Über das Buch
In diesem eigentlich als Attacke gegen den Hoch- und Hofadel gedachten Roman treiben zwei als Prototypen der aristokratischen Libertinage vorgestellte Figuren, nämlich ein altadeliger Vicomte und eine altadelige Marquise, zwei neuadelige Frauen, die die Liebe nicht als bloßes Spiel, sondern als Ernst betrachten, getäuscht und enttäuscht in den Tod bzw. ins Kloster. Zwar formuliert der Autor im Vorwort die eindeutig moralische Absicht, er wolle seine Leser und vor allem junge Leserinnen warnen vor den unkontrollierbaren Folgen der hedonistisch-laxen adeligen Liebes- und Sexualmoral, der Libertinage, und er bestraft auch pflichtgemäß zum Schluss die beiden Bösen, dennoch wurden die Liaisons bis weit ins 19. Jahrhundert meist als ein unmoralischer, ja pornografischer Text gelesen und missverstanden und dementsprechend immer wieder verboten.
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