Buch lesen: «Zugeritten vom Zuhälter»
Rebecca Sherypov
Zugeritten vom Zuhälter
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Das Buch
I
II
III
IV
V
VI
Anhang
Impressum neobooks
Das Buch
Ob sie nicht ein bisschen Geld verdienen möchte, hat er sie gefragt. Er beschützt sie vor lästiger Konkurrenz und bezahlt ihr so einige Dinge. Aber er macht deutlich, was er dafür von ihr erwartet. Wenn sie nichts von einem heißen Ritt hält, kann sie ja jederzeit gehen.
I
In diesem Moment sah Rebecca die erste Begegnung mit ihm wieder völlig klar vor sich. Dieser Typ hatte sie unbedingt treffen wollen und war auch eine halbe Stunde nach dem Termin nicht aufgetaucht. Sie hatte gewartet, noch etwas bestellt – und dann war dieser Mann hereinspaziert. Sofort war ihr bei seinem Blick alles klar gewesen – und den Rest hatte er ihr später erzählt. Und nun war sie hier ganz allein mit ihm.
Noch immer spürte sie dieses komische Gefühl im Magen, nur ein bisschen. Dachte an die Beträge, die er ihr genannt hatte. Dass er die richtigen Leute kannte. Erneut sah sie in den tiefblauen Himmel und ließ ihren Blick über die Landschaft schweifen. Weswegen hatte sie sich schnell noch einmal Gedanken gemacht? Wenn er so etwas machte, dann „betreute“ er sicherlich noch mehr Damen. Aber nur mit ihr war er hierher gereist.
Zum ersten Mal, seit sie mit ihm hier angekommen war, trat sie nun in den Sand. Fühlte sich ziemlich heiß an, aber es ging noch. Sie hätte doch diese Badeschuhe mitnehmen sollen. Aber ihr Zuhälter hatte sie nicht dazu gedrängt. Im Gegensatz zu ihrer Mutter, die ihr ständig nur sagte, was sie tun sollte und was gut für sie war. Gleich im ersten Jahr hatte sie dieses Studium wieder abgebrochen, hatte eine Weile bei irgendeinem Typen gewohnt – bis sie bei ihm gelandet war.
Dieses Ferienhaus, das er gemietet hatte, verfügte sogar über einen privaten Strandabschnitt. Oder gehörte das sogar ihm? Sie wollte lieber nicht zu viele Fragen stellen. Sogar einen Pool gab es hier. Nun setzte sie aber ihren Weg in Richtung des Meeres fort und folgte ihrem Zuhälter. Ja, sie konnte es nicht mehr abstreiten, dass sie seinen durchtrainierten Körper anziehend fand. Für sein Alter sah er sehr, sehr gut aus. Mit 18 war es ihr bereits komisch vorgekommen, immer noch mit ihren Eltern zu verreisen. Aber nun, nicht einmal zwei Jahre später mit ihm, sah das ganz anders aus.
Noch kurz vor der Abreise hatte sie fast einen Typen kennengelernt und ihre Eltern deswegen immer noch Stress gemacht, als sie es erfahren hatten. Nun ja, da war ohnehin nicht viel gelaufen. Vorbei, bevor es wirklich angefangen hatte. Vielleicht auch nur ein Versuch von Rebecca, sich abzulenken. Von Dingen, die nicht gut gelaufen waren oder nicht sein durften – aber war dem wirklich so? Schon immer hatte sie sich nach Männern gesehnt, die ein wenig reifer waren und über viel Erfahrung verfügten. Ziemlich wie ihr Zuhälter – und nun ging er da vor ihr.
Es war schon richtig warm geworden, ohne dass es sich drückend schwül anfühlte. Ob hier jemand regelmäßig den Wetterbericht verfolgte? Oder war das nicht wirklich nötig? Ein weiteres Mal holte sie tief Luft und überlegte, ob sie gerade noch ein Lächeln oder einen deutlichen Blick bemerkt hatte. Ja, auch seine Bauchmuskeln waren sehr, sehr beeindruckend. Lustig, sie kannte nicht einmal seinen Namen – und sollte besser auch nicht fragen. Noch nicht. Nur sollte sie ein wenig aufpassen, wie sie ihn ihrerseits ansah. Er war mit ihr verreist, an diesen Ort hier, wohin halt so manche Leute reisten. Aber ausgerechnet in ein Ferienhaus, das ziemlich privat und abgelegen war?
Sie beobachtete ihn dabei, wie er sein großes Badetuch im Halbschatten ausbreitete. Da war auch noch Platz für sie, oder? Der nun doch zunehmend heiße Wind auf ihrer Haut fühlte sich gut an. Sie konnte ja eine Runde schwimmen, wenn es doch zu heiß für sie wurde. Oder dann am Abend in einen dieser Clubs, die es hier geben sollte. Ob das wirklich so war, wie alle erzählten? Und … wie viel von ihrem Geld würde er dann wirklich abnehmen, wenn alles lief? Ach, jetzt war sie erst einmal hier und machte sich wieder zu viele Gedanken. Er würde schon dafür sorgen, dass sich finstere Gestalten von ihr fernhielten.
Rebecca dachte daran, wie sich ihr Zuhälter vorhin im Ferienhaus einfach so ausgezogen und seine Badehose angezogen hatte. Nicht direkt neben ihr, aber unangenehm war es ihm anscheinend nicht gewesen. Ihr auch nicht, als sie dabei halb direkt in seine Richtung geblickt hatte. Ob er etwas gemerkt hatte? Irgendwie passierten viele Dinge in letzter Zeit einfach so, ohne dass sie ausgesprochen wurden.
Ja, er war eben ein Mann, dem unnötige Schüchternheit oder Zurückhaltung wirklich fremd war. Wie sollte er das sonst auch machen? Dafür hatte er sicher schon viel zu viel erlebt und genug Erfahrung damit, wie mit gewissen Situationen umzugehen war. So wie auch mit einer Reise mit seiner neuen Hure und dem Aufenthalt in einem ganz privaten Ferienhaus.
Konnte es sein, dass es in seiner Badehose nun etwas fülliger war? Diesmal machte sich Rebecca nicht mehr ganz so viel Mühe, ihre Blicke dezent und zufällig wirken zu lassen. Sein Lächeln schien nun auch direkter zu sein, aber vielleicht war alles doch nur ihre Fantasie. Nun lag er dort auf dem Badetuch und war entweder eingeschlafen, oder er tat nur so. Noch einmal holte sie tief Luft. Sie konnte sich ja einmal auf den Platz neben ihm legen, der ganz offensichtlich frei war. Ja, diese Badehose stand ihm sehr, sehr gut – und regte sich da tatsächlich was bei ihm?
Sie fragte sich, was er wohl die ganze Zeit über sie dachte. Ob er hier auch Kontakte hatte und sie dann gleich mit jemand mitgehen sollte? Aber sie wollte ihn nicht direkt fragen. Würde schon alles laufen. Sie könnte aber beiläufig etwas sagen, warum er sie so ansah – aber egal. Er schlief wohl doch nicht, und als er die Augen öffnete und sich aufstützte, ließ sie ihren Blick geradeaus auf das Meer gerichtet. Auf ihn jedenfalls nicht. Er lächelte ihr vorsichtig zu, und dass sie mit ihm schwimmen wollte, brauchte sie kaum zu erwähnen.
Rebecca tauchte mit einen Fuß in das Meerwasser ein, und es war immer noch ein wenig zu kühl. Ob der Pool wärmer war? Vielleicht nur im ersten Moment ein wenig kalt. Er trat gerade von dieser Stranddusche hervor, die es hier auch gab, und machte sich zum Wasser auf. Er zögerte kurz, wartete offenbar auf sie und streckte ihr seine Hand hin. Als ob sie es nötig hatte, dass er sie in das kaum über einen Meter tiefe, klare Wasser führte. Erst viel weiter draußen wurde es anscheinend tiefer.
Der Händedruck ihres Zuhälters war zuerst fest, und er zog sie näher zu sich. Sie kam selbst noch näher, bis er losließ und sich ins Wasser stürzte. Sportlich war er schon ziemlich und wäre hier ohne sie wohl weitaus schneller unterwegs. Er wurde wieder langsamer, als sie ihm hinter im schwamm. Recht weit draußen wartete er wieder auf sie, bevor er sich wieder in die andere Richtung aufmachte. Außer seinen muskulösen Oberarmen bekam sie kaum etwas von ihm mit.
„Wir können dann nachher wieder in die Villa“, sagte er wieder am Strand zurück, als er mit ihr aus dem Wasser stieg. „Oder möchtest du …“
„Was essen oder so? Ja, gibt es da ein Stück weiter nicht …?“
„Ich dachte an … aber wie du willst.“
Woran er wohl dachte? Wurde sie etwa nervös, oder so etwas? Weswegen? Es war nicht das erste Mal, dass er ihr auf die Schulter tätschelte und die Hand noch so etwa zwei Sekunden dort liegen ließ. Sicher konnte es das werden, wonach es aussah. Aber machte ein Profi das? Sie hatte das auch einmal instinktiv gemacht, nach seinem etwas seltsamen Blick aber nicht mehr. Obwohl es sich gut angefühlt hatte.
___
Was plante ihr Zuhälter genau? Am besten wäre, sie würde doch nichts trinken. Erst am Abend vielleicht. Aber womöglich sah er sich nach einer Flasche Wein um, die nun die richtige Temperatur haben musste. Das Ferienhaus war wirklich ziemlich groß und verfügte natürlich auch über eine große Terrasse. Wenn er das schon alles bezahlte, dann sollte sie vielleicht auch … egal.
Er trug nun etwas aus dünnem Stoff und mit kurzen Ärmeln, praktisch gar keinen. Ja, seine Oberarme ließen sie schon wieder leicht nervös werden, wenn schon nicht sein nackter Rücken. Einmal hatte er „Schätzchen“ gesagt, aber sonst zum Glück nur „Rebecca“. Da wollte sie nicht mit anderen Sachen oder blöden Fragen anfangen. Er blieb in dieser dunklen Ecke stehen und suchte offenbar herum. An einem Regal mit einigen Flaschen war sie bereits mit ihm vorbeigegangen. Wollte er wirklich zwei Wochen hier mit ihr wohnen, so wie er sich bereits eingerichtet hatte? Was bedeutete dieses Knistern genau, das sie zu spüren glaubte? Oder von dem sie den Eindruck hatte, dass es in der Luft lag? Wollte er ausreizen, ob sie bei ihm zuerst schwach wurde?
Der kostenlose Auszug ist beendet.