Nesthäkchens erstes Schuljahr
Über das Buch
Band 2 schildert Annemaries erstes Schuljahr. In der ersten Klasse, die nach alter Zählung die zehnte ist, sind fünfzig Schülerinnen. Klassenlehrerin ist das nette Fräulein Hering. Annemarie schließt Freundschaft mit der Nachbarstochter Margot Thielen und den beiden Kusinen Marlene Ulrich und Ilse Hermann. Auch zu der ungezogenen Hilde Rabe fühlt sich Annemarie hingezogen.
Das Buch schildert den Schulalltag in der Deutschen Kaiserzeit. So wird in der Klasse eine Rangordnung eingeführt, bei der die besten Schülerinnen vorn, die schlechten hinten sitzen.
Annemarie wird eine sehr gute Schülerin, dennoch bleibt sie nicht lange auf dem ersten Platz, da nicht nur die Leistung, sondern auch Betragen und Ordnung benotet werden. So wird Annemarie bald von ihrer Freundin Margot Thielen überflügelt, die weniger begabt, jedoch ein ausgesprochen braves Kind ist. In den Ausgaben bis in die 1980er erklärt Annemaries Mutter ihrer Tochter, Ordnung und Betragen seien bei einem Mädchen wichtiger als gute Noten. Annemarie bleibt jedoch bei ihrer Unordentlichkeit, bis sie eines Tages vergisst, ihrem Kanarienvogel Mätzchen frisches Wasser zu geben. Das Vögelchen stirbt, und Annemarie spürt zum ersten Mal, welche schlimmen Folgen Schlampigkeit haben kann. Doch sie bekommt zu Weihnachten einen neuen Vogel, von dem sie glaubt, dass ihr alter Vogel auferstanden sei. Sie wird – zumindest bis zum Ende des Buches – ein ordentliches Kind und darf schließlich zur Belohnung eine Kindergesellschaft geben.
Das Stricken, das Annemarie schwerfällt, lernt sie von ihrer Großmutter. In den Sommerferien fährt sie mit den Eltern ins schlesische Riesengebirge (das Ziel der Urlaubsreise wurde interessanterweise nach 1945 nicht geändert).