Umfang 300 Seiten
0+
Über das Buch
Die große Täuschung entfaltet das Duell zwischen Sir Everard Dominey und seinem deutschen Doppelgänger, dem Offizier Leopold von Ragastein: Wenn nach Jahren in Afrika ein Mann auf sein englisches Landgut zurückkehrt, weiß niemand, ob der Heimkehrer der echte Dominey oder ein eingeschleuster Spion ist. Vor dem Halbdämmer der letzten Vorkriegsjahre verdichtet Oppenheim eine raffinierte Mischung aus Landhaus-Atmosphäre, diplomatischen Salons und geheimdienstlichem Schattenwerk. Elegante, ökonomische Prosa, pointierte Dialoge und subtile Andeutungen treiben Themen wie Identität, Loyalität und soziale Ordnung voran. E. Phillips Oppenheim (1866–1946), der vielfach als «Prince of Storytellers» bezeichnete Pionier des Spionageromans, stammte aus dem Handelsbürgertum und kannte die Welt der europäischen Diplomatie aus Reisen und gesellschaftlichen Kreisen. 1919 schrieb er diesen Roman im Nachhall des Krieges: ein Spiegel der britischen Invasionsängste, des Misstrauens gegenüber Eliten und der Verführbarkeit durch glatte Maskenspiele. Dieses Buch empfiehlt sich Leserinnen und Lesern, die intelligente Spannungsliteratur mit historischer Tiefenschärfe suchen. Wer psychologische Verwandlung, politische Intrige und die Kunst der Täuschung schätzt, findet hier einen stilvollen Klassiker, der zugleich als Schlüsseltext des Genres und als zeitdiagnostische Studie besticht.