Meine Hölle Depression Offline am Leben

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Meine Hölle Depression Offline am Leben
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Mona Prinz

Meine Hölle Depression Offline am Leben

Wie ich aus der Hölle zurück ins Leben fand

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Meine Depression - Schicksalsschläge rissen mir den Boden unter den Füßen weg

Wut auf das Leben – ich zerbreche immer mehr

Ich falle in eine Alkoholsucht, mit der ich meinen Schmerz betäuben möchte

Ich versuche zu kämpfen, doch es gelingt mir nicht

Dem Alltag bin ich keineswegs noch gewachsen, die Last des Tages beginnt bereits am Morgen

Wie mich meine Katze zum Teil am Leben hält

Ich baue auch körperlich immer mehr ab

Selbstmordgedanken plagen mich, doch ich sehe sie als „Erlösung“ von meinen Seelenqualen

Die Depression schwächt mein Immunsystem – Ich werde ernsthaft krank

Die Befreiung von der Arbeit – große Erleichterung stellt sich ein

Erschöpft und am Ende meiner Kräfte

Ich schotte mich vom Leben immer mehr ab

Das Bett wird mein großer Zufluchtsort, das Gefühl, eine große Belastung zu sein, quält sehr

Das Essen habe ich mittlerweile verlernt

Meine Hausärztin rät mir zu psychotherapeutischer Hilfe, doch die Scham ist viel zu groß

Ich ziehe mich immer mehr zurück

Ich möchte die Wohnung nicht mehr verlassen

Nichts interessiert mich mehr, ich gebe mich immer mehr auf

Hobbys gibt es nicht mehr

Die Mauer um mich herum ist mittlerweile groß

Ich sehne mich immer mehr nach seelischer Gesundheit

Meine Hausärztin bleibt meine wichtige Stütze

Ich möchte den Rat meiner Ärztin endlich befolgen, allein werde ich es nicht schaffen, das fühle ich

Der erste Termin beim Psychotherapeuten missglückt – Verzweiflung macht sich breit

Der zweite Versuch bei einem weiteren Psychotherapeuten gelingt – Neue Hoffnung

Die Therapie bringt dank des wundervollen Therapeuten große Fortschritte, ich bekomme Mut

Mir geht es immer besser - Ich fühle mich stärker

Ich bin meinem Therapeuten überaus dankbar - für seine wertvolle Unterstützung und Hilfe

Niemand sollte sich für eine Depression schämen

Ratschläge für Angehörige von depressiv erkrankten Menschen

Impressum neobooks

Meine Depression - Schicksalsschläge rissen mir den Boden unter den Füßen weg

Bei der Depression handelt es sich um eine Erkrankung der Seele mit zahlreichen verschiedenen psychischen und auch körperlichen Symptomen, die jeder Betroffene anders empfinden kann. Laien denken bei einer Depression gern an Menschen, die unter einer tiefen Traurigkeit leiden. Jedoch ist dies nur eines der vielen quälenden Symptome. Eine Depression ist viel mehr als nur ein vorübergehender trauriger Gemütszustand, aus dem sich so manch Betroffener, zu denen leider auch ich zählte, allein nicht mehr befreien kann. Dem Erkrankten wird aufgrund des langanhaltenden seelischen Leidens das Leben oftmals zur Qual, da die täglichen Anforderungen des Alltags zur unüberwindbaren Hürde werden können. Zumindest empfand ich es so. Ja, ich empfand mein Leben nur noch als Qual. Ich war nicht mehr in der Lage, mich von meinem seelischen Leiden zu befreien. Auch, wenn die Depression mittlerweile weit verbreitet ist, ist sie leider noch immer ein viel zu großes Tabuthema und die meisten Betroffenen, zu denen auch ich zählte, scheuen sich daher lange Zeit, über die Erkrankung zu sprechen, geschweige denn sich professionelle Hilfe zu holen. Zu groß ist leider oftmals die Scham. Scham, als schwacher Mensch oder gar als Versager abgestempelt zu werden. In meinem Fall hat dies dazu geführt, dass ich meinen quälenden Leidensweg leider verlängert und vor allem auch verschlimmert habe. Viele depressive Menschen schleppen sich, genau wie ich, mit psychischen und körperlichen Beschwerden nur so dahin. Daraus resultieren letztendlich oftmals der Leistungsabfall und die Resignation. Im Schnitt vergehen meist viele Monate, bevor überhaupt ein Arzt konsultiert wird. Auch ich ließ viel zu viel Zeit vergehen, bevor ich wenigstens mit meiner Hausärztin über mein psychisches Befinden sprach, geschweige denn, dass ich mir professionelle Hilfe holte. Auch ich versuchte lange Zeit, die vielfältigen und belastenden Beschwerden allein zu bewältigen. Auch in meinem Leben gab es eine Zeit, als mir Schicksalsschläge den Boden unter den Füßen weggerissen hatten und ich nach vielen Monaten verzweifelten Kampfes ums Überleben die Diagnose Depression erhielt. Diese entstand als Reaktion auf sehr tragische und für mich zu belastende Lebensereignisse, die ich psychisch nicht verarbeiten und bewältigen konnte. Auch ich versuchte lange Zeit, mein psychisches Befinden zu verbergen, was mir enorme Energie und Kraft raubte. Doch drei Todesfälle innerhalb weniger Monate machten es mir irgendwann nicht mehr möglich, das psychische Leid zu überspielen und die quälenden Symptome zu „verstecken“. Immer und immer wieder teilte das Leben aus und ich versuchte nach jedem einzelnen Schicksalsschlag, wieder „aufzustehen“ und die belastenden Geschehnisse zu überwinden. Jedes Mal versuchte ich, stark zu sein, doch als ich an der Krankheit Krebs eine wundervolle Frau verlor, die viel zu jung war, um zu sterben, riss mir der Verlust in mein Herz eine so große Lücke, die ich nicht mehr in der Lage war, zu schließen. Dieser Schicksalsschlag war einer zu viel und dieses Mal sollte es mir nicht mehr gelingen, die verloren gegangene Kraft wiederzufinden. Ich liebte diese Frau so sehr, dass ihr Tod mir von einer Sekunde auf die andere den Boden unter den Füßen wegriss. Nichts in meinem Leben war mehr so, wie es einmal war. Mit einem Mal war in mir alles zerbrochen. Dass diese Frau für immer eingeschlafen war, diese Nachricht traf mich wie ein Schock, an dem ich wie aus dem Nichts ohnmächtig erstarrte. Ich konnte es weder glauben, noch begreifen und erst recht konnte ich es nicht akzeptieren. Ich wusste, ich kann ohne diese wundervolle Frau nicht leben und das wollte ich auch nicht. Immer wieder dachte ich „Das kann und darf nicht wahr sein!“ Ich wünschte mir so oft, dass dies alles nur ein schlechter Traum sei, aus dem ich am Morgen wieder erwache. Doch die Realität belehrte mich eines Besseren, denn mit diesem quälenden Gedanken wachte ich jeden Morgen wieder auf und er ließ mich den Schmerz und die Trauer in einer enormen Intensität fühlen, die mir fast mein Herz zerriss. Ich vermisste diese Frau in jeder Minute des Tages und von nun an bestanden meine Tage und insbesondere meine Nächte nur noch aus einer tiefen Traurigkeit und einer verzweifelten Gefühlslage, die mich völlig aus der Bahn warf. Die Sehnsucht war so unendlich groß. Ich glaubte, diese quälenden Gefühle nicht ertragen zu können und fand an keinem einzigen Tag die Möglichkeit, diesen quälenden Schmerz auch nur ein wenig zu lindern. Nach dem Tod eines geliebten Menschen ist es sicher ganz normal, für eine gewisse Zeit zu trauern, denn dies ist eine verständliche Reaktion auf einen schwerwiegenden Verlust, doch mir sollte es nicht mehr gelingen, die Trauerphasen zu überwinden und mich aus dem quälenden Seelenzustand zu befreien. Ich konnte den Tod in keinster Weise akzeptieren und somit ist es mir auch nicht gelungen, mich dem Verlust zu stellen, geschweige denn ihn in irgendeiner Weise zu verarbeiten. Auf der einen Seite wusste und fühlte ich jeden Tag schmerzlich in meinem Herzen, dass diese geliebte Frau verstorben ist und ich endlich anfangen sollte, dies zu akzeptieren, da ich es ja doch nicht ändern kann, doch auf der anderen Seite war ich an keinem einzigen Tag dazu bereit, mich damit abzufinden. Ich wollte es einfach nicht akzeptieren. Immer und immer wieder betete ich, dass sie wieder zur Tür herein kommt und ich sie wieder in meine Arme schließen kann. Der Wunsch war so groß. Ich sehnte mich so sehr nach ihr, mein Herz blutete so sehr.

 

Wut auf das Leben – ich zerbreche immer mehr

Neben dem tiefen Schmerz quälte mich diese große Wut. Wut auf diesen Schicksalsschlag, Wut auf die Krankheit, Wut auf die Ärzte, die ihr meiner Meinung nach nicht genug geholfen hatten und sie einfach sterben ließen und Wut vor allem auf das Leben. Ich fing an, dieses ungerechte Leben zu hassen. Immer wieder stellte ich mir die Frage: „Warum?“ Doch ich fand keine Antwort darauf und so quälte mich diese Frage tagein, tagaus und während die Wochen und Monate vergingen, fiel ich mit meiner Verzweiflung und meinem Schmerz in ein immer tieferes psychisches Loch, aus dem ich mich kaum noch befreien konnte. Trost und Anteilnahme von Familie und Freunden kamen nicht bei mir an, denn der Schmerz war zu groß, dass Trost ihn hätte lindern können. Ich war gefangen in meiner tiefen Seelenqual und völlig gelähmt in meinen verzweifelten Gefühlen. Auch nach vielen Monaten konnte ich ihren Tod in keinster Weise akzeptieren, doch noch immer versuchte ich, dem Leben und den Anforderungen des Alltags gewachsen zu sein. Und so quälte ich mich durch die Tage und versuchte, so gut es noch möglich war, mein psychisches Leid zu überspielen, denn ich war immer eine starke Frau, die bereits früh lernen musste, mit Niederlagen umzugehen, den Schmerz in jeglicher Hinsicht zu ertragen und still zu weinen. Ich hatte gelernt, eine Frau zu sein, die nichts so schnell aus der Bahn wirft. Hatte ich schließlich in meinem Leben schon so vieles an Leid erfahren und große Herausforderungen des Lebens gemeistert. Also wollte ich, wie es mein Umfeld von mir gewohnt war, wie immer „stark“ sein. Ich lernte, mein Leid zu überspielen und äußerlich zu lachen, doch mein Herz, es weinte so bitterliche Tränen und in meinem Herzen fühlte ich nur noch diese tiefe Traurigkeit. Wenn ich allein war und insbesondere nachts brach die Fassade, die ich aufgebaut hatte, regelmäßig zusammen. Erschöpft fiel ich abends ins Bett, da mir die Trauer jegliche Energie raubte und ich kaum noch wusste, wie ich die schweren Tage überstehen kann. Ich war nur noch müde, doch ich fand keinen Schlaf mehr und gelangte in eine quälende negative Gedankenspirale, aus der ich nicht mehr heraus kam. Ich hatte jegliche Flexibilität im Denken verloren. Ich konnte weder ein- noch durchschlafen. In den frühen Morgenstunden wachte ich regelmäßig auf und die Gedanken drehten sich wie immer nur im Kreis. Ich fand keinen inneren Frieden mehr. Der innere Rhythmus, der normalerweise den gesunden Schlaf regeln sollte, funktionierte bei mir längst nicht mehr. Die Schlafstörungen quälten mich insbesondere in der zweiten Nachthälfte, so dass ich von nun an nur noch müde und antriebslos durch den Tag ging. Insbesondere das Aufstehen am Morgen schien mir wie eine Last und eine unüberwindbare Hürde. Mit diesen endlosen Grübeleien, die ich mittlerweile auch tagsüber nicht mehr unterdrücken konnte, stellte sich zunehmend ein Gefühl der Leere, Anteilnahmslosigkeit und Freudlosigkeit ein. Freude empfinden oder andere schöne Gefühle, dazu war ich längst nicht mehr in der Lage. Mein Lachen hatte ich inzwischen komplett verloren. Alles, was ich noch fühlte, waren tiefer Schmerz und Trauer. Die Tage wurden immer schwieriger und nervenaufreibender und ich wusste bereits am Morgen nicht, wie ich den Tag überstehen soll. Ich sehnte mich von früh an nach den Abenden, denn dann hatte ich den quälenden Tag endlich hinter mir.

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