Zwischen Auftrag und Liebe

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Aus der Reihe: White Beach-Reihe #2
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Vincent



E



r hatte diese kleine Powerfrau nicht aus den Augen gelassen, als sie ihre Gruppe durch die Halle gescheucht hatte. Dabei war ihm natürlich nicht entgangen, dass ihr Blick irgendwann auch auf ihn gefallen war.



Er musste stark an sich halten, um nicht zu grinsen. Sie hatte ihn regelrecht angestarrt und ihn mit Blicken liebkost und ausgezogen. Er gefiel ihr, da war er sich ganz sicher. Auf jeden Fall gefiel sie ihm immer besser und sein Schwanz zuckte. Hmpf, das war jetzt nicht gut, hier mit einem Ständer zu stehen.



Zum Glück riss ihn ein Tumult am anderen Ende der Halle aus seinen Gedanken. Er sah Vicky dorthin sprinten. An sich war er sich mittlerweile sicher, dass sie die Situation alleine regeln konnte, aber er war neugierig. Neugierig, wie sie es regeln würde, neugierig was sie drauf hatte.



Nachdem der Hohlkopf nicht auf ihre Ansage reagiert hatte, war alles blitzschnell gegangen und nun saß sie auf dem Jungen und hielt ihm eine Moralpredigt. Hm, wie gerne würde er jetzt unter ihr liegen, während sie sich auf ihm bewegte. Fuck, solche Gedanken musste er ganz schnell unterlassen.



Die Diskussion war zu Ende und Vicky stand auf. Als er sah, dass der Typ sie von hinten angreifen wollte, reagierte Vincent reflexartig und schnellte nach vorne, um ihn in den Schwitzkasten zu nehmen. Der Dreckskerl sollte ja seine Finger von Vicky lassen.



Nachdem er den Typen rausgeschafft hatte und sich kurz mit Vicky unterhalten hatte, trat er wieder an seinen Sandsack und bearbeitete diesen mit einer neuen Intensität, die er selbst an sich nicht kannte. Aber diese Frau hatte ihn ganz schön aus dem Konzept gebracht. Er durfte aber auf keinen Fall vergessen, weshalb er hier war.



„Na, da hat dir Barbie aber ganz schön den Kopf verdreht, Kumpel.“ Fin grinste ihn breit an.



„Klappe“, knurrte Vincent und konzentrierte sich wieder auf seine Schlagabfolge. Und doch schwirrte sein Blick immer wieder zu Vicky, die mit den Kids weiter trainierte.





***





Nach einiger Zeit bemerkte er, dass wohl das Training gleich fertig war. Daher schob er sich schnell in die Duschräume und wusch sich den Schweiß von seinem Körper.



Fin hatte wirklich Recht. Die Umkleide- und Duschräume waren total versifft. Er war nicht pingelig, aber das hier, war schon eine echte Zumutung. Da er aber nicht verschwitzt Vicky noch einmal gegenüber treten wollte, duschte er sich schnell und zog seine frischen Klamotten an.



Obwohl es warm war, verzichtete er auch heute nicht auf seine schwarze Lederjacke.



Als er wieder aus der Umkleide trat, konnte er gerade noch so einen Fluch unterdrücken. Wie schnell waren die bitte jetzt verschwunden? Keine Kinder und keine Vicky waren mehr zu sehen.



Er schwang sich seine Sporttasche über die Schulter und begab sich vor die Trainingshalle. Vielleicht würde er Vicky noch auf dem Parkplatz dahinter antreffen.



Mit schnellen Schritten umrundete er die Halle, nur um dann frustriert die Luft auszustoßen. Verdammt, sie war schon weg.



Somit entschied er sich, zu seiner Bleibe zu gehen, um endlich was zwischen die Zähne zu bekommen. Und damit meinte er mal ausnahmsweise keine feuchte Muschi.




Vicky



V



icky sah, wie dieser Vincent in die Dusche verschwand. Normalerweise hielt sie nach der Trainingsstunde noch einen Plausch mit den Kids, welche dazu Lust hatten, doch heute wollte sie so schnell wie möglich aus der Halle raus.



Daher gab sie einen Termin vor und verabschiedete sich schnell von allen. Sogar Barney, der mit ihr über den Umbau sprechen wollte, vertröstete sie auf morgen.



Sie musste jetzt hier raus. Auf keinen Fall konnte sie noch einmal diesem Vincent gegenüber treten. Er brachte sie durcheinander und das gefiel ihr ganz und gar nicht.



Schnell warf sie ihre Tasche auf den Rücksitz und fuhr vom Parkplatz herunter. Vicky musste ein kleines Stück durch verschiedene Seitenstraßen des Viertels fahren.



Sie bog in eine kleine Gasse ab, die sie irgendwann entdeckt hatte und die eine Abkürzung darstellte. Hart musste sie auf die Bremse treten, als mehrere Personen ihr fast vor das Auto rannten. Sie erkannte den Jungen, dem sie vorhin eine Lektion erteilt hatte, mit zwei älteren Männern. Die Blicke versprachen nichts Gutes und Vicky legte sofort den Rückwärtsgang ein. Doch beim Blick in den Rückspiegel keuchte sie auf. Dort standen auch zwei Männer.



Sie musste eine schnelle Lösung finden. Zwar schloss ihr Auto beim Losfahren automatisch die Türen ab, doch das würde die Typen ganz sicher nicht aufhalten. Die meisten von ihnen hatten Pistolen, Eisenstangen oder Baseballschläger und eine Autoscheibe war schnell kaputt geschlagen.



Sollte sie einfach Gas geben und dann nach Möglichkeit vielleicht jemanden überfahren?



Vicky hatte einige Sekunden zu lange überlegt, denn das Splittern des Beifahrerfensters riss sie aus den Gedanken. Immer noch standen die drei Typen vor ihrem Auto und immer noch war die Angst in ihr zu groß, jemanden zu überfahren.



Also wählte sie eine komplett irrsinnige Lösung. Sie riss am Hebel der Tür und sprang sofort aus dem Wagen, als diese sich öffnete. Da hinter dem Wagen nur noch ein Mann war, und der andere gerade dabei war ins Auto zu kommen, wählte sie diesen Weg. Sie sprintete los, schlug im Vorbeilaufen dem Mann ihre Faust ins Gesicht, sprang seitlich über ihn hinweg und rannte dann weiter.



Zum Glück war das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, sonst wäre der Mann nicht so leicht zu überrumpeln gewesen und das hätte sie wertvolle Zeit gekostet. Und noch mehr Glück hatte sie, dass sie immer noch ihre Sportkleidung trug und keine Sandalen, Pumps oder High Heels.



Natürlich könnten die Männer ihr auch einfach in den Rücken schießen, aber sie wusste, dass das für sie viel zu einfach war. Sie wollten Vicky eine Abreibung verpassen und sie nicht umbringen. Und da war es üblich, das mit den Fäusten zu erledigen.



Vicky hatte schon ein gutes Stück zurückgelegt und war kurz davor, die Gasse zu verlassen, als sie unsanft am Arm herumgerissen wurde. Mit voller Wucht krachte sie an die Hauswand und die Luft wurde ihr aus den Lungen gedrückt. Der Schmerz jagte durch ihren Rücken.



Schnell waren die anderen bei ihr und fixierten sie. Hinüber war die ganze Selbstverteidigungs-Ausbildung, denn gegen fünf Angreifer, von denen zwei sie festhielten, kam sie nicht an. Außerdem hatte sie sich noch nicht ganz von dem Aufprall erholt.



Zusätzlich zum Schmerz im Rücken, raste nun einer durch ihre Eingeweide und ließ sie sich nach vorne krümmen.



„Na Schlampe, jetzt spuckst du keine großen Töne mehr.“ Der Junge hatte ihr seine Faust in den Magen gerammt und Vicky stöhnt auf.



„Richtet sie auf“, brüllte er die beiden Typen an. Dann explodierte ein Schmerz in ihrem Kiefer, als er ihr grob ins Gesicht schlug. Sie schmeckte den metallenen Geschmack von Blut. Ihre Lippe war aufgeplatzt, hoffentlich aber nicht ihr Kiefer gebrochen.



„Und nun Schlampe werde ich dir zeigen, was es heißt, mich zu demütigen.“



Vicky riss die Augen auf, als sie mitbekam, dass er dabei war, seine Hose zu öffnen. Fuck, er wollte sie doch jetzt nicht hier vergewaltigen?



Die anderen Männer grölten und feuerten ihn an. „Los, zeig der verfickten Schlampe, wo der Hammer hängt.“



Der Typ hatte schon die Hose in den Kniekehlen hängen, als der erste Mann durch die Luft flog. Blitzschnell wurde einer nach dem anderen niedergestreckt und als die zwei Stützen Vicky losließen, sank sie keuchend auf die Knie. Von dort unten sah sie zu, wie Vincent einen nach dem anderen verprügelte.



Zum Schluss packte er sich den Jungen und rammte ihm sein Knie in die Genitalien.




Vincent



V



incent überquerte gerade die Straße, als er das Grölen von einigen Männern hörte. An sich ignorierte er diese Ansammlungen, denn Schlägereien gehörten hier zur Tagesordnung.



Doch etwas ließ ihn innehalten. Als er die Stimme des Jungen erkannte, wurde ihm ganz anders.



„Und nun Schlampe, werde ich dir zeigen, was es heißt, mich zu demütigen.“



Bei diesem Satz ließ er seine Tasche fallen und sprintete los. Er konnte sich nämlich denken, wen derjenige mit

Schlampe

 meinte.



Als er in die Gasse einbog und Vicky sah, wie die Typen sie festhielten, wie der Junge seine Hose runterließ und auch noch angefeuert wurde, brannte eine Sicherung bei ihm durch.



Er packte sich den Ersten und drosch auf ihn ein. Keiner von denen würde Vicky noch einmal anpacken, keiner von denen würde ihr auch nochmal ein Haar krümmen.



Als Letzten packte er sich den Jungen und rammte ihm mit voller Wucht sein Knie in die offen liegenden Weichteile. Der würde Tage nicht mehr pinkeln können und nur noch mit Schmerzen laufen. Am liebsten hätte er ihm allerdings das Genick gebrochen. Ein kleiner Funke Verantwortungsbewusstsein war aber noch vorhanden. Der Junge war minderjährig und Vincent stand eigentlich auf der anderen Seite des Gesetzes. Eigentlich. Leider.



Er riss ihn wieder auf die Beine und schaute ihn fest in die Augen. „Wenn du, oder die anderen, noch einmal Hand an Vicky legt, dann bringe ich euch um. Und nun verpiss dich.“ Der Typ kroch mehr, als das er ging, aber das war Vincent egal.



Schnell kniete er sich zu Vicky hinunter und sah sie besorgt an. „Scheiße, das sieht nicht gut aus.“



„Es geht schon“, keuchte Vicky. „Hilfst du mir bitte hoch?“



Vincent fasste sie vorsichtig unter die Arme und zog sie auf die Füße. Ihr Stöhnen erschreckte ihn. „Wo hast du Schmerzen?“



„Frag lieber, wo ich keine habe“, presste sie hervor. „Aber am schlimmsten sind die im Rücken.“

 



Vincent erstarrte, denn er wusste, dass Rückenverletzungen sehr gefährlich sein konnten.



„Darf ich?“, fragte er, bevor er vorsichtig ihr Shirt nach oben schob, nachdem sie zustimmend genickt hatte.



Auf dem Rücken bildeten sich schon die ersten Hämatome. Vorsichtig tastete er den Rücken ab und merkte schnell, dass hier keine gravierende Verletzung vorhanden war. Prellungen und Quetschungen taten aber leider auch sehr weh.



„Wo steht dein Auto?“



„Da vorne.“



Vincent sah die Gasse entlang und entdeckte ihren weißen Flitzer.



Langsam ging er mit ihr zum Wagen. Da Scherben auf dem Beifahrersitz lagen, verfrachtete er sie kurzerhand auf den Rücksitz.



„Wo soll ich dich hinbringen? Krankenhaus, nach Hause?“



„Zu dir“, kam prompt ihre Antwort.



Vincent schaute sie verwundert im Rückspiegel an. „Zu mir? Bist du dir sicher?“



„Ja. Ich kann sonst nirgends hin, ohne dass auffliegt, was mit mir geschehen ist. Bitte, Vincent!“



„Ok.“ Er legte den Gang ein und fuhr los.




Vicky



S



ie hatte es kaum glauben können, dass sie nun auf dem Weg zu Vincent waren. Aber Vicky konnte sich unmöglich in dieser Verfassung ihrer Familie zeigen. Ihre Eltern würden sich bestätigt fühlen und ihr sofort den Umgang mit den Straßenkids verbieten und Jace würde es sich nicht nehmen lassen, alle Typen eigenhändig umzubringen.



Beides waren keine Optionen für sie. Nun blieb also nur noch Option Nummer drei: Vincent. Verdammt, vor dem sie vorhin noch aus der Halle regelrecht geflohen war, war nun ihre Lösung.



„Wir sind da“, riss er sie aus ihren Gedanken.



Ihr war schon klar, dass er hier irgendwo wohnte, daher überraschte sie der Anblick des heruntergekommenen Blocks nicht.



Vincent half ihr vorsichtig aus dem Auto heraus und nahm ihre Tasche mit.



Er schloss die Haustür auf und sie stützte sich schwer auf ihn. Logisch, dass der Aufzug außer Betrieb war und sie die Treppe nehmen mussten.



Im zweiten Stock schienen sie endlich angekommen zu sein und gingen den langen Gang mit etlichen Türen entlang. Vor der Nummer 213 blieb er stehen, kramte nach seinem Schlüssel und öffnete die Türe.



Er schob sich mit ihr in die kleine Wohnung. Vicky staunte nicht schlecht, als sie das Wohnzimmer betraten. Es war zwar spartanisch eingerichtet, jedoch ordentlich und sauber. Fast schon steril.



Er ließ sie vorsichtig auf das Sofa nieder.



„Ich hole dir ein Kühlpack für die Lippe, Moment.“



Vicky konnte ihn nun ungehindert beobachten. Er warf die Lederjacke über den einzigen Sessel. Auch angezogen mit Jeans und Shirt, machte er eine fantastische Figur. Wie gut, dass sie angeschlagen war und so auf keine dummen Gedanken kam.



Er ging zu der kleinen Küchennische, die es mit im Raum gab und holte aus dem Gefrierfach ein Gelkissen.



Nachdem er noch ein Tuch darum gewickelt hatte, reichte er ihr es weiter. Dann zog er eine Box heran, aus der er eine Salbe nahm.



Doch bevor er ihren Rücken eincremte, hauchte sie ein „Danke“ hervor. Denn ohne Vincent läge sie jetzt vergewaltigt und schwer verletzt irgendwo in einer Seitenstraße. Er hatte ihr das Leben gerettet.



„Schon gut“, erwiderte er nur.



„Die ist für deinen Rücken. Rutsch bitte ein wenig nach vorne, damit ich dich eincremen kann.“



Gehorsam rutschte Vicky an den Rand der Couch und er ließ sich neben sie nieder. Behutsam zog er ihr wieder das enge Shirt hoch und diesmal wurde ihr bewusst, dass sie keinen BH trug. Sie hatte zwar große Brüste, aber diese waren straff und das ganz ohne eine Schönheitsoperation. Hoffentlich zog er das Shirt nicht so hoch, dass sie herausfielen.



Aber anscheinend war Vincent in solchen Dingen geübt, denn obwohl ihr Shirt fast den ganzen Rücken freigab, waren ihre Brüste weiterhin züchtig bedeckt.



Bei manchen Stellen, wo er die Creme auftrug, zuckte sie vor Schmerz zusammen.



„Tut mir leid. Ich hätte dir vielleicht erst einmal ein Schmerzmittel geben sollen.“



„Schon ok, mach einfach weiter.“



„Du musst das Shirt noch oben lassen, bis die Creme eingezogen ist. Wo hast du noch Verletzungen?“, fragte er nach.



„Am Bauch, aber das ist nicht so …“



„Der Mistkerl hat dir auch noch in den Bauch geschlagen?“, fuhr Vincent dazwischen.



„Das war der erste Schlag.“



„Fuck, ich hätte ihm das Genick brechen sollen. Wenn die Creme eingetrocknet ist, werde ich noch den Bauch abtasten.“



„Bist du Arzt?“



„Nein, ich kenne mich nur gut mit Verletzungen aus. Erfahrung“, gab er nur widerstrebend zu.



„Warum kannst du nicht nach Hause?“, lenkte er das Thema geschickt auf Vicky.



Sie seufzte. Das war auch ein Thema, was sie gerne gemieden hätte, sie war es ihm aber schuldig, es zu erklären. „Meine Eltern sind reich. Sehr reich. Eigentlich hätte ich direkt nach dem High-School-Abschluss vor 2 Jahren studieren sollen. Wenn es nach meinem Vater gegangen wäre. Aber ich wusste nicht, in welche Richtung ich gehen möchte. Ehrlich gesagt, weiß ich es auch heute noch nicht. Mein Vater hat mir 3 Jahre gegeben, wenn ich bis dahin nicht ein Studium begonnen habe, oder einen Job für mich finde, wird er mir den Geldhahn zudrehen.“ Vicky sah kurz Vincent an, der ihr schweigend zuhörte. „Ich weiß, das sind keine wirklichen Probleme. Allerdings, wenn mich meine Eltern jetzt so sehen, werden sie darauf bestehen, dass ich die Straßenkinder aufgebe. Und Jace darf es auch auf keinen Fall mitbekommen. Jace ist mein Bruder. Der bringt die Typen sonst sofort um.“



„Du weißt aber schon, dass deine Lippe nicht sofort verheilt.“



„Ich weiß“, druckste Vicky nun rum. „Könnte ich vielleicht solange bei dir unterkommen?“



„Bei mir? Warum nimmst du dir kein Hotelzimmer?“



„Weil die Kreditkarte von meinem Dad ist.“



„Und dein Bruder wird nicht misstrauisch, wenn du nicht zu Hause bist?“



„Ich würde seine Frau anrufen. Die hält dicht.“



„Also gut. Aber nur solange, bis man dir nichts mehr ansieht“, gab Vincent widerstrebend nach.



„Danke! Ich rufe schnell Kathy und Barney an.“



Er reichte ihr das Handy rüber.



Schnell war mit Kathy geklärt, was geschehen war und sie versprach, Jace nichts zu sagen. Sie wusste was sonst passieren würde und keine von den Frauen wollte, dass er wieder kriminell wurde.



Sie rief Barney an, bat ihn, sich um ihr Autofenster zu kümmern und gab ihm die Adresse durch, damit er sich den Schlüssel abholen konnte.



„Und nun lass mich deinen Bauch abtasten.“



Vincent zog ihr das Shirt am Rücken wieder herunter und Vicky legte sich auf das Sofa.



Seine Finger tasteten vorsichtig ihren Bauch ab. Es tat zwar weh, aber er schien zufrieden zu sein.



„Soweit ich es beurteilen kann, hast du keine schwerwiegenden inneren Verletzungen. Willst du dich nicht doch lieber noch einmal professionell untersuchen lassen?“



„Auf keinen Fall“, wehrte Vicky vehement ab.



Sie setzte sich wieder auf und kühlte weiter ihre Lippe. Vincent brachte ihr Schmerztabletten und ging dann nach unten, um Barney ihren Autoschlüssel zu übergeben.



Auch wenn es gerade früher Abend war, so hatte der Vorfall Vicky sehr geschafft. Sie rollte sich wie eine Katze, soweit es die Schmerzen zuließen, auf dem Sofa zusammen und drückte ihre Nase in das Kissen, was nach ihm roch. Ihr fielen die Augen zu und mit einem letzten Seufzer und seinem Geruch in der Nase, schlief sie ein.




Vincent



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as war nun wirklich wie ein Sechser im Lotto mit Zusatzzahl. Warum nur fühlte es sich nicht so an? Über Vicky würde er ganz leicht an Jace kommen. So war sein Auftrag.



Er ging nach unten, um Barney die Autoschlüssel zu übergeben.



„Was macht Vicky bei dir?“, wurde er sogleich unfreundlich von Barney empfangen.



Vincent konnte das Misstrauen verstehen. Immerhin war er noch nicht lange hier und sie kannten ihn noch nicht.



„Der Junge von vorhin hat ihr mit einigen Typen aufgelauert und sie geschlagen. Ich kam gerade vorbei, als er sie vergewaltigen wollte.“



„Scheiße man, geht es ihr gut?“



„An sich ja. Sie hat einige Verletzungen, aber das wird wieder. Allerdings hat sie sich nun bei mir einquartiert.“



„Klar wegen ihren Eltern. Ich war am Anfang wegen ihr wirklich skeptisch. Aber sie ist prima. Sie tut den Kindern gut. Verdammt, und nun hat eines davon ihr wehgetan.“



„Es war nicht wirklich eines ihrer Kinder. Der Typ schien heute neu dabei gewesen zu sein. Auch wenn ich die Gruppe das erste Mal gesehen hatte, so fiel er mir von Anfang an direkt auf.“



„Du hast Recht. Er war noch nie da. Hoffentlich lässt der Kerl sie jetzt in Ruhe.“



„Ich denke schon, dass ich ihm klarmachen konnte, dass er und seine Freunde die Finger von Vicky lassen sollten.“



„Sie bleibt jetzt also ein paar Tage bei dir?“



„So war ihr Plan.“



„Dann pass gut auf sie auf! Und tu ihr ja nicht weh!“



„Schon klar.“



Vincent übergab den Schlüssel und die Männer verabschiedeten sich. Zum Glü

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