Buch lesen: «Babybrei»

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Babybrei

NATALIE

STADELMANN

Für Thomas und Mia

Der sichere Einstieg in die Beikost

Informationen • Empfehlungen

Die besten Rezepte

Mit Fotos von

Barbara Lutterbeck

NATALIE

STADELMANN

Babybrei

I n h a l t

6

Vo r wo r t

9

Ze i t f ü r B ei k os t

17

U n v er t r äg l i ch k ei t en

u n d A ll e rg i e n

23

Le b e ns m i tt e l k u nd e

39

D i e er s t en d r e i M a h l z ei t en

S c h r i tt f ü r S c h r i tt

53

R e z e p t e

54

5. bis 7. Monat

84

8. bis 10. Monat

106

11. bis 12. Monat

136

Backen

148

A n h a n g

Vorwort

6

Vo r wo r t

»Wann und was kann oder darf ich meinem Baby als Beikost füttern?

Wie bereite ich Babynahrung zu? Müssen es Fertiggläschen sein,

wenn ja, welche? Wenn nein, wie fertige ich Babybreie selber richtig

an? Wo kann ich das alles nachlesen?«

Derlei Fragen werden mir seit Jahren gestellt. Junge Mütter sind

auf der Suche nach einer kompetenten Fachperson, die ihnen in den

Fragen rund um die erste Babykost zur Seite steht. Wir Hebammen

sind für die Mütter Ansprechpartnerinnen bis zum Ende der Stillzeit.

Muttermilch ist für die ersten Lebensmonate des Kindes die bevor-

zugte Nahrung und zunächst durch nichts zu ersetzen. Erfreulicher-

weise stillen viele Frauen ihr Kind auch tatsächlich so lange, bis es

nahtlos zur Löffelkost übergehen kann. Ob nun bereits im vierten

Lebensmonat oder erst im achten, mit mehr oder weniger Appetit

verlangt jedes Kind nach fester Nahrung und bevorzugt Frisches vom

Tisch der Eltern. Damit dieser Übergang Mutter, Vater und Kind Freu-

de bereitet, bedarf es einer gewissen Grundinformation.

Viele Frauen kennen sich weder in der Lebensmittelkunde aus,

noch besitzen sie Kocherfahrung. Manche können nur noch Fertig-

gerichte wärmen, und eine große Anzahl Menschen nimmt bis zum

ersten Kind das Essen im Berufsleben entweder nicht ernst oder

aus Zeitknappheit als Schnellimbiss um die Ecke zu sich. Fertigkost,

Fastfood und kohlenhydratreiche Speisen aus Weißmehl sind für viele

zur ganz normalen Ernährung geworden. Nun aber, mit dem Baby,

kommt für viele Mütter die Chance, sich als Köchin zu üben und sich

Gedanken zu machen, woraus gesunde Gläschenkost bestehen soll.

Die erste feste Nahrungsaufnahme bedeutet nicht nur, den Hun-

ger zu stillen, sondern die erste kleine Trennung von der intensiven

Mutter-Kind-Still-Beziehung, loszulassen also von einer starken

Bindung und sich einer neuen Welt anzuvertrauen, die vieles und

zunächst auch Unbekanntes zu bieten hat. Es beginnt im Kreis der

Familie, am Tisch bei den Erwachsenen. Am Tisch, der symbolisch

oft als runder Tisch bezeichnet wird, an dem Probleme gelöst werden

können. An diesem also hat das Kind nun einen festen Platz und er-

lebt die Welt nicht mehr in einer liegenden und behüteten, sondern in

einer aufrechten, den-anderen-ins-Auge-blickenden Körperhaltung.

Aus dem gestillten »Liegling« wird nun ein sitzendes Kleinkind.

Nicht nur für Mutter und Kind, auch für die Väter beginnt nun eine

neue Lebensphase. Bislang war zwischen der stillenden Partnerin

7

und dem Kind eine sehr innige Beziehung, der er als Vater manch-

mal eher macht- und hilflos gegenüberstand. Jetzt kommt auch er in

die Lage, dem Kind Nahrung zu geben. Nahrungsaufnahme über den

Mund stillt tatsächlich viele Bedürfnisse des Kindes, nicht nur den

Hunger, sondern auch die nach Nähe und Zufriedenheit. Sicherlich

ist dies nicht nur dem Stillen und Essen vorbehalten, denn jede Form

von Hautkontakt schenkt dem Kind große Geborgenheit.

Mit Beginn der Beikost kann auch der Vater seiner Rolle des

Ernährers im wahrsten Sinne des Wortes gerecht werden. Es ist die

Gelegenheit für ihn, eine wunderbare Vater-Kind-Beziehung auf-

zubauen. Sofern es irgendwie machbar ist, ist es ratsam, so viele

Mahlzeiten wie möglich gemeinsam einzunehmen; manche Väter

nutzen in dieser Lebensphase des Kindes bereits die Möglichkeit zur

Elternzeit.

Wenn Essen Freude macht und die Mahlzeiten gar im Kreis der

Familie gemeinsam eingenommen werden, dann können die ersten

Grundsteine für ein intaktes Familienleben gesetzt werden. Das Er-

fahrene in der Kindheit macht es im späteren Leben möglich, dies an

die eigenen Kinder weiterzugeben. Da unser Erinnerungshirn auch

diese Lebenserfahrung abspeichert, ob positiv oder negativ, ist es

sinnvoll, gut informiert und mit frohem Mut die ersten Esserfahrun-

gen des Kindes zu begleiten. Hat es erst mal erlebt, dass Essen etwas

Schönes ist und frisches Gemüse schmeckt, sind die ersten Weichen

für eine gesunde Ernährung bereits gestellt. Und dass gesundes Es-

sen der Grundstock für ein gesundes Leben ist, das wusste schon

Paracelsus, dessen Spruch aus dem 14. Jahrhundert bis heute Gül-

tigkeit hat: »Lasst eure Lebensmittel eure Heilmittel sein.«

Nun endlich kann ich ein gutes und aus Erfahrung geschriebenes

Buch zum Thema »Gesunde Beikost für Ihr Baby« mit gutem Gewis-

sen empfehlen. Auf den folgenden Seiten finden Sie als junge Mutter

nicht nur nahrhafte und einfach zuzubereitende Babykost, sondern

auch Einblicke in die Lebensmittelkunde.

Diesem wertvollen Buch, das Sie zwar nur für wenige, aber sehr

prägende Wochen im Leben Ihres Kindes benötigen, wünsche ich von

Herzen, dass es den Buchmarkt erobert und in vielen Familien nicht

nur gelesen, sondern das Geschriebene auch umgesetzt wird.

Ihre

9

Ze i t f ü r

B ei k os t

Zeit für Beikost

10

Der richtige Zeitpunkt

Bei jedem Kind, ob es nun voll gestillt oder mit spezieller Ersatzmilch

für Säuglinge ernährt wurde, ist es irgendwann an der Zeit, mit dem

Löffel zuzufüttern. Laut Empfehlung des Forschungsinstituts für Kin-

derernährung Dortmund (FKE) und den »Österreichischen Beikost-

empfehlungen« sollte man frühestens ab dem fünften und spätes-

tens Anfang des siebten Lebensmonats damit beginnen.

Auch wenn Sie hier und da anderes hören sollten: Vermeiden Sie

es, Ihrem Kind früher Beikost anzubieten, denn die Verdauungs- und

Ausscheidungsorgane des Säuglings brauchen diese Zeit, um zu ih-

rer vollen Funktionstüchtigkeit heranzureifen.

Hingegen sollten Sie durchaus darauf achten, wann genau zwi-

schen dem fünften und siebten Monat Ihr Kind bereit ist für das erste

Löffelchen. Es gibt eine Reihe von Signalen, die Ihnen Hinweise geben

man nennt sie auch Beikost-Reifezeichen: Ist das Baby in der Lage,

immer stabiler selbstständig zu sitzen? Verfolgt es mit wachsendem

Interesse die Mahlzeiten der »Großen«? Nimmt es vielleicht schon

alleine Lebensmittel in den Mund und erkundet deren Konsistenz und

Geschmack? Oder haben Sie den Eindruck, dass es in letzter Zeit im-

mer häufiger gestillt werden möchte, also verstärkt Hungergefühle

zeigt?

Kein Baby ist wie das andere

Bedenken Sie, jeder Mensch ist anders, und auch Ihr Kind ist ein

einzigartiges Individuum. Lassen Sie ihm deshalb die Zeit, die es

braucht, seine Welt zu entdecken und zu erkunden. Dazu gehört auch

der Umgang mit dem Löffel. Am Anfang ist es oft mehr ein Spiel und

Kennenlernen von Geschmacksvariationen als richtige Nahrungsauf-

nahme. Manche Babys brauchen etwas länger Zeit, um sich auf Brei-

kost einzulassen, und ziehen es bisweilen mit acht oder neun Mona-

ten noch vor, gestillt zu werden oder aus dem vertrauten Fläschchen

zu trinken.

Die Brust dürfen Sie ihrem Kind übrigens weiterhin geben – be-

liebig lange, sofern Sie und ihr Kind Freude daran haben. Es spricht

jedenfalls nichts dagegen, zusätzlich zur festen Nahrung Mutter-

milch anzubieten, denn diese enthält wichtige Schutzstoffe, die für

das Immunsystem und die Krankheitsabwehr Ihres Babys sehr wert-

voll sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt sogar,

bis zum zweiten Lebensjahr begleitend zu stillen, nach Belieben auch

darüber hinaus. Auch der Entstehung von Allergien beugt paralleles

Stillen effektiv vor.

D

Vermeiden Sie es

nach Möglichkeit, Ihr Kind

zu früh und zu häufig in

sitzende Positionen zu

bringen. Erst wenn es sich

eigenständig aufsetzen

und die Sitzposition auch

sicher und ungestützt hal-

ten kann, ist sein Rücken

stark genug. Vor diesem

Zeitpunkt sollten Sie es

auch nicht alleine zum

Essen hinsetzen.

11

Was bedeutet Beikost?

Wie der Name schon sagt, sollen nicht im Hauruckverfahren Mut-

termilch oder Fläschchen durch Brei ersetzt werden. Vielmehr ist es

Sinn der Beikost, sie langsam als Ergänzung zur gewohnten Milch-

mahlzeit einzuführen und auf diese Weise das Baby mit wichtigen

Nährstoffen und zusätzlicher Energie zu versorgen. Vor allem aber

dient sie dazu, ihm neue Geschmackseindrücke zu vermitteln und es

so Schritt für Schritt an feste Nahrung zu gewöhnen. Ziel ist es, bis

zum Anfang des zweiten Lebensjahres die Babykost langsam in die

Familienmahlzeiten zu integrieren.

Auf dem Weg zum Familientisch

Ähnlich wie Ihr Baby Sie in den vergangenen Monaten immer wie-

der mit neu erlernten Fähigkeiten überrascht hat, werden Sie auch in

punkto fester Nahrung schrittweise Fortschritte feststellen, bis es so

weit ist, dass Ihr Kind an den gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen

kann. Es empfiehlt sich im Übrigen, es von vornherein zu integrieren

und vom ersten Löffelchen an mit an den Familientisch zu nehmen.

Essen ist schließlich nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern zugleich

ein soziales, kulturelles und genussvolles Miteinander.

Sie werden in diesem Buch eine Vielzahl von Rezepten finden,

wie Sie für Ihr Kind köstliche und gesunde Breie zubereiten können.

Mit frisch gekochten Breien entscheiden Sie, was Ihr Baby auf

den Teller bekommt, und können sowohl Vorlieben als auch Unver-

träglichkeiten berücksichtigen sowie eine Vielzahl an Geschmacks-

eindrücken anbieten. Gerade Letzteres hilft sehr, Ihr Kind schritt-

weise in die Familienmahlzeiten einzubinden. Genießen Sie also

gemeinsam die Vorzüge liebevoll zubereiteter Babybreie.

Die ersten Versuche

Die Einführung von Beikost erfordert in der Regel Geduld. Nehmen

Sie sich deshalb genügend Zeit für die ersten Versuche. Legen Sie

immer ein Lätzchen um, und halten Sie ein Spucktuch bereit. Er-

fahrungsgemäß geht noch vieles daneben oder wandert direkt wie-

der aus dem Mund – mal mit mehr, mal mit weniger Schwung und

Gepruste. Besorgen Sie entsprechende Plastiklöffelchen für Babys,

und achten Sie darauf, dass Ihr Kind bei den ersten Versuchen aus-

geschlafen und nicht extrem hungrig ist. Vermeiden Sie Unruhe und

Ablenkungen wie Radio oder Fernsehen, und räumen Sie auch Spiel-

zeug aus dem Sichtfeld.

D

Essflaute? Ursachen

können die Zähne oder

ein Infekt sein, die Ihrem

Kind vorübergehend zu

schaffen machen. Warten

Sie ein paar Tage ab, und

versuchen Sie dann, ob

Ihr Baby wieder bereit für

Breikost ist.

D

Spezielle Baby-

löffelchen sind so ge-

formt, dass Ihr Kind den

Brei leicht aufnehmen

kann. Sie sind aus Plastik

oder Horn (Naturmaterial)

und Temperaturschwan-

kungen weniger unter-

worfen als Metalllöffel.

Das heißt, sie kühlen nicht

so schnell ab und nehmen

andererseits Hitze nicht

so stark an. Achten Sie

auf jeden Fall auf eine

Herstellerkennzeichnung,

dass das Besteck frei von

schädlichen Weichma-

chern wie Bisphenol A ist.

Zeit für Beikost

12

Suchen Sie sich einen bequemen Platz, nehmen Sie Ihr Kind auf

den Schoß – außer Reichweite des Breischälchens –, oder setzen Sie

es sicher in den Hochstuhl.

Solange Ihr Baby den Mund öffnet, fordert es Nachschub. Dreht

es jedoch den Kopf weg, rutscht zurück, wird gar quengelig oder wei-

nerlich, dann signalisiert es Ihnen, dass es genug hat. Akzeptieren

Sie das. Allerdings sollten Sie überprüfen, ob Ihr Kind vielleicht durs-

tig ist, aufstoßen muss oder ob gerade etwas in der Windel landet. In

diesen Fällen können Sie nach Behebung der »Störung« noch einmal

Brei anbieten.

Löffelchenweise neues Erleben

Der erste Brei, den Ihr Kind bekommt, besteht in der Regel aus rei-

nem Gemüse. Bewährt hat es sich, mit einer Mittagsmahlzeit anzu-

fangen – mit zwei bis drei – Löffeln im Anschluss an die gewohnte

Milchnahrung. Diese Menge können Sie dann von Tag zu Tag steigern,

bis Sie auf etwa 80 bis 100 Gramm kommen.

Auf jeden Fall sollten Sie zuerst bei einer einzigen Gemüsesorte

bleiben, weil Ihr Kind sich an den neuen Geschmack erst gewöhnen

muss. Ist die erste Hürde genommen, dass der Säugling ein Gemüse

mag, kann der Brei nach und nach um Kartoffeln oder Getreideflo-

cken und ab dem siebten Monat gelegentlich um etwas Fleisch, Fisch

oder Ei angereichert werden.

Wird der erste Gemüse-Kartoffel/Getreide-Brei akzeptiert, kön-

nen Sie beginnen, neue Gemüsesorten auszuprobieren und ihrem

Kind verschiedene Lebensmittel anzubieten, damit es sich mehr und

mehr an die unterschiedlichen Geschmacksvarianten gewöhnt. Auf

keinen Fall aber sollten Sie Zucker, Salz, Gewürze, Kakao oder Vanil-

le zusetzen, und auch frische Kräuter gehören nicht vor dem elften

Lebensmonat in den Babybrei.

Trinken nicht vergessen!

Von dem Moment an, wo es feste Nahrung zu sich nimmt, benötigt

Ihr Kind natürlich zusätzliche Flüssigkeit. Bieten Sie ihm deshalb zu

jedem Essen etwas zu trinken an. Am besten in einer Schnabeltasse

oder vorsichtig aus Becher oder Glas. So lernt es schon bald den Um-

gang mit diesen Trinkgefäßen, und die Umstellung von der Flasche

geht leichter vonstatten.

Optimale Durstlöscher sind Wasser oder stark verdünnter, mil-

der Babytee. Kräutertees sollten Sie aufgrund ihrer heilpflanzlichen

D

Was ist beim Hoch-

stuhlsitz zu beachten:

Wichtig ist ein gut gepols-

terter und bequemer In-

nensitz, der idealerweise

waschbar ist. Achten Sie

auch auf ein höhenver-

stellbares Fußteil, denn

dann wächst der Stuhl

mit. Bei vielen Modellen

lässt sich das Esstablett

ebenfalls in verschiede-

nen Positionen arretieren

und gibt so bei jeder

Größe guten Halt, ohne

einzuengen.

D

Pur punktet:

Verzichten Sie auf das

Nachwürzen der Breie.

Ihrem Kind bekommt

und schmeckt es pur am

besten!

13

Wirkung nicht als normales tägliches Getränk verwenden, und auch

Früchtetees sind nicht empfehlenswert, weil ihr hoher Säuregehalt

einen wunden Babypo begünstigt. Geeignet sind gelegentlich dün-

ne Aufgüsse – ein halber Teelöffel pro Tasse Wasser – von Fenchel-

samen, Zitronenmelisse, getrocknetem Apfel oder Hagebutte.

Vermeiden Sie Fruchtsäfte in der Trinkflasche, denn die darin

enthaltene Säure greift in Kombination mit dem Fruchtzucker den

Zahnschmelz an und begünstigt so die Entstehung von Karies. Glei-

ches gilt für schnell lösliche Instanttees, die ebenfalls auf Zucker

basieren.

Gegen Leitungswasser ist generell nichts einzuwenden, doch

müssen Sie es in den ersten sechs Lebensmonaten abkochen. Da-

nach kann Ihr Kind es auch frisch aus der Leitung bekommen, sofern

die Wasserqualität in Ordnung ist. Sind Sie diesbezüglich unsicher,

fragen Sie einfach beim zuständigen Wasseramt nach. Auf der ganz

sicheren Seite sind Sie natürlich, wenn Sie kohlensäurefreies Mine-

ralwasser mit niedrigem Mineralstoff- und Nitratgehalt verwenden.

Diese tragen die Aufschrift »Zur Zubereitung von Säuglingsnahrung

geeignet«. Heilwässer wiederum oder aromatisierte Mineralwässer

sind für Ihr Kleinkind nicht geeignet.

Essen fassen!

Ungefähr zur selben Zeit, wenn Babys zeigen, dass sie reif für Beikost

sind, entwickeln sie auch die Fähigkeit, selbst Gegenstände zu grei-

fen und zu halten. Unterstützen Sie diesen Lernprozess, und ermög-

lichen Sie es Ihrem Kind, nach Lebensmitteln zu greifen und diese

in den Mund zu führen. Zum einen gewöhnt es sich frühzeitig daran,

eine Auswahl zu treffen und verschiedene Nahrung zu unterscheiden,

indem es sie mit seinen Sinnesorganen erkundet, sie tastet, riecht

und schmeckt, und zum anderen ist dies ein gutes Training für die

Ausbildung von Feinmotorik und Auge-Hand-Mund-Koordination.

Bieten Sie Ihrem Säugling von Beginn der Beikost-Einführung an

auch Fingerfood an. Das können anfangs babyfaustgroße Stückchen

Obst und Gemüse sein, die Sie weich gegart haben, sodass das Kind

sie im Mund zerdrücken oder den Saft heraussaugen kann. Im Lau-

fe der Zeit werden die Stückchen immer kleiner, damit der Zangen-

oder Pinzettengriff erlernt wird – das heißt das Greifen mit Daumen

und Fingern. Achten Sie darauf, dass die Lebensmittel weich sind,

weil sich Ihr Kind sonst womöglich verschluckt. Erst mit acht Mona-

ten sind die meisten Babys in der Lage, kleine Stückchen Brot oder

Nudeln einzuspeicheln und am Gaumen zu zerdrücken.

D

Gerade »beikost-

müde« Kinder sprechen

gut auf »Baby-Finger-

food« an, weil es für sie

eine sinnliche und erleb-

nisreiche Möglichkeit ist,

Nahrungsmittel für sich

zu entdecken. Und irgend-

wann landen dann auch

diese Breiverweigerer am

Familientisch.

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