Babybrei

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Zeit für Beikost

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Extraküche fürs Baby?

Verständlicherweise erschrecken manche Eltern bei dem Gedanken,

von nun an monatelang tagtäglich extra für ihren Säugling kochen zu

müssen. Noch mehr Aufwand, noch mehr Geschirr, noch mehr Ar-

beit? Keine Angst, das alles ist halb so schlimm! Zumindest nicht,

wenn man es geschickt anfängt.

Dazu gehört als Allererstes, auf Vorrat zu kochen, weil das eine

enorme Einsparung an Aufwand und Zeit bedeutet. Bereiten Sie eine

größere Menge Brei zu, und frieren Sie diesen portionsweise ein. Al-

lerdings müssen Sie dabei ein paar wichtige Grundsätze beachten:

Obst/Gemüse und Fleisch immer vorher garen und fein pürieren,

dann separat einfrieren.

Das Öl zum Brei immer erst direkt vor dem Essen beigeben, nicht

mit einfrieren.

Kartoffeln eignen sich nicht zum Einfrieren. Diese entweder immer

frisch zubereiten und dann zu den aufgetauten Gemüsebreien geben

oder statt Kartoffeln Getreideflocken hinzufügen.

Bewährt hat es sich, den Brei zuerst in Eiswürfelbehältern durchzu-

frieren und dann die Würfel gut verschlossen in einen Gefrierbeutel

zu legen. Sorgfältig beschriftet mit Inhalt und Datum können Sie so

ein vielfältiges Sortiment an »Essensbausteinen« bereithalten. Die

Würfel lassen sich einzeln entnehmen und rasch auftauen. Je nach

Alter braucht ein Kind anfangs zwei bis drei, ab dem neunten Lebens-

monat fünf bis sechs Stück pro Mahlzeit.

Auch tiefgefroren sind Lebensmittel nur begrenzt haltbar: Obst und

Gemüse etwa sechs Monate, Fleisch ungefähr drei. Bedenken Sie bei

Ihrer Vorratshaltung zudem, dass Ihr Baby seine Essgewohnheiten

ändert und um den ersten Geburtstag herum von der Breikost auf

richtig feste Nahrung umsteigt.

Beim Auftauen ist auf äußerste Hygiene zu achten. Legen Sie die

gefrorenen Speisen am besten in ein sauberes Gefäß, und tauen Sie

sie im Kühlschrank schonend auf, vor allem wenn es sich um Obstpü-

rees handelt. Gemüse und Fleisch lassen sich auch unmittelbar vor

dem Essen aus dem Gefrierfach nehmen und mit etwas Wasser auf

der mittleren Stufe auf dem Herd erwärmen.

Eine Alternative zum Vorkochen und Einfrieren besteht dar-

in, dass Sie nur einen Vorrat auf etwa drei Tage anlegen, den Sie in

kleinen Portionsbehältern gut verschlossen einfach im Kühlschrank

aufheben. Achten Sie darauf, den Brei zum Aufbewahren immer

rasch abzukühlen. Am besten geht das in einem kalten Wasserbad.

Im warmen Brei können sich besonders gut krank machende Keime

vermehren.

D

Nitrat wird in

Pflanzen produziert be-

ziehungsweise über den

Boden aufgenommen und

unter Sonneneinstrahlung

wieder abgebaut. Beson-

ders Treibhausgemüse ist

häufig sehr nitratreich.

Aber auch Spinat, Zucchi-

ni, Fenchel und Rote Bete

sind nitratreich. Bei län-

gerem Warmhalten oder

Wiederaufwärmen wird

aus Nitrat gesundheitsge-

fährdendes Nitrit gebildet.

Ebenso können im Darm

vorkommende Bakterien

Nitrat zu Nitrit umwan-

deln. Nitrit beeinträchtigt

beim Säugling den Sau-

erstofftransport im Blut,

und in Kombination mit

Eiweißen können darüber

hinaus krebserregende

Nitrosamine entstehen.

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Eine weitere Möglichkeit, den Aufwand zu minimieren, besteht

darin, die Zubereitung von Babys Breikost mit der des Familienes-

sens zu verbinden. Ich handhabe das beispielsweise gerne so, dass

ich die gleichen Grundzutaten verwende. Auch wenn Sie natürlich

anders würzen und zubereiten müssen, ist Zeit gespart. Außerdem

wird Ihr Kind auf diese Weise noch besser an die Familienkost her-

angeführt und profitiert zudem davon, dass Sie für die »Großen« in

der Regel das kochen, was die Natur für die jeweilige Saison vorgibt.

Alles bio oder was?

Haben Sie sich auch schon die Frage gestellt, ob bio wirklich besser

ist? Oder was bio eigentlich bedeutet?

Ohne Wenn und Aber ist Biokost gerade in der Kinderernährung

sinnvoll, da bei der Erzeugung der Produkte auf den Einsatz che-

misch-synthetischer Pflanzenschutzmittel verzichtet und somit das

Risiko der Schadstoffbelastung reduziert wird. Außerdem enthalten

Nahrungsmittel aus biologischem Anbau oft mehr Vitamine, Mineral-

und andere wichtige Pflanzenstoffe. Bei tierischen Produkten können

Sie bei biologischer Haltung davon ausgehen, dass weitgehend auf

Medikamente verzichtet wird und die Tiere artgerecht aufgezogen

werden.

Im Handel gibt es mittlerweile eine enorme Vielzahl an ver-

schiedenen Bioprodukten mit unterschiedlicher Kennzeichnung. Die

EG-Öko-Verordnung regelt, dass auch tatsächlich bio drin ist, wo

»bio« oder »öko« draufsteht, wobei die Begriffe biologisch und

ökologisch gleichbedeutend benutzt werden. Kennzeichnungen hin-

gegen wie »integrierter Landbau«, »aus kontrolliertem Vertragsan-

bau«, »naturnah«, »unbehandelt« oder »kontrolliert« weisen nicht

auf eine Produktion oder Verarbeitung im Sinne des ökologischen

Landbaus hin.

D

Als Orientierung

und Einkaufshilfe finden

Sie auf Seite 37 einen Ka-

lender für saisonales Obst

und Gemüse, der Ihnen

zeigt, welche Sorten Sie

in welchem Monat frisch

auf dem Markt bekommen

können. Einige Rezepte in

diesem Buch geben Ihnen

überdies Anregungen,

welche Gerichte Sie in An-

lehnung an Babys Brei für

die großen Esser zuberei-

ten können.

D

Vor allem die Siegel

der ökologischen Anbau-

verbände wie Demeter,

Bioland oder Naturland

bieten strenge Kriteri-

en und Sicherheit beim

Lebensmittelkauf.

Zeit für Beikost

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Beikostplan fürs erste Lebensjahr

Als grobe Orientierungshilfe hat das Forschungsinstitut für Kinder-

ernährung Dortmund (FKE) einen Ernährungsplan für das erste Le-

bensjahr erstellt, der die Zeitspannen für den Übergang zu den drei

Breimahlzeiten bis hin zum kompletten Familienessen verdeutlicht

 

und grafisch darstellt. Aber bedenken Sie bitte, dass es sich nur

um Anhaltspunkte handelt, Empfehlungen also, denn jedes Kind ist

anders.

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U n v er t r äg l i ch k ei t en

u n d A ll e rg i e n

18 Unverträglichkeiten und Allergien

Was ist eine Allergie?

Unter einer Allergie versteht man in der Medizin eine Fehlreaktion

beziehungsweise eine Überreaktion des Immunsystems auf norma-

lerweise unschädliche Substanzen.

Solche Reaktionen treten leider auch bei Nahrungsmitteln auf,

und in der Regel sind es Eiweißverbindungen, die zu Allergien führen:

im Baby- und Kindesalter vor allem Kuhmilch und Ei, gelegentlich

auch Fisch, Soja, Weizen, Nüsse und – selten – einige Obst- und Ge-

müsesorten. Zum Glück jedoch gibt es echte Lebensmittelallergien

nicht besonders häufig, denn nur 4 bis 6 Prozent der Kinder unter drei

Jahren sind davon betroffen.

Allergien äußern sich auf verschiedene Weise: durch Symptome

wie Hautausschläge und Ekzeme, durch allergischen Schnupfen,

Atembeschwerden, Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall. In Aus-

nahmefällen kann es zu Atemnot und allergischem Schock kommen.

Bei entsprechender Veranlagung wird eine solche allergische

Reaktion beim ersten Kontakt mit dem fremden Eiweiß ausgelöst.

Der Körper wehrt sich mit der Bildung von Antikörpern gegen diesen

Fremdstoff. Bei einem weiteren Kontakt treten unabhängig von der

Menge, das heißt auch schon bei geringen Spuren, die entsprechen-

den allergischen Symptome auf.

Bei bestimmten Nahrungsmittelunverträglichkeiten lassen sich

die unangenehmen Auswirkungen allerdings durch Kochen vermei-

den, denn viele Eiweiße reagieren äußerst empfindlich auf Hitzeein-

wirkung – was vor allem bei den gängigen Obst- und Gemüseallerge-

nen der Fall ist.

Was tun bei allergiegefährdeten Kindern?

Leidet mindestens einer aus der Familie (Eltern oder Geschwister)

nachweislich an einer Allergie, so gilt ein Kind als allergiegefährdet.

Das bedeutet jedoch lediglich, dass es von seiner Veranlagung her

ein höheres Risiko trägt, eine Allergie auszubilden, ohne dass es

zwangsläufig dazu kommen muss.

Bei Säuglingen hat man allerdings berechtigterweise Angst da-

vor, weil in den ersten Lebensmonaten die Darmbarriere, die später

einen natürlichen Schutz gegen Allergene bildet, noch nicht aus-

gereift ist. Somit können leichter Fremdeiweiße über den Darm ins

Blut gelangen und auf diese Weise Allergien auslösen. Ein Grund

übrigens, nicht vor dem fünften Monat mit der Beikost zu beginnen.

Ansonsten aber gibt es für allergiegefährdete Kinder nach heutigem

Erkenntnisstand hinsichtlich der Beikost nur wenige Besonderheiten

D

Viele Allergene

werden beim Kochen

unschädlich gemacht.

D

In den ersten

Lebensmonaten ist

die Darmschleimhaut

des Säuglings noch

sehr durchlässig für

Fremdstoffe. Ein zu

früher Beikostbeginn

vor dem fünften Monat

kann eine Allergie-

entstehung fördern.

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abgesehen davon, dass man zum ausschließlichen Stillen über

mindestens vier, besser sechs Monate rät, weil Muttermilch bei der

Allergieprophylaxe besonders wichtig ist. Bei der Fütterung der ers-

ten Breie dürfen zuerst nur gut verträgliche Nahrungsmittel verwen-

det und Neuerungen erst langsam und in größeren Abständen ein-

geführt werden, sodass sich etwaige allergische Reaktionen schnell

entdecken und auf ihren Verursacher zurückführen lassen.

Eine praktische Hilfe bietet ein individuell ausfüllbarer Beikost-

plan. Dokumentieren Sie darin alle Lebensmittel, die Sie neu einfüh-

ren, genau, und machen Sie Notizen zu den Reaktionen Ihres Babys.

Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Kind ein Nahrungsmittel nicht ver-

trägt, ziehen Sie Ihren Kinderarzt zurate.

Eine von vornherein allergenarme »Diät« scheint hingegen nicht

von Nutzen zu sein, im Gegenteil. Das Immunsystem Ihres Kindes

profitiert von der frühzeitigen Auseinandersetzung mit Allergenen,

besonders wenn Sie parallel noch stillen. Auf diese Weise nämlich

trainiert der Körper den Umgang damit und kann möglicherweise so-

gar dem Ausbruch einer Allergie vorbeugen.

Früher sah man das anders. Da verzichtete man weitgehend

darauf, Kindern im ersten Lebensjahr eventuell allergieauslösende

Lebensmittel zu geben. Mit Einführung der »S3 Leitlinie Allergieprä-

vention« (2009) hat sich in dieser Hinsicht einiges verändert, und die

Empfehlungen gehen heute von der Allergenkarenz hin zur Toleranz-

entwicklung. Für die Babyernährung bedeutet das, potenzielle Aller-

gieauslöser nicht mehr generell zu meiden, sondern vielmehr sogar

den Kontakt damit zu suchen, damit sich das kindliche Immunsystem

frühzeitig mit diesen Stoffen auseinandersetzt und lernt, diese als

unschädlich zu erkennen.

Gleiches gilt auch für das sogenannte Klebereiweiß, Gluten, das

in vielen Getreidesorten vorkommt und das, falls es einmal zu einer

Überreaktion gekommen ist, zum Krankheitsbild der Zöliakie führt,

die, bedingt durch eine irreparable Schädigung der Darmzotten, zu

Mangelernährung und körperlicher Entwicklungsstörung führt. Eine

frühzeitige Einführung glutenhaltiger Getreidesorten im Alter zwi-

schen fünf und sieben Monaten kann auch hier möglicherweise dazu

beitragen, einen Ausbruch der Krankheit zu verhindern.

Kuhmilch sollten Sie im ersten Lebensjahr noch nicht als Ge-

tränk anbieten, sondern sie nur für die Zubereitung des Milch-Ge-

treide-Breis verwenden und nicht mehr als 200 Milliliter am Tag.

Alternativ können Sie den Brei auch mit Muttermilch oder spezieller

Ersatzmilch anrühren. Ist das Kind ein halbes Jahr alt, gibt es jedoch

keine allgemeine Empfehlung zur kuhmilchfreien Ernährung mehr.

D

Stillen schützt vor

Allergien.

D

Vielfalt erwünscht!

Allergenarme Babydiäten

hat man gestern empfoh-

len. Heute dürfen und sol-

len Babys in der Beikost

verschiedene Nahrungs-

mittel kennenlernen.

20 Unverträglichkeiten und Allergien

Zwei Dinge darf man jedoch nicht verwechseln: eine Kuhmilchal-

lergie und die häufiger verbreitete und vor allem im Erwachsenenal-

ter auftretende Laktoseintoleranz. Bei dieser Unverträglichkeit wird

der in der Milch enthaltene Zucker aufgrund eines relativen Enzym-

mangels im Darm nicht mehr vollständig abgebaut, wodurch es zu

Beschwerden wie Blähungen und Durchfall kommt. Säuglinge sind

dagegen insofern recht gut geschützt, weil sie durch die Muttermilch,

die ebenfalls Laktose enthält, viel von diesem Enzym erworben ha-

ben. Erst im Laufe des Heranwachsens kann es dann zu einer Abnah-

me der Laktoseverträglichkeit kommen. Aber selbst wenn im enge-

ren Familienkreis eine Laktoseintoleranz vorliegt, braucht Ihr durch

Stillen geschütztes Baby nicht auf Kuhmilch zu verzichten.

Mein Kind verträgt den Brei nicht

Viele Babys reagieren im Laufe der Beikosteinführung auf das eine

oder andere Lebensmittel mit einer Unverträglichkeit, deren Ursa-

chen ebenso verschieden sein können wie die Symptome.

Ein häufiges Erscheinungsbild sind Rötungen oder Ausschläge

der Haut, speziell im Windelbereich. Hier machen sich die Unverträg-

lichkeiten aufgrund der in den meisten Obstsorten vorkommenden

Säuren oft besonders bemerkbar. Häufig beobachtete Auslöser sind

Zitrusfrüchte, Birnen, Nektarinen oder Erdbeeren. Stellen Sie bei Ih-

rem Kind einen geröteten Po fest, gehen Sie der Frage nach, ob nicht

ein neu eingeführtes Lebensmittel die Ursache sein könnte.

Ausschläge oder gar Ekzeme in den Innenbeugen der Arme, in

den Kniegelenken, an Bauch oder Rücken können vielfältige Ursa-

chen haben. Wurde eine Allergie ausgeschlossen, ist es sinnvoll, ne-

ben der Ernährung auch die Hautpflegeprodukte, die Kleidung sowie

die allgemeinen Wohn- und Lebensumstände genauer zu betrachten.

Schreit Ihr Kind häufig, weil es von Bauchschmerzen geplagt

wird, vermeiden Sie Lebensmittel wie Kohlarten, Erbsen oder Hefe-

teigwaren. Sind die Bauchschmerzen begleitet von Durchfall, kann zu

viel rohes oder unreifes Obst dahinterstecken.

Auch Kuhmilch führt bisweilen bei Babys zu Verdauungsbe-

schwerden und durchfallartigem Stuhl, wobei neben Qualität und

Menge der Zeitpunkt des Essens eine Rolle spielen kann. Manche

Kinder vertragen beispielsweise den Milchbrei am Abend nicht gut.

In diesem Fall empfiehlt es sich, diesen am frühen Nachmittag zu

geben und abends einen gekochten Obst-Getreide-Brei zu füttern.

All das ist jedoch kein Grund zu ernsthafter Sorge. Bei derartigen

Reaktionen, die beim ersten Essen auftreten und/oder abhängig von

D

Allergien wirksam

vorbeugen:

Stillen Sie Ihr Kind nach

Möglichkeit mindestens

vier bis sechs Monate,

besser sogar darüber

hinaus.

Sorgen Sie für ein ge-

sundes, schadstofffreies

Wohnklima.

Meiden Sie unbedingt

Zigaretten in der Umge-

bung des Kindes!

 

Unterstützen Sie das

Training des kindlichen

Immunsystems. Betreiben

Sie keine übertriebene

Hygiene.

21

der Menge sind, handelt es sich meist um bloße Unverträglichkei-

ten, keine Allergien. Versuchen Sie, die entsprechenden Lebensmittel

einzuschränken oder für einige Zeit zu meiden. Nach ein paar Wo-

chen können Sie sie dann erneut vorsichtig testen.

Mein Baby hat eine Allergie

Ist bei Ihrem Säugling einwandfrei eine Allergie festgestellt worden,

müssen Sie den Verursacher konsequent aus dem Speiseplan aus-

grenzen. Aber keine Panik! Zum Glück verlieren sich viele Allergien

innerhalb der ersten Lebensjahre wieder, sodass die Kinder diese

Lebensmittel später ohne Einschränkungen essen dürfen. Am häu-

figsten kommen bei Babys Kuhmilch- und Hühnereiallergie vor.

Bei einer Kuhmilchallergie dürfen Sie, falls Sie nicht voll stillen,

nur eine entsprechende Milchersatznahrung füttern. Milch von ande-

ren Tierarten wie Ziegen oder Schafen ist nämlich ebenfalls nicht ge-

eignet, da die Eiweiße denen der Kuhmilch stark ähneln. Hände weg

auch vom »normalen« Milchpulver, denn alle diese Sorten enthalten

als Basis in der Regel Milch- und Molkepulver. Pflanzlicher Ersatz

wie Reis-, Hafer- oder Sojamilch kommt aufgrund seiner Nährstoff-

zusammensetzung genauso wenig infrage.

Hinsichtlich der Beikost ist dies vor allem beim Milch-Getreide-

Brei relevant. Bei Kuhmilchallergikern müssen Sie entweder Mutter-

milch oder spezielle Ersatzmilchnahrung wählen. Oder Sie ersetzen

den Milch-Getreide-Brei einfach durch Obst-Getreide-Brei und ver-

sorgen Ihr Kind durch Stillen oder geeignete Flaschennahrung mit

der notwendigen Milchzufuhr.

Da die Allergene schon in geringsten Mengen Symptome auslö-

sen, muss bei einer Kuhmilchallergie übrigens auch konsequent auf

die Verwendung von Butter verzichtet werden. Nehmen Sie stattdes-

sen Pflanzenöle oder zum Braten und Backen natives Kokosfett. Falls

Ihr Kind mit Kuhmilchallergie auch sensibel auf Kalb- und Rindfleisch

reagiert, was allerdings selten vorkommt, müssen Sie die entspre-

chenden Zutaten für den fleischhaltigen Gemüsebrei meiden – und

später natürlich die bei Kindern so beliebten Wienerle, die ebenfalls

Milchbestandteile enthalten. Denken Sie daran, und erkundigen Sie

sich, bevor Sie Ihrem Kind das erste Wurstbrot vorsetzen, genau nach

den Inhaltsstoffen.

Anders als bei einer Kuhmilchunverträglichkeit gibt es bei einer

Hühnereiallergie für die Beikost kaum Einschränkungen. Lediglich

bei Fertigbackwaren wie Keksen und Kuchen sowie bei Nudeln und

Spätzle müssen Sie genau auf die Zutatenliste schauen.

D

Sollte sich wirklich

eine Unverträglichkeit

oder Allergie herauskris-

tallisieren, lassen Sie

sich nicht verunsichern.

Besprechen Sie sich im

Zweifelsfall mit Ihrer Heb-

amme, dem Kinderarzt

oder einer Ernährungs-

fachfrau für Babykost,

oder suchen Sie eine(n)

Therapeutin/Therapeuten

mit Erfahrung in klassi-

scher Homöopathie auf.

D

Im Rezeptteil ab

Seite 138 finden Sie ei-

nige Backrezepte, die

ohne Zusatz von Eiern

auskommen.

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