Mia, still yours!

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Aus der Reihe: White Beach-Reihe #3
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Mia

Nachdem sie sich einigermaßen wieder beruhigt hatte, lehnte sie sich nach vorne und stützte ihr Kinn auf der Hand ab.

Sie musste dringend eine Lösung finden. Zurück in ihr altes Zuhause konnte sie nicht mehr. Dort hatte sie alle Zelte abgebrochen und dort warteten auch die Kredittypen. Sie war wirklich viel zu naiv gewesen, ohne einen richtigen Plan hierherzukommen. Was hatte sie erwartet? Dass ihr Vater sie mit offenen Armen empfing? Er nur auf sie gewartet hatte? Er war ein reicher Mann mit zwei Kindern, einer Familie, die er sicher nicht wegen einer Affäre zerstören wollte.

Mia hätte sich selber ohrfeigen können. Nun hatte sie ihre Chance verspielt. Sie kam nicht mehr in sein Bürogebäude hinein und das Privatgrundstück war gut abgeriegelt.

Lautes Rufen schreckte sie auf und sie sah ein Kleinkind den Weg entlang laufen. Es war zwar noch unsicher auf den Beinen, hatte aber schon einen schnellen Schritt drauf, der, wenn es weiterlief, es direkt auf die Straße führte. Mia dachte nicht lange nach, sprang auf und versperrte dem Kind den Weg. Dann beugte sie sich herab und nahm es auf den Arm.

„Na du Süße, bist du deinen Eltern davon gelaufen?“ Die Kleine lachte glucksend und strahlte Mia an. Schritte ließen Mia hochschauen und fast hätte sie das arme Kind fallen gelassen, als sie den Mann erkannte, der sie gestern noch mit einem spöttischen Lachen angeschaut hatte, weil ihr Koffer den Dienst aufgegeben hatte.

Direkt dahinter kamen zwei Frauen angerannt und eine streckte sofort die Arme aus. Mia reichte das Kind sofort weiter.

Sie spürte immer noch den intensiven Blick von dem Mann, traute sich aber nicht mehr, ihn anzuschauen. Dann wurde sie schon von der anderen Frau in den Arm gerissen und gedrückt. Mia war ein wenig überrumpelt, konnte aber natürlich die Reaktion verstehen.

„Vielen, vielen Dank! Wenn Sie nicht gewesen wären …“, sagte die Frau zu ihr, die sie umarmt hatte.

„Es ist ja noch mal alles gut gegangen“, Mia lächelte scheu. Die Frau schüchterte sie ein. Sie sah umwerfend aus und war dazu auch noch nett.

Nun wandte sich die Mutter an sie. „Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll. Aber geht es Ihnen gut?“

Natürlich waren ihre rotgeweinten Augen den Frauen aufgefallen. Daher griff sie schnell zu einer Notlüge. „Ja, ja, nur eine Allergie.“

Hoffentlich sah keiner, dass eine leichte Röte ihr Gesicht überzog.

„Ich würde mich so gerne bei Ihnen bedanken. Wirklich. Und oh, wie unhöflich. Wir haben uns gar nicht vorgestellt. Ich bin Kathy Gold, meine Tochter Sarah und meine Schwägerin Victoria Gold.“

Mia wurde blass. Das Leben war manchmal wirklich grausam. Sie stand gerade ihrer Halbschwester gegenüber, und wenn ihr Gehirn richtig arbeitete, war Kathy die Frau ihres Halbbruders. Da war sie eben noch von ihrem Vater abgewiesen worden und nun das hier. Sie musste hier weg. Auch wenn ein kleiner Teil im Kopf ihr sagte, dass es ihre Chance war, so sagte der Verstand ihr ganz klar: Verschwinde von hier. Sofort!

„Ähm, das ist nicht nötig“, stammelte sie daher schnell. „Mia Skye. Aber ich muss jetzt auch los, ich habe noch einen dringenden Termin.“

Fast schon panisch wandte sie sich ab und ging mit schnellen Schritten davon.

Sie hörte noch, wie Kathy ihr hinterherrief, „aber … schade, dann nicht“, dann war Mia um die Ecke des Parks verschwunden. Ihr Herz raste und ihr war total schlecht. Der heutige Tag war die reinste Katastrophe. Wie konnte das Schicksal so scheiße sein? Warum hatte es ihr die Mutter genommen, es zu einem Vater geschickt, der sie nicht wollte und ihr dann auch noch ihre Halbschwester über den Weg laufen lassen? Was hätte sie sagen sollen? Hi, ich bin Mia, deine Halbschwester. Dein Vater hat meine Mutter geschwängert und ich war heute bei ihm, um ihn wegen Geld anzupumpen. Er hat mich aber rausgeworfen. Hast du zufälligerweise 45000 Dollar für mich?

Der Mann, der dabei gewesen war, sah wie der Bodyguard von ihnen aus. In dem Moment hätte er ihr bestimmt eine Kugel durch den Kopf gejagt, zumindest sie aber der Polizei übergeben.

Mia sah, wie die zwei Frauen mit dem Kind den Park verließen. Sie selber stand geschützt hinter einem Baum und beobachtete die beiden. Als der Mann nun auch aus dem Park heraustrat, musste sie sich schnell zurückziehen, denn sofort ging sein Blick auch in ihre Richtung. Ja, der passte auf die drei auf.

Sie konnte ihnen noch eine Weile hinterherschauen, bis sie um die Ecke verschwanden. Diesmal überlegte sie nicht lange und ging hinterher. Es war wie ein Zwang, dass sie ihnen folgen musste. An der Ecke blieb sie stehen und schaute vorsichtig an der Mauer vorbei. Die drei Personen hatten die Straßenseite gewechselt und gingen immer weiter.

Mia dagegen blieb auf ihrer Seite, denn dort war der schützende Park, der immer wieder Eingänge bot, wo sie verschwinden konnte, wenn es sein musste.

Sie waren noch nicht weit gegangen und die Gegend zeugte von Geld, als die Drei vor einem Tor stehen blieben und nachdem es sich geöffnet hatte, hindurch gingen. Hier lebten sie also. Ob das nun das Zuhause von Kathy oder Victoria war, wusste Mia zwar nicht, aber immerhin wohnte eine von ihnen hier.

Sie blieb im Schatten des großen Baumes stehen und gestattete sich ganz kurz, wirklich nur einen winzig kleinen Augenblick, davon zu träumen, wie es wäre, hier zu wohnen. Dann seufzte Mia und wandte sich ab.

Sie hatte Hunger und Durst, wahrscheinlich war es schon nach Mittag und sie wollte nur noch in ihr kleines Motelzimmer, um dort über eine Lösung nachzudenken.

Mia betrat erneut den Park, um den Weg abzukürzen, als sie von hinten gepackt und gegen den nächsten Baum gedrückt wurde.

Ryan

„Das war verdammt knapp.“ Vicky schaute Kathy und Sarah immer noch besorgt an.

Ryan hatte ein wirklich schlechtes Gewissen. „Das hätte nicht passieren dürfen. Ich hätte Sarah besser im Auge behalten müssen.“

Kathy legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm. „Keiner von uns hat es mitbekommen, Ryan. Du musst uns im Auge behalten, die Umgebung und noch ein aktives Kleinkind. Ich finde, das ist ein wenig viel gewesen. Zum Glück war diese Mia da und hat Sarah aufgehalten. Schade, dass sie so schnell verschwunden ist. Ich hätte ihr sehr gerne gedankt.“

Oh ja, er hätte dieser Mia auch sehr gerne seine Dankbarkeit gezeigt, aber ganz sicher anders als Kathy.

Nach dem Schreck war die Stimmung für ein Picknick vergangen und sie packten alles zusammen. Diesmal passte Ryan besser auf. Er gestattet seinen Gedanken nicht, zu einer Mia abzuschweifen, schon gar nicht seinem Schwanz, der bei ihrem Anblick in Freude ausgebrochen war.

Sie verließen den Park und Ryan musste aufpassen, dass er nicht loslachte. Als ob er sie nicht hinter dem Baum gesehen hätte. Mia war wirklich eine Anfängerin, was das Verstecken betraf.

Während er in einigem Abstand den Frauen folgte, hielt er sein Handy so, dass er mit der Kamera nach hinten alles sah. Und tatsächlich, Mia tauchte mit einem Mal an der Ecke auf und folgte ihnen auf der anderen Straßenseite in gebührenden Abstand.

Hm, zum Lachen war ihm jetzt nicht mehr zumute. Denn mittlerweile war er nicht mehr sicher, ob es Zufall war, dass sie Mia heute im Park getroffen hatten.

Er brachte Kathy und Vicky noch ins Haus, schärfte ihnen ein, dass sie dort bleiben sollten, und machte sich auf den Weg, um zu schauen, ob er Mia finden würde.

Anscheinend hatte sie einige Zeit vor dem Haus gestanden, denn als er den Weg zum Park einschlug, sah er sie dort einbiegen.

Ryan grinste und beschleunigte seine Schritte. Dann war er hinter hier, packte sie und drückte sie gegen den nächsten Baum.

Er legte seinen Körper schwer auf ihren und fixierte sie damit. „Nenne mir einen plausiblen und guten Grund, warum du heute schon wieder in der Nähe von Kathy und Vicky aufgetaucht bist.“

Ok, so kannte er sich selber nicht. Normalerweise redete er nicht so viel.

Er spürte, dass sie unter ihm erzitterte und dann brachte sie leise heraus, „Das war Zufall.“

„Schätzchen“, brummte er, „das ist mir zu viel Zufall.“ Er drückte seinen Körper noch fester gegen ihren und sie wimmerte. Nun meldete sich auch noch seine Erektion und wollte mitspielen.

„So glauben Sie mir bitte, es war wirklich Zufall“, brachte Mia mit weinerlicher Stimme hervor.

Doch da war sie bei Ryan an der falschen Adresse. Er wusste nur zu gut, wie Frauen einen Mann manipulieren konnten.

„Hör auf zu heulen. Wer hat dich auf die Frauen angesetzt?“

Er spürte, wie sie sich versteifte. „Keiner“, rief sie entsetzt aus. „Warum sollte mich jemand auf meine Halbschwester ansetzen?“

Nun war er es, der sich anspannte. „Du solltest mir einen plausiblen und guten Grund nennen und keine Märchen erzählen“, knurrte er.

Aber das würde er ihr jetzt austreiben. Er zog einen kleinen Kuli aus seiner Tasche, setzte ihn an ihren Hals an und drückte ab.

„Was soll …“, dann sackte sie in seinen Armen zusammen.

Er hob sie hoch und ging mit ihr zum nächsten Parkplatz. Aus strategischen Gründen hatte er überall Autos stehen, für den Fall der Fälle.

Sie war ein Fliegengewicht und bewusstlos sah sie absolut friedlich und entspannt aus. Ryan würde sich aber nicht täuschen lassen. Er hatte auf die harte Tour lernen müssen, was es hieß, einer Frau zu vertrauen.

Mia

Langsam nahm die Umgebung wieder Formen und Farben an. Geräusche drangen leise an ihr Ohr und vorsichtig hob sie ihren Kopf, der auf ihrer Brust gelegen hatte. Sie saß auf einem Stuhl und war an diesen gefesselt. Die Situation war alles andere als toll.

 

Kurz musste sie die Augen schließen, weil sich das Zimmer, in dem sie sich befand, leicht drehte.

„Der Schwindel wird gleich nachlassen“, hörte sie die tiefe Stimme von ihrem Entführer.

Sie riss die Augen wieder auf. Er stand ans Fenster gelehnt und beobachtete sie.

„Sie können mich doch nicht einfach entführen“, keuchte sie auf.

Er kam näher, setzte sich verkehrt herum auf einen Stuhl ihr gegenüber und zog eine Augenbraue hoch. „Warum nicht? Wen sollte es interessieren? Die Polizei vielleicht?“

Beschämt senkte sie den Kopf. Natürlich gab es keinen, den es interessierte, ob sie entführt wurde. Bis auf die Kredithaie, die ihr Geld haben wollten. Was sollte sie der Polizei erzählen? Sie war erst bei ihrem angeblichen Vater gewesen, dann war sie hinter deren Tochter und Schwiegertochter hergestiefelt und dann? Ja, dann war sie dabei erwischt worden.

„Schau mich an.“ Seine ruhige Stimme ließ sie aufschauen. „Sehr gut. Beantworte mir nur ein paar Fragen, und ich lasse dich vielleicht wieder frei.“

Vorsichtig nickte sie. „Ok.“

„Ich habe deine Personalien überprüft. Dein Name scheint wirklich Mia Skye zu sein. Du stammst aus Kansas?“

Am besten kooperierte sie, damit sie so schnell wie möglich von ihm wegkam. Er schüchterte sie mit seiner dominanten Art ein. „Die Angaben stimmen, ich habe nicht gelogen. Ich komme aus Fairport in Kansas.“

„Was hat das mit der Halbschwester auf sich? Und diesmal keine Märchen“, befahl er streng.

„Das waren keine Märchen. Es ist eine lange Geschichte.“

Er stützte die Arme auf die Stuhllehne und legte seinen Kopf darauf ab. Bei jedem anderen hätte es beruhigend ausgesehen, bei ihm sah es eher aus, als ob er auf der Lauer lag. „Ich habe Zeit, Mia.“

„Dürfte ich Sie um etwas bitten?“

Jetzt sah er sie misstrauisch an. „Was?“

„Ein Schluck Wasser, bitte.“

Er stand auf und ging ins Nebenzimmer. Sie hörte, wie er hantierte, dann einen Wasserhahn rauschen. Er kam zurück, stellte ein Glas auf den Tisch und ließ ein Messer aufschnappen.

Sie wich zurück und keuchte auf.

„Ich möchte dir nur die Fesseln aufschneiden, keine Angst, Mia.“ Er trat vor sie und beugte sich über sie.

Sein Bauch drückte sich an ihr Gesicht und sie atmete seinen Geruch ein. Er roch fantastisch. Eine Mischung aus Sandelholz, Sonne und Zitrone.

Während er ihre Hände losschnitt – sie fragte sich lieber nicht, warum er nicht direkt hinter sie getreten war – roch sie ihn nicht nur, sondern spürte ihn auch. Seine harten Bauchmuskeln bewegten sich und nur zu deutlich konnte sie die Erektion an ihren Brüsten spüren.

Eigentlich sollte ihr die Situation Angst machen, aber das hier gerade, der enge Körperkontakt, die warme Berührung und der sinnliche Geruch, vernebelten ihr komplett die Sinne. Am liebsten hätte sie ihr Gesicht an ihm gerieben und ihre Nase noch tiefer vergraben.

Als ihre Hände frei waren, löste er sich nur langsam von ihr und sie musste all ihre Kraft aufbringen, um nicht nach ihm zu greifen.

Verdammt Mia, schalt sie sich in Gedanken, du sollst Angst haben und die nicht von ihm angezogen fühlen.

Er setzte sich wieder auf den Stuhl und sie nahm das Glas Wasser. Ihre Hände zitterten leicht und sicher bemerkte er es. Nachdem sie einen Schluck getrunken und das Glas zurück auf den Tisch gestellt hatte, traute sie sich ihn erneut anzuschauen. Sie rechnete schon damit, dass er gehässig grinsen würde, stattdessen musterte er sie nachdenklich.

„Vielen Dank für das Wasser. Ich könnte Ihnen dann …“

„Ich heiße Ryan“, unterbrach er sie barsch. „Und sag du.“

„In Ordnung“, stotterte sie überrascht.

„Dann los.“

Sie faltete die Hände im Schoß, damit sie diese nicht nervös knetete, und holte tief Luft. „Vor sieben Jahren bekam meine Mutter die Diagnose Brustkrebs. Am Anfang reichte das Gesparte für die Behandlung, doch nach zwei Jahren war das Geld weg, aber ihr ging es so schlecht, dass sie nicht mehr arbeiten konnte. Sie nahm einen Kredit auf und ich ging von der Schule ab, um arbeiten gehen zu können. Was ich verdiente, reichte für Miete, Essen und die Kreditraten aus. Bis die Behandlungen immer kostspieliger wurden und der Kredit aufgestockt werden musste. Vor einem Jahr dann brauchten wir für eine Behandlung, die vielversprechend klang, weiteres Geld. Die Bank wollte aber nichts mehr geben und so wandte ich mich an jemand anderen, der mir schnelles Geld versprach. Ich konnte den Kredit bei der Bank auslösen und hatte auch für die Behandlung das Geld übrig. Mir wurde versprochen, dass es keine festgesetzten Ratenzahlungen geben würde, sondern so, wie ich abzahlen konnte.“

Sie schaute Ryan nicht an, denn natürlich wussten er und auch sie, wie naiv dass alles gewesen war. Doch er sagte nichts dazu, also erzählte Mia weiter. „Vor vier Wochen ist sie gestorben und ich brauchte noch einmal Geld für die Beerdigung. Zwei Tage nachdem meine Mutter nicht mehr da war, bekam ich einen Brief von ihr. Wer ihn geschickt hat, weiß ich immer noch nicht. In diesem stand, dass mein Vater nicht tot sei, sondern sie eine Nacht mit Richard Gold, einem reichen Mann aus White Beach, gehabt habe. Ich solle mich an ihn wenden, damit ich die Schulden loswerde. Normalerweise wäre ich nie hierhergekommen, wenn …“

Sie brach ab. An ihre Mutter zu denken und auch daran, warum sie weggegangen war, rissen sie aus der Bahn. Eine kleine Träne rann ihr übers Gesicht und wurde von Ryans Finger aufgefangen.

Unbemerkt war er nähergekommen und schaute sie durchdringend an. „Wenn, was?“

Sie entzog ihm ihr Gesicht und blickte auf ihre Hände. „Wenn die Typen nicht auf sofortige Rückzahlung bestanden hätten. Das, oder ich hätte das Geld in einem ihrer Clubs abarbeiten sollen“, flüsterte Mia.

Ein Knurren ließ sie aufschauen. Sein Gesicht war wutverzerrt. „Schweine. Wie viel schuldest du ihnen?“

„45000.“

Er schüttelte ungläubig den Kopf. „Wie lange hättest du da in einem Club wohl für sie anschaffen müssen?“

Zu lange, das wusste sie. Mia presste die Lippen fest aufeinander.

„Gut“, seufzte er nun auf. „Du kannst gehen. Aber bleib von Kathy und Vicky fern. Es ist mir egal, ob deine Mutter die Wahrheit gesagt hat, oder nicht. Fakt ist, ich habe auf Kathy aufzupassen und Jace wird es nicht gefallen, wenn eine angebliche Halbschwester auftaucht.“ Er sah sie aus zusammengekniffenen Augen an.

Sie nickte heftig. „Natürlich, ich hatte nicht vor, zu einem von ihnen zu gehen. Ich wollte keinen belästigen, das war nie meine Absicht.“

Er gab ihr ihre Handtasche. „Wo wohnst du?“

„Ich habe ein Zimmer im Spang Motel.“

Er hatte ihr gerade die Haustür öffnen wollen, als er innehielt und sie geschockt anschaute. „Das ist jetzt nicht dein Ernst!?“

„Doch, warum?“

„Warte, ich hole meinen Schlüssel.“

Er verschwand kurz und kam keine Minute später wieder zu ihr zurück. Dann hielt er ihr die Tür auf und führte sie zu seinem Wagen.

„Du musst mich nicht fahren, wirklich nicht.“

„Steig ein.“ Er öffnete die Beifahrertür und sein Tonfall duldete keinen Widerspruch.

Die Fahrt dauerte, trotz Auto, über eine halbe Stunde. Während der Zeit redete niemand ein Wort. Mia schaute aus dem Fenster und hing ihren Gedanken nach.

Sie war mit dem Schrecken davon gekommen. Allerdings war ihr Problem mit dem Geld immer noch nicht gelöst. Sie musste sich dringend einen Job suchen. Ansonsten würde sie sich auch das Motel ganz schnell nicht mehr leisten können.

Am Ziel angekommen, hielt Ryan an, und bevor er auch nur seinen Gurt lösen konnte, hatte Mia ihren bereits gelöst und riss die Tür auf.

Sie flüchtete regelrecht aus dem Auto, und ehe sie die Tür zuwarf, erklang noch ein „Danke.“ Dann war sie schon auf dem Weg ins Motel.

Ryan

So schnell war noch nie eine Frau aus seinem Auto geflüchtet. Ryan sah Mia kopfschüttelnd hinterher. Nun hatte er endlich Zeit, um sich über ihre Geschichte Gedanken zu machen.

Auch wenn er während der Fahrt hierher nicht geredet hatte, so konnte er keinen einzigen klaren Gedanken fassen. Mia so nah neben sich und ihren Duft im Auto, der alles ausfüllte, waren zu viel Ablenkung gewesen. Seine ganze Konzentration war für die Autofahrt draufgegangen, da sein Schwanz der Meinung war, mitmischen zu müssen.

Er war Soldat und Agent gewesen und doch waren ihm gerade sämtliche Fähigkeiten, die einen guten Soldaten ausmachten, abhandengekommen.

Er glaubte Mia, was sie erzählt hatte. Viele konnten sich eine Krankenversicherung nicht leisten und kamen dann bei Krankheit in diese Mühle hinein. Wenn die Krankheit sie nicht auffraß, waren es letztendlich die Schulden.

Allerdings konnte Mia noch nicht einmal etwas für den Schuldenberg. Nicht einmal dafür, dass sie so naiv gewesen war, und auf die Kredithaie hereingefallen war. Das ging vielen so und sie hatte nur ihrer Mutter helfen wollen.

Allerdings die Geschichte mit dem reichen Vater klang wirklich abenteuerlich. Wobei auch hier Mia davon überzeugt geklungen hatte. Entweder konnte sie gut schauspielern, was er nicht glaubte, oder ihre Mutter hatte sogar noch nach dem Tod noch eine Grausamkeit für ihre Tochter.

Er musste jetzt dringend den Druck loswerden. Ohne noch einmal nach Hause zu fahren, fuhr er direkt in den Castronovo Club. Zum Glück hatte dieser für ihn zu jeder Tages- und Nachtzeit geöffnet.

Wie immer wurde er sofort in seine Loge gebracht und er ließ sich diesmal nur eine Frau schicken.

„Hi Babe, was kann ich Gutes für dich tun?“ Sie schmiegte sich an Ryan und strich sofort über seinen Schritt.

„Besorg′s mir mit dem Mund“, gab er harsch zurück.

Ohne Umschweife öffnete sie ihm die Hose, holte seinen Ständer heraus und leckte ihm über die Eichel.

Ryan schloss die Augen, lehnte den Kopf nach hinten und konzentrierte sich auf den Mund, der sich heiß und feucht um seinen Schwanz schloss, die Zunge, die seine Eichel leckte, das Saugen und Schmatzen.

Er fasste mit seinen Händen in ihre Haare und drückte den Kopf der Frau tiefer auf seinen Penis. Er hörte das Würgen und grinste fies. Heute braucht er es dreckig. Ein Gesicht blitzte vor seinen geschlossenen Augen auf. Große Augen, die ihn ängstlich anschauten, braune Haare, die ihr weiches Gesicht umwehten. Eine kleine zierliche Frau, die zu ihm aufschauen musste, wenn sie ihm in die Augen sehen wollte.

Fuck, er drückte die Frau, die gerade seinen Schwanz bearbeitete, von diesem weg und schloss die Hose.

„Babe, alles in Ordnung?“

„Nenn mich nicht Babe. Ich muss weg“, knurrte er und verließ den Club.

Im halsbrecherischen Tempo fuhr er nach Hause und stellte sich dort unter die kalte Dusche. Immer noch geisterte Mia in seinen Gedanken herum und er packte seinen harten Schwanz. Seine Hand fuhr fest und schnell seinen Schaft auf und ab. Am liebsten wäre er zu dem Motel gefahren, hätte Mia auf den Bauch geworfen, ihre Beine weit gespreizt und wäre dann mit einem Ruck in sie eingedrungen. Tief und schnell in ihre heiße Höhle. Allein die Vorstellung ließ seinen Hoden zusammenziehen, das Sperma pumpen und dann kam er mit einem lauten Brüllen. Die weiße Flüssigkeit schoss heiß aus seinem Penis heraus und wurde von dem Wasser der Dusche sofort weggespült.

Er lehnt die Stirn an die Fliesen. Verdammt, so einen Orgasmus hatte er schon lange nicht mehr gehabt. Was machte diese Mia nur mit ihm?

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