdings riskieren Sie, dass er seine Gefühle und sein Verhalten leugnet. Wenn er seine Gefühle auf Sie projiziert, halten Sie an dem fest, was für Sie wahr und richtig ist. Schenken Sie ihm keinen Glauben, wenn er alles abstreitet. Lassen Sie seine Gefühle bei ihm. Lassen Sie nicht zu, dass er Sie erniedrigt. Bleiben Sie hart und schildern Sie ihm Ihren Eindruck von seinem verführerischen Benehmen, ob er sich dessen bewusst ist oder nicht.

Vorsicht: Diese Diskussion kann dazu führen, dass sich einer von Ihnen oder Sie beide zurückgewiesen fühlen oder verärgert. Sie kann die ganze Beziehung verderben oder sogar beenden. Seien Sie also vorsichtig mit dieser Konfrontation. Das Gute ist, Sie werden die Wahrheit herausfinden und das wird die Spiele beenden. So könnte er zugeben, dass er Sie attraktiv findet. Und das Beste - Sie wissen jetzt, woran Sie sind.

 Beenden Sie es einfach. Wenn Sie das Risiko nicht eingehen wollen, dass er Sie zurückweist und diesen unklaren Schwebezustand beenden wollen, beenden Sie es einfach. Betrachten Sie die ganze Verbindung mit ihm als Nullnummer und trennen Sie sich, sogar ohne Begründung.

Wie Sie von dem Spielchentreiber loskommen

Sie haben alles Ihnen Mögliche versucht, um Klarheit in die Angelegenheit zu bringen, aber er treibt noch immer seine Spielchen. Es ist endgültig an der Zeit, wegzugehen. Die folgenden Tipps sollen Ihnen helfen, wieder nach vorne zu blicken:

 Schaffen Sie physische Distanz. Schließen Sie bei der Arbeit Ihre Tür, wechseln Sie den Arzt, exmatrikulieren Sie sich, wechseln Sie eine Zeitlang Ihren Freundeskreis, Ihr Café, Ihre Bars, Ihre Diskotheken und so weiter.

 Hören Sie auf, bei seinem verführerischen Spiel mitzumachen. Denken Sie daran, es sind immer zwei nötig, um Tango zu tanzen und wer weiß? Vielleicht ist es die Distanz, die er braucht, um letztendlich zu Sinnen zu kommen und zu merken, wie wichtig Sie für ihn sind.

 Gestatten Sie sich, zu trauern. Ihn gehen zu lassen wird ein Verlust für Sie sein, weil Sie sich ihm verbunden fühlten. Sie hatten Vorstellungen von einer gemeinsamen Zukunft und die gilt es jetzt zu betrauern. Vielleicht stellen Sie fest, dass es gar nicht so schmerzhaft wird, wie Sie gedacht haben, weil er nie wirklich Ihr Freund oder Liebhaber war. Das ist die gute Seite an dieser Beziehung, nämlich dass sie sich zu nichts entwickelt hat.

Rose, eine ehrgeizige Romanautorin, war Mitglied einer Autorengruppe, die von Stanley geleitet wurde. Er war ein bekannter Schreiblehrer, den sie sehr bewunderte. Rose stellte fest, dass Stanley ihr mehr Aufmerksamkeit als sonst jemandem in der Gruppe schenkte. Das gab ihr das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Eines Abends ging die Gruppe auf einen Drink in eine Bar und Stanley setzte sich in einem Separee direkt neben Rose. Er schaute ihr tief in die Augen und berührte immer wieder ihren Arm, wenn er mit ihr sprach. Am Ende des Abends umarmte er sie beim Abschied als einzige. In diesem Moment fühlte sie sich sehr zu ihm hingezogen und hoffte, er würde sie zu einem Treffen einladen. Als sie das nächste Mal zur Autorengruppe kam, war alles wie vorher. Er tat so, als sei an diesem Abend in der Bar nichts geschehen.

Rose kam zu einer Beratung zu mir, weil sie sich wegen Stanley anhaltend frustriert und enttäuscht fühlte. Wir sprachen darüber, wie schwierig es für sie war, in Stanley verknallt zu sein und dabei mit den zweideutigen Botschaften zurechtzukommen, die er ihr schickte. Weil sie auf Zurückweisung sehr empfindlich reagierte, entschied sie sich dazu, das Risiko einer Konfrontation gar nicht erst einzugehen. Sie wollte auch nicht selbst ein Treffen initiieren. Die ganze Situation beeinträchtigte allmählich ihre schriftstellerische Arbeit und ihren Alltag. Daher entschied Rose nach langer Überlegung, dass es das Beste für sie sei, die Gruppe zu verlassen. Sie dachte sich, dass Stanley ja ihre Telefonnummer hätte und er sie einfach anrufen oder einladen könnte, wenn er wirklich Interesse an ihr hätte.

Obwohl Rose nie wieder etwas von Stanley hörte, fühlte sie sich wesentlich besser, weil sie sich nicht mehr mit seiner Ambivalenz auseinandersetzen musste. Befreit von ihrer Frustration und ihrem Ärger über Stanley konnte sie sich auf ihren Roman konzentrieren und bald fertig schreiben.

Rose und andere Frauen, die ich wegen eines Spielchentreibers beraten habe, schworen mir, nie wieder einem Mann auf den Leim zu gehen, der gackert und keine Eier legt!

3 Der Fehlerfinder

Sue traf Don, einen Rohstoffhändler, auf einem kleinen Fest bei Freunden. Er sah zwar ganz gut aus, aber so richtig begeistert war sie nicht von ihm. Er schien ein netter Kerl zu sein, aber die Chemie stimmte nicht besonders. Als er sie zu einer Broadway-Vorstellung einlud, beschloss Sue, ihm eine Chance zu geben. Zu ihrer Überraschung unterhielten sie sich gut. Danach rief er immer mittwochs an und lud sie für den folgenden Samstagabend ein. Immer waren es mondäne, aber geschmackvolle Restaurants. Sie war sich sicher, er würde sich ernsthaft für sie interessieren, schließlich würde sich kein Mann so bemühen, wenn er nur ein Liebesabenteuer wollte. Bald lud er sie sogar sowohl für Freitag- als auch für Samstagabend ein.

Es schien, als würden ihre Treffen zu einer Beziehung führen. Also beschloss sie, sich gefühlsmäßig zu öffnen und auch eine sexuelle Beziehung zuzulassen. Doch beim zehnten Rendezvous eröffnete ihr Don, er sähe „keine gemeinsame Zukunft“ und wolle sich nicht mehr mit ihr treffen. Er erklärte, dass „er zwar heiraten wolle, aber nicht sie.“ Sue war am Boden zerstört und schockiert, weil ihr Don anfangs gar nicht so gut gefallen hatte. Dann aber hatte sie versucht, das Ganze vernünftig zu sehen und ihm eine Chance gegeben. Wieso hatte sie ihn nur so falsch eingeschätzt und sich deshalb so verletzen lassen? Dummerweise war sie an einen Fehlerfinder geraten.

Wer ist der Fehlerfinder?

Riskieren Sie nicht, enttäuscht zu werden! Hier finden Sie eine Liste von Anzeichen, dass Sie einen Fehlerfinder vor sich haben. Wenn Ihr Kerl diese Merkmale aufweist, erklärt er das Ganze möglicherweise nach ein paar Treffen für beendet.

 Er ist ein Mann, der tatsächlich nach einer Beziehung sucht. Er sehnt sich wirklich nach der Ehe und es tut ihm Leid, dass er dieses Ziel wohl nicht erreicht.

 Er wirkt seriös und macht normalerweise einen guten ersten Eindruck. Sie können ihn überall hin mitnehmen, zu Weihnachtsfeiern, Hochzeiten und Familientreffen. Tatsächlich konnte er diese ausgezeichneten sozialen Kompetenzen entwickeln, weil er sich so oft mit Frauen getroffen hat.

 Er scheint zu einer Beziehung fähig zu sein, weil er wirklich mehr Interesse daran zeigt, mit Ihnen irgendwo hinzugehen, anstatt einfach nur ein Abenteuer zu haben. Er bittet Sie ständig, mit ihm auszugehen, daher denken Sie, er wäre sehr interessiert an Ihnen.

Ironischerweise treffen sich viele Frauen auch dann mit einem Fehlerfinder, wenn sie nicht sonderlich verrückt nach ihm sind, weil er den Eindruck vermittelt, dass er es mit einer Beziehung und einer möglichen Ehe ernst meint.

Was verursacht sein ambivalentes Verhalten?

Das Hauptproblem des Fehlerfinders ist, dass er glaubt, Anrecht auf die „perfekte“ Frau zu haben. Trotz seines Wunsches nach Liebe und Beziehungen, fühlt er sich seinem eigenen Anspruch gegenüber verpflichtet, nur mit der Frau zusammen zu sein, die ihm seiner Meinung nach zusteht. Lieber bleibt er allein, als mit einer Frau zu leben, die nicht seinen Erwartungen entspricht. Die Ironie und das Ärgerliche des Ganzen ist, dass er dabei unfähig ist, seine eigenen Unzulänglichkeiten zu erkennen. Selbst wenn er pleite oder unattraktiv ist, will er keine Beziehung mit einer Frau, die nicht seinem Ideal entspricht.

Manche Fehlerfinder haben völlig unrealistische Erwartungen an die Frau, die sie gerne als Freundin oder Frau hätten. Sie vergleichen tatsächlich mögliche Freundinnen mit Playboy-Modells, Filmsternchen und Phantasiefiguren. Oft sind sie in Frauen verknallt, die zwar in ihrem Umfeld, aber unerreichbar sind. Manchmal treffen sie sich mit mehr als einer Frau gleichzeitig. Das erhöht ihre Chance, die perfekte Frau zu treffen.

Sobald ein Fehlerfinder eine Frau findet, die seinen Erwartungen entspricht, findet er letztlich doch etwas Falsches an ihr. In anderen Worten, er wird die Frau immer abwerten, egal wie toll er sie anfangs fand und wie nahe sie seinem Ideal kam. Dann verhält er sich entscheidungsunfähig, entweder sabotiert er die mögliche Beziehung, indem er den Frauen seine „Abschiedsrede“ hält oder indem er nie mehr als nur gelegentliche Treffen mit der Frau will.

Der Fehlerfinder ist oberflächlich und zu keiner reifen Liebe fähig. Er kann keine Frau so akzeptieren, wie sie ist, ihre Fehler und alles, was für eine lang anhaltende Beziehung oder eine Ehe notwendig ist. Wenn die Frau während der Beziehung ein persönliches Problem durchzustehen hat, bedeutet das für ihn eine schwierige Zeit. Obwohl er ein nettes Verhalten zeigt, ist er doch im Grunde genommen egozentrisch.

Die Abschiedsrede

Nachdem er Sie bereits im Geiste abgewertet hat, hält er Ihnen einen Vortrag mit einem der folgenden Themen:

 „Da wird keine Beziehung draus.“

 „Ich sehe keine Zukunft für uns.“

 „Du bist eine großartige Frau, aber ich kann mich anscheinend einfach nicht in dich verlieben.“

 „Ich möchte verheiratet sein, aber ich möchte nicht dich heiraten.“

Der Fehlerfinder kann sehr verletzend in seinem Bedürfnis sein, Sie loszuwerden. Er ist anders als der Wegläufer, der einfach verschwindet. Er wird Ihnen unverblümt sagen, wenn es vorbei ist. Deshalb ist es wichtig, zu wissen, woher seine Rede stammt und ihn nicht zu persönlich zu nehmen, obwohl das leichter gesagt ist als getan. Dora lernte Paul bei einem Ernährungsvortrag der Volkshochschule kennen. Bei ihren Gesprächen erfuhr sie, dass er am Chronischen Ermüdungssyndrom litt. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie und konnte sich so trotz seiner körperlichen Einschränkung gut über Wasser halten. Er traf sich mit vielen Frauen, hatte aber nie eine längere Beziehung mit einer Frau. Obwohl sie wegen seiner physischen Behinderung besorgt war, schien er ein netter Kerl zu sein und sie war auf der ernsthaften Suche nach einem Freund. Ein paar Mal gingen Sie miteinander aus. Als Dora nichts mehr von ihm hörte, fürchtete sie, Paul würde es gesundheitlich schlechter gehen. Also rief sie ihn an. Paul erklärte ihr, dass er nicht wüsste, ob er mit ihr eine Beziehung haben wollte und dass er sich unterdessen mit einer anderen träfe. Fassungslos versuchte sie, mit ihm über seine Entscheidung zu sprechen, weil sie das Ganze nicht verstand. Dann besaß er die Frechheit, ihr zu sagen, dass er erst entscheiden müsse, ob er sie überhaupt wiedersehen wolle!

Warum verhält er sich so?

Hier sind die wahren Gründe, wieso Männer Fehler an Frauen suchen:

1 Vielleicht hat er eine Mutter gehabt, die gefühlsmäßig oder körperlich nicht erreichbar war. Das Traurige ist, dass er deshalb nicht die inneren Werte entwickeln konnte, um eine tiefe beständige Beziehung aufzubauen. Stattdessen gleicht er seinen Mangel an Zuwendung aus, indem er sich die ideale Frau ausmalt, die alle seine Bedürfnisse erfüllen wird. Nach dieser perfekten Frau sucht er ständig.

2 Er ist mit seinen Ängsten vor Nähe nicht in Kontakt, daher gibt er der Frau und ihren Fehlern die Schuld daran, dass eine mögliche Beziehung ausläuft. Seiner Angst vor Nähe entledigt er sich entweder dadurch, dass er eine ungebundene Frau zurückweist oder sich nicht zu mehr einlässt als zu gelegentlichen Treffen. Mit beiden Lösungen kann er die Gefühle umgehen, die eine Beziehung für ihn mit sich bringen würde.

3 Er kann seine eigenen Beschränkungen oder Fehler nicht erkennen. Wenn er diese Zusammenhänge verstehen würde, müsste er seine Ambivalenz nicht ausleben, in der er eine mögliche Beziehung beendet oder in einer verbleibt, die nirgendwohin führt.

Wie können Sie also wissen, ob Sie einen Fehlerfinder vor sich haben? Die folgenden Tipps geben Ihnen Anhaltspunkte.

Anzeichen für einen Fehlerfinder

Ihr Fehlerfinder kann eher als der Spielchentreiber eine Beziehung eingehen, aber letztlich verrät er sich selbst als unschlüssigen Mann, weil ihm der nächste Schritt nicht gelingt.

 Er hatte wenig oder gar keine Beziehungen zu Frauen. Obwohl er sich mit vielen Frauen trifft, scheint sich nie eine Beziehung zu entwickeln.

 Er ist ein großer Experte darin, neue Frauen zu finden. Er geht zu unendlich vielen Singleveranstaltungen, Clubs und Partnervermittlungen, immer auf der Suche nach seiner idealen Frau. Oft sind Fehlerfinder im Internet und treffen Frauen in Chatrooms und Partnerbörsen.

 Häufig nutzt er Kontaktanzeigen. Er gibt in Tageszeitungen, Zeitschriften und auf Internetseiten eigene Kontaktanzeigen auf und antwortet auf Annoncen von Frauen. Wenn er sich daraufhin mit einer Frau trifft, ist er oft enttäuscht, weil sie nicht seiner Phantasievorstellung entspricht. Seine eigene Attraktivität ist irrelevant, nur seine Erwartungen haben eine Bedeutung.

 Man merkt ihm seinen Mangel an Erfahrung in Sachen Beziehung an. Manchmal erscheint er naiv, wenn er über Beziehungen im Allgemeinen spricht.

 Durch seine vielen Verabredungen mit Frauen kann er viele Geschichten erzählen. Manchmal trifft er sich mit mehr als einer Frau zur gleichen Zeit. Für ihn ist das wie eine Wahrscheinlichkeitsrechnung, um die Trefferquote für seine perfekte Frau zu erhöhen.

 Ihn zu treffen führt nie zu einer Beziehung. Er möchte sich stets nur einmal die Woche oder noch seltener treffen. Er macht keine Anzeichen, dass er auf etwas Ernsteres hinaus möchte. Er möchte Sie weder an einem Feiertag treffen noch möchte er Sie seiner Familie oder seinen Freunden vorstellen.

Sherry traf Sam, nachdem er auf ihre Internetanzeige geantwortet hatte. Allein durch ihre E-Mails und ihre Telefonate merkte sie, dass er ein wandelndes Lexikon war, was das Kennenlernen neuer Frauen betraf. Es schien, als kenne er alle Single-Veranstaltungen der Stadt. Am Telefon unterhielt er sie stundenlang mit Geschichten über seine Erfahrungen bei ersten Treffen. Ernsthafte, anhaltende Beziehungen erwähnte er kaum. Er sagte ihr, er hätte allein durch ihre Telefonate das Gefühl, eine sehr spezielle Verbindung zu ihr zu haben und dass er es nicht erwarten könne, sie zu treffen. Wegen ihres hektischen Arbeitsplans hatte sie nicht viel Zeit. Sam kam ihr zeitlich entgegen und Sherry beschloss, ein Treffen mit ihm zu wagen. Sie war ganz aufgeregt bei der Aussicht, einen Mann zu treffen, der so interessiert an ihr war und putzte sich fein heraus. Als Sam das Restaurant betrat, sah er enttäuscht aus, sobald ihm klar wurde, dass sie Sherry war. Sie unterhielten sich, aber er ging bald wieder. Eigentlich fand Sherry Sam nicht wirklich toll, aber sie wäre bereit gewesen, ihm eine Chance zu geben. Sie hörte nie wieder von ihm, aber noch Jahre danach sah sie seine Annoncen auf allen Kontaktbörsen im Internet.

Wie Sie mit dem Fehlerfinder umgehen

Wenn Sie auf seine Abschiedsrede reagieren...

 ...brechen Sie nicht vor ihm zusammen! Es macht nichts besser und Sie fühlen sich dann sogar noch schlechter. Rasten Sie aus, wenn Sie zu Hause sind oder rufen Sie Ihre Freundinnen an, aber zeigen Sie ihre Gefühle nicht in seiner Gegenwart. Verkneifen Sie sich einen dramatischen Auftritt. Der nützt weder Ihrer Selbstachtung noch der ganzen Situation.

 ...bestätigen Sie ihn nicht darin, Sie abzuwerten, indem Sie sich zur Wehr setzen. Sie sind prima so wie Sie sind. Es ist seine Ansicht und entspricht nicht unbedingt der Realität.

 ...versuchen Sie ihn unter keinen Umständen von seiner Entscheidung abzubringen. Zeigen Sie ihm, dass Sie jetzt ein hohes Selbstwertgefühl haben und seine Anerkennung nicht brauchen. Konzentrieren Sie all Ihre Energie darauf, gefühlsmäßig am Boden zu bleiben.

 ...klammern Sie sich nicht an ihn und katzbuckeln Sie auch nicht. Es erniedrigt Sie, wenn Sie einem Mann mit derart heftigen Intimitätsproblemen zeigen, welch starke Wirkung er auf Sie hat. Wenn Sie vor ihm zu Kreuze kriechen, werden Sie es später bereuen.

Der Fehlerfinder hat das zwanghafte Bedürfnis, Sie dringend loszuwerden, also fügen Sie sich einfach in die Situation, auch wenn es schwer fällt. Betrauern Sie seinen Verlust, und wenn es nur vorübergehend ist. Wenn er sich nicht um psychologische Hilfe bemüht, ist er ein hoffnungsloser Fall. Das Wichtigste ist, das Ganze nicht persönlich zu nehmen. Noch einmal, es geht mehr um ihn als um Sie, sonst würde sein Verhalten mehr Sinn machen. Konzentrieren Sie sich jetzt also darauf, selbst heil zu werden und distanzieren Sie sich von ihm.

Wenn Sie merken, dass er sich nur treffen möchte und er keine Zeichen setzt, dass das Ganze zu einer Beziehung führt, dann gibt es einiges, was sie tun können, um die Situation zu ändern oder zu beenden.

Setzen Sie Grenzen

Überlegen Sie sich, wie lange Sie bereit sind, sich mit ihm zu treffen, ohne dass sich etwas tut. Sagen Sie ihm, was Sie sich von einer Beziehung wünschen. Werfen Sie einen Blick auf die folgende Liste von Anzeichen dafür, dass er für weitere Schritte bereit ist. Sobald Ihr „persönliches“ Zeitlimit erreicht ist, ohne dass Sie irgendeines dieser Anzeichen bemerkt hätten, ist es an der Zeit, sich davon zu machen.

Das sind Anzeichen dafür, dass sich ein gelegentliches Treffen in eine Beziehung wandelt:

 Er will Sie öfter sehen.

 Er ruft Sie öfter unter der Woche an.

 Er stellt Sie seinen Freunden und seiner Familie vor.

 Er plant einen Urlaub mit Ihnen.

Konfrontieren Sie ihn

Finden Sie heraus, was seine Ziele sind und wie er sich eine gemeinsamen Zukunft vorstellt. Das erfordert Mut, weil Sie nicht wissen, wie er reagieren wird, aber Sie werden zumindest ein für allemal wissen, wo Sie stehen. Sie müssen sich nicht mit seiner Ambivalenz herumärgern. Gibt er eine abweisende Antwort, reagieren Sie so wie bei seiner Abschiedsrede, die ich schon früher angesprochen habe. Es handelt sich dabei um ein und dasselbe.

Behalten Sie es für sich

Teilen Sie ihm Ihre geistige Deadline nicht mit. Wenn Sie keine Konfrontation riskieren wollen, weil Sie Angst davor haben, verletzt zu werden oder Ihnen das Risiko zu groß ist, dann behalten Sie Ihre Limits für sich, handeln aber trotzdem danach.