Die Naturgesetze sind Gottes Kleiderständer

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Die Naturgesetze sind Gottes Kleiderständer
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Michael Gauss

Die Naturgesetze sind Gottes

Kleiderständer

Ein unverstellter Blick

auf die Wirklichkeit

und ihre Alternativen

Sinnsprüche und Kurzessays

Band 2

Texte und Umschlagillustration:

Copyright © 2018 Michael Gauss

kontakt@gauss-aphorismen.de

Werkbezeichnung:

Gottes Garderobenzimmer

Buch- und Umschlaggestaltung:

Michael Gauss

Seiten: ca. 208*

Zeilen: 3.749

Wörter: 18.096

Zeichen: 123.037

Verlag: neobooks.com

ISBN e-Book: 978-3-7427-4171-4

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

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In Liebe für meinen Vater, dem es niemals vergönnt war so unbeschwert zu sein, um das zum Ausdruck bringen zu können, was er eigentlich gewesen wäre.

Inhalt

Vorwort

Die Wirklichkeit

Frauen

Männer

Kinder

Die Geschlechter

Das Alter

Der Tod

Die Physis

Der Verstand

Die Psyche

Angst

Die Zivilisation

Das Schicksal

Versuchung, Verführung

Veränderung

Entwicklung

Philosophie

Spiritualität

Weltbilder

Das Menschsein

Sendboten

Gott

Hinweis

Nachwort

Danksagung

Über den Autor

Anhang

Vorwort

Nachdem sich der erste Band oftmals mit den großen Institutionen und Hintergründen unseres Lebens als Menschen befasste, steht dieser zweite Band vermehrt im Zeichen der Werte, die sich daraus vermitteln, geht aber auch den Ängsten und Widerständen nach, die dabei auftreten können.

Es scheint offensichtlich zu sein, dass jede neu gewonnene Erkenntnis ihre Tauglichkeit erst dann erweisen kann, wenn sie auf das tägliche Leben übertragen wird. Diese Integrierbarkeit in die Rahmenbedingungen eines persönlichen Lebens auf dieser Erde stellt gleichzeitig auch den Maßstab dar, an dem oft gemessen wird, ob es sich überhaupt um sinnvolle Neuerungen im Dienste einer Verbesserung der eigenen Lebensqualität handelt. Lässt sich dies für einen Menschen nicht bewerkstelligen, dann ist die betreffende Information für dieses Leben scheinbar nicht relevant oder zumindest zu diesem Zeitpunkt noch nicht von Bedeutung.

Neben der konkreten Umsetzbarkeit im täglichen Leben gibt es aber noch einen weiteren, sehr viel subtileren Bereich, der entscheidenden Einfluss auf unseren Lebensweg nimmt. Es ist unser Weltbild – jene persönliche Zusammenstellung von Überzeugungen und Werten, mit der wir die Ereignisse, die in unsere Aufmerksamkeit dringen, zuordnen und in Relation zu unseren eigenen Wünschen und Absichten bringen.

Immer fußt die Grundlage eines solchen Weltbildes zunächst auf den vorherrschenden Ansichten in unserem sozialen Umfeld. Es sind unsere Eltern, unsere Familie und unsere Freunde, die uns als erste vermitteln, was es bedeutet ein Mensch in einer bestimmten Wohnstätte auf dieser Erde zu sein. Dabei spielt das soziale Milieu, in dem wir uns befinden und die Gesellschaftsform, in der wir leben, zusätzlich eine tragende Rolle. Diese Assimilation bereits vorhandener Richtlinien beginnt schon sehr früh im Kindesalter. Später dann, wenn wir erwachsen sind, fügen wir zu dieser Grundlage noch hinzu, was wir in unserem eigenen Leben erfahren und dabei herausarbeiten. Jedoch sind sowohl die Erfahrungen, die wir in unserem Leben machen, wie auch ihre anschließende Wertung, die wir dann vornehmen, bereits maßgeblich davon beeinflusst, durch welches persönliche Weltbild wir die Wirklichkeit wahrnehmen.

In den meisten Fällen, in denen wir später als Erwachsene etwas an unserem Weltbild verändern – sei es, dass wir etwas hinzufügen oder etwas hinauswerfen – findet dann aber ein mehr oder minder bewusster Entscheidungsprozess statt: „Nein, das entspricht mir nicht mehr“ oder „Oh ja, das hat was!“. Entscheidend beidieser Feststellung ist, dass wir im Zuge unserer wachsenden Lebenserfahrung immer weniger durch unser äußeres Umfeld darin bestimmt sind, welche Werte wir vertreten. Wir beginnen immer mehr damit, uns bewusst für bestimmte Werte zu entscheiden, die für uns ansprechend sind. Solche Entscheidungen haben ein jedes Mal weitreichende Auswirkungen auf unser Weltbild, dem eigentlichen Fundament für die spezifische Art unserer Lebensstrategien und die innere Natur unseres Lebensgefühls. Sie repräsentieren jene Abfolge von Richtungswechseln in unserem Leben, die wir später als die Eckpunkte unseres Lebensweges wahrnehmen.

Nun ist die gewollte und rasche Weiterentwicklung eines Weltbildes auf der Grundlage eigener, persönlicher Erfahrungen sehr stark davon abhängig, wie intensiv man am Leben teilhaben kann. Nicht jeder Mensch ist etwa dazu in der Lage, um die ganze Welt zu reisen und Einsichten in die besonderen Blickwinkel auf das Leben zu nehmen, die in anderen Kulturen vertreten werden, um dadurch neue Impulse für ein tieferes Verständnis über die inneren Zusammenhänge des eigenen Lebens zu finden. Aber wir leben heute in einer Zeit, in der Information weltumspannend geworden ist. Für jeden interessierten Geist mit einem echten Interesse daran, die innere Lebensqualität kontinuierlich zu verbessern, ist dies das goldene Zeitalter. Es steht alles, was es dafür braucht, frei zur Verfügung. Das gilt insbesondere für die so wichtigen Orientierungspunkte in Form von passenden und für das Leben auch verwertbaren Informationen.

Im Zuge des Beschreitens der individuellen Wege hin zu den ersehnten Zielen, bringen solche Menschen ganz automatisch auch die ganze Menschheit voran, sofern es sich um aufrechte und lautere Persönlichkeiten handelt. Nicht nur die sich auf vielfältige Weise verzweigenden Auswirkungen unserer Handlungen und die wie Wellenbewegungen von uns ausgehenden Inhalte unserer Kommunikation spielen dabei eine Rolle. Es ist auch jene, über die rein physische Existenz hinausgehende Verbundenheit zwischen allen Menschen, die dafür sorgt. Dies ist einer der Aspekte, warum in medial entstandenen Texten der hohe Wert eines jeden Einzelnen so auffällig stark hervorgehoben wird.

Entscheidend dafür, dass solche individuellen Wege überhaupt beschritten werden können, ist aber erneut die Tatsache, dass wir selbst entscheiden dürfen, welche Werte wir vertreten wollen. Denn es sind diese Werte und die sich daraus ergebenden Visionen und Ziele, die uns dazu veranlassen, uns von unseren Sitzplätzen zu erheben und aktiv zu werden, damit sie ihre Verwirklichung finden, so wie wir uns das vorstellen. Und das von Zeit zu Zeit auftretende Gewahrwerden, dass manche unserer Werte nicht mehr ausreichend förderlich sind, um weiter unseren persönlichen Zielen entgegenzustreben, liefert den Impuls sich erneut auf die Suche zu machen und eine in sich stimmige Neuorientierung zu finden. Aus diesen Zutaten entsteht jene Dynamik in unserem Leben, die wir als persönliche Entwicklung erleben.

 

In diesem Buch finden Sie Texte dazu, wie sich solche Werte in den Augen der heutigen Erkenntnisse in Wissenschaft und Spiritualität für mich persönlich darstellen. Wie auch schon im ersten Band verfügen viele der Texte über mehrere Interpretationsebenen, die sich dem Leser erst erschließen, wenn er sich auf die dahinter liegende Idee einlässt. Manche folgen dabei einem inneren Aufbau, einer logischen Abfolge. Andere sind einfach in den Raum gestellt, ohne weitere Begründung, und wollen von allen Seiten betrachtet werden. Manchmal scheinen sie sich zu widersprechen, zeigen sich dann aber, mit einem „und“ versehen, in einem größeren Gesamtzusammenhang. Ein andermal ähneln sie einander und scheinen sich zu wiederholen, heben dann aber verschiedene Aspekte des gleichen Themas hervor.

Wie auch schon im Vorwort des ersten Bandes möchte ich Sie nun erneut darum bitten, diese Texte nicht einfach nur unreflektiert entgegenzunehmen oder sie gar ungeprüft zu verwerfen. Lassen Sie sie auf sich einwirken, um Ihre eigenen Werte zu definieren – diejenigen, die für Sie selbst Gültigkeit haben sollen. Dann ist der höchste Zweck auch dieses Buches wieder erreicht.

Michael Gauss

DIE WIRKLICHKEIT

Die Wirklichkeit ist wie eine Knetmasse des Geistes:

Sie ist immer nur das, was wir mit unserem Bewusstsein aus ihr formen, um danach hineinzutreten und es erleben zu können.

Wenn die Wirklichkeit wirklich nur die eine wäre, wie kommt es dann, dass zwei Menschen den gleichen Streit vollkommen anders erleben können? Einmal als Desaster und einmal als konstruktiven Austausch?

Man ist immer nur das, wovon man überzeugt ist, dass man es wäre.

Und trotzdem kann man über sich denken, was immer man will, und es spielt überhaupt keine Rolle.

Denn zwischen bloßem Denken und der tiefen Überzeugung steht die Kraft, die einen Menschen erschafft.

Um das Konzept der alternativen Wirklichkeiten deutlicher zu machen verweise ich gerne darauf, dass alleine schon jeder Mensch durch seine persönlichen Wahrnehmungen eine eigene Wirklichkeit repräsentiert.

Wenn unsere Wirklichkeit auf unseren Interpretationen beruht, dann bräuchten wir nur unsere Interpretationen zu verändern, um auch unsere Wirklichkeit zu verändern.

Bei der Erforschung des Gehirns wurde entdeckt, dass durch das bloße Betrachten bestimmter Bilder die gleichen Gehirnregionen aktiv werden, als ob man sich tatsächlich in der abgebildeten Situation befinden würde.

Ferner hat man herausgefunden, dass das Unterbewusstsein nicht zwischen echten Wahrnehmungen aus der realen Umgebung und rein mentalen Eindrücken, wie etwa aus einem Kinofilm oder gar der eigenen Fantasie unterscheidet. Es reagiert auf diese Eindrücke genau so, als ob sie wirklich wären.

Warum also gehen wir davon aus, dass unser tägliches Leben die eine, objektive Realität darstellt? Warum denken wir, die uns umgebende Wirklichkeit wäre realer, als zum Beispiel ein Traum während wir schlafen?

Es ist das Ergebnis einer lebenslangen Konditionierung, in der wir gelernt haben, was die von allen Menschen wahrgenommene Realität ist. Und zugleich wurde uns vermittelt, dass unsere eigene, individuelle Wahrnehmung der Wirklichkeit nicht allgemeingültig ist, deshalb nicht relevant sei und somit zu vernachlässigen wäre.

Diesen Prozess wieder umzukehren – zu lernen, dass wir Darsteller in unserem eigenen Schauspiel sind; dass die uns umgebende Realität einer beeindruckend real erscheinenden Filmprojektion gleichkommt; dass alles, was wir wahrnehmen, erleben und empfinden ein Auswurf unseres eigenen Bewusstseins ist – dies wirklich wahrnehmen zu können stellt wohl den größtmöglichen Schritt in der gegenwärtigen Phase menschlicher Entwicklung dar.

Danach erübrigt sich die Notwendigkeit, Mensch zu sein und man ist im freien Spiel mit der menschlichen Existenz angekommen – wenn man es dann noch spielen will und sich nicht anderen Daseinsformen in anderen Realitäten zuwenden möchte.

Wir sind körperlich und mental so intensiv mit der lokalen Wirklichkeit des Planeten Erde verbunden, dass man uns getrost als „Erdlinge“ bezeichnen darf.

Auch nach dem Ende unserer Besuche auf dieser Welt werden wir diesen einzigartigen Erfahrungsschatz weiterhin in uns tragen.

Das Erdling-Sein wird für immer ein kostbarer Teil von uns bleiben, der uns dabei geholfen hat darüber zu lernen, was existent zu sein in dieser Schöpfung alles meinen kann.

FRAUEN

Gereiftes Frausein zeigt sich oft darin, dass es um Gefühle der Männer weiß, von denen die selbst nichts wissen wollen.

Frauen können so tief fühlen, wie es kaum ein Mann kann. Ihre Welt ist die Welt spontaner Empfindungen.

Diese Welt ist häufig um so vieles größer, als die strukturierte Verstandeswelt der Männer, dass die männliche Verständnisfähigkeit oft ganz hilflos ist, weil sie den als Sprunghaftigkeit missverstandenen Reichtum dieser Welt nicht in sich selbst finden kann.

Aber die Wucht ihrer Gefühle kann auch so verzehrend werden, dass es manchmal nur ein Mann ist, der sie mit seinem strukturierten Denken wieder zu stabilisieren vermag.