Bluna und der Fangzaun

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Bluna und der Fangzaun
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Pia Tutz

Bluna und der Fangzaun

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Bluna und der Fangzaun

Eine Kurzgeschichte

Impressum neobooks

Bluna und der Fangzaun

Pia Tutz

Eine Kurzgeschichte

Ich danke dem Autor Andreas Milanowski, der mich im Rahmen einer Autorenchallenge unter der Leitung von Lima Strysas nominiert hatte, eine Kurzgeschichte zu schreiben.

Er warf mir das Stichwort „Fangzaun“ zu, das Thema der Kurzgeschichte.

So! Und damit saß ich nun da. „Fangzaun“ - was, bitte, sollte das sein? Noch dazu mir, deren Erinnerungen an frühere Abfahrten auf Skiern nur noch latent vorhanden waren. Aus unerklärlichen Gründen hatte ich unmittelbar danach „Bluna“ im Kopf ... und so ist diese Geschichte entstanden.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.

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Bluna und der Fangzaun

„Das eine sage ich dir“, flüsterte ich mit vor Angst weit aufgerissenen Augen, während ich die ellenlange, schnurgerade und nicht eben steile Piste hinabsah. „Wenn ich hier runterrutsche und mir die Knochen breche, oder mein Wahnsinns Skianzug kaputt geht, verklage ich dich, dass dir die Sinne schwinden. So eine Klage hat die Welt noch nicht gesehen ...“, plapperte ich aufgeregt und wischte mir den Angstschweiß von der Stirn.

Schnee und Sonne blendeten meine Augen und mir ging der Hintern gewaltig auf Grundeis. Wie passend in einer Gegend, in der wahlweise sowieso alles eiskalt, oder weiß war.

Der Skilehrer, ein braungebrannter, durchtrainierter und arroganter ich-bin-wer-weiß-wie-toll-Typ, grinste mich an und verdrehte amüsiert die Augen. „Los jetzt! Runter mit dir!“

„Moooment noch!“, plärrte ich und blieb wie in den Boden gerammt stehen. In vollendeter Marlene-Dietrich-Manier rückte ich meine Skibrille zurecht.

Also ... na ja.

Es wäre vermutlich die Marlene-Dietrich-Manier gewesen, hätte ich mich jemals mit der Diva beschäftigt. Hatte ich aber nicht. Also improvisierte ich mal wieder. Leider fiel mir beim Posen der Skistock aus der Hand und rutschte ein paar Meter diesen verflixten Abhang hinunter.

„Oi“, machte ich und zog die Schulter hoch. „Dolle weit ist der aber nicht gekommen.“

„Carbon, ergo mega leicht“, erhellte jemand meinen Geist und hüstelte verschämt. Ich drehte mich herum und blickte auf eine ältere Dame, die schon wer weiß wie lange hinter mir stehen musste.

„Ja, bitte?“, fragte ich, als wäre ich die Chefsekretärin irgendeines Vorstandes und hüpfte ein Stück zur Seite.

„Kindchen! Wollen Sie heute noch herunter, oder kann ich erst?“

„Wenn Ihnen Hindernisse nichts ausmachen, bitte sehr!“, gab ich mich smart.

„Ach, mit dem Stöckchen komme ich doch gar nicht in Berührung“, säuselte sie und schoss davon.

„Du stehst schon seit Stunden dort oben“, meldete sich der Skilehrer.

„Na und? Ich hab Urlaub!“

Er schüttelte lachend den Kopf, wobei seine gebleachten Zähne beinahe meine Netzhaut weggeätzt hätten – bei der Sonneneinstrahlung.

„Gibt´s hier viele Kröten?“, wollte ich wissen.

„Was, wieso?“, fragte er erstaunt und schüttelte verwirrt den Kopf.

„Welchen Sinn machen die Zäune sonst dort unten am Rand?“, fragte ich und deutete mit dem verbliebenen Skistock auf die roten Abgrenzungen am Ende der Piste.

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