Nesthäkchen und ihre Enkel
Über das Buch
Sechzehn Jahre sind seit Ursels Hochzeit vergangen, ebenso lange hat sie ihre Familie nicht gesehen. Sie lebt mit ihrem Mann Milton Tavares, den vierzehnjährigen, sehr verschiedenen Zwillingen Anita und Marietta und ihrem kleinen Sohn Juan/Hans in Sao Paulo. Die reiche Familie lebt im Luxus, doch Ursel engagiert sich sozial für die ausgebeuteten Plantagenarbeiter. Marietta will ihrer Mutter nacheifern, während die verwöhnte Anita nur an sich denkt. Eines Tages verirrt sich Marietta auf einer Nachbar-Plantage und findet ein kleines deutsches Mädchen, Lotte Müller, dessen Mutter in einer Lehmhütte im Sterben liegt. Die verwaiste Lotte wird von den Tavares' aufgenommen und soll auf die lange geplante Deutschlandreise mitgenommen werden, um die Verwandten der Mutter zu finden.
Annemarie leidet schwer unter der langen Trennung von ihrer Jüngsten. Sie ist mittlerweile die geliebte «Omama» von Vronlis Tochter Gerda und Hans' Kindern Lilli, Eva, Edchen (vermutlich benannt nach Annemaries Vater, der im Original Edmund heißt und von seiner Frau «Edchen» genannt wird) und Heinz.
Annemaries Bruder Hans ist gestorben, seine zweite Frau Margot und die beiden Söhne Herbert und Waldemar sind spurlos aus der Geschichte verschwunden.
Als Anita und Marietta nach Deutschland kommen, ergeben sich zahlreiche Schwierigkeiten, weil die beiden reichen Mädchen sich nur schwer an das einfache Leben bei Rudolf und Annemarie gewöhnen können und nicht im Haushalt mithelfen wollen. Die bescheidene Marietta lebt sich jedoch bald ein und entfernt sich immer mehr von ihrer dominanten Zwillingsschwester. Auch die kleine Lotte lebt im Haus der Hartensteins bei dem Dienerehepaar Kunze, für das sie zum Tochterersatz wird. Die Verwandten – im Original Schlesier, nach 1945 jedoch Westfalen – werden nicht gefunden.
Eine dramatische Wendung tritt ein, als Rudolf einen Herzanfall erleidet und fürchtet, sterben zu müssen, ohne Ursel wiedergesehen zu haben.