Buch lesen: «Sprachtherapie mit Kindern»

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utb 8714

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Prof. Dr. Andreas Mayer ist Inhaber des Lehrstuhls für Sprachheilpädagogik (Sprachtherapie und Förderschwerpunkt Sprache) an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Dr. Tanja Ulrich ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sprachbehindertenpädagogik in schulischen und außerschulischen Bereichen an der Universität zu Köln.

Außerdem im Ernst Reinhardt Verlag erschienen:

Mayer, A.: Lese-Rechtschreibstörungen (LRS) (2016, ISBN 978-3-8252-8662-0)

Mayer, A.: Gezielte Förderung bei Lese- und Rechtschreibstörungen (2. Aufl. 2013, ISBN 978-3-497-02417-9)

Mayer, A.: Test zur Erfassung der phonologischen Bewusstheit und der Benennungsgeschwindigkeit (TEPHOBE).

Manual (3. Aufl. 2016, ISBN 978-3-497-02600-5)

Testheft Vorschulalter und 1. Klasse (3. Aufl. 2016, ISBN 978-3-497-02601-2)

Testheft 2. Klasse (3. Aufl. 2017, ISBN 978-3-497-02703-3)

Motsch, H.-J., Marks, D.-K., Ulrich, T.: Wortschatzsammler (2. Aufl. 2016, ISBN 978-3-497-02607-4)

Hinweis: Soweit in diesem Werk eine Dosierung, Applikation oder Behandlungsweise erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass die Autoren große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen oder sonstige Behandlungsempfehlungen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnungen nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

UTB-Band-Nr.: 8714

ISBN 978-3-8252-8714-6

ISBN 978-3-8463-8714-6 (EPUB)

© 2017 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München

Dieses Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung der Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, München, unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen in andere Sprachen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Printed in Germany

Einbandgestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart

Cover unter Verwendung eines Fotos von © iStock.com/KanKhem

Satz: JÖRG KALIES – Satz, Layout, Grafik & Druck, Unterumbach

Ernst Reinhardt Verlag, Kemnatenstr. 46, D-80639 München

Net: www.reinhardt-verlag.de E-Mail: info@reinhardt-verlag.de

■ Inhalt

Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuchs

Vorwort

Aussprachestörungen

Von Annette Fox-Boyer und Sandra Neumann

1 Die ungestörte Entwicklung

1.1 Begriffsklärungen

1.2 Frühe rezeptive phonetisch-phonologische Entwicklung (0 bis 12 Monate)

1.3 Rezeptive phonologische Entwicklung (> 1 Jahr)

1.4 Expressive phonetische Entwicklung (Lallentwicklung)

1.5 Expressive phonetisch-phonologische Entwicklung (> 1 Jahr)

1.5.1 Phon-Erwerb

1.5.2 Phonem-Erwerb

1.5.3 Erwerb der Konsonantenverbindungen

1.5.4 Physiologische phonologische Prozesse und Realisationskonsequenz

1.6 Phonetisch-phonologische Entwicklung bei deutsch-bilingualen Kindern

2 Störungen der Aussprache

2.1 Begriffsklärung

2.2 Prävalenz

2.3 Definitionen und Symptomatologie

2.3.1 Phonetische Störung bzw. Artikulationsstörung

2.3.2 Phonologische Verzögerung

2.3.3 Konsequente phonologische Störung

2.3.4 Inkonsequente phonologische Störung

2.3.5 Verbale Entwicklungsdyspraxie

2.3.6 Phonetisch-phonologische Störungen bei mehrsprachigen Kindern

3 Diagnostik

3.1 Diagnostikebenen nach der ICF-CY

3.2 Anamnese

3.3 Bilderbenennverfahren vs. Spontansprachanalyse

3.4 Bilderbenennverfahren

3.5 Überprüfung der Inkonsequenzrate

3.6 Überprüfung der Verständlichkeit

3.7 Überprüfung der phonologischen Bewusstheit

3.8 Überprüfung der orofazialen Bedingungen und Fähigkeiten

3.9 Diagnostik bei bilingualen Kindern

3.10 Diagnostisches Vorgehen bei verbaler Entwicklungsdyspraxie

4 Therapie

4.1 Motorisch orientierte Therapieansätze

4.2 Phonologische Therapie

4.2.1 P.O.P.T

4.2.2 Metaphon

4.2.3 Zyklische Therapie

4.2.4 Minimalpaartherapie

4.3 Therapie der inkonsequenten phonologischen Störung

4.3.1 Inkonsequenz-Therapie

4.3.2 Kern-Vokabular-Therapie

4.3.3 Evidenzen zur Therapieeffektivität

4.4 Therapie der verbalen Entwicklungsdyspraxie

4.4.1 VEDiT

4.4.2 PROMPT / TAKTKIN

4.4.3 Assoziationsmethode nach McGinnes (1939)

5 Unterricht

Lexikalische Störungen

Von Tanja Ulrich

1 Die ungestörte Wortschatzentwicklung

1.1 Mentales Lexikon

1.2 Zeitlicher Verlauf des Wortschatzerwerbs

1.2.1 Prälexikalische Phase

1.2.2 Phase der ersten 50 Wörter

1.2.3 Wortschatzspurt

1.2.4 Ausbau und Strukturierung im Vorschul- und Schulalter

1.3 Voraussetzungen für erfolgreiches Einspeichern und Abrufen von Wörtern

2 Störungen des Wortschatzerwerbs

2.1 Begriffsbestimmung

2.2 Erscheinungsbild

2.2.1 Mögliche Symptome einer lexikalischen Störung

2.2.2 Störungsschwerpunkte und Subgruppen lexikalischer Störungen

3 Diagnostik

4.1 Therapiedidaktik

4.2 Drei Säulen der Wortschatztherapie

4.2.1 Elaborationstherapie

4.2.2 Abruftherapie

4.2.3 Strategietherapie

4.3 Exemplarische Vorstellung von Therapiemethoden

4.3.1 PLAN – Patholinguistische Therapie bei Sprachentwicklungsstörungen

4.3.2 Wortschatzsammler

4.4 Effektivität von Wortschatztherapie

5 Unterricht

5.1 Vorüberlegungen

5.2 Unterrichtliche Aufgabe

5.3 Therapeutische Aufgabe

Grammatische Störungen

Von Hans-Joachim Motsch und Stephanie Riehemann

1 Ungestörter Grammatikerwerb

1.1 Bedeutung grammatischer Regelkompetenz

1.2 Evidenzbasierte Erwerbsannahmen

1.3 Grammatische Regeln und ihre Erwerbsreihenfolge

1.3.1 Verbzweitstellungsregel (V2)

1.3.2 Subjekt-Verb-Kontroll-Regel (SVK)

1.3.3 Verbendstellungsregel in subordinierten Nebensätzen (VEN)

1.3.4 Kasusrektion

1.4 Erklärungsansätze des Grammatikerwerbs

2 Grammatische Störungen

2.1 Definition

2.2 Normal, auffällig, gestört – Varianz im Erwerbsprozess grammatischer Fähigkeiten

2.3 Morphologische und syntaktische Störungen

2.3.1 Morphologische Störungen

2.3.2 Syntaktische Störungen

2.4 Bedingungshintergrund

3 Diagnostik

3.1 Förderdiagnostik

3.2 Diagnostische Methoden

3.3 Allgemeine Sprachentwicklungstests

3.4 Rezeptive Verfahren

3.4.1 Bildauswahlverfahren

3.4.2 Manipulationsaufgaben

3.4.3 W-Fragen

3.5 Informelle Verfahren

3.5.1 Einzelscreenings

3.5.2 Gruppenscreenings

3.6 ESGRAF 4-8

3.7 Diagnose grammatischer Störungen bei Mehrsprachigkeit

4 Therapie

4.1 Notwendigkeit therapeutischer Interventionen

4.2 Evidenzbasierte Grammatiktherapie

4.3 Therapiesettings

4.4 Therapieplanung

4.5 Therapiemethoden

4.5.1 Methodenvielfalt – Methodenintegration

4.5.2 Direkte Übungsmethoden

4.5.3 Indirekte Methoden

4.6 Therapiekonzepte

4.7 Kontextoptimierung

4.7.1 Therapiedidaktik

4.7.2 Prinzipien der Kontextoptimierung

4.8 Grammatiktherapie im Kontext von Mehrsprachigkeit

5 Unterricht

5.1 Grammatikprojekte

5.2 Auswahl eines Grammatikprojekts

5.3 Aufbaukriterien eines Grammatikprojekts

Pragmatische Störungen

Von Stephan Sallat und Markus Spreer

1 Die Entwicklung pragmatischkommunikativer Fähigkeiten

1.1 Begriffsklärung

1.2 Bedeutung von Basiskompetenzen

1.3 Entwicklung non- und paraverbaler Dimensionen

1.4 Entwicklung sprachlicher Dimensionen

2 Störungen im Erwerbsprozess – Symptomatik des Störungsbildes

2.1 Störungen der Entwicklungsperiode

2.2 Störungen der älteren Kindheit und des Jugendalters (7 bis 18 Jahre)

3 Diagnostik

3.1 Überprüfung kommunikativ-pragmatischer Fähigkeiten

3.1.1 Diagnostische Verfahren für den Altersbereich bis 3 Jahre

3.1.2 Diagnostische Verfahren für Kinder im Kindergartenalter (3 bis 6 Jahre)

3.1.3 Diagnostische Verfahren für Kinder im Schulalter

3.1.4 Beobachtungsbögen und Einschätzskalen zur Erfassung der Erzählfähigkeit

3.2 Spezifische Herausforderungen in der diagnostischen Arbeit

4 Therapie

4.1 Erkenntnisse der Therapieforschung

4.2 Grundlegende Vorgehensweisen

4.3 Förder- und Therapiemethoden

4.3.1 Variation der Komplexität von Förderkontexten

4.3.2 Bedeutung des Kommunikationsrahmens sowie der Beziehung und Interaktion zwischen Kind und Therapeut

4.3.3 Verhaltensmodifikation

4.3.4 Formate des Kindes

4.3.5 Verhaltens- und Sozialtrainings

4.3.6 Metasprachliche Reflexion und Diskussion

4.3.7 Einbeziehung der Bezugspersonen

4.4 Therapieableitung – Förderplanung

4.5 Therapie- und Förderschwerpunkte

4.5.1 Kommunikationsverhalten und Gesprächsführung

4.5.2 Textverarbeitung und -produktion

4.5.3 Situations- und Kontextverhalten

5 Möglichkeiten der unterrichtsintegrierten Förderung

5.1 Inhaltliche, soziale, räumliche, sprachliche und kognitive Kontexte in der Schule

5.2 Pragmatisch-kommunikative Fähigkeiten als Teil der Lehr- und Bildungspläne

5.3 Analyse des Unterrichts in Bezug auf pragmatische Herausforderungen

5.4 Therapie- und Förderbereiche in Unterricht und Schule

5.4.1 Kommunikationsverhalten und Gesprächsführung

5.4.2 Textverarbeitung und -produktion

5.4.3 Situations- und Kontextverhalten

5.5 Schule ist mehr als Unterricht

Schriftspracherwerbsstörungen

Von Andreas Mayer

1 Der ungestörte Schriftspracherwerb

2 Störungen im Erwerbsprozess

2.1 Definition

2.2 Ursachen der Lese-Rechtschreibstörung

2.3 Risikofaktoren

2.3.1 Beeinträchtigungen in der phonologischen Informationsverarbeitung

2.3.2 Spracherwerbsstörungen als Risikofaktor

2.4 Symptomatik

2.5 Mögliche Auswirkungen

3 Diagnostik

3.1 Früherkennung

3.2 Diagnostik des Lesens und Rechtschreibens

4 Therapie

4.1 Therapie der Lesestörung

4.2 Therapie der Rechtschreibstörung

5 Unterricht

5.1 Ewerb der GPK

5.2 Unterstützung beim Erlernen der indirekten Lesestrategie

5.3 Vermittlung von Verstehensstrategien

Stottern

Von Patricia Sandrieser

1 Die ungestörte Entwicklung

2 Störungsbild Stottern

2.1 Kernsymptome

2.2 Begleitsymptome: Flucht- und Vermeidungsstrategien

2.3 Häufigkeit, Komorbiditäten und Remissionschancen

2.4 Genetik

2.5 Neuromorphologische Veränderungen und neurofunktionelle Befunde

3 Diagnostik

3.1 Anamnese

3.2 Spontansprachprobe

3.3 Diagnostik der Begleitsymptome und der psychischen Reaktionen auf das Stottern

3.3.1 QBS – Qualitative Beschreibung von Stotterverhalten

3.3.2 RSU – Reaktion auf Stottern des Untersuchers

3.4 Befund und Nomenklatur

4 Beratung und Therapie

4.1 Beratung

4.2 Therapie

4.2.1 Therapieziele

4.2.2 Anforderungen an eine Therapie

4.2.3 Therapieerfolge und -dauer

4.3 Therapiekonzepte

4.3.1 Operante Verfahren

4.3.2 Konzepte zur Modifikation des Stotterns

4.3.3 Konzepte der Sprechrestrukturierung / Fluency Shaping

4.3.4 Kombinationstherapien

4.3.5 Indirekte Verfahren

4.3.6 Obsolete Verfahren

4.4 Abwägung des Therapiekonzepts und -settings

5 Unterricht

Poltern

Von Dana-Kristin Marks

1 Sprachproduktion im Überblick

2 Poltern als Störungsbild

2.1 Der Versuch einer Begriffsbestimmung

2.2 Symptomatik

2.2.1 Erhöhtes und / oder unregelmäßiges Sprechtempo als Ausgangspunkt

2.2.2 Inadäquate Pausensetzung und prosodische Auffälligkeiten

2.2.3 Phonetisch-temporale Auffälligkeiten auf Wortebene

2.2.4 Erhöhte Rate normaler Unflüssigkeiten

2.2.5 Weitere Auffälligkeiten

2.2.6 Mögliche Störungsprofile bei Poltern

2.3 Komorbiditäten

2.4 Diskussion einer „Polterpersönlichkeit“

2.5 Mögliche Bedingungshintergründe

2.6 Prävalenz und Prognose

3 Diagnostik

3.1 Diagnostisches Vorgehen

3.1.1 Ziele, Methoden und Inhalte im Überblick

3.1.2 Überblick über den Ablauf des diagnostischen Vorgehens bei Verdacht auf Poltern

3.2 Berücksichtigung der ICF (WHO 2007) im Diagnostikprozess

4 Therapie

4.1 Therapieziele und -prinzipien

4.2 Therapeutische Konzepte und Methoden

4.2.1 Überblick über aktuelle Therapiekonzepte

4.2.2 Übungen zur Verbesserung der Selbst- und Symptomwahrnehmung

4.2.3 Übungen zur Behandlung der Kernsymptomatik

4.2.4 Übungen für weitere Behandlungsbereiche

5 Unterricht

5.1 Klassenklima

5.2 Unterstützung in ausgewählten Förderbereichen

Mutismus

Von Kerstin Bahrfeck, Katja Subellok und Anja Starke

1 Phänomen Mutismus

1.1 Erscheinungsbild

1.2 Entstehung und Risikofaktoren

1.2.1 Genetische Prädisposition

1.2.2 Familiäres Lernumfeld

1.2.3 Migration und Mehrsprachigkeit

1.2.4 Sprachliche Entwicklung

1.2.5 Einschneidende Lebensereignisse

1.3 Verlauf und Prognose

2 Diagnostik

2.1 Ziele

2.1.1 Identifikation von SM

2.1.2 Erfassen des individuellen Erscheinungsbildes

2.1.3 Verlaufsdiagnostik

2.2 Methoden und Vorgehensweisen

2.2.1 Beobachtung

2.2.2 Gespräche

2.2.3 Frage- und Einschätzungsbögen

2.3 Zusammenfassung und Entscheidungen

3 Therapie

3.1 Methodenkombiniertes Vorgehen

3.2 Wirksamkeit von Mutismustherapie

3.3 Sprachtherapeutische Konzepte

3.3.1 Systemische Mutismus-Therapie (SYMUT)

3.3.2 Therapieansatz nach Katz-Bernstein und Dortmunder Mutismus-Therapie (DortMuT)

3.3.3 Kooperative Mutismus-Therapie (KoMut)

3.4 Grenzen der Sprachtherapie

4.1 Schweigen erkennen, verstehen und gemeinsam handeln

4.2 Schweigen in der Kita

4.3 Schweigen in der Grundschule

Die Herausgeber

Die Autoren

Literaturverzeichnis

Sachregister


Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuchs
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Definition
Informationsquellen print und online
Merksatz
Lernfragen

Online-Zusatzmaterial

Die Antworten zu den Lernfragen gibt es unter

www.utb-shop.de und www.reinhardt-verlag.de.

Vorwort

1995 erschien das Lehrbuch „Sprachtherapie mit Kindern“, herausgegeben von Stephan Baumgartner und Iris Füssenich, in der ersten Auflage. Es lieferte Studierenden der Sprachheilpädagogik und Auszubildenden der Logopädie, aber auch Lehrkräften und Sprachtherapeuten in der Praxis einen umfassenden Einblick in normale und auffällige Entwicklungsverläufe auf den unterschiedlichen Ebenen des Sprachsystems, in die komplexe Symptomatik sprachlicher Beeinträchtigungen sowie die Möglichkeiten, diese diagnostisch zu erfassen und ihnen therapeutisch zu begegnen. Bis zum Jahr 2002 erschien dieses Werk in insgesamt fünf überarbeiteten Auflagen, ein Beleg für die Relevanz und Notwendigkeit eines solchen Buchs für Studierende, Wissenschaftler und Praktiker.

Seit der letzten Auflage sind mittlerweile 15 Jahre vergangen. Innerhalb dieses Zeitraumes haben sich in der sprachtherapeutischen und sprachheilpädagogischen Landschaft massive Umstrukturierungen ergeben. In der schulischen Sprachheilpädagogik lässt sich eine zunehmende Abkehr von einer institutionsgebundenen Sprachförderung bzw. Sprachtherapie an Sprachheilschulen hin zu einer personenorientierten Ermittlung sonderpädagogischen Förderbedarfs feststellen, dem unabhängig vom Förderort entsprochen werden soll. Seit der Ratifizierung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Jahr 2008 und dem damit verbundenen sukzessiven Aufbau eines inklusiven Schulsystems werden sprachlich beeinträchtigte Kinder vermehrt an Regelschulen beschult.

Diese Entwicklung geht einher mit einem Abbau therapeutischer Inhalte in der Ausbildung im Lehramt Sprachheilpädagogik zugunsten allgemein heilpädagogischer Inhalte und einer eher unspezifischen Sprachförderung im Unterricht.

Parallel dazu wurde die grundständige Akademisierung der Sprachtherapie vorangetrieben. Auch wenn dieses Ziel bis zum Jahr 2017 nicht vollständig erreicht wurde, wurden durch zahlreiche neu konzipierte grundständige oder weiterqualifizierende Studiengänge an Fachhochschulen und Universitäten vielfältige Zugangswege zu einer akademischen Sprachtherapie geschaffen. Eine zentrale Aufgabe der sich im deutschen Sprachraum nun immer stärker entwickelnden Sprachtherapie-Forschung ist die theoretische Fundierung und Evaluation des sprachtherapeutischen Handelns, um langfristig das Ziel einer evidenzbasierten Praxis in der Therapie kindlicher Sprachstörungen erreichen zu können.

Als Herausgeber sind wir der Überzeugung, dass die damit einhergehende Auseinanderentwicklung der Ausbildungsinhalte und des beruflichen Selbstverständnisses der beiden Berufsgruppen sowie die massive Reduzierung therapeutischer Inhalte in den universitären Curricula der Studiengänge im Lehramt Sprachheilpädagogik keine positive Entwicklung darstellen. Eine qualitativ hochwertige Versorgung betroffener Kinder und Jugendlicher kann u. E. vielmehr nur in kooperativer Praxis und vertrauensvoller Zusammenarbeit von Sprachheilpädagogen und Sprachtherapeuten umgesetzt werden. Aus diesem Grund berücksichtigt das vorliegende Buch sowohl die Therapie kindlicher Sprachstörungen als auch die Möglichkeiten der unterrichtsimmanenten Förderung bzw. unterrichtsintegrierten Therapie. Es richtet sich gleichermaßen an angehende Sprachheilpädagogen und Sprachtherapeuten. Es unterstützt (angehende) Sprachheilpädagogen dabei, neben ihrer unterrichtlichen Expertise auch therapeutische Handlungskompetenzen zu entwickeln, und gibt (angehenden) Sprachtherapeuten einen Einblick in die Gefährdung der schulischen Entwicklung sprachlich beeinträchtigter Kinder sowie die komplexen Aufgaben unterrichtlicher Förderung.

Im Vergleich zu seinem Vorgänger haben wir das vorliegende Lehrbuch um einige Kapitel erweitert. Neben den klassischen Störungsbildern im Kontext spezifischer Spracherwerbsstörungen (Aussprache, Wortschatz, Grammatik) und den im schulischen Kontext häufig offensichtlich werdenden Schriftspracherwerbsstörungen findet der Leser einen Beitrag zum Stottern und erstmals auch zu pragmatischen Störungen, einer Sprachebene, die erst seit dem Jahr 2000 in der Sprachheilpädagogik und der Sprachtherapie verstärkte Aufmerksamkeit erhalten hat, sodass es im Jahr 2017 erstmals möglich ist, fundierte diagnostische Verfahren und therapeutische Handlungsmöglichkeiten vorzustellen und kritisch zu reflektieren. Dasselbe gilt für die Redeflussstörung Poltern, für die im deutschsprachigen Raum bislang nur wenige praxisorientierte Publikationen vorliegen. Schließlich wurde auch das komplexe Störungsbild Mutismus aufgenommen, das im deutschsprachigen Raum seit dem Jahr 2000 intensiv erforscht wird. Sicherlich hätte es noch einige weitere Themen gegeben, die im Rahmen eines Einführungsbuches zu kindlichen Sprachstörungen hätten Berücksichtigung finden können, aufgrund des naturgemäß beschränkten Umfangs eines Lehrbuches jedoch nicht aufgenommen werden konnten. Aus unserer Sicht deckt das vorliegende Buch jedoch die häufigsten Handlungsfelder der Therapie sowie der unterrichtlichen Förderung von Kindern ab.

Das Ziel des Lehrbuchs besteht darin, den Lesern einen Einblick in den „state of the art“ zu geben, was den ungestörten Erwerb, die Symptomatik des Störungsbildes, diagnostische Möglichkeiten, therapeutische Ansätze und schulische Handlungsmöglichkeiten angeht. Aus dieser Zielsetzung leitet sich der Aufbau der einzelnen Beiträge ab. Wir haben uns dabei bemüht, einen möglichst umfassenden Überblick zu liefern, so dass insbesondere die zahlreichen therapeutischen Ansätze nicht immer in der notwendigen Tiefe behandelt werden konnten. Der Leser findet deshalb an entsprechenden Stellen weiterführende Literaturhinweise, die eine intensivere Auseinandersetzung ermöglichen. Nichtsdestotrotz sind wir der Überzeugung, dass es uns gelungen ist, der Zielgruppe des Buches einen fundierten Einstieg in die Komplexität sprachlicher Beeinträchtigungen im Kindesalter zu ermöglichen und Lust darauf zu machen, das Wissen in diesen Bereichen zu vertiefen.

Wir freuen uns, dass wir für die einzelnen Beiträge ausgewiesene Experten gewinnen konnten, die unser Anliegen, wissenschaftliche Forschung mit praktischen Handlungsmöglichkeiten zu verknüpfen, engagiert und kompetent umgesetzt haben und bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich für die vertrauensvolle und effektive Kooperation mit den Autorenteams, die es ermöglicht hat, den hohen Anspruch, der an ein solches Lehrbuch gestellt wird, verwirklichen zu können.

Schließlich wünschen wir uns, dass das vorliegende Lehrbuch Studierende der Sprachtherapie und der Sprachheilpädagogik in ihrer Ausbildung unterstützt, dass Sprachheilpädagogen und Sprachtherapeuten Anregungen für ihre anspruchsvolle praktische Tätigkeit und Lehrende an Fachhochschulen und Universitäten Impulse für die Lehre und Forschung erhalten.

Aufgrund der leichteren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen in diesem Lehrbuch die männliche Form verwendet. Doch es sind selbstverständlich Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler etc. gemeint. Beide Geschlechter sind immer mitzudenken.

Februar 2017 Tanja Ulrich, Andreas Mayer

€31,99