Buch lesen: «Reise Know-How Wohnmobil-Handbuch»
Inhalt
Grundsätzliches
Vorwort
Vor- und Nachteile des Wohnmobils
Camper oder nicht?
Wohnmobil oder Wohnwagen?
Arten des Wohnmobil-Reisens
Welcher Wohnmobil-Typ soll es sein?
Kaufen oder mieten?
Tipps für das Mieten eines Wohnmobils
Neu oder gebraucht?
Tipps für den Wohnmobil-Kauf
Welche Arten von Wohnmobilen gibt es?
Selbstausbau
Das Fahrzeug
Ausbaumobil oder Aufbaumobil?
Basisfahrzeuge
Gängige Grundrisse
Die Wohnung
Wohnkabine
Fenster und Türen
Küche
Sitzgruppen
Betten
Bad und WC
Installationen
Elektrische Anlage
Gasanlage
Wasser-Installation
Geräte und Zubehör
Kühlgeräte
Heizung
Klimaanlage
Stromerzeuger
Das eigene Kraftwerk an Bord
Strom- generatoren
Brennstoffzellen: die Energiequelle der Zukunft?
Solaranlagen
Satellitentechnik
Multimedia im Wohnmobil
Bildschirme und Receiver
Mobil ins Internet
Glossar Satellitentechnik
Navigationssysteme
Lotsen aus dem Weltall
Rückfahr-Videosysteme
Reisevorbereitungen
Reiseplanung
Nützliches Zubehör
Befüllen und Beladen
Unterwegs
Fahr- und Fahrerverhalten
Fähren
Übernachten
Sicherheit (Einbruch- und Diebstahlschutz)
Ver- und Entsorgung
Schwieriges Gelände
Wintercamping
Anhang
Literaturtipps
Nützliche Internetadressen
Wohnmobilhersteller und Importeure
Wohnmobil- und Campingzubehör
Register
Impressum
Der Autor
Grundsätzliches
Vorwort
„Große Freiheit“ oder „kleine Fluchten“ – das Wohnmobil ist stets die ideale Basis. Für viele ist es die Verkörperung ihres Traums vom modernen Nomadentum: Völlig frei und ungebunden unterwegs sein und von nichts und niemandem abhängig – wer träumt nicht davon? Aber sind solche Reisen überhaupt bezahlbar? Und falls ja, sollte man ein Wohnmobil mieten oder besser kaufen? Neu oder gebraucht? Oder sollte man ein Fahrzeug sogar selbst zum Wohnmobil ausbauen?
Rechnet es sich letztlich oder ist ein Hotelurlaub günstiger? Und was ist mit den Nachteilen? Ist es nicht furchtbar eng mit der ganzen Familie in solch einer „Kiste“? Wie ist solch ein „Dickschiff“ überhaupt zu fahren, wenn man bisher nur einen PKW gewohnt ist? Wird man damit in verwinkelten Altstädten möglicherweise „stecken bleiben“? Ist es nicht gefährlich, so in freier Natur zu übernachten?
Und wie ist das überhaupt mit der Autarkie? Wie lang reichen Strom und Wasser? Wie schnell ist die Toilettenkassette voll? Wo kann man die Wasservorräte ergänzen und wo das Abwasser entleeren? Und ist das dann überhaupt noch Urlaub oder artet es schon in Arbeit aus?
Tausend Fragen stellen sich dem Neuling. Das Wohnmobil-Reisen lockt wegen der Freiheit und Unabhängigkeit, die es verspricht, schreckt aber zugleich wegen der möglichen Kosten, des Aufwands und der Ungewissheit oder gar Unsicherheit, die mit dieser Freiheit verbunden sein könnten.
Etwas Ungewissheit muss wohl sein, wenn das Reisen seinen Reiz bewahren soll, aber ein wenig muss man sich schon vorbereiten und wissen, worauf man sich einlässt, um das Risiko (zumindest das einer Enttäuschung) kalkulierbar zu halten.
Genau dabei soll das vorliegende Büchlein helfen. Der Autor ist seit annähernd 40 Jahren mit dem Wohnmobil unterwegs und hat dabei vielfältige Erfahrungen gesammelt. Er war beruflich und privat unterwegs, allein und mit Familie, im Süden und im Norden, in Städten und am Strand. Dabei ist er sowohl mit eigenen als auch mit gemieteten Fahrzeugen gereist, mit einfachen, selbst ausgebauten Campingbussen, mit Bulli, Nasenbär, Dickschiff und Pick-up-Camper. Er war in allen Winkeln Europas unterwegs, aber auch kreuz und quer in Nordamerika – von Arizona bis nach Alaska – und das zu jeder Jahreszeit, im Winter ebenso wie im Sommer. Selbst Alaska hat er mitten im Winter bereist und ist dabei auf schlecht geräumten Schotterpisten bis zum Yukon gelangt. In dieses Buch hat er all seine Erfahrungen dieser Reisen anschaulich und übersichtlich einfließen lassen. Das Resultat ist ein praktisches Handbuch, das man vorher lesen und in dem man unterwegs nachschlagen kann, damit die Wohnmobil-Reise von Anfang an zu einem Erlebnis wird und nicht zu einem (vielleicht kostspieligen!) Reinfall.
Gute Reise!
Rainer Höh
Vor- und Nachteile des Wohnmobils
Zugegeben: Eine Wohnmobil-Reise macht mehr „Arbeit“ als ein Hotelurlaub und möglicherweise ist sie sogar teurer als eine Mietwagen-/Hotel-Reise. Was also spricht dafür? Eine ganze Menge! Allem voran, dass es wohl keine unabhängigere und naturnähere Art des Reisens gibt, wenn man größere Strecken zurücklegen und auf Komfort nicht ganz verzichten will. Wer sich für die Übernachtung in Motels entscheidet, muss jeden Abend eine Stadt ansteuern, ein Zimmer finden und sein Gepäck hineinschleppen. Zumindest in der Hauptsaison sollte jede Übernachtung im Voraus gebucht werden und damit ist man sklavisch an seinen Routen- und Zeitplan gebunden. Keine Möglichkeit, an einem Ort länger zu bleiben, weil es dort so schön ist. Keine Chance, einen längeren Abstecher zu machen, weil Überraschendes lockt. Der Reisemobilist hingegen steht just zur gleichen Zeit in malerischer Berg- oder Waldlandschaft an einem Seeufer und erlebt einen eindrucksvollen Sonnenuntergang, lernt andere Camper kennen oder brutzelt auf dem Grill seine Abendmahlzeit. Genau für das, was die Faszination des Reisens ausmacht, nämlich ungebunden zu sein, nahe an der Natur und den Menschen sowie offen für die Verlockungen des Neuen, dafür steht das Wohnmobilreisen.
Hinzu kommen praktische Überlegungen. Im Wohnmobil hat man alles dabei, was man braucht, und ist überall und jederzeit zu Hause. Hat man Hunger, so muss man kein Restaurant suchen, sondern kocht sich in schönster Natur mit Blick auf Berge oder Meer das, worauf man gerade Appetit hat (und spart obendrein eine Menge Geld). Hat man genug gesehen und ist müde, so muss man nicht bis zum gebuchten Motel fahren, sondern steuert lediglich den nächsten Campingplatz an oder übernachtet auf einem Parkplatz in freier Natur. Unterwegs kann sich der Reisemobilist jederzeit einen Snack oder ein erfrischendes Getränk aus dem Kühlschrank holen, während andere noch am Kiosk Schlange stehen und x-mal so viel bezahlen. Haben sich die Kinder mit Eis bekleckert – kein Problem, denn Waschraum und Dusche sind an Bord. Fahrrad oder Kanu kann man mitnehmen und muss nicht lange nach einer Mietgelegenheit suchen. Und „last, but not least“: Auch zur nächsten Toilette hat der Reisemobilist nie mehr als einige Schritte zu bewältigen, was vor allem bei Reisen mit Kindern ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist!
Gewiss, ein Wohnmobil-Urlaub ist nicht billig. Die Faszination ist groß, aber die Kosten sind es auch. Da lohnt es, sich vorher gründlich zu informieren, sonst riskiert man eine Fehlinvestition in fünfstelliger Höhe! Ist man überhaupt ein „Wohnmobil-Typ“ oder wäre man besser mit Hotel oder Wohnwagen bedient? Und falls ja – welche Art von Wohn- oder Reisemobil ist die richtige?
Camper oder nicht?
Um herauszufinden, ob ein Wohnmobil das Richtige ist, müssen zunächst einige Fragen geklärt werden. Dabei gilt: Wer sich für Camping nicht begeistern kann, für den ist das Reisen mit dem Wohnmobil sicher nicht das Richtige. Trotz des höheren Komforts bleibt Wohnmobilurlaub auch Campingurlaub. Stellen Sie sich und allen, mit denen Sie Urlaub machen wollen, folgende Fragen:
> Sollte Urlaub gleich Nichtstun sein?
> Legen Sie Wert auf Komfort und Bedienung?
> Bevorzugen Sie eine elegante Atmosphäre?
> Haben Sie schon immer gerne gezeltet?
> Können Sie gemütlich und ohne Eile in den Urlaub gondeln?
> Sind Sie im Urlaub gerne aktiv?
> Sind Sie praktisch veranlagt und improvisieren Sie gerne?
> Gefällt es Ihnen draußen in der Natur?
> Genießen Sie es, mit der Familie und Freunden zusammen zu sein?
> Macht es Ihnen nichts aus, auch mal eine Toilettenkassette zu entleeren?
Falls Sie die ersten drei Fragen mit „nein“ und die übrigen mit „ja“ beantworten können, werden Sie mit dem Wohnmobil/Wohnwagen sicher glücklicher werden als im Hotel. Ist es umgekehrt, war dieses Buch wohl eine Fehlinvestition. Es hat Ihnen aber eine mehrere Tausend Mal höhere Fehlinvestition erspart!
Vorteile Wohnwagen
Günstiger (etwa 50 % der Kosten bei Anschaffung und 40 % im Unterhalt)1
Geräumiger und komfortabler
Kein Zweitfahrzeug erforderlich
Zugfahrzeug im Urlaub individuell für Einkauf, Ausflüge etc. einsetzbar
Problemlos mit Vorzelt kombinierbar
Weniger Fahrgeräusche im Innenraum
Nachteile Wohnwagen
Wohnraum während der Fahrt nicht nutzbar
Deutlich schwieriger zu fahren und zu manövrieren, da länger und instabiler
Langsamer, Tempo 80; in Ausnahmefällen Tempo 100
Freistehen erlaubt, aber schwieriger
Mitnahme von Anhängern (z. B. mit Boot) nicht möglich
Manche Passstraßen nicht befahrbar
Vorteile Wohnmobil
Wohnraum ist auch während der Fahrt nutzbar
Leichter zu fahren und zu manövrieren
Schneller (bis 3,5 t kein Tempolimit)
Unabhängig von Campingplätzen durch Freistehen unterwegs
Für Gespanne gesperrte Bergstraßen können meist befahren werden
Anhänger für Boot u. a. möglich
Hohe Flexibilität und Unabhängigkeit, besonders bei Reisen mit Kindern ein unschätzbares Plus!
Nachteile Wohnmobil
In Anschaffung und Unterhalt deutlich teurer
Am Campingplatz ist man weniger mobil, z. B. für Einkäufe oder Ausflüge
Meist ist im Alltag ein Zweitfahrzeug erforderlich
Weniger Platz, Schlaf- u. Wohnkomfort
Unterwegs lautere Fahrgeräusche im Innenraum
Naturnah und ungebunden: Picknick auf der kroatischen Insel Cres (172wh rh)
Wohnmobil oder Wohnwagen?
Der Unterschied ist größer, als man glaubt, und lässt sich auf einen einfachen Nenner bringen: Beim Wohnmobil liegt der Schwerpunkt auf der zweiten Worthälfte, beim Wohnwagen auf der ersten. Wer also z. B. gern auf einen Campingplatz am Meer fährt, um sich dort für vier Wochen oder länger häuslich einzurichten, der sollte sich für einen Wohnwagen entscheiden. Wer hingegen mobil und unabhängig durch die Gegend streifen will, heute hier, morgen dort, längs durch die Alpen oder rings um die Ostsee, der ist fraglos mit einem Wohnmobil besser bedient. Gewiss gibt es auch allerlei Abstufungen dazwischen. Deshalb hier zunächst ein Überblick über die Vor- und Nachteile beider Varianten:
Arten des Wohnmobil-Reisens
Um das geeignete Fahrzeug mit der passenden Ausstattung zu finden (und einen teuren Fehlkauf zu vermeiden!), sollte man vorher möglichst konkrete Vorstellungen davon haben, wie man das Wohnmobil überwiegend nutzen möchte: Ob man vor allem auf idyllisch in der Natur gelegenen Parkplätzen – dann sollte man hinsichtlich Strom und Wasservorrat möglichst lange autark sein – oder meist auf Campingplätzen übernachten möchte – dann reichen knappe Vorräte und vielleicht wäre man dann sogar mit dem Wohnwagen besser bedient. Nach der Frage, ob Sie nur im Sommer Urlaub machen oder auch im Winter campen wollen, richten sich u. a. Größe, Isolierung, Heizung, Lüftung und Wasserversorgung. Je nachdem, ob man fast täglich den Standort wechseln will oder den Urlaub lieber an nur einem schönen Platz verbringt, muss man bei seinem Fahrzeug mehr Gewicht auf Mobilität und Fahreigenschaften legen oder aber auf Größe und Wohnkomfort. Wer hingegen überwiegend in nördliche Breiten reist, muss damit rechnen, dass er mehr Zeit im Fahrzeug verbringen wird als ein Strandurlauber am Mittelmeer, der den ganzen Tag im Freien ist. Wer sein Fahrzeug als mobile Basis zum Surfen, Skifahren oder Paddeln nutzt, will ein kompaktes, wendiges Fahrzeug, mit dem er auch schwierigere Stellen errreicht. Wer nur einmal im Jahr für drei Wochen Urlaub macht, wird vollkommen andere Vorstellungen haben als jemand, der sein Wohnmobil jedes Wochenende nutzen möchte. Und ein Rentnerehepaar mit viel Zeit für Reisen hat andere Bedürfnisse als der Familienurlauber, der wiederum ein ganz anderes Fahrzeug, einen anderen Grundriss und eine andere Ausstattung braucht als ein junges Paar, das ein Jahr lang auf Fernreise gehen will.
Welcher Wohnmobil-Typ soll es sein?
Das Spektrum unterschiedlicher Anforderungen an ein Fahrzeug ist breit. Und ebenso vielfältig und unübersichtlich ist das Angebot an unterschiedlichen Wohnmobil-Typen und -Modellen. Eine Übersicht in das Durcheinander zu bringen und Ihnen bei der Auswahl des geeigneten Fahrzeugs behilflich zu sein, ist eines der Hauptanliegen dieses Buches. Zunächst soll ein schematischer Überblick die Frage „Welches Fahrzeug für welchen Zweck?“ klären.
Bevor Sie sich für ein bestimmtes Wohnmobil entscheiden, sollten Sie folgende grundsätzliche Fragen beantworten:
> Für wie viele Personen muss das Fahrzeug Platz bieten? Es gibt wahre Raumkünstler, die noch mit zwei Kindern im VW-Bus verreisen, aber generell ist es besser, wenn Sie das Wohnmobil etwas größer wählen – insbesondere für Fahrten in Regionen ohne Sonnengarantie.
> Soll das Wohnmobil auch im Alltag genutzt werden oder ist ein PKW als Zweitwagen erforderlich? Als alleiniges Fahrzeug sind ausgebaute Kleinbusse und Pick-ups sowie eventuell noch kleinere Alkovenmodelle geeignet.
> Wo können Sie das Wohnmobil zu Hause abstellen und im Winter unterstellen?
> Welcher Art von Reisen soll es überwiegend dienen? Wie lange und in welche Regionen wollen Sie reisen? Danach richten sich u. a. Größe, Zuladung, Heizung/Klima, Isolierung und Ausstattung des Fahrzeugs.
> Wollen Sie überwiegend frei stehen oder auf Campingplätzen (Vorräte an Gas, Strom und Wasser)?
> Wie viel Komfort soll sein? – Jeden Abend Betten bauen oder Festbetten? Separate Dusche oder nur ein Waschbecken?
> Sind Sie ein standorttreuer Strandurlauber (Schwerpunkt Wohnkomfort) oder bevorzugen Sie eher Rundreisen (Schwerpunkt Fahrkomfort)?
> Welches Zubehör soll mitgenommen werden und welche Vorrichtungen sind dafür erforderlich? – Fahrräder, Motorroller, Kleinwagen? Surfbrett, Kanu, Jacht etc.?
Die ausführliche Tabelle auf der rechten Seite kann Ihnen dabei behilflich sein, das passende Wohnmobil für Ihre bevorzugte Art der Urlaubsreise zu finden.
Kaufen oder mieten?
Auch diese Frage lässt sich in den allermeisten Fällen klar und einfach beantworten:
Wer noch wenig oder gar keine Erfahrung hat, sollte unbedingt erst ein Wohnmobil mieten!
Selbst wenn man noch so wild entschlossen sein sollte, sich ein eigenes Wohnmobil anzuschaffen, so ist es dennoch ratsam, zunächst einige Erfahrungen mit gemieteten Fahrzeugen zu sammeln. Es gibt einfach zu viele Fragen und Unwägbarkeiten, die sich nur durch praktisches Ausprobieren wirklich klären lassen – und das Risiko eines Fehlkaufs mit hohen Verlusten ist einfach zu groß!
Ausnahme: Wer für wenige Tausend Euro einen gebrauchten Kleinbus kauft und mit einfachen Mitteln für wenig Geld ausstattet, der fährt damit natürlich günstiger, als wenn er vorher ein Wohnmobil mietet und dafür fast so viel bezahlt wie für seinen anspruchslosen Ausbau.
Hat man bereits Erfahrung, weiß man sicher, dass man für den Wohnmobil-Urlaub geschaffen ist, und hat man herausgefunden, welche Art von Wohnmobil den eigenen Vorstellungen entspricht, dann hängt die Entscheidung über Kauf oder Miete in erster Linie davon ab, ob rein rechnerische oder mehr emotionale Argumente schwerer wiegen und wie häufig und lange man es nutzen wird. Soll das Wohnmobil nur 3–4 Wochen im Jahr seinen praktischen Zweck erfüllen und möglichst kostengünstig sein oder wird das „Nomadenleben“ zu Passion? Im ersten Fall wird man eher mieten, da sich ein eigenes Wohnmobil rechnerisch dann kaum lohnt.
Im zweiten Fall wird man sich eher für einen Kauf entscheiden, denn der „mobile Zweitwohnsitz“ soll individuell ausgestaltet werden und möglichst jederzeit startklar zur Verfügung stehen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Frage, ob man an die Hauptsaison gebunden ist, denn in der Nebensaison kann die Miete für ein Wohnmobil um 50–60 % niedriger sein.
Nüchtern gerechnet kostet ein neu gekauftes Wohnmobil inkl. Wertverlust, Wartung, Zinsen etc. im Durchschnitt etwa 5000 € pro Jahr. Für den gleichen Preis kann man ein entsprechendes Fahrzeug etwa zwei Monate lang mieten!
Fazit: Je öfter und länger Sie das Wohnmobil nutzen und je mehr Sie auf die Hauptsaison angewiesen sind, desto eher rechnet sich ein Kauf. Je weniger Urlaub Sie haben und je mehr Sie die Nebensaison nutzen können, desto vorteilhafter wird die Miete. Aber was spricht sonst für Kauf oder Miete?
Vorteile des Mietens
> In den meisten Fällen deutlich günstiger.
> Kein Risiko eines teuren Fehlkaufs.
> Wohnmobilreisen in Übersee sind einfacher möglich.
> Man kann beliebig zwischen Wohnmobil- und Hotel-Urlaub wechseln.
> Man kann stets das für die jeweilige Reise optimale Fahrzeug mieten.
> Kein Aufwand mit Stellplatz, Wartung, An-/Abmelden, Winter etc.
Vorteile des Kaufs
> Man kann das Fahrzeug individuell ausgestalten und nachrüsten.
> Man kann jederzeit startklar sein und auch die Wochenenden nutzen.
> Man kann ohne Vorplanung spontan verreisen.
> Man kennt das Fahrzeug, ist mit Abmessungen und Fahrverhalten vertraut und kann kleine Probleme unterwegs leichter selbst beheben.
> Mit Kindern reist man im eigenen Fahrzeug entspannter, da eventuelle Verschmutzungen und Beschädigungen nicht unbedingt gereinigt bzw. behoben werden müssen.
Tipps für das Mieten eines Wohnmobils
Wo mieten?
Privatvermieter bieten ihre Wohnmobile oft über Internetportale an und sind deutlich billiger als gewerbliche Vermieter, haben aber meist ältere Fahrzeuge mit höherem Pannenrisiko und können nur selten ein Ersatzfahrzeug bieten.
Vermietringe sind Unternehmen, die Fahrzeuge privater Anbieter im Auftrag vermieten. Folglich haben auch sie oft ältere Modelle, können aber im Schadensfall meist ein Ersatzfahrzeug stellen. Gewerbliche Vermieter haben die höheren Preise, aber dafür einen modernen und gepflegten Fahrzeugpark, der kaum älter als zwei Jahre ist. Bei Pannen werden Ersatzfahrzeuge gestellt. Größere Unternehmen haben ein ganzes Netz von Stationen, sodass man dort mieten kann, wo man reisen möchte, und z. B. per Bahn anreist oder das Fahrzeug an einer Station abholt und an einer anderen zurückgibt. Tipp „Schnuppertour“: Wer noch keine Erfahrung hat, sollte vor der ersten großen Reise wenigstens einmal vorher ein Wohnmobil für eine Kurzreise im Nahbereich mieten, um erste Erfahrungen zu sammeln.