Buch lesen: «Sri Aurobindos Humor»
Sri Aurobindos Humor
Nirodbaran
SRI AUROBINDO ASHRAM
PONDICHERRY
BUCHAUSGABE Sri Aurobindo’s HumourNirodbaran Erstausgabe 1972 mit dem Titel: Correspondence with Sri Aurobindo – Part II 978-81-7058-819-1
© SRI AUROBINDO ASHRAM TRUST
Verlag: Sri Aurobindo Ashram Publication Department
Pondicherry 605 002, Indien
Web http://www.sabda.in
Druck: Sri Aurobindo Ashram Press
Pondicherry, Indien
E-BOOK Sri Aurobindos HumorNirodbaran Deutsche Übersetzung: Kathrin Dannebauer Erste deutsche Ausgabe 2021 ISBN 978-3-96387-082-8
© SRI AUROBINDO BHAVAN BERCHTESGADENER LAND 2021
Verlag: AURO MEDIA Verlag und Fachbuchhandel Wilfried Schuh
Berchtesgaden, Deutschland
Web http://www.auro.media
Herstellung: Sri Aurobindo Digital Edition
Berchtesgaden, Deutschland
InhaltTitelseiteCopyrightAnmerkung des HerausgebersVORWORTI. ALLGEMEINER HUMORII. BRIEFWECHSEL – HUMORIII. POETISCHER HUMORIV. MEDIZINISCHER HUMOR1. Medizinischer Humor: Furunkel2. Medizinischer allgemeiner HumorANHANGSRI AUROBINDO – DER MODERNE AVATARGuideCoverInhaltStart
Anmerkung des Herausgebers
Dieses Buch zeigt einen neuen und der Allgemeinheit recht unbekannten Wesenszug Sri Aurobindos – seinen Humor.
Es wurde erstmals in 1972 vom Sri Aurobindo International Centre of Education, Pondicherry, unter dem Titel Correspondence with Sri Aurobindo – Part II anlässlich des Hundertsten Geburtstages von Sri Aurobindo veröffentlicht. Vom Sri Mira Trust, Pondicherry, wurde es nun unter seinem jetzigen Titel neu aufgelegt.
1994
* * *
VORWORT
Es wird allgemein angenommen, dass Yogis und Heilige von Natur aus ernst und reserviert sind. Sie haben überhaupt keinen Humor. Unter ihnen war Sri Ramakrishna wahrscheinlich der erste, von dem bekannt ist, dass er diese falsche Vorstellung widerlegte. Sri Aurobindo wurde verehrt und als großer Yogi, Philosoph und Dichter akzeptiert, aber als trocken und eintönig angesehen. Seine ehrfurchtgebietenden philosophischen Schriften aus der Arya-Zeit waren vielleicht für diese gängige Falschauffasssung verantwortlich. Auch während seines politischen Lebens wurde er als der ‚Mann, der niemals lächelt‘ gebrandmarkt. Auch uns, seinen Schülern, die ihn nur viermal im Jahr sahen, erschien er ernst und streng, jedoch von einem ruhigen Mitgefühl, welches ihn als Guru so liebenswert machte. Als ich ihm schrieb und mich beklagte, dass seine „Himalayische Austerität und Erhabenheit mir den Atem nehmen und Herzklopfen verursachen!“, antwortete er: „Oh, Unsinn! Ich bin asketisch und groß, grimmig und streng! Alles verdammte Dinge, die ich nie war! Ich stöhne in un-Aurobindischer Verzweiflung, wenn ich so etwas höre. Was ist mit euer aller gesundem Menschenverstand geschehen? Um den Obergeist zu erreichen ist es völlig unnötig, von dieser einfachen, aber nützlichen Eigenschaft Abschied zu nehmen. Gesunder Menschenverstand ist übrigens nicht identisch mit Logik (die in der Welt die am wenigsten dem gesunden Menschenverstand entsprechende Sache ist). Er schaut die Dinge einfach an, ohne etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen, macht sich keine wilden Vorstellungen oder verzweifelt bei ihnen in der Art von ‚ich weiß nicht warum-Resignation‘.“
Dieser eine Brief beweist, wie der Schein trügt und wie unbegründet die allgemeine Vorstellung ist. Sri Aurobindos Briefe an einige von uns ließen die Leute ihre Augen reiben und sagen: „Oh, welch eine freudige Überraschung!“ Aber unglücklicherweise waren diese Briefe nur wenigen bekannt, und in den Köpfen der Intellektuellen hält sich die Vorstellung von einem Yogi Sri Aurobindo ohne seinen wunderbaren Humor.
Die vorliegende, meiner Korrespondenz entnommene Sammlung von Briefen, randvoll mit Humor, werden hoffentlich den Nebel der Unwissenheit auflösen und Sri Aurobindo als einen Yogi zeigen, der in jeder Lebenssituation Seligkeit, rasa, wahrnahm, denn er war selbst raso vai saha, „Wahrlich, er ist die Freude.“ Seine vielseitige Verspieltheit, die bei alltäglichen oder ernsten Gelegenheiten hervorbrach, wird ein köstliches Fest für alle Liebhaber des Lachens sein. Und diese Briefe sind nur ein Bruchteil seiner göttlichen Leichtigkeit.
NIRODBARAN
Teil I
1933
Ich: Am 17. dieses Monats ist mein Geburtstag. Soll ich dann nicht zu Euch kommen?
Sri Aurobindo: Ja. Ich weiß nicht, warum es nicht auf den Plan gesetzt wurde.
Ich: Ich versuche, mich ganz in Eure Hände zu begeben. Ist meine Haltung falsch oder muss ich Euch ständig in den Ohren liegen?
Sri Aurobindo: Nicht ständig, aber von Zeit zu Zeit.
* * *
1934
Ich: Habt Ihr vielleicht ein leichtes Feldbett für mich, falls es welche gibt? Wenn ja, bewilligt mir bitte auch ein Gestell für das Moskitonetz.
Sri Aurobindo: Frage nach einem Feldbett und einem Mückennetzgestell. Man kann unmöglich einen Mückenschutz an dem Unabhängigkeitsprinzip hier aufhängen.
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Ich: Mutter, Euer Blick während des Pranams schien mir anzudeuten, dass Ihr es nicht gutgeheißen habt oder nicht gutheißt, dass wir anderes als Ashramessen zu uns nehmen.
Sri Aurobindo: Wie kamst du dazu, in Mutters Blick Nahrungsmittel hineinzulesen? Sie waren überhaupt nicht darin zu finden.
Warum hältst du dich nicht an das, was die Mutter sagt, statt dir all diese vorgestellten oder schlussfolgernden Probleme zu schaffen?
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Ich: Guru, also hat S. Majumdar die Erlaubnis bekommen, am Darshan teilzunehmen und auch bei Dilipda zu wohnen? Ich kenne ihn auch, er ist wirklich ein sehr feiner Mensch.
Dilipda verspricht mir ein Königreich für ein Telegramm. Wenn ich heute Eure Antwort bekomme, nun, so wird das Königreich einen Tag eher kommen, da das Telegramm heute abgeschickt wird.
Sri Aurobindo: Du kannst telegrafieren und umgehend ein König werden.
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Ich: Könnte ich die Erlaubnis bekommen, Euch am kommenden 15. zu sehen, meiner hundertjährigen Ankunft hier?
(Sri Aurobindo unterstrich das Wort ‚hundertjährig‘ und setzte ein Fragezeichen darüber.)
Sri Aurobindo: Ich sage, dass du ganz sicher nicht seit hundert Jahren hier gewesen bist.
* * *
1935
Ich: Jedermann scheint glücklich zu sein, mich vom ‚Bauholz-Thron‘ zur Apotheke versetzt zu sehen, und sagt: ‚Jetzt ist der richtige Mann am richtigen Ort!‘
Sri Aurobindo: Die Menschen sind kopfgesteuerte Trottel. Das Holzlagerhaus hat dich einen großen Fortschritt machen lassen, und du hast das Lagerhaus ebenso sehr vorangebracht. Ich hoffe, es wird von deinem Nachfolger instand gehalten werden.
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Ich: Ihr weigert Euch, ein Guru zu sein und lehnt es ab, ein Vater zu sein, obschon besonders die Damen Euch als letzteren sehen und auch so nennen. Ich denke, wenn sie dies wüssten, werde ich mit Riechsalz von einer Dame zur anderen rennen müssen!
Sri Aurobindo: Vater klingt zu häuslich und semitisch – Abba Vater! Ich fühle mich, als ob ich plötzlich ein Zwillingsbruder von Lord Jehova geworden bin. Außerdem kommen Gedanken an ein väterliches Lächeln und eine zum Schlag erhobene Hand auf, die mir nicht gefallen. Lass die Damen mich ‚bevatern‘, falls Riechsalz die einzige Alternative ist. Aber sieh zu, dass es nicht um sich greift.
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Ich: Ich habe Euch meinen Zeitplan gegeben, damit Ihr Euch zur richtigen Zeit auf mich konzentrieren könnt. Hoffentlich geben Euch diese mathematischen Aufzählungen keinen Schock!
Sri Aurobindo: Keine Angst! Mathematik lässt mich wahrscheinlich eher einschlafen als mich zu schockieren.
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Mein Freund Jatin Bal, dessen Foto ich Euch neulich schickte, äußert das Verlangen nach einem Darshan. Kann er gewährt werden?
Sri Aurobindo: Überhaupt keine Erinnerung daran! Aber die Mutter erinnert sich und hat mir einen schimmernden Abglanz einer Erinnerung gegeben. Ja, es war das Foto, auf dem du dich für Abessinien qualifiziert hast. Richtig.
Es ist für einen Anfang die einzig mögliche Sache.
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Ich: Soweit ich erkennen kann, müssen wir allem einfach einen Vertrauensvorschuss geben, da uns die Erfahrung fehlt. Und so lange sich die Erfahrungen nicht einstellen…, – was können wir anderes tun, als Euch mit unseren Fragen zu piesacken? Und Ihr wisst sehr gut,
Wir verehren nicht Euch,
Sondern Euren unsterblichen Brief!
Wir verehren nicht das tumbe Blau,
Sondern seinen strahlenden Stern,
Der während der ganzen Nacht leuchtet
In den dunklen Höhlen unserer Minen.
We are not worshippers of you
But your immortal letter!
We do not worship the dumb blue
But his resplendent star
Which shines and all the night shines
In the dark caves of our mines.
Sri Aurobindo: Gütiger Gott! Ich hoffe, du hältst das nicht für einen Vers?
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Ich: (Ich hatte der Möbelabteilung gesagt, dass ich gerne einen Tisch haben würde, falls einer herumläge. Dies hatte ich Sri Aurobindo in meinem Notizbuch mitgeteilt.)
Was ist mit meinem Tisch? Vergessen? Untergegangen?
Aus der Stille heraus
Wie lautet das Wort
Über meinen Rattantisch, Sir?
Beiderlei kann ich demütig annehmen.
Out of the silence
What is the word that be
About my cane-table, Sir?
Either can I take with surrender.
Sri Aurobindo: Vergaß beides, das Rohr und den Tisch. Wenn einer herumliegt, kannst du ihn haben.
Gütiger Gott! Wieder eins! Wenn du auf ‚Herr [Sir]‘ und ‚Hingabe [surrender]‘ reimen willst, verdienst du keinen Tisch, sondern nur einen Rohrstock, und zwar kräftig.
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Ich: In jedem Augenblick erkenne ich, dass ich weder für den spirituellen Weg noch für irgendeine andere große Aufgabe im Leben geeignet bin. Ich weiß, dass ich unglücklich sein werde. Aber sind alle Menschen dazu geboren, glücklich zu sein?
Sri Aurobindo: Mann der Sorgen! Mann der Schmerzen! Wirf ihn raus, Mann, wirf ihn raus!
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Ich: Ihr habt etwas Bedeutendes, etwas Großes getan, Sir. Wollt Ihr mir freundlicherweise zuflüstern, was es ist?
Sri Aurobindo: Ich tue immer etwas Großes, aber es ist bislang nie groß genug.
Ich: Wirklich, Sir, Ihr müsst es uns erzählen, wenn nichts dagegen spricht.
Sri Aurobindo: Wie, was?
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Ich: R und ich selbst sind zum Tee ins Haus des Okkultisten eingeladen, – dort findet eine Veranstaltung statt. Vermutlich wäre es unhöflich, nicht hinzugehen. Wieder Sozialbewusstsein? – würdet Ihr vielleicht sagen. Aber sagt es noch einmal, Sir!
Sri Aurobindo: Natürlich, Sozialbewusstsein, – gemäß S.B. ist es sicherlich unhöflich, nicht hinzugehen. Was es gemäß eines anderen S.B. (spirituelles Bewusstsein) sein mag, ist eine andere Sache.
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Ich: Könnt Ihr Eure Hand ausstrecken, Sir, und mir aus diesem Morast des Unterbewusstseins der universellen Natur oder Gott-weiß-was heraushelfen?
Sri Aurobindo: Ich bin ziemlich gewillt, jede Anzahl Hände für diesen Zweck auszustrecken. Bleib` dran, und du kommst heraus.
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1936
Ich: Meine Nächte werden wieder bleischwer. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.
Sri Aurobindo: Genauso sind meine, mit einer abscheulich schweren Last an Briefen, die geschrieben werden müssen.
Ich: Ich komme mit dem missmutigen Gedanken aus dem Bett, dass wieder eine Nacht vergangen ist, und ich nichts geschafft habe.
Sri Aurobindo: Du meinst das morbide Denken!
Ich: Gedanken an frühere Freuden und Vergnügungen hüpfen rein und raus!
Sri Aurobindo: Menschenskind! Lass sie endgültig davonhüpfen. Was für ein Masochismus in all dem!
Ich: Ihr vergleicht Eure Nächte mit meinen! Gott allein weiß, Ihr tut eine Arbeit der Liebe.
Sri Aurobindo: Dann Liebe unter Protest oder wenigstens Arbeit unter Protest!
Ich: Und meine, – Anstrengung für den Yoga?
Sri Aurobindo: Anstrengung für’s Vergnügen?
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Ich: ‚Außergewöhnliche Umstände‘! – wie immer sie gewesen sein mögen, sie sind verschwunden.
Sri Aurobindo: Lass sie wiedererscheinen.
Ich: Erwartete viele Dinge oder wenigstens etwas vom Darshan, sehe aber nirgendwo Anzeichen davon!
Sri Aurobindo: Wenigstens viele Amerikaner, was nicht erwartet war. Siehst du, es ist immer das Unerwartete, was geschieht.
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Ich: Arjuna war entgeistert, entsetzt und betäubt beim Anblick von Krishnas universaler Gestalt (Vishwarupa), da er ihn als Freund, Guru und Spielkameraden sah. Könnte ich Euch für einen Moment all diese Streiche spielen, wenn ich Euren Vishwarupa sähe? Nein, Sir, ich bin zufrieden mit Euch als Sri Aurobindo, schlicht und einfach.
Sri Aurobindo: Aber der Grund war, dass der Vishwarupa ein ziemlich katastrophales Mahl genoss, bei dem alle Freunde und Verwandten Arjunas zwischen seinen Zähnen (danstrani karalani) steckten. Mein Vishwarupa hat keine Stoßzähne, überhaupt keine. Es ist ein pazifistischer Vishwarupa.
Keine Einwände. Ich wies nur darauf hin, dass ich nicht weiß, wer dieser schlichte und einfache Sri Aurobindo ist. Wenn du es weißt, gratuliere ich dir.
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Ich: Das Resultat des Darshans bei manchen hat mich über die Maßen verblüfft und entsetzt! Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Vorfall im Ashram stattfindet, – ich meine natürlich, wie N. M’s Kehle gepackt hat. Das erschüttert mich ziemlich. Zusammen mit dem Vorfall, bei dem R auf P losstürzte, um ihn mit dem Schuh zu schlagen. Guter Gott! Aber ich denke, sie sind alle im Spiel.
Sri Aurobindo: Du scheinst das aufrichtigste und unwissendste Baby hier zu sein. Wir müssen für dich die „Ashram-Neuigkeiten und Schmankerln“ herausgeben. Hast du noch nie gehört, dass N mit einem gefährlich geschwungenen Hammer auf K’s Kopf losgegangen ist? Oder seine gebrüllten Aufforderungen an C, herauszukommen und sich ihm zu stellen, bis die Mutter selbst einschreiten und ihm Einhalt gebieten musste? Oder sein wütendes Kreischen und Hämmern an C’s Tür, bis D herauskam und ihn wegschaffte. Diese Dinge geschahen nicht weit entfernt von deinen poetischen Ohren, und trotzdem weißt du nichts davon? N hat diese Anfälle, er hatte sie schon immer. Der Darshan ist nicht dafür verantwortlich. Und er ist nicht der einzige Schreihals. Was ist mit M selber? Und einem halben Dutzend anderer? Hungerstreiks? Drohungen, Selbstmord zu begehen?* (* die Wörter konnten nicht entziffert werden.) …, den Ashram zu verlassen et cetera. Alles kommt aus derselben Quelle, Sir, und ist scheinbar Teil des Spiels.
Ich: Was immer der Grund gewesen sein mag, das Resultat des Darshans bei einigen war sehr verstörend. Kommen da Schwierigkeiten der individuellen Natur hoch?
Sri Aurobindo: Persönliche und allgemeine. Das Unterbewusste, Sir, das Unterbewusste. Prächtige Einbrüche des unterbewussten Brahmans in die Eintönigkeit des normalen Lebens. (Einen Gruß an den unterbewussten Brahman.)
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Ich: Sobald ich die Apotheke betrete, scheint es, als ob einige dunkle Kräfte auf meinen Schultern hocken. Ich möchte flüchten und einige Nachmittagsstunden draußen in der Einsamkeit verbringen, solange diese Melancholie andauert. Ist ein Fahrrad für diesen Zweck erhältlich?
Sri Aurobindo: Wieder X! Kann nicht für jeden Melancholiker ein Rad bereitstellen. Müsste sofort zwanzig neue kaufen, und dann würde der ganze Ashram melancholisch werden, um Räder zu bekommen.
Ich: Vom Ton meines Briefs denkt Ihr vielleicht, dass ich Euch für meinen pathologischen Zustand verantwortlich mache. Das ist überhaupt nicht so; es ist meine verflixte Natur oder der Mann des Schmerzes, wie Ihr ihn nennt, obschon ich nicht verstehe, warum Ihr sagt, dass ich ihn von X ausgeliehen habe. Befangenheit, Selbstmisstrauen ist von Anfang an Teil meiner Natur gewesen.
Sri Aurobindo: Dein „überhaupt nicht“ ist eine Täuschung. Du zweifelst auf genau die gleiche Weise wie er, beschreibst auf gleiche Art dieselben Symptome wie er, willst in die Natur hinausradeln wie er et cetera – und sagst trotzdem „Nicht wie X!“
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Ich: Ihr bezeichnet mich als faul, aber ich bin nicht faul. Wenn ich innerlich in der richtigen Verfassung bin, kann ich stundenlang an einem Gedicht arbeiten.
Sri Aurobindo: Warum, zum Teufel, tust du es dann nicht?
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Ich: Ich nehme an, das Gemälde hier steckt noch in den Kinderschuhen, aber dieses Gedicht von A.K. ist eine so ausgereifte Arbeit wie ein Werk jedes großen Dichters.
Sri Aurobindo: Ja, aber schließlich ist es doch sehr bemerkenswert. Zum Beispiel für einen Jungen, der so alt ist wie Y, ohne systematisches Training, ist einiges von seiner Arbeit ziemlich unerwartet. Nur ist das bis jetzt Getane noch nicht große und vollendete Kunst. Aber wenn R für seine Bilder als großartiger Künstler bezeichnet werden soll, sehe ich nicht ein, warum unsere Künstler weiterhin unterbewertet werden sollten. Lasst sie uns ebenfalls als epochemachende Genies verkünden.
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Ich: Wenn Mutter keine Einwände hat und Z bereit ist, sich um die Apotheke zu kümmern, würde ich gerne mit dem Rad zum See oder nach Villenur fliegen!
Sri Aurobindo: Mutter sagt, wenn nichts erledigt werden muss und nichts passiert, während du weg bist, und Z nur in der Apotheke sitzen und aufpassen muss, dann ist es in Ordnung. Natürlich unter der Bedingung, dass er die Apotheke in deiner Abwesenheit nicht durch eine unüberlegte Bewegung seiner Beine zusammenkickt! Letzteres habe ich hinzugefügt.
Ich: Bei all diesen ‚Wenn‘ und ‚Aber‘ habe ich einen Rückzieher gemacht. Denn wenn die Mutter es nicht wirklich befürwortet, werde ich nicht gehen. Wenn Mutter das während des Pranams gesagt hat, habe ich es nicht ganz mitbekommen.
Sri Aurobindo: Mutter hat die Sache mit Villenur und der Z-gehüteten Apotheke ganz vergessen. Deshalb hatte das mit ihrem Blick während des Pranams nichts zu tun.
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Ich: Es ist wirklich schade, dass J weggeht – mit so vielen Persönlichkeitsteilen!
Sri Aurobindo: Er geht unter Tränen und mit viel Segen. Vielleicht sind es die „Anteile“, von denen du sprichst, die ihn riefen; – sein Horoskop war brillant und fast Leninesk. Vielleicht wirst du eines Tages die Gestalt des verrückten Jaswant (ich glaube, dies ist Mridus Beschreibung) erblicken, der das Schicksal eines kommunistischen Indien bestimmt!! Warum nicht? Hitler war in seinen „hübscher Adolf“-Tagen nicht weniger verrückt oder hübsch. Deshalb hat er eine Chance.
Ich: Wirklich, wie hier die Dinge so plötzlich passieren! Er lachte und machte immer Spaß, und eines Tages sehe ich, dass er ein ganz anderer Mann geworden ist, – missmutig, murrend et cetera.
Sri Aurobindo: Das liegt daran, dass er auf „Stimmen“ hört und „Einflüsse“ von A und anderen spürt, zum Beispiel von N. Stell dir N mit dunklen und unheimlichen Tätigkeiten befasst vor, mit denen er von jemandem Besitz ergreifen will.
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Ich: Hiermit jetzt C’s Brief. Er möchte seinen Wohnsitz ändern. Aber wenn er in eine muslimische Wirtschaft zieht, wäre es wie aus der Bratpfanne ins Feuer. Er möchte aber Eure Meinung dazu. Habt Ihr eine anzubieten?
Sri Aurobindo: Habe keine Meinung anzubieten. Verstehe die geplante kulinarische Tätigkeit nicht so gut. Er wird 10 Rupien verdienen und 14 ausgeben – und obendrein noch seine Mutter herbringen, – um mit ihr in einer muslimischen Wirtschaft zu leben? Es hört sich sehr modern an – aber zu chaotisch. Irish Stew – was!
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Ich: Wie, Sir, „erwarten [expect]“ ist zu „außer [except]“ geworden? Supramentaler Ausrutscher? Hurra!
Sri Aurobindo: Willst du damit sagen, dass das der erste ist, der dir begegnet? Früher habe ich in der Eile des Schreibens zehn pro Seite gemacht. Offensichtlich nähere ich mich einer Supramentalen Genauigkeit – ganz spontan und ohne darauf zu achten und trotz der Blitzgeschwindigkeit meiner brieflichen Aktivität.
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Ich: So, J geht heute Abend. Wenn irgendein intelligenter Bursche mit einigem Interesse an Arbeit seinen Platz einnehmen oder wenigstens die Apotheke beaufsichtigen kann, gebt uns bitte einen.
Sri Aurobindo: Guter Gott! Welch` große Erwartungen! Wo sind sie, diese intelligenten interessierten Burschen, die bereit sind, die Apotheke zu bewachen? Finde sie, bitte!
Ich: Sehr seltsam, Sir, dass Ihr keinen einzigen intelligenten Kerl in der Spezies Eurer zukünftigen Supramentalen Gemeinschaft habt! Worauf setzt Ihr Eure Hoffnung, bitte?
Sri Aurobindo: Entschuldige, du sagtest intelligent und interessiert… Du könntest jemanden mit einer dieser Eigenschaften finden, aber wie hoffst du beide in Kombination zu bekommen? Jedenfalls können wir nicht nach der Tierart suchen, die du haben möchtest; du solltest selbst auf die Jagd gehen.
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Ich: Mein großes Foto muss von Sanjiban bearbeitet werden. Gibt’s Erlaubnis?
Sri Aurobindo: Was? Welches? Wo? Wie? Welche Krankheit? Welche Medizin wird gewünscht?
Ich: Ich schicke Euch Euer großes Foto, es ist Euer Foto, das von Sanjiban gemalt werden würde.
Sri Aurobindo: Du stürzt mich in immer neue Mysterien. Wenn es ein Foto ist, wie kann es dann von jemandem gemalt werden? Und was bedeuten hier die Zeitform, der Sinnbezug und die psychologische und metaphysische Anmerkung von „werden würde“?
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Ich: Wenn ein Mensch mit wenigen oder keinen Freunden Euch sehen möchte, – könnt Ihr dann Euer Gesicht abwenden? Wenn das Sehen eine Störung darstellt, will ich das ertragen, wenn es hilft. Aber wenn das zu oft geschieht?
Sri Aurobindo: Lasst uns hoffen, dass es nicht zu häufig vorkommt. Will nicht, dass du wieder entweder in die Flummis und Flumps oder in die Dumps fällst. Suche diese Wörter, zumindest die ersten beiden, nicht im Wörterbuch, sie sind dort nicht zu finden – meine eigenen Joycean-Neologismen.
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Ich: Ich muss mich wegen der Reparaturen einige Tage ausschlafen; das ganze Gebäude riecht nach Kalk, Kalk und nochmal Kalk!
Sri Aurobindo: Wenn du ein echter Yogi sein willst, schnüffele so lange am Kalk, bis der Geruch Wonne in der Nase erzeugt und du erkennst, dass jeder Geruch und Gestank süß und schön in der Süße und Schönheit des Brahman ist.
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Ich: Freund Chand wieder mit seiner traurigen Geschichte!
Sri Aurobindo: Was für ein Kerl! Er pfuscht sich durchs Leben und stolpert über jeden möglichen oder unmöglichen Stein des Anstoßes mit einer gewissenhaften Gründlichkeit, die unvorstellbar und unnachahmlich ist.
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Ich: Mit einer Rupie, von ihm gesandt,
Was soll ich kaufen
Passend für den Göttlichen Geschmack?
Doch ist Ihm nicht alles gleich – ob Brei
Pudding, Butter, Käse oder Hammel-Pie?
With a rupee sent by him,
What shall I buy
To suit the Divine taste?
But aren’t all same to him—paste
Or pudding, butter, cheese or mutton-pie?
Sri Aurobindo: Guter Gott! Ich hoffe, du hast nicht vor, solche Sachen hierher zu schicken! Butter und Käse habe ich mehr als genug, und Pudding und Hammelpastete sind von meinem Speiseplan verbannt.
Ich: Übrigens, ich glaube, Füllertinte wäre das Richtige für Euch, aber nicht für Mutter.
Sri Aurobindo: Nein, Mutter sagt, wir haben genug F.T., – ich will nicht sagen im Überfluss, aber genug. Außerdem muss die für den Füller angebrochene Tinte immer aufgebraucht werden, sonst verdirbt sie.
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Ich: Ich schicke Euch einen Brief unseres lieben Chand. Wenn Ihr noch Interesse an dem Burschen habt, könnt Ihr Euch die Mühe machen, ihn zu entziffern.
Sri Aurobindo: Ich hatte schon mehrere Briefe von ihm.
Ich: Er möchte viele Dinge wissen. Herabkunft des Supra.M. Schweifs. – Bei der geringsten freudigen Nachricht darüber wird er einen Gorillasprung nach Pondy machen, um seine Nerven wieder ins Lot zu bringen. Ist das Schweifende in Sicht?
Sri Aurobindo: Natürlich! Kommt herab, sobald ihr Leute es erlaubt.
Ich: Er möchte Eure Äußerungen zu seiner Person, die sich als ‚kostbar‘ erweisen.
Sri Aurobindo: Sage ihm, ich bin vorsichtig mit Äußerungen geworden. Äußerungen ängstigen den Sm.S.
Ich: Können irgendwelche Briefe und Gedichte geschickt werden, obwohl ich weiß, dass er sie kaum lesen wird?
Sri Aurobindo: Welche Briefe? Die Gedichte sind von dir selbst und anderen; deshalb kannst du das am besten beurteilen.
Ich: Wird Mutter ihm morgen schließlich durch Nolini eine Blume geben?
Sri Aurobindo: Du kannst Nolini bitten, die Blume zu holen.
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Ich: Der Bursche träumt immer noch vom Sup. M. Schweif! Er realisiert noch nicht, dass viele von uns ihn sehen werden, nachdem unsere Seelen zu den feinstofflichen Ebenen dahingegangen und in guten Umständen und Bedingungen wiedergeboren sind; – wobei eine Existenz nach der anderen erlischt, nach vielen Jahren des Aufenthalts hier erlischt, – nämlich als M-lal, nächstens als X-lal, Y-lal, dann als Nirodlal!
Sri Aurobindo: Entschuldige bitte! M-lal und Gesellschaft laufen nicht vor dem Sm. Schweif davon, – sie rennen nur dem väterlichen Schweif hinterher; – sobald sie ihn genügend gestreichelt haben, werden sie zurückkommen. All die Lals sind wie Japhet auf die Suche nach ihrem Vater gegangen und werden im Juni zurückkommen, außer M, der wohl in 15 Tagen wiederkommt. Zwei andere baten darum, ihre Eltern besuchen zu dürfen, – einer denkt vielleicht immer noch daran P.T. hinterher zu laufen. Aber wir fangen an uns zu wehren. Ein „Urlaub“ wurde nicht genehmigt!
Ich: Jaswant schreibt: Meine tiefste Liebe für Sri Aurobindo. Wenn Papa sich an Jaswant erinnert, wenn er Segenswünsche schreibt, musst du es ihm mitteilen.
Sri Aurobindo: Verstehe ich nicht. Was soll mitgeteilt werden? Und wie beziehen sich die beiden ‚wenn‘ aufeinander oder auf ‚mitteilen‘?
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Ich: Morgen werde ich übrigens ein bisschen platzen. Vorsicht!
Sri Aurobindo: Was, wie? Platzen? Wie denn? Wenn du explodierst, zische nur ein bisschen, – jage nicht den Ashram in die Luft.
Ich: Fühle mich erbärmlich, habe absolut genug.
Möchte in den See springen
Oder mich am Baum aufhängen!
Feel like jumping into the sea,
Or hanging myself from a tree!
Sri Aurobindo: Warum? Erleichtere dich!
Ich: Erleichtern? Ihr meint, die Last abwerfen oder sie vor Eurer Tür ablegen?
Sri Aurobindo: Beides!
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Ich: Bitte, gebt mir etwas Kraft für das Schreiben. Aber ich frage mich, ob Ihr Zeit habt, sie zu übermitteln.
Sri Aurobindo: Nicht so viel, wie notwendig ist.
Ich: Die Atmosphäre scheint zu angefüllt mit Zweifel et cetera. Eine Flaute im Ashram? Braut sich ein Sturm zusammen?
Sri Aurobindo: Panik scheint an der Tagesordnung zu sein, ebenso wie Zweifel. Der Sturm scheint sich zusammengebraut zu haben. Ich bekämpfe ihn momentan, nachdem ich meine abessinische Kampagne wie auch den Marsch auf Addis Abeba aufgeben musste!
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Ich: Hatte auch einen Traum von einem Tod...
Sri Aurobindo: Nun, wenn du weiterhin so etwas träumst!
Ich: Bitte, Guru, versucht etwas Okkultismus durch das dichte Sieb Eurer Korrespondenz sickern zu lassen. Ich verlor alle Hoffnung, wisst Ihr, und war deprimiert, mutlos und traurig. Er ist so sehr interessant, dieser Okkultismus!
Sri Aurobindo: Nun gut! Wenn ich Zeit habe, werde ich dich damit überschwemmen.
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Ich: Ich bereite meine Beichte vor! Vielleicht morgen!
Sri Aurobindo: Sehr gut! Werde die Offenbarung erwarten.
Ich: Guru, dies ist der Monat, in dem Euer dreimal gesegneter Schüler auf die irdische Welt gekommen ist. Denke aber wieder, – was wird der arme Guru tun, wenn der große Schüler die Bedingungen nicht erfüllt? Ist das so?
Sri Aurobindo: Dann hofft man, dass er so lange damit fortfährt, die Bedingungen zu erfüllen, ohne zu wissen, dass er es tut! Was hältst du von der Methode?
Ich: Irgendein Eindruck von der Mutter an meinem Geburtstag? Ich fürchte, ich war nicht gelassen, aber ich fühlte mich während des ganzen Tages friedvoll.
Sri Aurobindo: Mutters Urteil ist „Überhaupt nicht schlecht – ich fand ihn ziemlich aufgeschlossen“. Deshalb pflege deine Aufgeschlossenheit, Sir, und trickse nicht herum mit Zweifel und Verzweiflung. Und dann wirst du immer friedvoll sein!
*
Ich: Chand hat wegen der Reise nach Chittagong im Januar um Euren Rat und Schutz gebeten.
Sri Aurobindo: Schutz ist möglich, Rat nicht.
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Ich: Guru, ich weiß nicht, warum Mutter mich während des Pranams so angeschaut hat. Habe ich irgendetwas falsch gemacht?
Sri Aurobindo: Mutter weiß davon nichts.
Ich: Ich habe die ganze Sache überdacht und fand keinen Anhaltspunkt dafür, dass ich Dinge falsch dargestellt habe.
Sri Aurobindo: Nein.
Ich: …oder war es, weil ich mich und Euch wegen einer Kleinigkeit geplagt habe?
Sri Aurobindo: Nein.
Ich: Es war keine Einbildung. Es hatte eine Bedeutung.
Sri Aurobindo: Ja? Aber dann muss es für deinen, nicht für Mutters Geist eine Bedeutung gehabt haben. Deshalb kannst nur du selbst es nur herausfinden.
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Ich: Ich habe jetzt keinen Frieden, der ganze Tag vergeht mit Jammern. Es hat keinen Sinn, sich darüber auszulassen, weil es vorher schon so war und auch in Zukunft so sein wird.
Sri Aurobindo: Wir weinen vorher und hinterher.
Unsere süßesten Stunden sind die, die wir mit den traurigsten Gedanken erfüllen.
Ich: Werdet Ihr mir nun etwas Kraft schicken, um mich herauszuziehen?
Sri Aurobindo: In Ordnung, Sir. Wenn du dich für Kraft bereit fühlst, will ich sie schicken. Was die Ergebnisse betrifft, nun, lass uns sehen.
Ich: Nun absolut leer, eine ständige vegetative Unruhe, ein Nirwana!
Sri Aurobindo: Gnädiger Himmel, du hast das Nirwana so leicht errungen? Aber wie kann es im Nirwana Ruhelosigkeit geben? Eine falsche Vorstellung. Vielleicht ist es die Auflösung der Prakriti, nach der du strebst! Vielleicht willst du wie ein Jada Bharat werden, und wenn du ausreichend jada [dumpf] geworden bist und es genießen kannst, werden das Nirvana und alles Wissen zu dir kommen.
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Ich: Ihr spracht vom Supramentalen, das so schnell kommt, wie wir es zulassen. Wenn wir Leute es ‚erlauben‘ müssen, hättet Ihr besser den Laden zugemacht und Euch Eurer supramentalen Seligkeit erfreut.
Der kostenlose Auszug ist beendet.