Im Himmel gestrandet
Über das Buch
Berührende Miniaturen voller Poesie, Verzweiflung, Schicksal und echter Liebe
Mit ein paar Crèmeschnitten, die anstatt im Abfallcontainer eines Grossverteilers in einem Obdachlosenheim landen, gewinnt die Autorin das Vertrauen der Bewohner. Sie erzählen von ihrer tiefen Sehnsucht, von Karriere und Ruhm und von dem Moment, in dem sie aus der Normalität gekippt sind. Hélène Vuilles Geschichten berühren und bringen zum Staunen: Wieviel Wärme und Weisheit lebt in diesen Menschen, die keine Erwartungen ans Leben mehr haben. Schier unglaubliche Schicksale aus der Welt auf der Rückseite des Bahnhofs.
Die Menschen, die in diesem Buch portraitiert werden, haben so gar kein himmlisches Leben. Sie wünschen sich ins Paradies, müssen sich aber mit irdischen Kümmernissen herumschlagen. Gestrandet sind sie in einem Haus für Obdachlose, nach teilweise schlimmen Erlebnissen. Erlebnisse, von denen die meisten von uns verschont bleiben. Oder für deren Verarbeitung sie eine gute Ausrüstung mitbekommen haben, die den grössten Schaden verhindert. Psychologen und andere Fachleute nennen eine solche Ausrüstung Resilienz. Man weiss noch nicht genau, warum manche Menschen über mehr Resilienz verfügen als andere und damit etwa eine lieblose Kindheit relativ unbeschadet überstehen. Aber diese Kraft ist ausschlaggebend dafür, wie wir mit der Wirklichkeit zurecht kommen, und sie fehlt den Menschen, die uns in diesem Buch begegnen, zunächst. Ebenso fehlt ihnen die Erfahrung, dass ihre Geschichten überhaupt jemanden interessieren könnten. Dass jemand Anteil nimmt.
Hélène Vuille nimmt Anteil und interessiert sich. Sie urteilt nicht und bewertet nicht. Sie öffnet uns die Tür in einen Teil der Welt, der für uns meist unsichtbar bleibt und der überhaupt nicht unserer Vorstellung vom Himmel entspricht. Die Namen der Menschen, des Heims und der Strasse(n) wurden zum Schutz der Privatsphäre geändert.