Dein Leben heilen

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Wahre Heilung und Transformation

Erfolg auf der Heilungsreise geht mit wahrer Transformation einher, nicht nur mit einer kosmetischen Verschönerung. Wahre Heilung vollzieht sich von innen nach außen, und sie erstreckt sich auf jeden deiner Lebensbereiche. In Phase drei dieses Wegweisers dreht sich alles um Selbstermächtigung und konkrete Ergebnisse.

Deine Beziehung hat sich gewandelt, weil du gelernt hast, dem Kind in deinem Inneren Liebe zu geben. Du hast gelernt, mit ihm in Verbindung zu bleiben, ihm aufrichtig deine Gefühle zu zeigen und dementsprechend zu handeln. Wenn Angst hochkommt, weißt du, wie du sie mitfühlend halten kannst. Wenn Urteile in dir entstehen, hältst du sie behutsam und gibst dem Teil von dir Liebe, der sich unsicher oder wertlos fühlt. Weil du eine liebevolle Beziehung zu dir selbst aufgebaut hast, ist wahres Glück im Beruf und in den zwischenmenschlichen Beziehungen möglich. Du bist in der Lage, deine schöpferischen Gaben zu erkennen, zu nähren und zum Ausdruck zu bringen. Du kannst dich mit deinem Herzenswunsch verbinden und das tun, was du zu tun liebst, wobei du anderen Inspiration und Freude bereitest. Du bist in der Lage, eine liebevolle, gleichberechtigte Beziehung mit einem Partner anzuziehen, der sein Leben mit dir teilt und dich auf deiner Heilungsreise begleitet.

Du lernst, die Stimme der inneren Führung zu hören und ihr zu vertrauen, du lernst, angemessene Risiken einzugehen und durch die offenen Türen in deinem Leben zu gehen. Du kannst fühlen, wie sich dein Leben von innen nach außen entfaltet. Die Menschen, die du treffen sollst, werden in dein Leben gezogen. Die Mittel und die Unterstützung, die du brauchst, fallen dir ohne großes Nachdenken und ohne Anstrengung zu. Du bist flexibel und bewegst dich mit dem Fluss des Universums. Was einst schwierig war, wird nun leicht. Was einst ein Kampf war, wird jetzt mühelos. Du lebst nicht mehr in Mangel und Aufopferung, sondern in Freude und Fülle.

Deine Liebe zu dir selbst ist so stark und beständig, dass sie jeder in deiner Nähe spüren kann. Menschen fühlen sich zu dir hingezogen, um Rat, Trost und Unterstützung zu erhalten. Menschen mit Verletzungen, die deinen ähneln, kommen an deine Haustür, in dein Büro, deine Kirche oder dein Bethaus. Auf ganz natürliche und spontane Weise beginnst du, all die Gaben, die du auf deiner Heilungsreise empfangen hast, an andere weiterzugeben.

Sei es formell oder informell: Du beginnst, dem übergeordneten Wohl und dem allumfassenden Plan für die Heilung des Planeten zu dienen. Du trägst deinen Teil bei, ganz egal, welcher das ist. Du trittst in deine Bestimmung und spielst die einzigartige Rolle, die dir gemäß ist. Deine Gaben und Talente, deine Weisheit und Stärke dienen einem höheren Zweck. Durch dich erfahren andere Heilung und entdecken die Wahrheit in sich. Indem du zum Überbringer der Liebe für deine eigene Erfahrung geworden bist, unterstützt dich das Universum darin, als spiritueller Führer für andere hervorzutreten. Du hältst die Fackel bedingungsloser Liebe mit Zuversicht, zeigst anderen den Weg und beleuchtest ihre Pfade. Dein Wille und der große Wille des universellen Schöpfers werden eins.

Wenn deinem Herzen Heilung zuteil wird, kommt der Himmel auf die Erde, und Frieden gelangt in die Welt, in der du lebst.

Möge deine Erfahrung mit diesem Wegweiser so kraftvoll und transformierend sein wie für uns alle, die wir diese Reise unternommen haben.

Namaste.

Wegweiser zu wahrem Glück
Phase eins


Schritt 1
Komme aus der Verleugnung
Ziel
Fühle deinen Schmerz
und erkenne ihn als einen Weckruf
Strategie
Lass deine Maske fallen. Öffne dein Herz.
Finde Zugang zu deinen Gefühlen und teile sie anderen mit.

Es ist eine unbequeme, aber wichtige Wahrheit, dass du nicht heil werden kannst, solange du dir deinen Schmerz, deine Angst und deine Schuldgefühle nicht eingestehst. Du kannst keine Heilung erfahren, solange du deine negativen Gefühle verbirgst und solange du nicht damit aufhörst, vorzugeben, dass du glücklich bist, obwohl du es nicht wirklich bist. Du musst authentisch sein, um glücklich sein zu können. Du musst aus dem dunklen Kämmerlein herauskommen.

Schmerz ist ein Weckruf. Deshalb ist das Fühlen und Anerkennen deines Schmerzes der erste Schritt im Prozess der Heilung. Alles, was dich davon abhält, deinen Schmerz zu spüren und seinen Ursprung zu ergründen, ist ein Akt der Verleugnung. Es ist ein Versuch, den Ruf deines Herzens und deiner Seele, zu erwachen und heil zu werden, zu ignorieren.w

Alle Süchte und Zwänge sind ein Ausdruck von Verleugnung. Sie betäuben deinen Schmerz oder helfen dir, vor ihm zu fliehen. Solange du süchtig bist, wirst du die Tiefe deines Schmerzes nicht spüren, und du wirst wenig geneigt sein, ihn zu heilen.

Deine Maske abnehmen

Deine Maske oder Persona hilft dir, soziale Anerkennung zu bekommen. Sie hilft dir, normal und ausgeglichen zu wirken, auch wenn du es nicht bist. Sie verbirgt deinen Schmerz und zeigt anderen Menschen eine aufbereitete Version von dir. Sie sehen deine Angst, deine Schuldgefühle, deine Trauer, deine Selbstverurteilung nicht. Sie sehen nicht, wie dein Herz schmerzt oder wie dein Gemüt von Angst umklammert ist. Mit anderen Worten: Deine Maske verbirgt deine Schattenanteile. Sie ist wie Make-up oder Haarspray. Ersteres verdeckt deine Pickel, und Letzteres sorgt dafür, dass dein widerspenstiges Haar auch an einem schlechten Tag gut in Form bleibt. Es sorgt dafür, dass alles besser aussieht, als es ist, damit der Schatten verborgen bleiben kann.

Die Kosmetikindustrie profitiert enorm von unserem Versuch, die Schattenseiten zu verleugnen. Man lässt Gesichtsliftings, Fettabsaugungen und Brustimplantate machen, weil man sich mit dem nachlassenden Gewebe und den Falten seines alternden Körpers nicht wohlfühlt. Man will einen perfekten Körper und ein perfektes Leben. Natürlich ist der Versuch, Perfektion im Körper oder in der Außenwelt zu finden, zum Scheitern verurteilt. Der Körper welkt und stirbt. Die Welt ist ein unbeständiger Ort. Hier gibt es keine Sicherheit.

Wahres Glück kann nicht im Außen gefunden werden. Es ist nur im Inneren zu finden. Du kannst es nur finden, indem du eine liebevolle Beziehung zu dir selbst aufbaust; und eine solche Beziehung kannst du nur entwickeln, wenn du dich akzeptierst, wie du bist, mit Warzen und allem Drum und Dran.

Das bedeutet, dass du mit deinen Schattenseiten Frieden schließen musst. Du musst lernen, all diese Aspekte von dir zu sehen – körperliche, emotionale und geistige –, die nicht ideal sind und eine Herausforderung für dich und deine Mitmenschen darstellen. Du musst bereit sein, nicht nur zu sehen, wo der Körper nachlässt oder sich unelegant nach außen ausdehnt, sondern auch, wo dein Herz sich verletzt oder traurig fühlt. Du musst lernen, deine gesamte Erfahrung einzubeziehen, mit allen Höhen und Tiefen, Gutem und Schlechtem, Licht und Schatten.

Licht und Schatten

Es mag sein, dass die Menschen deine Maske lieben, aber sie sehen, akzeptieren oder wissen nicht unbedingt, was sich unter der Maske befindet. Es könnte sein, dass nicht einmal du selbst den tiefer liegenden, unzivilisierten Teil von dir kennst. Es mag sein, dass du von deinem Emotionalkörper, dem Schmerz und den Sehnsüchten deines Herzens abgeschnitten bist.

Dein Schatten ist hinter deiner Maske weggesperrt. Normalerweise liegt er im Bereich des Unbewussten, und das ist der Grund, warum so wenige Menschen mit ihm in Verbindung stehen. Im Allgemeinen siehst du ihn nur dann, wenn du getriggert wirst und dein Schmerz hervorbricht. Das geht oft heftig und überraschend vor sich. Du nimmst ungeheilte Wunden wahr, von denen dir gar nicht bewusst war, dass du sie hast.

Unsere Beziehungen drücken unweigerlich unsere Knöpfe, und es ist unvermeidlich, dass unser Schmerz durch die Maske sickert. Wie die meisten Menschen wirst wahrscheinlich auch du versuchen, einen solchen Ausbruch deines Schattens zu verhindern, weil du dich nicht mit deinem Schmerz oder dem Schmerz anderer befassen möchtest.

Die Gesellschaft belohnt dich dafür, eine gute Maske zu besitzen und hinter ihr zu leben. Es geht vor allem darum, »das Gesicht zu wahren«. Es geht vor allem darum, gut auszusehen, auch wenn du dich nicht gut fühlst. Es geht vor allem darum, deinen Schatten zu verleugnen und deinen Schmerz und deinen Selbstbetrug nicht anzuschauen.

Von daher ist es ein revolutionärer Akt, wenn du deine Maske abnimmst. Es ist der erste Schritt in dem Prozess, deinen Schmerz zu heilen und eine Integration von Schatten und Persona zu vollziehen.

Aus deinem Schneckenhaus herauskommen

Manche Menschen schaffen es nie, sich eine gute Maske zuzulegen. Sie können sich Normen nicht so leicht anpassen. Wenn andere sie beurteilen oder kritisieren, laufen sie weg. Sie ziehen sich in ein emotionales Schneckenhaus zurück. Sie verstecken sich dort und bleiben unsichtbar, damit niemand sie kritisieren, sie zurückweisen oder den Versuch unternehmen kann, sie zurechtzubiegen.

Während die Maske dazu dient, gesellschaftliche Akzeptanz zu bekommen, indem wir unsere »gute« Seite zeigen, dient das Schneckenhaus dazu, uns von anderen zu isolieren, damit sie uns nicht beschuldigen oder angreifen können (uns »schlechtmachen« oder »falsch« dastehen lassen). Manche von uns entwickeln Masken. Manche bauen Schneckenhäuser. Manchmal tun wir beides gleichzeitig oder in unterschiedlichen Phasen unseres Lebens.

 

Der Schneckenhausbauer hat normalerweise kein besonders ausgeprägtes gesellschaftliches Leben. Sein Bedürfnis nach Zugehörigkeit bleibt ungestillt. Er ist lieber frei und unabhängig, als den Verlust seiner Freiheit zu riskieren, indem er sich den Vorstellungen und Erwartungen anderer anpasst.

Wenn du eine Maske trägst, können andere nicht sehen, wer du wirklich bist. Du zeigst ihnen ein Falsches Selbst. Wenn du dich in einem Schneckenhaus versteckst, können andere dir nicht nahekommen. Du versteckst dich vor ihnen, weil du Angst vor ihrer Kritik oder Ablehnung hast. Wie du wahrscheinlich weißt, beginnt das Maskenbilden und Schneckenhausbauen in einem zarten Alter.

Bei diesem ersten Schritt deines Heilungsprozesses geht es darum, dich zu jeglicher Art von Verleugnungsmechanismus zu bekennen, die du angewandt hast. Du bist aufgefordert, deine Maske abzunehmen oder aus deinem Schneckenhaus herauszukommen. Du musst für dich und andere sichtbar werden, genau so, wie du bist.

Die Kraft der Heilungsgemeinschaft

Schritt eins fordert dich auf, aus dem Versteck herauszukommen. Er fordert dich auf, dich nicht mehr zu verstecken und nicht weiter vorzugeben, jemand anderer zu sein, sondern damit zu beginnen, ehrlich zu zeigen, wer du bist – du musst kein Leben in Lüge mehr leben. Tatsächlich liegt der Grund, warum du Schmerz empfindest, genau darin, dass du in Lüge gelebt hast. Du zeigst nicht ehrlich, wer du bist.

Ehrlich zu sein bedeutet, dir selbst und anderen deinen Schmerz einzugestehen. Es bedeutet, alle Anteile von dir anzuschauen, die du noch nicht gelernt hast zu lieben. Es bedeutet, dass du deiner Angst begegnest und durch deine Gefühle der Scham hindurchgehst.

Natürlich braucht es dafür deinerseits Mut, und es bedarf einer Umgebung, in der es ungefährlich ist, du selbst zu sein. Das setzt voraus, eine liebevolle Gemeinschaft zu schaffen, in der du und andere eure Wunden heilen und in eure Kraft und Bestimmung kommen könnt.

Eine Heilungsgemeinschaft bietet ein lang ersehntes Gegenmittel zu der Erfahrung, die du in deiner Ursprungsfamilie gemacht hast. Es war nicht der Fehler deiner Eltern. Sie waren ebenso verletzt und lehrten dich nur, was ihre Eltern sie gelehrt hatten. Hier geht es nicht darum, den Fehler bei deinen Eltern zu finden oder zu versuchen, sie für deinen Schmerz verantwortlich zu machen. Das ist Zeitverschwendung. Das führt zur Opferhaltung, nicht zur Selbstermächtigung.

Dennoch willst du nicht in der Verleugnung deiner Vergangenheit leben. In dem Maß, in dem du dich in deiner Familie nicht sicher oder von deinen Eltern und Geschwistern nicht akzeptiert fühltest, hast du gelernt, eine Maske aufzusetzen oder ein Schneckenhaus zu bauen. Das ist der Zeitpunkt, zu dem du begonnen hast, dich selbst zu betrügen oder dich von anderen abzusondern. Das ist der Zeitpunkt, zu dem du gelernt hast, eine Lüge zu leben oder dich von deinen Gefühlen abzuspalten.

Nun, da du aus der Verleugnung herauskommst und bereit bist, deine Gefühle wahrzunehmen, brauchst du eine liebende Familie, in der die Gefühle akzeptiert und die Menschen ermutigt werden, sie selbst zu sein. Die Heilungsgemeinschaft breitet ihre liebenden Arme um dich, während du aus dem Schneckenhaus hervorkommst oder deine Maske abnimmst. Sie ermutigt dich darin, ehrlich und authentisch zu sein. Sie lädt dich dazu ein, anderen deine innere Wahrheit mitzuteilen.

Eine Gruppe zur Unterstützung gründen

Hoffentlich liest du dieses Buch mit einer Gruppe von Gleichgesinnten, die bereit sind, zu heilen und in ihre Kraft zu treten. Im Idealfall widmet ihr euch der Arbeit, die in diesem Buch dargestellt wird, in einer kleinen Gruppe von acht bis zehn Personen, die sich über einen Zeitraum von mindestens zwölf Wochen wöchentlich trifft. Wenn du keine solche Gruppe hast, möchte ich dich ermutigen, das Training für Gruppenleiter zu absolvieren und damit zu beginnen, selbst eine Gruppe in deiner Gemeinschaft ins Leben zu rufen. Im Zuge unserer Schulungen wirst du diese Arbeit an drei Wochenenden in der Tiefe erfahren. Du wirst feststellen, dass dies eine lebensverändernde Erfahrung ist. Diese Schulungen werden dich tief in den hier dargelegten Konzepten und spirituellen Übungen verankern. Sie werden dir helfen, zu erwachen, zu heilen und in deine Kraft und deine Bestimmung zu finden. Dann wirst du reif sein, diese Arbeit mit anderen zu teilen.

Vier Wege, wie wir in der Verleugnung bleiben

Es gibt vier Wege, seinen Schmerz zu verleugnen:

1 Du trägst deine Maske.

2 Du verkriechst dich in deinem Schneckenhaus.

3 Du wirst von Substanzen abhängig, die deinen Schmerz maskieren.

4 Du intellektualisierst deine Gefühle.

Es mag sein, dass du ein, zwei, drei oder sogar alle vier dieser Verleugnungsmechanismen besitzt. Welche Verleugnungsmechanismen greifen bei dir? Die Art und Weise zu verstehen, wie du in der Verleugnung lebst, ist essenziell, damit du beginnen kannst, zu erwachen und Verantwortung für dein Leben zu übernehmen.

Alle Versuche, deinem Schmerz auszuweichen, indem du ihn verarztest, leugnest oder vermeidest, sind zum Scheitern verurteilt. Wenn du vor deinem Schmerz wegläufst, erzeugst du mehr Schmerz. Nur wenn du deinem Schmerz ins Auge siehst, kannst du durch ihn hindurchgehen.

Hab bitte keine Angst mehr vor deinem Schmerz. Betrachte ihn als deinen Verbündeten. Dein Schmerz ist ein Weckruf. Er sagt dir, was du in deinem Leben verändern, heilen oder bewegen musst.

Zwei Tipps, wie du deinen Schmerz fühlen und durch ihn hindurchgehen kannst

1 Geh nicht in deinen Kopf. Hör auf, zu analysieren, zu intellektualisieren oder zu versuchen, deine Gefühle zu rechtfertigen. Das ist nur ein Mittel, die Gefühle wegzuschieben. Spüre einfach hinein, wie es sich anfühlt.

2 Leg deine Maske ab. Durchbrich deine Mauer der Isolation. Teile deinen Schmerz anderen mit, wenn es sich sicher anfühlt. Wenn du den Mut hast, deinen Schmerz mitzuteilen, erkennst du, dass du nicht der Einzige bist, der leidet. Das hilft dir, durch einige Scham zu gehen, und ruft eine Gemeinschaft ins Leben, die deine Heilung unterstützt.

Wichtige Fragen an dich

 Trage ich eine Maske, habe ich ein Schneckenhaus gebaut – oder beides?

 Wie sieht meine Maske aus und wann trage ich sie?

 Gibt es einen Ort, an dem es sich sicher genug anfühlt, meine Maske abzulegen?

 Wie sieht mein Schneckenhaus aus und wann ziehe ich mich dorthin zurück?

 Hält mich mein Schneckenhaus von anderen isoliert? Ist das der Preis, den ich dafür zahle, um mich sicher zu fühlen?

 Fällt es mir schwer, meine Maske abzunehmen und anderen meinen Schmerz mitzuteilen?

 Welche Süchte habe ich, die meinen Schmerz betäuben oder mich in die Lage versetzen, ihn zu vermeiden?

 Intellektualisiere ich meine Gefühle, damit ich meinen Schmerz nicht spüren muss?

Schritt 2
Erkenne deinen Schatten
Ziel
Akzeptiere und integriere Licht und Dunkel
in deiner Psyche
Strategie
Schaue mit Mitgefühl. Gehe behutsam mit dir selbst um.
Schaue, ohne zu bewerten oder dich fertigzumachen.

Der Schatten ist die dunkle Seite des Selbst. Die Persona (oder Maske) ist die helle Seite des Selbst. Wie die meisten anderen Menschen versuchst du, den Menschen deine helle Seite zu zeigen und die dunkle zu verbergen. Das ist aber nicht ganz ehrlich oder authentisch. Ein Teil von dir wird dadurch abgewertet, ignoriert und im Verborgenen oder Unbewussten gehalten.

Um authentisch und echt zu sein, musst du alles einbeziehen, was du bist – Licht und Dunkel, Stärken und Schwächen, was du magst und was nicht. Wenn Schatten und Persona sich verbinden, gelangt die Psyche zur Ganzheit, und wahres Glück ist möglich.

Der Schatten ist der Sitz deines Schmerzes. Er ist der Ort, an dem deine Angst und deine Scham wohnen.

Du versuchst, deinen Schatten hinter der Maske zu verbergen, was aber nicht funktioniert; und zwar deshalb nicht, weil du deine unbewussten Schattenanteile nach außen auf andere projizierst. Sie reagieren auf deine unbewussten wundgesteuerten Worte und Verhaltensweisen, und du reagierst wiederum auf ihre. Auf diese Weise bleibt dein Schatten (und ihrer) nicht verborgen, sondern wird dir durch andere gespiegelt. Andere Menschen zeigen dir deine niederen, ungeheilten Aspekte auf, derer du dir nicht bewusst bist und die du lernen musst zu erkennen, zu lieben und zu akzeptieren.

Projektion und Trigger

Zwangsläufig siehst du in anderen das, was du bei dir selbst nicht sehen oder dir nicht eingestehen willst. Wenn du nicht bereit bist, dem Schatten zu begegnen, indem du nach innen schaust, wirst du ihn außerhalb von dir entdecken. Er wird dir durch andere zurückgespiegelt werden.

Du willst den Schatten nicht anschauen, aber du hast keine andere Wahl. Alles, was in dir ungeheilt ist, wird nach außen gerichtet, und du wirst es in den Worten und Taten anderer Menschen sehen, die dich triggern.

Demzufolge besteht dein Schmerz nicht nur aus deiner Angst und deiner Scham, die du dir in deiner Kindheit angeeignet hast, sondern auch in deinen fortwährenden Urteilen über andere (projizierte Scham) und in deiner Wut auf andere (projizierte Angst). Aus diesem Grund muss jedes deiner Urteile und jeder Ausdruck deiner Angst Vergebung finden. Du kannst nicht heil werden, wenn du nicht vergeben kannst.

Als Jesus sagte: »Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet«, sprach er eine wichtige Wahrheit. Denn jedes Mal, wenn wir an einem anderen etwas auszusetzen haben, machen wir uns schuldig. Jeder von uns ist Richter, Geschworener und Henker in einem.

Das spirituelle Gesetz der Gleichheit (siehe mein Buch »Die Gesetze der Liebe«) besagt, dass du niemanden verletzen kannst, ohne dich gleichzeitig selbst zu verletzen. Das ist nicht nur im übertragenen Sinne gemeint, sondern auch wörtlich. Du behandelst dich immer so, wie du andere behandelst. Wenn du Liebe bekundest, kommt Liebe zu dir zurück. Wenn du aber Kritik oder Ablehnung äußerst, werden auch diese zu dir zurückkommen. Wie du gibst, so empfängst du. Das ist das Gesetz des Lebens.

Es ist ein Fehler, zu denken, dass du oder jemand anderer gedeihen kann, indem er lügt, betrügt, kritisiert oder sich auf unfaire Weise Vorteile verschafft. Das Leben ist ein Karussell. Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Das ist einfach so. Wenn du das jetzt noch nicht weißt, wirst du es früher oder später herausfinden.

Warum solltest du noch damit warten, ein spirituelles Prinzip in deinem Leben einzusetzen? Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu. Gib so, wie du empfangen möchtest. Diene so, wie du möchtest, dass man dir dient. Liebe so, wie du geliebt werden möchtest, frei und bedingungslos.

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