Buch lesen: «Das große Buch vom Kleinvieh»

Schriftart:

Wolf-Dietmar und Philipp Unterweger

Das große Buch vom Kleinvieh

Handbuch zur Haltung glücklicher Haus- und Nutztiere

Unter Mitarbeit von

Philipp Unterweger und Esther Schrode

Wolf-Dietmar und Ursula Unterweger

Leopold Stocker Verlag Graz – Stuttgart

IMPRESSUM

Umschlaggestaltung:

Werbeagentur Rypka GmbH, 8143 Dobl/Graz, www.rypka.at

Titelbilder: Dr. Wolf-Dietmar Unterweger

Umschlag Rückseite: Dr. Wolf-Dietmar und Dr. Philipp Unterweger

Bildnachweis: Dr. Wolf-Dietmar und Dr. Philipp Unterweger Farbabbildungen der Hühnerrassen: Mit freundlicher Genehmigung von Jakob Relowsky: S. 69 rechts unten, 75 rechts oben. Alle weiteren gemalten Farbabbildungen von Max Holdenried, Malmsheim, mit feundlicher Genehmigung von Marianne Holdenried.

Der Inhalt dieses Buches wurde von den Autoren und vom Verlag nach bestem Gewissen geprüft, eine Garantie kann jedoch nicht übernommen werden. Die juristische Haftung ist ausgeschlossen.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.dnb.de abrufbar.

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ISBN 978-3-7020-1866-5

eISBN 978-3-7020-1978-5

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© Copyright by Leopold Stocker Verlag, Graz 2020

Layout und Repro: Werbeagentur Rypka GmbH, 8143 Dobl/ Graz


Esel und Ziegen haben ähnliche Beweidungsvorlieben. Kargheit macht sie glücklich.


INHALT

Die Kleinviehhaltung

Ziele und Möglichkeiten der Kleinviehhaltung

Welches Tier passt zu mir?

Die Anforderungen der Tiere

Tiere und Menschen – Das Zusammenleben

Gesetzliche Bestimmungen

Haftpflichtversicherung

Das Zusammenleben von Mensch und Nutztier

Akzeptanz und Wertschätzung des bäuerlichen Lebens

Nutztiere und die Nachbarschaft

Mensch-Tier-Konflikte

Kleinviehhaltung: vom Balkon bis zum Bauernhof

Kleinviehhaltung auf dem Land

Kleinviehhaltung in der Stadt

Kleinviehhaltung im Industriegebiet

Kleinviehhaltung in Schule, Bildungs- oder sozialer Einrichtung

Kleinvieh, Beruf und Freizeit: Kleinvieh macht auch Mist

Wir teilen uns den Bauernhof

Die Infrastruktur: Stallung, Garten, Wiesen und Weiden

Der Kleinviehgarten

Der Kleinviehstall

Grundbauform und Module

Multifunktionelle Futterkrippe

Der Auslauf

Das Grünland

Die Wiesen

Die Weiden

Unterstand auf der Weide

Die Zäune

Die Felder

Nutzung der Produkte

Der Streichelzoo

Umweltbildung und Pädagogik

Tiergestützte Therapie

Der Herd ist das Ziel: Milch, Fleisch, Eier

Tierische „Nonfood“-Produkte

Tierische Dienstleistungen

Zug- und Tragtier

Futter

Futterkomponenten

Das Heu

Heu für Kaninchen

Heu für Schafe

Heu für Ziegen

Heu für Lamas und Alpakas

Heu für Esel

Wasser

Pflege

Geflügel und Säugetiere

Geflügel

Säugetiere

Körperpflege

Klauenpflege

Fell- und Gefiederpflege

Schur

Gesundheitsförderung

Für Menschen

Für die Tiere

Krankheiten

Die Nutztiere

Perlhühner

Anatomie des Perlhuhns

Welche Perlhühner passen zu uns?

Rassen

Was man beim Kauf beachten sollte

Stall

Auslauf/Weide

Fütterung

Pflege

Vermehrung (Aufzucht)

Verwertung

Fleischgewinnung

Eiergewinnung

Krankheiten

Hühner

Anatomie des Huhns

Welche Hühner passen zu uns?

Rassen

Altsteirer

Andalusier

Appenzeller Barthühner

Appenzeller Spitzhauben

Augsburger

Barnevelder

Bergische Kräher

Bergische Schlotterkämme

Brakel

Deutsche Lachshühner

Deutsche Langschan

Deutsche Reichshühner

Deutsche Sperber

Dominikaner

Hamburger

Italiener

Krüper

Lakenfelder

Mechelner

Minorka

Niederrheiner

Orpington

Ostfriesische Möwen

Ramelsloher

Rheinländer

Sachsenhühner

Schweizer Hühner

Sulmtaler

Sundheimer Hühner

Thüringer Barthühner

Vorwerkhühner

Westfälische Totleger

Wyandotten

Was man beim Kauf beachten sollte

Stall

Auslauf/Weide

Fütterung

Pflege

Der Sporn

Der Schnabel

Die Krallenpflege

Das verrupfte Huhn

Das Stutzen der Flügel

Kalkbeine

Vermehrung (Brut und Aufzucht)

Verwertung

Das Huhn als Verwerter von Abfällen

Fleischgewinnung/Schlachtung

Eiergewinnung

Soziale Interaktion

Krankheiten

Puten/Truthühner

Anatomie der Pute

Welche Puten passen zu uns?

Rassen

Bronzeputen

Deutsche Puten

Cröllwitzer Puten

Blaue Puten

Was man beim Kauf beachten sollte

Stall

Auslauf/Weide

Fütterung

Pflege

Vermehrung (Aufzucht)

Verwertung

Fleischgewinnung/Schlachtung

Krankheiten

Wachteln

Anatomie der Wachtel

Welche Wachteln passen zu uns?

Rassen

Was man beim Kauf beachten sollte

Stall

Auslauf/Weide

Fütterung

Pflege

Vermehrung (Aufzucht)

Verwertung

Fleischgewinnung/Schlachtung

Eiergewinnung

Krankheiten

Pfau

Anatomie des Pfaus

Was man beim Kauf beachten sollte

Stall

Auslauf/Weide

Fütterung

Pflege

Vermehrung (Aufzucht)

Verwertung

Krankheiten

Besonderheiten

Enten

Anatomie der Ente

Welche Enten passen zu uns?

Rassen

Fleischenten

Aylesburyenten

Deutsche Pekingenten

Rouenenten

Zweinutzungsrassen

Orpingtonente

Landente

Pommernente

Was man beim Kauf beachten sollte

Stall

Auslauf/Weide

Fütterung

Pflege

Vermehrung (Aufzucht)

Verwertung

Fleischgewinnung/Schlachtung

Eiergewinnung

Krankheiten

Besonderheiten

Gänse

Anatomie der Gans

Welche Gänse passen zu uns?

Rassen

Deutsche Legegänse

Leinegänse

Lippegänse

Bayerische Landgänse / Österreichische Landgänse

Diepholzer Gänse

Emdener Gänse

Was man beim Kauf beachten sollte

Stall

Auslauf/Weide

Fütterung

Pflege

Vermehrung (Aufzucht)

Verwertung

Fleischgewinnung/Schlachtung

Eiergewinnung

Krankheiten

Besonderheiten

Tauben

Anatomie der Taube

Welche Tauben passen zu uns?

Rassen

Wiener Weißschild

Wiener Kurze

Waldviertler Kröpfer

Österreichische Klätschertaube

Huhnschecke/Linzertaube

Malteser

Was man beim Kauf beachten sollte

Stall, Voliere und Freiflug

Fütterung

Pflege

Vermehrung (Aufzucht)

Verwertung

Fleischgewinnung/Schlachtung

Krankheiten

Kaninchen

Anatomie des Kaninchens

Welche Kaninchen passen zu uns?

Rassen

Große Rassen/Riesen

Mittelgroße Rassen

Kleine Rassen/Zwergkaninchen

Marderkaninchen

Englische Widder

Luxkaninchen

Deutsche Großsilber

Japaner

Meißner Widder

Angora

Schweizer Fuchskaninchen

Was man beim Kauf beachten sollte

Stall

Auslauf/Weide

Fütterung

Pflege

Vermehrung (Aufzucht)

Verwertung

Fleischgewinnung

Fellgewinnung

Krankheiten

Esel

Anatomie des Esels

Welche Esel passen zu uns?

Rassen

Österreichisch-Ungarische Weiße Barockesel

Baudet du Poitou

Was man beim Kauf beachten sollte

Stall

Auslauf/Weide

Fütterung

Pflege

Vermehrung (Aufzucht)

Verwertung/Nutzung

Milchgewinnung

Fleischgewinnung

Zugtier/Trekking

Krankheiten

Besonderheiten (Der störrische Esel)

Schafe

Anatomie des Schafs

Welche Schafe passen zu uns?

Rassen

Brillenschaf/Kärntner Brillenschaf

Deutsches Karakulschaf

Schwarzes Bergschaf

Leineschaf

Weißköpfiges Fleischschaf

Braunes Bergschaf

Weißes Bergschaf

Waldschaf

Alpines Steinschaf

Weiße gehörnte Heidschnucke

Merinolangwollschaf

Bentheimer Landschaf

Weiße hornlose Heidschnucke / Moorschnucke

Skudde

Rauhwolliges Pommersches Landschaf

Merinofleischschaf

Bündner Oberländer Schaf

Engadinerschaf

Saaser Mutte

Spiegelschaf

Krainer Steinschaf

Montafoner Steinschaf

Tiroler Steinschaf

Zackelschaf

Was man beim Kauf beachten sollte

Stall

Auslauf/Weide

Pflege

Klauenpflege

Kotuntersuchung und Entwurmung

Hautparasiten

Schur

Vermehrung (Aufzucht)

Verwertung

Milchgewinnung

Fleischgewinnung/Schlachtung

Wollgewinnung

Fellgewinnung

Krankheiten

Ziegen

Anatomie der Ziege

Welche Ziegen passen zu uns?

Rassen

Thüringer Wald Ziege

Grüenochte Geiss

Simplonziege (Capra Sempione)

Graue Bergziege (Capra Grigia)

Appenzellerziege

Bündner Strahlenziege

Kupferhalsziege

Walliser Schwarzhalsziege

Blobe Ziege

Gämsfärbige Gebirgsziege

Pfauenziege

Pinzgauer Ziege

Pinzgauer Strahlenziege

Steirische Scheckenziege

Tauernscheckenziege

Was man beim Kauf beachten sollte

Stall

Auslauf/Weide

Fütterung

Pflege

Fellpflege

Klauenpflege

Vermehrung (Aufzucht)

Verwertung/Nutzung

Milchgewinnung (Melkregeln, Milchnutzung, Milch)

Fleischgewinnung/Schlachtung

Fellgewinnung

Zugtier/Kleinfuhrwerk

Krankheiten

Lamas und Alpakas

Anatomie der Lamas und Alpakas

Welche Lamas oder Alpakas passen zu uns?

Was man beim Kauf beachten sollte

Stall

Auslauf/Weide

Fütterung

Pflege

Vermehrung (Aufzucht)

Verwertung/Nutzung

Wollgewinnung

Fleischgewinnung

Trekking

Krankheiten

Schweine

Anatomie des Schweins

Welche Schweine passen zu uns?

Rassen

Angler Sattelschwein

Deutsches Sattelschwein

Rotbuntes Husumer Schwein

Leicoma

Buntes Bentheimer Schwein

Schwäbisch Hällisches Schwein

Schwarzes Alpenschwein

Mangalitza

Turopolje

Was man beim Kauf beachten sollte

Stall

Auslauf/Weide

Fütterung

Pflege

Vermehrung (Aufzucht)

Verwertung

Fleischgewinnung

Krankheiten

Literaturverzeichnis

Internetquellen


Die extensive Haltung von Ziegen und Eseln hat dazu geführt, dass eine große Vielfalt an Rassen und Lokalschlägen entstanden ist, auch bedingt durch das Futter und das Klima. Sie sind an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten bestens angepasst.


Schafe sind die besten Grasmäher. Sie pflegen Kulturlandschaften und erhalten die Schönheit wertvoller Obstwiesen.

DIE KLEINVIEHHALTUNG

ZIELE UND MÖGLICHKEITEN DER KLEINVIEHHALTUNG

Der Wunsch, eigene Tiere zu halten, kann vielfältige Ursachen haben. Vom Genuss des Anblicks von Bauernhoftieren im eigenen Garten, über die Nutzung der tierischen Produkte im Eigenbedarf bis hin zur Bereicherung des eigenen Verkaufsangebotes. Die Ziele, die Vorfreude und die idealisierte Vorstellung des Tierhaltens beeinflussen unsere Entscheidung.

Aber nicht allein emotionale Gründe sollen den Entschluss fällen, sondern auch rationale Überlegungen. Habe ich die nötige Zeit, die Verantwortung zu übernehmen? Wie sieht es aus, wenn die Schafe aus der Koppel ausbrechen und zusammen mit den Ziegen den nachbarschaftlichen Garten leer fressen? Habe ich die Energie und die Kraft, auch kleine Rückschläge zu bewältigen? So groß das Glück und die Freude der eigenen Tierhaltung auch sein mag – eine realistische Einschätzung der eigenen Ressourcen ist immer notwendig, um sich für das passende Tier zu entscheiden.

WELCHES TIER PASST ZU MIR?

Die Abschätzung der zur Verfügung stehenden Ressourcen beinhaltet Überlegungen auf vier abstrakten Ebenen:


Diese vier Ebenen ermöglichen eine realistische Abschätzung der Machbarkeit. Unterschiedliche Arbeitseinteilungen und Organisationsformen lassen dann die Haltung verschiedener Tiere zu. Pauschale Aussagen zur Haltung eines Tieres sind jedoch nicht möglich, da die Rahmenbedingungen jeweils unterschiedlich sind.

Die Zeit: Zur Auswahl des passenden Tieres gehört zunächst immer die Überlegung der Zeit. Wieviel Zeit benötigt die art- und rassegerechte Haltung eines Tieres? Reicht es morgens und abends, die Tiere zu besuchen? Kann ich die Pflege und Fürsorge bewältigen? Wie sieht es in meiner Familie aus? Ist die Akzeptanz da, mir die Zeit zu gönnen, die Tiere zu versorgen? Können mir Nachbarn helfen? Ist die Arbeit teilbar? Was ist mit den Urlaubsreisen? Wer übernimmt die Vertretung? Das anspruchsloseste Tier ist sicherlich das Huhn, gefolgt vom Kaninchen. Esel und Schafe bzw. Ziegen benötigen mehr Zeitaufwand, da hier die zurückzulegenden Distanzen bis zur Weide größer werden und die Ansprüche steigen.

Der Raum: Welcher Raum steht mir für die Tierhaltung zur Verfügung? Brauche ich nur einen Stall mit passendem Auslauf? Wie groß muss dieser Stall sein, damit die Tiere tierwohlgerecht gehalten werden? Wie viele Tiere pro Fläche kann ich halten und wie ist es mit den Jungtieren, den überzähligen Männchen und den gegebenenfalls kranken Tieren? Werden Weiden benötigt? Wie viel Weide brauche ich pro Tier und Jahr? Zu jedem Weidetier gehört natürlich das Winterfutter. Heu und Zusatzfutter kann man kaufen oder kostengünstig selber anbauen. Die Fläche für die Produktion geht vom Weideland ab und die Fläche für die Lagerung des gesamten Winterfutters muss bei der Stall- und Scheunengröße berücksichtigt werden.

Das Engagement: Die Idee der Tierhaltung mag neu und fremd sein. Aber Sie sind nicht der erste Mensch, der Tiere hält. Fast alle unsere Vorfahren haben stets Tiere gehalten. Mit Erfolg, denn sonst wären sie verhungert. Obwohl wir Menschen eine Vergangenheit haben, die aus Ackerbau und Viehzucht hervorgeht, ist uns die praktische Erfahrung in Vergessenheit geraten und alles muss neu erlernt werden. Eine Herausforderung, die jeder meistern kann. Dennoch spielt die Frage nach dem Engagement eine wichtige Rolle: In wieweit kann ich mich dem Rhythmus der Tierhaltung anpassen? Wie weit gehen mein Glücksempfinden und die Frustrationstoleranz bei Rückschlägen? Wie groß ist die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und mit den Tieren durch dick und dünn zu gehen? Tierhaltung ist für jedermann. Dennoch müssen wir manchmal bis an unsere Grenzen gehen, wenn unvorhergesehene oder wenig attraktive Aufgaben auf uns zukommen.

Die Dauer: Bevor man sich mit der Haltung von Tieren beschäftigt, muss man wissen, dass die Verantwortung für diese Tiere keine Teilzeitaufgabe ist. Auch wenn man es schafft, sich die Arbeit zu teilen oder mit wenigen Stunden am Tag die Tiere tiergerecht zu versorgen, so gilt es doch, auch die Dauer einer solchen Beziehung zu berücksichtigen. Vielfach werden die Tiere sehr alt. Ein Huhn begleitet uns etwa 4 Jahre und ein Lama kann bis zu 20 Jahre alt werden. Sollte es Ihnen nicht gelingen, Tiere pragmatisch während der jungen Jahre zu schlachten, so haben Sie viele Jahre lang eine Verantwortung für diese Tiere. Gerade bei Nutztieren, die wir essen, ist eine nüchterne und akribische Planung des Schlachtzeitraums ein wichtiger Faktor. Mit jedem weiteren Jahr, welches ein Individuum älter wird, sinkt die Bereitschaft, es zu essen. Anders als bei einem guten Rotwein werden die Qualität und die Appetitanregung von älteren Tieren selten besser und die emotionale Bindung und der Gesunderhaltungsaufwand steigen.


Hühner in einem ländlichen Garten, in dem es noch eine lebensvolle Idylle gibt: Plätze zum Scharren und Picken im Schatten eines Birnbaumes, am Zaun, entlang einer Hecke, auf der Wiese.


Ein solcher Kleinviehgarten ermöglicht es den Tieren, alle Verhaltensbedürfnisse zu befriedigen: uneingeschränktes Fortbewegungsverhalten.

DIE ANFORDERUNGEN DER TIERE

Jede Tierart stellt andere Anforderungen an die Haltung. Die Tabelle auf S. 12 schafft einen Überblick über die grundlegenden Bedürfnisse der einzelnen Tiere. Jede Spalte ist ein zentraler Faktor, der sich entweder durch finanzielle Aufwendungen oder durch das Vorhandensein von genügend Fläche bewältigen lässt.

Gerade die unterschiedlichen Bestandteile des Futters erfordern entweder einen kontinuierlichen Zukauf oder die Produktion auf eigenen Flächen. Raufutter bezeichnet alle Futtermittel, bei denen die gesamte Pflanze verfüttert wird. Demnach ist Stroh, Heu, Silage und Gras dem Raufutter zuzuordnen. Die Lagerfähigkeit von Heu, Stroh und Silage ermöglicht die Winterfütterung. Gras und frischer Schnitt der Wiesen fällt unter Grünfutter. Auch grün gemähtes Getreide (Hafer oder Mais) zählt dazu. Saftfutter besteht hauptsächlich aus Knollen, Wurzeln und anderen Pflanzenteilen. Der hohe Wassergehalt ist für Wurzel- und Knollenfrüchte typisch und macht sie verderblich. Dennoch lohnt sich gerade hier der eigene Anbau.

Leguminosen sind alle Hülsenfrüchtler. Der Anbau dieser Pflanzen bereichert den Boden durch die Fähigkeit der Stickstofffixierung. Zudem sind die geernteten Hülsenfrüchte eine sehr wertvolle und eiweißreiche Kost, die vielfach geschrotet verabreicht wird. Auch grün gemähtes Getreide (Hafer oder Mais) zählt dazu. Körner sind die Früchte der Gräser. Somit ist das gesamte Getreide gemeint, welches bei der Ernte Körner liefert – und auch Stroh (Raufutter).


Anforderungen an die verschiedenen Nutztierarten. Idealer wäre, wenn die unterschiedlichen Futterbestandteile auf dem Hof selbst produziert werden könnten.


Nicht alle Flächen dürfen versiegelt werden, wenn ein Kleinviehhof für alle Bewohner zum Wohlfühlort werden soll.