Von einem Traum zum anderen

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Wir müssen beide lachen. »Besonders witzig heute, was?« Er grinst, streckt mir die Hand hin: »Ich heiße Michel.«

»Jürgen«, sag ich. Das fängt ja gut an. Echt gut, meine ich jetzt.

Irrsinn! Nach dem Rumsitzen auf der Kante diese Polster. So richtig softweich, wie das bei so alten Karren halt ist.

20 M, glaube ich. Dröhnt ja ganz schön. Hat wohl ’n Loch im Auspuff. Ich drück mich noch fester in den Sitz, um die Weichheit voll zu spüren.

Rüppur, das Kreuz, Durlach. Endlich, alles vorbei. Mir stößt richtig die Freude auf, rülpst sich in großen Batzen raus. Ich muß lachen.

»Lange schon unterwegs?«

Ich schüttel den Kopf. »Bist der erste, geht grad erst los.«

»Lang gestanden?«

»Weiß nicht, glaub, ich bin eingepennt.«

Michel lacht. Er bummelt auf der rechten Spur, 110,120. Die Scheibe halb runtergekurbelt. Ein komischer Typ. Braune Lederjacke, Jeans, Eintagsstoppeln. Unter den Augen, wie ein leichter Schatten, dunkle Ringe. Vierzig. Vierzig ist er bestimmt. Er gähnt, daß man meint, er wolle ein Stück aus dem Lenkrad beißen. »Lange Nacht gehabt?« frag ich ihn.

Er grinst in sich rein. »Dienstreise!«

»Dienstreise?« Der sieht wirklich nicht nach Dienstreise aus.

»Im eigenen Dienst, hab ’nen Kahn auf dem Rhein. Ich mußte extra nach Karlsruhe, um die nächste Ladung hier zu klären, Scheißorganisation.«

Truschka schreit schon wieder. »Kannst deine Mauzi rauslassen, wird uns ja nicht fressen, was.«

Ich mach den Korb auf. »Truschka heißt die.« Sie springt raus und rast herum wie eine Verrückte.

»Truschka, was soll das denn sein?«

»Weiß nicht.« Schnell irgendwas reden. »Die ist noch nie Auto gefahren, weißt du.«

»Laß man«, sagt er, »die beruhigt sich schon, selber zwanzig Jahre Katze gewesen.«

Er hat recht. Nach einer Weile läßt sie das Rumrasen und legt sich hinten vor die Scheibe. »Siehste«, meint er, aber ich bin schon halb eingeschlafen, krieg fast nichts mehr mit.

Ich wach auf, wie er mir mit dem Ellenbogen in die Seite haut. »He, sag mal, wo willst du eigentlich hin?«

»Weiß noch nicht«, knurr ich im Halbschlaf.

»Ich fahr nämlich jetzt die linksrheinische. Du wolltest doch nach Frankfurt, oder?«

»Wo geht die denn hin, die linksrheinische?«

»Koblenz, Köln, der Dreh.«

Köln, war nicht die Anschrift von diesem Wilder in Köln? »Ist gut, ich fahr mit bis Köln.«

»Glaub ich nicht«, sagt er.

Ich kapier nicht. »Warum?«

»Ich fahr nämlich nur bis Andernach.«

Nie gehört. Doch, halt, im Radio. Wasserstände. Hat der nicht vorhin was von ’nem Kahn erzählt? »Wo ist denn dein Kahn?«

»Mensch, Egon, wach auf. In Andernach, erzähl ich doch die ganze Zeit. Da fahr ich jetzt hin und kuttere ab.«

»Ja und das Auto?«

»Das stell ich oben drauf, Mann.«

»Ist denn das Ding so groß?«

»Mann, wenn mir jemand fünfzig Autos gibt, bring ich die auch noch drauf. Zweiundachtzig Meter ist der lang.«

Hundert Meter haben wir immer laufen müssen, in der Schule. »Bist du ganz allein da drauf?«

»Nee, Robin ist noch da, mein Schiffsjunge. Willst du anheuern?«

Ich und anheuern, das ist doch mit Schifferknoten und so, bin froh, wenn ich meine Schuhe zukriege. »Hab doch keine Ahnung!«

»Bring ich dir bei, bring ich dir alles bei. Steuerbord ist rechts, Backbord ist links, kannste dir ja schon mal merken.«

Auf einem Schiff rumfahren. Gar nicht übel. Ob mir da schlecht wird? Aber der fährt ja nur auf dem Rhein rum, nicht auf dem Meer. »Wo fährst du denn hin?«

»Als nächstes? Karlsruhe!«

»Nee, gotteswillen, nicht wieder zurück.«

»Mensch, nur zum Laden, dann gleich weiter.«

»Nee, nee, bloß nicht wieder zurück!«

Er sagt nichts mehr, ich glaub fast, er ist beleidigt. Ist aber schon idiotisch. Muß der ausgerechnet dorthin fahren. Am Ende bleib ich doch noch da. Nee, nix für mich. Weg ist weg.

»Ich mach dir einen Vorschlag: Fährst mit bis Andernach, wir essen was, pennst auf dem Boot, und morgen fährst du weiter, okay?«

Ist immer ein geiles Gefühl, wenn du mittags schon weißt, wo du abends pennen kannst. Truschka liegt hinten und träumt. Katze müßte man sein.

Ich denk drüber nach, wie das wohl so ist, auf ’nem Schiff. Vielleicht kann man doch einiges lernen, und nachher auf ein richtiges. Hochsee. Vielleicht mal nach Amerika rüber. Kalifornien. Oder Südamerika. Ach was. Ist auch nicht anders wie hier. Trotzdem. Mal richtig raus. Rumfahren, einfach rumfahren. Alles mal sehen. Wo’s dir gefällt, da bleibst du. Mach ich’s eigentlich soviel anders? Noch kein Tag weg und schon einsam. Ich krieg’s nicht los.

Michel starrt durch die Scheibe. Der denkt bestimmt, hat der’s gut. Wenn der wüßte. Ich merke, wie mir die Augen zufallen. War wohl doch ziemlich aufgeregt die letzte Nacht, kaum geschlafen. Angst vorm Wegfahren. Vorm Türenzuschlagen. Vorm Kein-Weg-Zurück-Gefühl. Wenn’s nur so bliebe, Michelmäßig. Aber es wird schlimmer kommen. Keine Illusionen. Es kommt bestimmt schlimmer.

Irgendwann wach ich auf. Wir stehen an einer Anlege-mauer. Michel ist gar nicht mehr im Wagen. Mensch, wo ist bloß Truschka? Ich komm fast in Panik. Der kann doch Truschka nicht rausgelassen haben. Nee, dahinten steht sie ja. Michel muß sie wohl wieder eingesperrt haben, denkt doch an alles. Wo steckt der bloß?

Ich schau mich um. Ein Stück weiter die Mauer lang liegt ein riesiger Kahn. Bisher hab ich die nur immer den Rhein runterfahren sehen. Da sehen die gar nicht so groß aus. Hinten am Schiff läuft Michel rum. Bei ihm ist noch einer, vielleicht so alt wie ich. Ich steig aus, kann kaum laufen. Die Beine sind ganz steif. Wir waren wohl doch recht lange unterwegs. Irgendwo war auch mal Stau, hab’s im Halbdämmern mitgekriegt. Wie ich an den Kahn rankomm, hör ich den Michel zu dem anderen sagen: »Schau, das ist er.«

Der hält mir die Hand hin, damit ich nicht gleich in das Wasser zwischen Kahn und Mauer fall. Er behält meine Hand gleich in seiner und schüttelt sie. »Du bleibst hier heut nacht, hab ich gehört. Pofst bei mir.« Er deutet mit dem Kopf nach vorne, wo das Ende vom Kahn im dunklen Regen gerade noch zu sehen ist.

Auf dem Kahn ist es gar nicht so ungemütlich. Es sind drei Kojen drin vorne, ein Klo und ein Raum mit ’nem kleinen Tisch und ’ner Kochnische. Das Klo finde ich lustig. Da ist so’n Hebel, womit man pumpen muß, zum Spülen. Der saugt das Wasser direkt aus dem Fluß. »Wenn wir im Main fahren, ganz unten, wo er mündet, und du hast so’ne schöne einheitsbraune Wurst reingelegt, schön sauber, und du pumpst dann, dann ist das ganze Klo versaut, von dem Flußwasser.« Robin erklärt mir das, während ich versuch, beim Pinkeln nicht daneben zu treffen. Sogar angebunden schaukelt der Kahn. Wahrscheinlich ist gerade einer vorbeigefahren, das hat nämlich so getuckert.

Wir laufen auf dem schmalen Steg zwischen Wasser und Ladeluken nach hinten. Es hat keine Geländer hier, und ich hab Angst, daß ich ins Wasser falle. Truschka hab ich zu fressen gegeben und vorne eingesperrt, die springt sonst vom Schiff und findet nicht mehr zurück.

Michels Wohnung hinten ist viel komfortabler. Es gibt zwei Zimmer, eine Küche, ein Bad. In dem einen Zimmer ist ein schöner Tisch und richtige Möbel und Blumen, sogar eine Palme hat er. Ein Radio spielt James Last oder sowas, nun ja. Robin hat erzählt, daß er eigentlich auch hier wohnt. Er sagt, es wär nicht wie Boß und Beboßter bei Michel. Sie würden hier zusammen wohnen, er schläft halt nur vorne. Michel hat was Französisches gekocht, weil, er ist aus dem Elsaß, hat er erzählt, und wir essen richtig gemütlich und trinken Rotwein. Robin fragt, wie das so ist, wenn man immer am selben Platz wohnt. Er ist zwanzig, und sein Vater war auch Schiffer. Die meiste Zeit seines Lebens war er bisher auf dem Wasser, sagt er.

Ich erzähl ihm, wie das ist, wenn man immer denselben Hinterhof vor dem Fenster hat. Bloß einmal mit roten und einmal mit weißen Schlüpfern an der Leine, und alle Woche freitags Bettwäsche. So viel, daß man meint, es solle ein Weißer Riese-Werbefilm gemacht werden. Und die Leute im Haus sind auch immer dieselben, bloß manchmal zieht einer aus und ein neuer ein, und das ist dann gleich ein riesiges Ereignis, und wenn der dann lange Haare hat, dann ist es gleich eine Katastrophe, wegen freiem Sex und Rauschgift und überhaupt, und schließlich stand’s ja in der Bild.

Robin grinst ein bißchen, weil er die Bild auch immer kauft. Meistens kriegt er keine andere, meint er, und er erklärt mir, wie das geht mit Einkäufen und den Versorgungsstationen und so. So schlimm wär’s aber jetzt nicht mehr, sagt er, weil seit ’nem halben Jahr haben sie eine Tiefkühlbox in der Küche, da kann man mehr auf Vorrat kaufen.

Nach einer Weile sagt Michel, er geht jetzt ins Bett, weil er morgen früh raus muß, und wir räumen noch den Tisch ab und gehn dann auch vor. So mit dem kleinen Rausch vom Rotwein ist es noch schwieriger auf dem Steg, aber ich hab auch mehr Mut, das gleicht sich aus.

Robin hat dann noch seine Gitarre geholt und gespielt, der hat das echt gut drauf. Ich hatte meine Bluesharp dabei, das einzige, was ich gescheit spielen kann, und wir haben was zusammen gemacht. Es war vielleicht nicht immer sehr schön, aber selten war’s bestimmt, und lustig auch. Truschka war schon total müde und hat nur noch irgendwo rumgeflakt. Typisch, ich sauf, und sie hat den Kopf.

Ist ein komisches Aufwachen gewesen. Dieses dumpfe Dröhnen muß mich geweckt haben. Ich lieg da, die Schlafsackkapuze über den Kopf gezogen, und weiß zuerst überhaupt nicht, was los ist. Der ganze Raum hier kommt mir völlig fremd vor, nie gesehen. Kann ja wohl nicht sein. Durch so’ne Art Tür fällt Licht aus dem Raum, wo wir gestern abend gesoffen und gesungen haben.

 

Robin hatte noch Bier und Schnaps. War wohl ziemlich wüst, gestern. Was ist das bloß für ein verdammtes Dröhnen? Langsam dämmert’s mir. Wir fahren! Das muß der Motor sein. Drüben an der Wand das Bett ist leer. Der ist also schon auf. Auf ’nem Bord steht ein Wecker. Gerade mit dem Rücken zu mir. Ich kriech mitsamt Schlafsack so weit, daß ich rankomm.

Sackhüpfen. Wir sagten immer Sackhüpfen dazu. Mordsgejohle, wenn einer auf die Nase gefallen ist. Muß auch schon zehn, fünfzehn Jahre her sein.

Halb neun. Mensch, erst halb neun. Mitten in der Nacht fahren die hier rum. Das war doch bestimmt nach vier, wie Robin und ich in die Falle sind. Wo man hinkommt Supermänner, ich halt’s nicht aus. Was soll’s jetzt noch, kann ich auch gleich aufstehen. Drüben im anderen Raum hängt ein Spiegel - Scheiße, seh ich alt aus.

Ich kram ein paar Sachen aus dem Rucksack, lutsch ein bißchen an der Zahnbürste, schwenk mir Wasser vors Gesicht. Oben erstmal alles hell. Ekelhaft. Nach ’ner Weile gewöhn ich mich ans Licht. Ganz hinten, in dem Steuerhaus hinter der Scheibe, kann ich Michel erkennen. Er lacht, winkt. Ich schau mir diesen scheußlichen Steg nach hinten an. Zweimal hab ich’s schon geschafft. Soll ich? Schließlich fahren wir jetzt. Ob der wohl anhält, wenn ich ins Wasser fall?

Durch so ein Loch, wo ein Blech weggeschoben ist, seh ich Robin stehn. Er hat einen Gartenschlauch, spritzt in dem Loch da rum. Laderaum - klar, Wohnzimmer hätte ja Tapeten.

Irgendwie schaff ich’s, bis ganz nach hinten zu kommen. Der Steuerstand mit dem großen Rad ist vier Stufen höher, da ist Michel. Eine Hand am Rad, mit der anderen streichelt er Truschka, die sich’s auf dem flachen Armaturenbrett bequem gemacht hat. Treulose Tomate.

Oben hat’s so ’ne Art Barhocker, am Boden festgeschraubt. Bin froh, daß ich was zu sitzen hab. Michel erzählt von ein paar Dingen, Burgen, Schlösser, Städte, Loreley. Loreley kenn ich. Ich denk an langes blondes Haar. Da war mal eine mit langem blonden Haar. Bei mir, mein ich, nicht nur in der Sage. Bei mir richtig im Leben war da mal eine. Vielleicht auch alles Sage.

»Hast du schon gefrühstückt?« Peng, bloß an nichts Schönes denken. Er meint, ich soll erst mal runtergehen in seine Wohnung und frühstücken. »Dann sieht alles ganz anders aus.«

Wie weiß er denn, wie’s aussieht, bei mir?

Er erklärt mir, wo alles liegt, Messer, Teller, Kaffee, und das Abspülen soll ich nicht vergessen. Wie meine Mutter.

Zwischen den Wolken kommt Sonne durch. Vielleicht wird’s ein schöner Tag. Ich halte dagegen. Frühstücken. Naja, geh ich halt frühstücken. Ich koch mir ein Ei, mach Kaffee. Toast ist auch da, ganz feudal. Ich stell alles auf dem kleinen Tisch zusammen, ich mag das nicht, wenn was fehlt, ich noch mal aufstehen muß. Da liegt doch tatsächlich ’ne Zeitung von heute. Gutes deutsches Frühstück. Fange an zu lesen. Die ersten Seiten. Politik. Machtpolitik. Ich such die Menschenpolitik, finde keine, leg das Blatt wieder weg. Fußball mag ich eh nicht, bin total unsportlich. Ich sitze ganz ruhig da, die Welt um mich schwankt. Ich hasse es, alleine zu frühstücken. Diese Blonde, ich nenne sie Loreley. In meinem Kopf, in allen Gedanken, wo sie ab jetzt auftaucht, will ich sie Loreley nennen.

Ich hatte sie auf einer Fete angemacht, gleich mitgenommen zu mir. Wahrscheinlich war ich besoffen, normal bin ich zu schüchtern. Und es war wegen dem Frühstück. Ich war nicht verknallt in sie, nicht geil, gar nichts. Wollte nur nicht am nächsten Morgen alleine frühstücken. Wir sind natürlich dann doch im Bett gelandet. Geht anscheinend nicht, Frühstück ohne. Loreley war ganz groggy, wie ich’s ihr später mal erzählt habe. War schon Scheiße, die ganze Geschichte, aber ich hasse es halt, alleine zu frühstücken.

Ich krieg nicht viel runter, spül mein Zeug, räum’s weg, denk an Mutter. Ich werd ihr mal ’ne Karte schreiben. Ich kletter wieder auf die Brücke. Michel hat mir vorhin gesagt, das hieße Brücke; obwohl mit nicht klar ist, von wo nach wo die gehen soll. Egal, ist halt ’ne Brücke. Michel versucht mir ein bißchen zu erklären, vom Schiff. Vom Fahren und den Regeln auf dem Wasser. Ich hör kaum zu.

»Du hast mehr Probleme als deinen Kater«, sagt er plötzlich.

Ich nicke. »Hab ’ne Freundin verloren.« Scheißwichtigtuerei, denke ich, Freundin, war sie ja nicht mal, dann hätte ich sie ja nicht verloren.

»Passiert jedem mal.« Er hat’s nicht verstanden.

»Tot«, sag ich, »sie ist tot.«

»Tut mir leid«, er wird ganz leise. Über den Tod wird nicht gesprochen. Tabu.

Die Sonne schafft die Wolken noch. Ich sehe ganz vorne so ein paar alte Seile rumfahren, dazwischen ein Plätzchen, gut für ein Sonnenbad. Ich sag Michel Bescheid, er hat nichts dagegen.

Die Sonne brennt schon ganz kräftig. Ich schau auf meine Bauchdecke, meinen Nabel, wie er mit jedem Herzschlag ein bißchen hochhüpft. Ich werd schon wieder rundlich, müßte mich mehr bewegen, nehm’s mir vor. Wirklich eine tolle Landschaft hier. Ich lasse alles vorbeiziehen, schau den anderen Schiffen nach. Ein Ausflugsdampfer kommt uns entgegen. Die zahlen dafür und drängeln sich, schön blöd.

Ich seh alles, finde es schön hier, aber ich werde immer trauriger. Tausend Hände könnten mich jetzt streicheln, ich wäre immer noch einsam. Ich habe Angst vor diesem Gefühl, kämpfe dagegen, aber es geht nicht weg. Was da drin wohl so vor sich geht? Und ist es die Seele, oder ist es der Kopf? Mit jedem Tag, der vergeht, bekomme ich mehr Angst vor mir. Ich krabbel ganz nach vorn, wo die Stange mit dem Wimpel ist, schau in die Wellen, die das Schiff vorne aufwirft. Keiner würde mich vermissen. Jeder ist ersetzbar, ich bin ersetzbar, vielleicht überflüssig.

Irgendwann drehen wir auf die linke Seite rüber. Da liegt ein Floß, festgemacht am Ufer. Wir fahren rüber, die machen die Leinen fest. Der hat ’ne richtige Bretterbude auf seinem Floß, voll mit allem erdenklichen Zeug, wie’n Supermarkt. Außen Tanksäulen und Ölfässer. Michel scheint hier alle zu kennen. Sie sitzen rum, quatschen, keine Rede von eilig oder so. Plötzlich hör ich, wie einer, der aussieht wie mein Deutschlehrer früher, schimpft, daß er schon wieder bei Frankfurt durch muß. Das sei so furchtbar dreckig da, meint er, und stinken würd’s da wie die Pest.

Wie der Frankfurt sagt, weiß ich plötzlich, wo ich hin will. Ich trau mich nur nicht zu fragen, ob er mich mitnimmt. Aber ich hab Glück. Michel muß nochmal raus, irgendwelche Seile begutachten. Ich hinterher, erklär ihm die Sache, von wegen, daß ich eigentlich weiter wollte, und weil der doch gerade durch Frankfurt fährt. Er ist wohl ziemlich enttäuscht, die wollen echt, daß ich bleibe, aber wie der andere rauskommt, ruft er dann doch rüber: »Kumpel, wie ist das, wann fährst du los?«

»Morgen früh«, sagt der, »muß noch auf meine Alte warten.«

Michel schaut mich fragend an. »Morgen früh ist okay«, sag ich.

»Kannst du meinen Neffen bis Frankfurt mitnehmen?«

»Bist morgen früh um halb sechs da«, sagt der Typ zu mir, »sonst fahren wir ohne dich.« Ich merke gleich, daß es nicht auf allen Schiffen so locker zugeht.

Wie ich bei Robin vorne den Rucksack raushol, werd ich richtig traurig. Truschka hat sich scheint’s auch ans Schiffchenfahren gewöhnt. Nur unter schärfstem Protest geht sie in ihren Korb. Ich schüttel Michel und Robin die Hände. »Schade«, sagt Robin. »Rühr dich bestimmt mal, laß den Kopf nicht hängen.«

Ich versuche zu lachen.

Der Rucksack drückt in den Riemen. Verdammt ungewohnt. Legt sich aber mit der Zeit, bin ja nicht das erste Mal unterwegs. Hinter dem Wäldchen sei ein Dorf, hat der Mann vom Tankschiff gemeint. Ich brauch Brot, Käse, etwas Wurst vielleicht. Um den Wald rum, am Rand stehen schon die ersten Häuser. Ich setz den Rucksack ab, lehn ihn an einen Baum und stell Truschka mit dem Korb daneben. »Paß gut drauf auf«, sag ich zu ihr, »du bist jetzt ’ne Wachkatze.«

Gleich in der ersten Straße ist ein Edeka. Ich hol alles, was ich brauch, für Truschka noch ’nen Brocken Lunge extra. Richtig, die Uhrzeit, auch die krieg ich raus. Ich trotte die paar hundert Meter zurück zum Wald. Einige Leute schaun mir nach, wie ich weggehe. Bestimmt verbieten die jetzt ihren Kindern, heute im Wald zu spielen. Böse Welt.

Truschka schreit wie verrückt in ihrem Korb. Echte Gewissensfrage; schließlich laß ich sie raus. Mehr wie weglaufen kann sie nicht, obwohl, wär schon schlimm. Ich gebe ihr gleich den ganzen Batzen Lunge auf einmal. Wenn sie satt ist, wird sie wohl nicht mehr rumzigeunern. Sie hat sich auch schon ziemlich gut an mich gewöhnt. Wird wohl dableiben. Ich schau ihr zu, wie sie mit ihren seitlichen Zähnen Stück für Stück wegreißt und unzerkaut runterwürgt. Sieht richtig nach wild-life aus. Fleischfressende Katze auf Waldboden.

Mir fällt die Uhrzeit wieder ein. Muß wohl schon ’ne halbe Stunde vergangen sein, seitdem. Ich hole meinen kleinen Wecker aus dem Rucksack und stell die Zeit ein, so gut’s geht. Die Klingel stell ich auf fünf. Es wird allmählich dunkel. Truschka streicht noch immer in der Gegend rum, aber immer in Sichtweite. Als es langsam kühl wird, roll ich mich in meinen Schlafsack. Truschka kommt an. Ich packe sie, steck sie in ihren Korb. Gemein, aber sicher ist sicher.

Über mir, zwischen den Wipfeln der Bäume, gehen langsam die Sterne auf. Ich muß an dieses Kinderlied denken. Goldene Sternlein, Firmament? Ich krieg’s nicht mehr zusammen. Robin, Michel, fällt mir ein, Loreley, die blonde Loreley, meine Zeit bei den Pfadfindern.

Herrgott, kann so ein Wecker laut sein. Zuerst checke ich nicht, wo ich bin, altes Leiden von mir. Alles ist total vernebelt. Es ist noch ziemlich dunkel. Ich fummel den Wecker aus dem Schlafsack, zehn nach fünf. Der Sack ist von außen ganz feucht, aber innen noch schön warm und trocken. Es hilft alles nichts.

Truschka frißt mir meine halbe Wurst weg, ich packe eilig zusammen und wandere los, vielleicht hab ich den Wecker doch nicht richtig gestellt. Aber ich seh dann schon von weitem, daß auf dem Kahn noch nichts los ist. Auf der Böschung leg ich mein Zeug ab, wasch mir mit Rheinwasser über Gesicht und Hände. Soll ja ziemlich viel Seifenlauge enthalten, der Rhein, riecht eher wie Scheiße. Der Nebel zieht ganz flach übers Wasser. Ein paar Möwen sind schon auf. Ab und zu hört man einen Fisch springen, manchmal sieht man auch einen.

So nach zehn Minuten kommt der Wilke raus. - Wilke hieß mein Deutschlehrer.

»Da sind Sie ja«, sagt er verschlafen, »kommen Sie rauf.«

Ich sag brav meinen Namen, er nimmt flüchtig meine Hand. »Schmidt.« Na gut, denk ich, heißt er eben Wilke-Schmidt, kriegt er halt ’nen Doppelnamen. Plötzlich ist noch ein anderer Typ da. Es geht alles ziemlich schnell, gut eingespielt. Mit ’nem gewaltigen Schlag geht der Diesel an, läuft ’ne Weile warm und ab geht’s. Ich setz mich auf die Brücke zu Wilke-Schmidt. Der redet fast gar nichts, nur ab und zu so Bemerkungen, die er wohl auch gemacht hätte, wenn ich nicht dagewesen wäre.

Langsam kommen wir vorwärts. Der Nebel macht’s wohl auch nicht gerade leicht. Nach ’ner Weile klopft’s von unten. Er ruft den anderen Typen, läßt ihm ’ne Weile das Steuer. Dann kommt er wieder, hat wohl gefrühstückt. Seine Frau seh ich nicht.

Es geht gar nicht lange bis Frankfurt. Das Stück den Main hoch vor allem. Der stinkt hier mehr als er fließt.

»Da vorne an der Mauer laß ich Sie runter«, sagt er dann. »Der Junge zeigt Ihnen, wie’s geht.« Hat wohl auch schon gemerkt, daß ich von nirgendwem der Neffe bin. Ich zieh meinen Rucksack über, nehm Truschka in die Hand und leg mich bäuchlings auf so eine Art Drehgalgen. Ein Schubs, und ich schwebe über zwei Meter offenes Wasser auf die Mauer. Ein kurzer Gruß mit der Hand, und der Kahn stampft weiter.

Ich lauf los, immer dahin, wo die Leute mir sagen, daß die Stadtmitte wäre. Irgendwo unterwegs eß ich ’ne Currywurst.

Nach ’ner Weile komm ich in eine Fußgängerzone. Die Leute rennen ziemlich konfus kreuz und quer. Ich setz mich in ein Straßencafe, bestell einen Mokka, ’ne Frau läuft vorbei, mustert meinen Rucksack und Truschka in ihrem Korb und kommt dann an den Tisch. Sie ist wohl ungefähr so alt wie ich. »Hast du schon einmal etwas von den großen Dingen gehört, die Jesus Christus für uns getan hat?« fragt sie mich.

Ich bin etwas verblüfft, schau sie an und mein erst mal: »Guten Tag, nett, dich zu sehen.«

»Darf ich dir etwas von diesen Dingen erzählen?« fängt sie wieder an, schon um einige Nuancen verwirrter.

 

»Darf ich dich zu einem Kaffee einladen?« Sie ist wohl etwas schüchtern, setzt sich aber dann doch. Ich stell ihr Truschka vor, und sie meint, daß das auch ein Geschöpf Gottes sei, und außerdem hieße sie Margot. Sie erzählt mir, was dieser Gott noch so alles gemacht und gemanagt hat, und ich erzähl ihr, daß der Main gewaltig stinkt und daß es morgens noch ziemlich kalt ist, wenn man kein Bett hat, und daß sie ein nettes Lachen hat. Wir sitzen über eine Stunde da, und ich mach sogar noch zwei Stück Kuchen raus, und außerdem hat sie ja wirklich ein nettes Lachen. Irgendwann frag ich dann, was sie denn heute nacht macht. Sie erschrickt fürchterlich, wirft mir einseitige Denkweise vor und geht. Hätt ich doch bloß »heut abend« statt »heut nacht« gesagt. Manchmal bin ich schon blöd. Aber ehrlich war’s wenigstens.

Zur Strafe lunger ich jetzt den ganzen Abend allein in der Stadt rum, verzieh mich abends, wie’s dunkel wird, über einen Zaun in einen Park. Die zweite Nacht im Freien. Ich sehne mich langsam nach einem Bett und komm mir überhaupt ziemlich überflüssig vor in dieser Stadt. Werd morgen gleich versuchen weiterzukommen. Ich überlege noch lange, wohin eigentlich, kann mich nicht entschließen. Mal sehen. Ich schlaf arg schlecht ein. Ich glaub, ich hab Angst, hier allein im Park.

Was ich hier mache, fragen die mich. Die sind gut, was ich hier mache. Erst schütteln sie einen bald aus dem Schlafsack, und dann fragen sie, was man macht. Vier Bullen. Welche Ehre, gleich vier. Ich beschließe, noch halb im Schlaf, nichts mit ihnen zu reden, aber wie der eine mir dann dauernd mit der Taschenlampe in die Augen leuchtet und ein paarmal »Krieg ich bald den Ausweis« an mich ranschwätzt, sag ich dann doch ein paar unschöne Worte. Die kommen gleich noch’n Schritt näher; ich will aber heil bleiben, hol aus meinem Rucksack den Ausweis. Der eine schaut sich den Wisch an, blättert langsam um, Seite für Seite. Anscheinend stören den die vielen Wohnsitze in den letzten Jahren.

Ein anderer hat plötzlich auch ’ne Taschenlampe, leuchtet auf meinen Rucksack. »Was’n noch so drin?«

»Zeug«, sag ich, »halt so Zeug, was man braucht.«

»Packen Sie’s doch bitte aus.« Der bemüht sich richtig, freundlich zu sein.

»Muß’n das sein?«

»Machen Sie schon, los!« Er läßt mich Stück für Stück auspacken, kleine Schächtelchen darf ich extra öffnen,

Bücher durchblättern. Truschka muß ich aus dem Korb holen, er guckt unter ihr Kissen. Dann darf ich aufstehen, den Schlafsack umstülpen. Schließlich tätschelt er mir noch von oben bis unten die Kleider ab. Der mit dem Ausweis schaut sich das alles an und sagt dann freundlich: »Packen Sie jetzt mal alles wieder ein und kommen Sie mit.«

Ich laß mir unheimlich Zeit bei der Sache, pack schön ordentlich, wie sonst nie, roll meinen Schlafsack zusammen und heb gemütlich den Rucksack auf den Rücken. Die vier nehmen mich in ihre Mitte, dann maschieren wir los, durch ein offenes Tor. Hätt ich gar nicht über den Zaun steigen müssen.

Draußen steht der Wagen von denen. Der eine setzt sich rein und gibt über Funk meine Ausweisdaten durch. Ich frag den, der neben mir steht, ob er Katzen mag. Keine Antwort. Nach ’ner Weile fragt mich ein anderer, wo ich herkomm und wohin ich will. Jetzt geb ich keine Antwort. Trotzig, trotzig. Der eine ist mit seiner Telefoniererei fertig und gibt mir meinen Ausweis wieder. »Sie können gehen, gute Nacht.« Die anderen sagen auch scheißfreundlich gute Nacht, setzen sich in ihren Wagen und fahren ab. Ein paar Meter weiter ist eine Uhr. Halb zwei. Ich geh durch das Tor zurück, such mir ein ruhiges Plätzchen und versuch wieder einzupennen.

Die sind doch tatsächlich wiedergekommen. So gegen fünf vielleicht rütteln sie mich zum zweitenmal wach. Wie ich wieder in den Lichtkegel schau, sagt der eine: »Den hatten wir heut schon«, und sie ziehen weiter.

So um sechs geht dann der Straßenlärm los. Ich steh auf und mach mich an einem Brunnen ein bißchen wach. In der Straße vor dem Park finde ich ein Cafe, was um halb acht aufmacht. Ich stell meinen Rucksack davor ab und den Korb und kauf mir am Kiosk gegenüber eine Zeitung. Vor dem Cafe auf dem Treppenabsatz läßt’s sich ganz gut sitzen, und ich kann Zeitung lesen und zugucken, wie die Stadt aufwacht. Irgendwann geht hinter mir das Schloß.

Innendrin ist’s richtig gemütlich. Vor allem warm. Der Kaffee, den ich bestellt hab, ist eine Wohltat. Ich schlürf ihn ganz behutsam in meinen verfrorenen Körper, eß die zwei Brötchen mit Marmelade dazu. Langsam füllen sich die Tische. Fast alles Schüler; Gymnasiasten wahrscheinlich. Am Tisch mir gegenüber vier Mädchen, sechzehn, siebzehn, vielleicht. Sie schauen dauernd zu mir rüber, kichern, tuscheln. Nach ’ner Weile geh ich an ihren Tisch und frag, wie ich am besten zu einer Einfahrt an die Autobahn nach Köln komme. Hab mich doch entschlossen, nach Köln zu fahren, auch wenn’s praktisch wieder zurück ist. Die vier erklären mir alles mit vereinten Kräften, und wir quatschen noch so’n bißchen anderes Zeug. Kurz vor acht müssen die weg. Ich zahl auch und geh.

Ist nicht schwer zu finden, mach alles wie die gesagt haben und bin wirklich so um halb zehn an einer Auffahrt zu ’ner Autobahn, die auf die Kölner kommt. Ich mach mir ein großes Schild mit Köln drauf. Gestern abend hab ich mir nochmal alles durch den Kopf gehen lassen, mit Maria und so. Ich will ihren Vater. kennenlernen. Ich weiß nicht warum, aber ich will ihn kennenlernen. Mir geht schon wieder brutal viel im Kopf rum. Nur ab und zu erinnert mich eine Kante in meinem Hintern, daß ich auf einer Leitplanke sitze. Irgendwo bei Frankfurt. Unrasiert und fern der Heimat. So sagt man doch wohl, oder.

Es ist eine Quälerei heute. Alles so zwanzigkilometerweise. Und irgendwie alles Typen, die keinen halben Satz rausbringen. Ungefähr fünfzig Kilometer sind’s noch, und es wird schon bald dunkel. Ich halte mit wachsender Verzweiflung mein Schild in die Fahrbahn. Hab verdammt das Gefühl, als kotzt mich alles an. Wahrscheinlich diese Scheißnacht in dem Park.

Zwei Leutchen mit ’nem alten VW-Bus halten schließlich. Sie fahren direkt nach Köln, sind selber von da. Sie geben mir was zu essen, was ich gerne nehm, weil ich ja außer dem Frühstück noch nichts im Bauch hab. Wir unterhalten uns über alles mögliche, die beiden sind echt nett. Sie fragen dann noch, wo ich heute nacht penne, und ich erkläre die Lage. Sagen die gleich, daß ich für ’ne Nacht mit ihnen mitkönnte, sie hätten genug Platz zu Hause.

Wird noch richtig gut an dem Abend, sind noch vier andere da, ’ne Wohngemeinschaft, alle unheimlich nett. Irgendwann kriech ich dann in meinen Schlafsack. Schöne Matratzen unter mir. Über mir eine richtige Zimmerdecke. Und keine Bullen, die irgendwann den Ausweis sehen möchten, kein Wecker, der um fünf losgeht.

Heute morgen sieht die Welt richtig schön aus. Erst sieben Uhr, ich versuch wieder einzuschlafen, aber es will nicht gehen. Truschka, die gestern abend mehr zu fressen gekriegt hat als in der ganzen Woche zusammen, liegt faul in der Ecke. Ich schnapp mir ein Buch aus einem Regal, stoß den Laden auf. In einer großen Welle schwappt das Licht ins Zimmer. Toll. Ich mag Sonne. Da steht sogar ein Radio. Ich mache ganz leise an, kuschel mich wieder in meinen Schlafsack, les ein bißchen. Irgendwie ist’s ganz wie früher zu Hause. Sonntag morgen ging’s mir oft so, daß ich schon früh aufgewacht bin. Dann hab ich das Fenster aufgemacht, Licht und Luft reingelassen, Musik gehört und gelesen, genau wie jetzt. Ich überleg oft, ob es gut war, zu Hause wegzugehen. Mein Bruder ist noch da, ihm geht’s auch nicht schlecht. Obwohl, ich glaub, tauschen würde ich nicht.

So um achte rum hör ich, daß noch andere wach sind. Ich geh raus, laß mir zeigen, wo’n Bad ist, und stell mich unter die Dusche. Ist kaum zu glauben, wie dreckig ich bin. Im Gang begegnet mir eine von den Frauen, die hier wohnen, auf dem Weg ins Bad, nackt. Ich spür, wie ihr Körper meinen Blick anzieht. Ich hab’s scheint’s wirklich nötig. Oder eigentlich immer. Entweder bin ich mit ’ner Frau zusammen, dann sehn ich mich nach der, manchmal auch nach ’ner anderen, oder sonst, dann sehne ich mich halt allgemein.

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