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Das schwarze Revier

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Die Hingesunkenen

 
Da nun ein breiter Silberstrom von Sternen
beruhigend sich in die Nacht ergiesst
und der vermummte Wächter der Kavernen
die schweren Gittertore fest verschliesst,
 
 
gehn die Geräusche wie ein Wind im Fernen,
und alle Räder stehn wie aufgespiesst;
kaum dass noch aus den unterirdischen Zisternen
das Wasser sprudelnd in die Becken schiesst.
 
 
Nachtnebel löscht die bunte Lampenlüge.
Verdrossen stehn die dunklen Strassenzüge
und gähnen wie ein aufgerissner Schlund.
 
 
Und all die süss Geschwächten in den Betten
eratmen schon ein Traumgefühl und ketten
des Blutes Unruh von geliebtem Mund.
 

Die Ahnungslosen

 
Blassblonde Kinder, oh ihr Schlanken, Frühherangereiften,
noch lebt in euch ein Glück, so blauscheinselig klar,
wie euer Eltern Traumbeschwörung in der Mainacht war,
da sie die Sklavenketten von den Knöcheln streiften.
 
 
Und eurem Indianerspiele auf den Schlackenplätzen,
darunter schwarze Löcher sind, wo Väter angestrengt
die Brechgeräte schwingen, sind noch garnicht beigemengt
des Sorgens Gifte, die die Stirnen der Erwachsnen rissig ätzen.
 
 
Ihr wähnt im Blau noch, das Fabriken nadelspitz zerstechen,
mit Blitzableitern über Schornen, Schacht an Schacht,
Jehova, den man in den Schulen bärtig macht
und fühlt ihm euch verwandt und nahe im Gebetesprechen.
 
 
Wer aber weiss was von dem Seufzenden am Nachtmahltische,
der kaum das wirre Haar euch streichelnd, schon verstummt
in Schlafentrücktheit, die sein Angesicht so fest vermummt,
dass nur der Mund aufsteht im schnarchenden Gezische.
 
 
Ihr lasst ihn ruhn und ritzt vielleicht in Schieferflächen
karikaturenhaft sein fronzerschlagnes Konterfei
und zeigt den Schwestern lächelnd diese Narretei,
bis euch die Mutter zwingt, dies Lächeln abzuschwächen.
 
 
Wohl schreckt ihr auf aus den entlegnen Morgenträumen,
wenn das verfluchte Räderwerk der Weckuhr schnarrt