ZUM BALL DES DÄMONS

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Sie schauderte und eine Krallentatze lief über ihr schönes Gesicht. Es gab kein Meer und keine Felsen mehr, nur noch Dunkelheit umhüllte die düsteren Kreuze und Emilys blondes Haar leuchtete in der Dunkelheit mit goldenem Feuer. Vorsichtig überflog sie alles, aber die Krallenhand drückte wie zuvor fest ihre Schulter und hinderte sie daran, sich umzudrehen.

«Du hast mich betrogen, Emily», flüsterte er, «und du warst eine von uns, aber dein Herz war in zwei Hälften geteilt, es wurde das halbe Herz eines Mannes».

«Ich will nicht mehr das böse Wesen der Nacht sein», kehrte der Mut zu ihr zurück und füllte ihre schönen blauen Augen mit Wut, was sie zur halben Drehung zwang. «Ich will nicht das sein, was du geworden bist, ich will nicht der Tod sein, ich will nicht böse sein.»

«Ja, deine Schönheit, das erlaubt dir nicht, das zu mögen, aber du hast mich betrogen, Emily, du hast dich in einen Mann verliebt, aber die Liebe kann deine Seele nicht vor der Macht der Dunkelheit retten, selbst wenn du die Schönheit eines Traums und eines menschlichen Herzens hast, aber du wurdest nachts geboren und du auch mein Kind, ein Kind aus Blut».

Sie standen, schwarze Dunkelheit und strahlendes Licht, böse und gut, Monster und Schönheit, ein schönes blondes Mädchen vor dem Hintergrund einer schrecklichen schwarzen Gestalt. Die Mächte der Dunkelheit jagten die schöne Prinzessin. Die blutigen Flammen der Hölle aus der unergründlichen Dunkelheit der Zeitalter verfolgten sie ihr ganzes Leben lang mit dem kalten Wind einer grausamen Legende.

Ein Gefühl von Schmerz, Leere und unerträglicher Traurigkeit erfüllte Emilys Herz, platzte in schrecklichen Verlusten, litt, schaffte es aber immer noch, einen Tropfen Freundlichkeit in sich zu behalten.

Bittere Tränen flossen aus den Augen der Schönheit, voller Trauer und Verwirrung, und doch gelang es ihnen, ihr Gesicht noch schöner zu machen und über das Unglück ihrer Liebe zu einem schönen Engel zu weinen.

«Ich habe nichts mehr zu trauern, Dämon», flüsterte sie unter Tränen, «du hast meine Träume gestohlen».

«Träume von Jugend, Prinzessin, das ist nur die Umkehr der Natur, grausam, böse, beraubend, wie das Leben. Du hast ihre Reize für dich selbst gekannt, aber du bist ein Traum, Emily, du hast die ganze Schönheit einer rücksichtslosen Welt verkörpert, für die die Menschen vergeblich mit einem gnadenlosen Schicksal plädieren. Du bist eine Schönheit und sogar auf Kosten des Leidens anderer. Hasst du dich dafür?»

«Nicht dafür», flüsterte sie, «weil ich durch den Willen des Schicksals ein Albtraum der Nacht geworden bin, wie du, eine düstere Kreatur des Bösen mit einer Seele voller Dunkelheit und Geheimnisse, die ewig nach Qual und Blut dürstet. Ich hasse mich und dich dafür, aber im letzten Moment der Reue meiner Seele bete ich zu dem Gott, den ich vergessen habe, die Prophezeiung der Hexerei zum Leben zu erwecken. Möge dein Tod dich endlich finden. Möge sie dich töten, wenn ich sterbe, träume. Maerlin, denk dran, sie ist dein Tod und dein Fluch, der trotz allem. wird wahr werden.

Seine bösen Augen leuchteten mit heftigem Feuer und lange Krallen sanken tief in die Schulter der Schönheit.

«Verdammt, Emily», zischte er, «verdammt deine Hexenschönheit. Du hast dein Herz verraten, bist ein Mann geworden und hast damit deine unsterbliche Liebe ruiniert. Du bist für immer mit mir verflucht. Wenn deine Tochter Maerlin dich nicht retten kann, kann sie es nicht. Sie trägt den gleichen Fluch, sie ist halb menschlich, halb ihre Seele gehört zum Ruf des Blutes. Nur sie kann mein Tod werden, aber das wird nicht passieren, sie wird heute in derselben Nacht wie du sterben».

Sie schauderte unwillkürlich. Ihr Tod stand vor ihr angesichts eines albtraumhaften Dämons. Sie wird sterben wie die feurige Hexe Madeleine, wie Tausende anderer Opfer des Dämons, wie die, die sie liebte.

«Emily», sagte er sanft und leidenschaftlich, und die Krallen der schrecklichen Hand gingen mit einer Blitzbewegung über den schneeweißen Hals des jungen Mädchens, und wie von einem scharfen Dolch blieb eine lange blutige Spur auf ihr.

Ein wilder Schrei unerträglichen Schmerzes durchbohrte die Stille des einsamen Friedhofs. Er wurde eine Prophezeiung und ein Fluch, der zur Qual verurteilte und ein blutiger Dämon, der neue Folterungen für Menschen erfand, aber nicht daran gewöhnt war, sich selbst zu leiden.

Dieser Schrei versprach, dass die Prophezeiung wahr werden würde und der grausame Dämon selbst schließlich durch die Hände eines schönen Traums sterben würde.

Die Schönheit fiel am Steinkreuz zu Boden. Ihr blondes Haar war über die kalte Erde verstreut und beleuchtete sie mit einer Art magischem Strahlen. Die Augenlider ihrer schönen Augen waren geschlossen. Eine schneeweiße Hand, die mit Blut bedeckt war, streckte sich am Kruzifix aus, wie der einzige Strahl reiner Schönheit in der Dunkelheit der Nacht und des Bösen.

«Es ist deine eigene Schuld, Emily», sagte der Dämon leise.

«Ich werde deine Tochter finden, der Ruf des Blutes wird mich zu ihr führen, und dann werde ich wissen, ob deine Prophezeiung wahr ist», flüsterte er. Es war sein Eid, ein Eid der ewigen Rache vom Bösen zur Schönheit selbst.

«Ich werde dich finden, Maerlin», wiederholte sich geheimnisvoll in der Dunkelheit des Nachtfriedhofs. Der Körper der Schönheit regte sich kaum in Todeskämpfen, der Wind des kalten Meeres brachte ihr bedrohliche Worte, und das war viel schrecklicher als jeder Tod. Die Augen des Dämons waren blutunterlaufen, als er diese subtile Bewegung sah, aber dann ertönten von der Seite des Meeres Schritte und ein lauter Schrei kam:

«Emily».

Das Geräusch von Schritten kam näher Hinter der Felsbiegung waren bereits deutliche Schritte zu hören, und die stattliche Gestalt eines jungen Mannes wurde sichtbar. Der kreuzförmige Griff seines Schwertes verkörperte den Kampf um das Leben und den unsterblichen Glauben. Der vorsichtige Blick des Dämons verwandelte sich in den Blick eines wilden Tieres, und in einem Moment stieg die dunkle Gestalt auf wie ein schwarzer Vogel, ein Falke des Todes, der auf das düstere Schloss zuflog.

Auf dem alten Friedhof kniete ein hübscher junger Mann vor einem sterbenden Mädchen. Schmerz in diesem Moment überwältigte sein Herz.

«Emily», flüsterte er und drückte eine eiskalte, schneeweiße Hand in seine Hand. In diesem Moment öffneten sich langsam die Augenlider der Schönheit, die im Todeskampf geschlossen waren.

«Du bist es», flüsterte sie kaum hörbar und bewegte mühsam ihre toten Lippen.

«Ich bin es, Emily», sagte er besorgt. «Du hättest nicht hierher kommen sollen, die Toten bleiben immer noch tot, und es besteht keine Notwendigkeit, dein eigenes Leben zu ruinieren».

«Nein», unterbrach sie ihn, «das war mein Schicksal, und es war unmöglich, sich vor ihr zu verstecken, nicht wegzulaufen. Ich frage nur dich, rette meine Tochter. Jetzt sind alle Kräfte der Dunkelheit in den Armen gegen sie. Sie ist in meinem Haus, nicht weit von der Küste entfernt. Bring sie da raus, nimm sie weg von diesen Felsen. Sie enthalten die schreckliche Kraft all des Blutes, das auf der Erde vergossen wird, ein blutiger Dämon wohnt in ihnen, der Tod selbst lauert in ihnen. Nehmen Sie meine Tochter von hier weg, retten Sie sie bitte. Nennen Sie sie Maerlin, ihr Schicksal ist es, der schönste Traum der Welt zu sein».

Der Blick drang tief in seine blauen Augen ein.

«Bitte», flüsterte sie.

«Ja», antwortete er, «ich werde sie Maerlin nennen».

«Niemals kann ein blutiger Dämon, kein anderer Teufel der Hölle ihr Schaden zufügen».

Sie nickte. Er wollte nicht gehen, und sie wusste das, sie wusste, dass Liebe in seinem Herzen war, auf die sie nicht antworten konnte. Jetzt starb sie und betete zu dem Gott, den sie lange vergessen hatte, und doch, wer war ihre letzte Hoffnung, ihr zu helfen. Sie glaubte fest daran, dass ihr Gebet ihr helfen würde, die schöne Maerlin zu retten, die alles Böse auf Erden töten könnte.

«Bitte, nimm Maerlin so schnell wie möglich von hier weg», sagte sie, «ich bete zu Gott, dass er dir hilft und dass er meiner Seele vergibt. Wenn meine Tochter überlebt, wenn sie das Böse zerstört, geben Sie ihr dieses Symbol, dass ihr Herz immer im Glauben an Gott bleiben soll, der mir vergibt».

Mit zitternder, kalter Hand streckte sie ihm ein kleines goldenes Kreuz entgegen.

«Möge sie sich niemals von ihm trennen».

Ihre kalte Hand drückte für einen Moment die Hand, die zu ihr ausgestreckt war. Die Augen der Schönheit schlossen sich zu einem endlosen Traum, aber ihre Seele blieb bei Gott, der vergab, und diese Hoffnung, die in seinem Herzen brannte, half ihm, den unerträglichen Schmerz zu überwinden, weil er wusste, dass sein eigenes Herz mit ihr in die Dunkelheit des endlosen Todes gestürzt war.

Die Winde des Meeres kehrten zu ihrem Gesicht zurück, der Frische des Lebens und der Reinheit des wahren Glaubens, die es schafften, ihre Seele vor der Macht der Dunkelheit zu retten und sie hier zwischen den magischen Felsen zum einzigen Symbol des Lichts zu machen. Er fuhr sich sanft mit der Hand über die Wange, wo eine Träne gefroren war, und berührte sanft ihre kalten Lippen mit seinen Lippen. Sie war wunderschön und er hätte sie für immer angesehen, wenn er nicht plötzlich ein seltsames Geräusch gehört hätte. Ein schwarzer Vogel mit einem melancholischen Schrei flog über das Meer, aber es war kein gewöhnlicher Vogel, im Rascheln seiner Flügel war das bedrohliche Flüstern des Todes selbst. Er war schwarz wie die Nacht selbst und seine Flügel versteckten eine zerstörerische Kraft, die kein Mensch besitzen konnte. Die Flammen der Hölle selbst schienen in seinen bösen Augen zu lauern. Roderick erkannte, dass er das Geräusch der Flügel des Todes selbst hörte, und er erkannte, dass ein blutiger Tod tatsächlich Blitzflügel hat. Sein Herz wusste auch, dass er jetzt nicht sterben sollte, egal wie sehr er wollte. Er musste auf jeden Fall am Leben bleiben, Emilys Tochter finden und retten.

 

Der Todesvogel hat ihn bereits angegriffen. Seine scharfen Krallen blitzten wie ein bedrohlicher Blitz in der Dunkelheit, seine Augen leuchteten vor Blut, und ein schriller Schrei brach aus seinem Stahlschnabel aus. Krallenreihen wie scharfe Schwerter blitzten noch einmal in der Dunkelheit und gruben sich so tief wie möglich in seine linke Schulter. Roderick schrie selbst fast vor Schmerz.

Er musste gewinnen, obwohl es unmöglich war, aber um Emilys willen war er bereit, alles zu tun. Schmerz durchfuhr seinen Körper und purpurrotes Blut sprudelte aus dem durchbohrten Fleisch.

«Emily», flüsterte er mit zusammengebissenen Zähnen, «hilf mir, Emily, meine Liebe, Gott hilf mir.»

Mit Gewalt riss er den geflügelten Dämon aus sich heraus, der sein Blut trank und sein gequältes Fleisch quälte, und zog ein funkelndes Schwert aus seiner Scheide.

Reflexionen des silbernen Lichts seiner Spitze fielen auf das schwarze Gefieder des düsteren Vogels, und es stieg hoch in den Himmel und begann kopfüber nach unten, um Rodericks Rücken eine Wunde zuzufügen.

Ein weiterer Moment, und er wäre tot gewesen, aber er schaffte es trotz der bösen Absichten des Vogels auszuweichen, und er selbst schlug sie so stark, dass er seinen verwundeten Körper mit Schmerzen durchbohrte. Jetzt spürte Roderick seinen Sieg. Das Rascheln der Flügel ließ nach, der feurige Blitz blutiger Augen quälte ihn nicht mehr mit ihrem tödlichen Blick, etwas schoss in der Dunkelheit hoch und ein wilder ohrenbetäubender Schrei hallte über den Friedhof, aber im nächsten Moment verschwand alles. Hier herrschte wieder Ruhe, aber es war eine bedrückende Stille, die die Gefahr ankündigte. Irgendwo hinter ihm war ein Geräusch zu hören, und Roderick drehte sich scharf um, hielt das Schwert fest in seinen Händen und war immer bereit zu kämpfen. Aber nirgendwo war etwas zu sehen. Dann tauchte wie aus der Dunkelheit eine große und düstere Gestalt in schwarzen Kleidern auf.

«Und du bist immer noch deinem Traum treu, junger Prinz», flüsterte das schwarze Monster mit böswilligem Spott, und seine blutigen Augen blitzten mit heftigem Feuer. Erst jetzt sah Roderick, dass die linke Schulter des grimmigen Dämons mit heißem Blut bedeckt war. Vor ihm stand sein schlimmster Feind, der Emily tötete. Roderick hasste ihn wie nie zuvor.

«Du bist mutig, denn du könntest wegen deiner traurigen Liebe hierher kommen, direkt hinter ihr», sagte der blutige Dämon mit derselben spöttischen Stimme, «aber jetzt bist du in meinem Besitz. Das gleiche Schicksal erwartet Sie wie Ihre schöne Emily. Wegen ihr sind bereits zwei Herzen tot: ihr unglücklicher Liebhaber und dein. Ich werde nicht zulassen, dass ihre Tochter mit meinem schönen Gesicht des Traums selbst noch viel mehr Leben ruiniert. Sie ist mein Tod, aber denk dran, Roderick, ich bin stärker als Gott, der sie gesegnet hat».

«Nein», flüsterte Roderick, «nein, ich weiß, wer du bist, du bist Dunkelheit, du bist böse, aber du bist nicht stärker als Gute, meine Liebe ist stärker als Dunkelheit, und die Kräfte des Lichts sind noch mächtiger als mein Gott. In der Tat, im Gegensatz zu Ihren schwarzen Wünschen, glaubt die Welt daran, es gibt Träume, es gibt Liebe, und ich glaube, dass ein von Gott gegebener Traum über Sie herrschen kann».

«Nein», der Feuerdämon lachte, «du musst heute mit ihr sterben, und ihre Tochter wird mit dir sterben».

Er sah Emilys Körper am Steinkreuz an und sein Blick brannte vor Blut. Roderick, der Emilys schönes Gesicht betrachtete, gewann neue Kraft.

«Du wirst mich niemals besiegen, Dämon», protestierte er.

«Also komm schon, versuche deinen Traum zu retten», ein bedrohliches Lächeln spiegelte sich in den Augen des blutigen Dämons wider.

«Ich werde sie retten», rief Roderick und rannte von diesem teuflischen Ort weg, wo er für seine letzte Hoffnung Erlösung finden wollte, aber lange Zeit hinter ihm ertönte das Lachen eines blutigen Dämons.

«Lauf», flüsterte der Dämon, «versuche deine Träume zu fangen und zu retten, aber ich werde trotzdem gewinnen».

Er ging zu Emilys Leiche und stellte sich neben ihr. Er sollte die Welt der Schatten beherrschen, aber es lag nicht in seiner Macht, die ewige Liebe zu töten. Sie lag auf dem kalten Boden, schön, rein, leicht wie zuvor in ihrem Leben und noch schöner als damals. Aber er wollte dem Charme ihrer Schönheit nicht erliegen.

«Du bist wunderschön, Emily», flüsterte er, «aber du bist tot, wie deine Tochter sein wird. Ich hasse Liebe und verachte die Träume der Menschen. Ich bin stärker als das Schicksal, und indem ich sie töte, werde ich dir beweisen, dass ich der Stärkste von allen bin. Dies ist mein Eid und alle Mächte des Bösen zu meiner Hilfe kommen lassen».

Sein Blick blitzte wieder mit Feuer und er streckte seine schwarzen Arme als Zeichen seiner Stärke aus.

«Ich werde jeden zerstören, der mir in die Quere kommt, sogar mein eigenes Herz», rief er. «Ich werde dich töten, du bist tot, Maerlin».

Dieser verrückte Schrei hallte entlang der gesamten Küste wider, und die magischen Felsen selbst schienen vor dem Hass und der Wut, die ihn erfüllten, zu schaudern.

Währenddessen rannte Roderick schnell die Küste entlang zu einem einsamen Haus. Er sollte sein Gelübde erfüllen, aber immer noch hinter sich hörte er das schreckliche und blutige Lachen des Dämons. Roderick floh mit einem gezogenen Schwert in der Hand, er war bereit, jede Gefahr abzuwehren, er wusste, dass jetzt alle Mächte des Bösen gegen ihn aufstiegen. Ihm half eine aufrichtige Liebe zur schönen Emily. Auch wenn sie selbst gestorben ist, aber die Liebe zu ihr wird in seiner Seele, in seinem Herzen und in sich selbst leben. Er musste sein Gelübde an Emily halten, ein Gelübde, um die Mächte der Dunkelheit um jeden Preis zu besiegen und ihre Tochter Maerlin zu retten. Roderick war bereit, seinen Eid auch auf Kosten seines Lebens in Erinnerung an seine Liebe zu halten. Ein Gedanke trieb ihn entlang der Sandküste vorwärts, vorbei an den magischen Felsen, der Hexenburg und den in ihnen verkörperten Mächten des Bösen. Trotz allem und trotz aller Mächte des Bösen, die ihn zerstören wollten, musste er gewinnen, er musste zu einem einsamen Haus am Meer gelangen, bevor der Dämon dort hinabstieg. Ein schwarzblütiger Nebel lag auf dem Boden, und vor dem Blick des müden Roderick erschienen die düsteren Opfer des Vampir-Teufels, der nach ihrem Tod seine freiwilligen Anhänger wurde. Als Roderick ihr verrücktes und schreckliches Gesicht sah, war er froh, dass Emily das nicht passiert war. Ein blutiger Geist einer Feuerhexe stand ihm an den Felsen der Hexe im Weg. Ihre wilden Augen starrten Roderick direkt an. Ihr tödlich blasses Gesicht war wie eine schneeweiße Maske, die mit einem räuberischen Grinsen in der Dunkelheit leuchtete.

«Komm zu mir», rief sie Roderick zu und streckte ihm ihre langen Arme entgegen.

Ihr Anruf ließ den Prinzen noch schneller rennen. Er sammelte all seine letzte Kraft und versuchte, weder die blutigen Visionen noch den Hexennebel zu bemerken. Seine eigene Müdigkeit bemerkte er jedoch nicht.

Schließlich endete der Ring der Felsen und damit endete ihre magische Kraft.

Nur ein bisschen, und er wird dort ankommen. Roderick sah eine Gabelung auf drei Straßen, von denen eine zum Meer, eine zu den Felsen und die dritte zu Emilys Haus führte.

Wo die Straßen in verschiedene Richtungen auseinander gingen, gab es ein Steinkreuz.

Roderick blieb unwillkürlich stehen, um zu sehen, was in kleinen Buchstaben darauf geschrieben war, die tief in den Stein schnitten. Für einen Moment schien es Roderick, dass ein schwarzer Vogel am Kreuz saß und nach wie vor nach seinem Blut dürstete. Anstelle eines Vogels aus der Dunkelheit, der auf dem Boden kroch, erschien jedoch ein riesiger schwarzer Wolf mit denselben blutigen Augen, die mit magischem Feuer in der Dunkelheit leuchteten.

Roderick konnte seinem Sprung ausweichen und befand sich auf einer anderen Straße. Er ging mutig die mysteriöse Straße entlang, und nichts konnte ihn aufhalten. Jetzt verwandelte sich die Straße in einen zähflüssigen Sumpf, dann klammerten sich die Zweige der Waldbäume an ihn und zerrissen seine Kleidung, dann streckte jemand aus der Dunkelheit des Waldes die Hand nach ihm aus.

Hinter den Bäumen war bereits eine Lücke aufgetaucht, an einem kleinen See befand sich Emilys Haus.

Die Wurzel des Baumes wickelte sich um Rodericks Füße und als er unwillkürlich fiel, ließ er sein Schwert fallen. Die Erde öffnete sich und vor dem Hintergrund von Feuer und Dunkelheit zeichnete sich deutlich die Silhouette eines blutigen Teufels ab. Im allerletzten Moment gelang es ihm, vom Boden aufzuspringen, bevor er in die Tiefen der Hölle fiel. Sobald er sein Schwert hob, war alles wieder ruhig.

«Oh mein Gott», sagte Roderick und hielt das Schwert fest in seinen Händen. Erst jetzt wurde ihm klar, dass der Boden um ihn herum von menschlichem Blut durchtränkt war, Blutflüsse hier verschüttet waren, aber Roderick wusste, dass Emilys Tochter noch lebte.

Plötzlich hüllte wieder etwas seltsame Dunkelheit alles ein, und in seinem nebligen Leichentuch auf einem riesigen Stein in der Nähe des Hauses erschienen die klaren Umrisse einer schlanken Gestalt, die in einem wunderschönen dunkelroten Kleid darauf saß.

Oder eine Besessenheit oder vor Roderick wurde Emily auf einem Stein auferweckt. Roderick erstarrte wie verhext. Leben und Tod spielten keine Rolle mehr. Jetzt existierte für ihn auf der ganzen Welt nur eine Vision einer blonden Schönheit.

Er bewegte sich nicht, aber er konnte seine verblüfften Augen nicht schließen, und nur seine taub gewordenen Lippen, die ihm kaum gehorchten, konnten flüstern:

«Emily».

Sie seufzte schwer, als würde ein bitteres Schluchzen aus ihrer schmerzhaften Brust platzen, aber sie hob nicht die Augen, um ihn anzusehen, sie wusste, dass er da war.

«Roderick», sagte sie und obwohl es ihre schöne, klangvolle Stimme war, schien es jetzt, dass sie überhaupt nicht von ihr kam und überhaupt nicht das gleiche Leben hatte.

«Roderick», wiederholte sie erschrocken, und ihre blassen Lippen bewegten sich seltsam in einem schwachen Anschein von Flehen, aber ihr schönes Gesicht blieb das Gesicht einer Marmorstatue.

Sie schüttelte den Kopf wie in einem Traum. Ihre Augen blitzten für einen Moment mit einem hellen, blendenden Licht unter den gesenkten schwarzen Wimpern.

«Es gibt ein Königreich der Dunkelheit, und die menschliche Liebe kann es nicht brechen», sagte Emily leise. «Wie kannst du mich dort lassen, wie kannst du beim ersten Ansturm der Hexerei da raus, vor dem du geschworen hast, Maerlin zu beschützen, aber der Traum braucht keine Hilfe von irgendjemandem».

Für den überraschten Roderick schien es vielleicht nur, dass Emily in den letzten Worten eine böswillige Notiz abrutschte, die er irgendwo zuvor gehört hatte, sich aber nicht erinnern konnte, wo.

«Ich verstehe nicht», flüsterte der Prinz, aber Emily unterbrach ihn mit einer leichten Bewegung.

«Komm zu mir», flüsterte sie, «vergiss alles, verlass mich nicht». Roderick, der nicht wusste wie, aber gegen seinen Willen und seinen gesunden Menschenverstand, näherte sich ihr unwillkürlich.

«Komm», es klang wieder in der Stille, «verlass mich nicht».

Eine schneeweiße Hand, die immer noch regungslos auf dem Stein lag, streckte nach ihm aus. Roderick nahm fast die ausgestreckte Hand, berührte fast ihre Schulter und wollte sie beruhigen.

«Emily», sagte er und streckte bereits die Hand nach ihr aus.

Sobald er ihre Schulter berührte, traf ein leuchtender Blitz sie und traf mit der scharfen Klinge eines Messers seine Handfläche, was ihn zwang, seine Hand zurückzuziehen, entlang derer Blut aus einer riesigen Wunde floss.

Roderick starrte Emily bestürzt an, aber es war nicht mehr sie, sondern ein Monster, das von einem blutigen Dämon erschaffen wurde.

Mit einer Blitzbewegung hob Roderick das gefallene Schwert vom Boden und rannte vom Monster weg. Er rannte ins Haus und befand sich in einer völlig anderen Welt, die die Erinnerung an Emily bewahrte. Der Prinz befand sich in einem langen Korridor mit vielen Türen. Roderick dachte, Emily würde ihn zu einem von ihnen rufen. Roderick berührte kaum den Griff dieser Tür, und sie öffnete sich sofort langsam, wie von einem Windstoß der Hexerei. Roderick erstarrte erstaunt an der Schwelle der großen dunklen Halle. Das erste, was der Prinz in der Halle sah, war ein wunderschönes Porträt über einem alten Kamin. Roderick würde ihn überall erkennen. Emilys schönes Gesicht sah ihn aus den Tiefen des Bildes lebendig an. Wenn Roderick nicht gewusst hätte, dass sie tot ist, hätte er wahrscheinlich gedacht, dass sie jetzt selbst vor ihm steht.

 

Roderick näherte sich unwillkürlich dem Porträt und spähte in ihr Gesicht. Es versteckte eine Art Geheimnis, das nicht mehr bei der echten Emily auf dem Friedhof blieb. Dieses Mysterium wird nun wie durch Zauberei vollständig auf das Porträt übertragen und verleiht dem Gesicht der Schönheit einen halb mysteriösen, halb bedrohlichen Ausdruck.

Die Schatten des Bösen, die die reuige Seele verlassen hatten, lebten weiterhin im Porträt und warfen ihr bedrohliches Spiegelbild auf ihr schönes Gesicht. Plötzlich teilten sich Emilys Lippen langsam zu einem bedrohlichen, geheimen Lächeln. Ein Zittern durchlief Rodericks ganzen Körper in einer zitternden Welle, und vielleicht war es ein Schreck bei dem Gedanken, dass der Teufel wieder Emilys Seele in Besitz nehmen könnte. Ein plötzlicher Anruf kam von hinten.

«Roderick».

Er drehte sich schnell um. Wieder stand die schöne Emily vor ihm und lächelte geheimnisvoll. Roderick wandte seinen Blick dem Porträt zu, und ein Lächeln voller höllischer Übel verbrannte seinen Blick. Plötzlich hörte Roderick aus den Tiefen des düsteren Raums den leisen Schrei eines Kindes, der ihn wieder ins wirkliche Leben zurückbrachte. Emilys Vision, teuflisches Lächeln – alles verschwand, und nur dieser heilsame Schrei blieb übrig und rief ihn zu sich.

Roderick zuckte unwillkürlich vor Weinen zusammen, jetzt, wo die teuflische Vision verschwunden war, konnte er sich erinnern, wer er war und warum er hierher gekommen war.

Roderick ging schnell dorthin, wo der Körper eines weinenden Kindes wie ein heller Stern in der Dunkelheit der großen Halle leuchtete. Roderick nahm das Baby in die Arme. Das Kind war so schön wie der Traum selbst.

Plötzlich fegte eine Welle des Terrors durch Rodericks Körper und ließ ihn sich umdrehen. Eingehüllt in einen Nebel der Dunkelheit stand ein blutiger Dämon, der aus der Dunkelheit hervorgegangen war, vor ihm, und seine feurigen Augen leuchteten mit einem heftigen triumphierenden Feuer.

«Gib sie mir», befahl er, «gib mir Maerlin».

«Nein», antwortete Roderick fest und sah dem blutigen Dämon kühn in die Augen. «Auf keinen Fall auf der Welt», wiederholte er kühn und drückte das Kind fest in seine Arme.

Mut und Furchtlosigkeit wurde ihm von seinem Gelübde Emily gegeben.

Der Dämon kicherte.

«Du denkst, du hast mich besiegt», sagte er, «aber du liegst falsch, ich brauchte dich, also bist du noch am Leben. Du hast mich hierher gebracht, nach Maerlin, du hast mich hier reingelassen, du hast ihr den Weg für mich geöffnet. Jetzt kann ich euch beide töten, aber ihr könnt trotzdem gerettet werden. Ich werde dich gehen lassen, gib mir nur Maerlin».

Er streckte ihm die krallenförmigen Hände entgegen, die mit dem Blut vieler Menschen bedeckt waren, aber Roderick zögerte keinen Moment.

«Gib es mir», wiederholte der Dämon.

«Und vergiss deine Liebe», Roderick sah dem Monster direkt in die Augen.

«Ich habe keine Angst vor dir», flüsterte er. «Egal was, ich werde meinen Eid halten und am Ende wird dein Schicksal dich finden.

«Deine Liebe war auch nur ein Traum, der dich neckte, und aus Dankbarkeit für die Qual bist du ihr treu», erklang die verlockende Stimme des Teufels in der Dunkelheit.

«Jetzt räche dich an diesem Traum, der dir nicht Liebe, sondern ewiges Leiden und Leid gab, hilf mir, sie zu töten, gib uns beiden Befreiung».

Er überzeugte, aber seine Rede konnte Rodericks Willen nicht unterdrücken. Der Prinz packte Emilys Kind fest in seinen Armen, wie der letzte Funke des Lebens.

«Nein», sagte er fest, «ich habe keine Angst vor dir, Dämon. Lass die ganze Welt bei dem bloßen Klang deines Namens schaudern, aber es wird keine Angst in mir hervorrufen. Ich habe Emily geliebt und ich liebe immer noch. Möge mein Hass auf dich helfen, das Schicksal dich zu töten».

«Gib sie mir», schrie der Teufel fast und näherte sich langsam Roderick.

«Nein», sagte der Prinz noch fester.

«Nun, dann versuche sie zu retten», sagte der blutige Dämon mit demselben grausamen Spott, «beweise deine unsterbliche Liebe.

Roderick sah nicht mehr in die unmenschlichen Augen, die von Blutrausch getrübt waren, sondern drückte das Kind fest in seine Arme und eilte schnell von dem mysteriösen Haus weg, in dem Dunkelheit des Bösen und Mysterien über dem Licht herrschten.

Er rannte aus dem Flur, ohne auch nur das schöne Porträt von Emily anzusehen, deren wundervolles Gesicht in diesem Moment durch ein bedrohliches Lächeln verzerrt wurde.

Roderick rannte schnell die schmalen Stufen der Treppe hinunter, aber plötzlich, ganz am Ende, sah er auf Geheiß von etwas Unverständlichem auf und sah sie wieder, Emily.

«Emily», platzte Roderick heraus. Er war bereit zu vergessen, dass es der Geist der Dunkelheit war, der Geist eines blutigen Dämons. Das einzige, was er jetzt wollte, war, für immer bei Emily zu bleiben.

«Gib es mir», mit einer Stimme ähnlich einem traurigen Stöhnen, flüsterte Emily und streckte ihm die Hände entgegen, «gib mir meine Tochter».

Nur ein paar Schritte trennten ihn von ihr, und in diesem Moment bemerkte Roderick, dass Emilys Hände mit Blutströmen bedeckt waren.

«Nein», sagte Roderick.

Die Silhouette eines blutigen Dämons blitzte in Emilys schönen Augen auf, aber Roderick rannte an ihr vorbei und eilte aus dem Haus.

Roderick lehnte sich an die Wand und drückte das kleine Kind fest an sich. Er liebte sie bereits so sehr wie jeden anderen auf der Welt, ein wunderschöner Traum mit Emilys Gesicht und Seele.

«Roderick», plötzlich war es nicht weit von ihm zu hören. Wieder erschien die Silhouette der schönen Emily vor ihm.

«Komm zu mir».

Dann ertönte eine andere hasserfüllte Stimme:

«Du gehörst für immer zu ihr, und sie wird dich zerstören, denn jetzt ist ihre Schönheit aus der Dunkelheit geboren».

«Nein», konnte Roderick nur zurückflüstern, obwohl Emilys wunderschönes Bild bereits alle seine Gedanken mit einem Schleier aus tiefem Nebel verdeckte. Er beherrschte sich nicht mehr, alle seine Gefühle, alle seine Handlungen, Gebete, alle seine Träume waren in diesem schönen Bild bereits der Dunkelheit untergeordnet. Er war bereit, zu ihr zu eilen, alles zu vergessen und sich den Armen des Todes selbst hinzugeben, wenn nur der blutige Tod ihr Gesicht hätte.

«Emily», flüsterte er.

Er war bereits bereit, sich vollständig den Mächten des Bösen zu ergeben, aber plötzlich war es hinter ihm zu hören:

«Roderick».

Der Klang dieser Stimme brachte ihn plötzlich aus der Welt der dunklen Träume in das gewöhnliche menschliche Leben zurück.

Der Prinz drehte sich unwillkürlich schnell um.

Vor ihm stand ein schönes Mädchen, so schön wie die Geister der Zauberfelsen, aber im Gegensatz zu ihnen freundlich, sympathisch und offen.

«Clara», sagte Roderick und versteckte seine Müdigkeit.

Er sah ein süßes Gesicht an, ähnlich dem von Emily, aber so unerbittlich anders als es. Einer war die Verkörperung der Reinheit, der zweite war eine verführerische Zauberin, eine Sirene, die seine Seele für immer gestohlen hat. Die schwarzhaarige Clara war die sehr gute, ewige Dunkelheit von Emily. Eine war Unschuld, die andere böse. Eine war eine Schönheit mit goldblonden Haaren, ein Symbol für einen sauberen Tag, obwohl ihre Seele von einer ewigen Dunkelheit des Geheimnisses bedeckt war. Die Flamme der Nacht selbst brannte in den schwarzen Haaren der anderen, aber in ihrem Herzen war nicht einmal ein Tropfen mysteriösen Bösen, der Emilys Seele überwältigte und vollständig in die Dunkelheit verkauft wurde. Trotzdem waren sie immer echte Schwestern, obwohl die Seele einer von ihnen offen und rein war und die andere von der ewigen Dunkelheit verborgen war.

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