Konstruktion einer Stadt
Über das Buch
„Dieses Buch schrieb ich im Bauch von Berlin, als die Stadt noch ein ummauertes, gefesseltes Tier war.
Wenn man die Augen schloss, konnte man sein trauriges Knurren hören. Wenn ich an meine Berliner Winter denke, umschließt mich ein körperloses Grau, in dem nichts leichter fällt als sich zu verlieren. Was ich schrieb, waren wohl Protokolle des Verlusts. Ich veröffentliche meine tastenden Protokolle vom Nichtbegreifen des Tiers der Stadt mit großer Verspätung, jetzt, wo das alte Westberlin als Chimäre am Horizont verdämmert.“
Wolfgang Hermann legt mit Konstruktion einer Stadt Versuche vor, eine Stadt – Berlin – flanierend, beobachtend, träumend zu vermessen. Hermann ist kein einfacher Beobachtender, er ist ein mäandernder Requisiteur poetischer Miniaturen, die er – selbst staunend – in den Fundus der Wahrnehmungen urbaner Alltäglichkeit aufnimmt und so zu bewahren hilft.
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