Passion - Gib mir ein Gefühl

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Passion - Gib mir ein Gefühl
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Melanie Jezyschek

Passion - Gib mir ein Gefühl

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Gib mir ein Gefühl von Liebe

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Gib mir ein Gefühl von Nähe

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Epilog

Danksagung

Vorschau

Impressum neobooks

Gib mir ein Gefühl von Liebe

Kapitel 1

Robin betrat den Club namens Passion und wurde sogleich von künstlichem Nebel eingehüllt, der ihm in Mund und Nase drang. Seit er das erste Mal vor einer Nebelmaschine gestanden hatte, hasste er den Geruch, aber er wusste, welchen Effekt der Nebel in einem spärlich beleuchteten Raum mit vielen tanzenden Menschen hatte. Alles wirkte mystischer und die Lichtreflexe sahen unglaublich aus. Das Ergebnis aller Komponenten hob den ekligen Geruch auf, sodass Robin ihn zu ignorieren versuchte und weiter zur Bar ging.

Er musste ein paar Minuten warten, bis der Barkeeper ihm Aufmerksamkeit schenkte und seine Bestellung entgegennahm. Dann dauerte es wieder eine Weile, bis er endlich die kühle Bierflasche in der Hand hielt. Nach einem Schluck der herben Flüssigkeit drehte er sich zur Tanzfläche und beobachtete die wiegenden, völlig unterschiedlichen Körper.

Es war sein erster freier Abend in Frankfurt, seit er hergezogen war. Der neue Job hatte ihn in den ersten Wochen völlig eingenommen, doch nun hatte er endlich ein wenig Zeit, um die Stadt und deren Menschen kennenzulernen. Robin kannte bisher nur seine Arbeitskollegen und das wollte er dringend ändern.

»Ein Becks bitte!«, rief jemand neben ihm dem Barkeeper zu. Es war eindeutig eine Frauenstimme, sodass Robin sich ihr interessiert zuwandte.

Die Haare der Unbekannten waren wild aufgestylt oder vom Tanzen ganz durcheinander, das konnte er nicht genau erkennen. Im flackernden Licht sahen sie einmal hellbraun aus, dann wieder leicht rötlich.

Robin ließ seinen Blick über ihren restlichen Körper wandern. Ein nicht zu praller und auch kein zu kleiner Busen sowie ein flacher Bauch zeichneten sich unter ihrem hautengen Mini-Kleid ab. Dann kamen ihre langen Beine, die in High-Heels steckten. Sie wusste auf jeden Fall, wie man auffiel.

Ein wiegender Hüftschwung von ihr, als sie den Tresen mit ihrem Mädchenbier verließ, brachte sein Blut nun endgültig in tiefere Regionen seines Körpers. Er krallte sich an seiner Flasche fest und konnte nicht anders, als ihr mit seinem Blick zu folgen. Dabei wusste er nicht einmal, ob sie ihn bemerkt hatte. Wenn nicht, dann war sie wahrlich eine höllische Versuchung für jeden Mann, der Augen im Kopf hatte.

Normalerweise starrte er nicht jeder, die knapp bekleidet war, hinterher. Er sehnte sich lediglich nach etwas Nähe. Er erwartete nicht, dass sie mit ihm eine feste Beziehung einging, auch wenn er nichts gegen eine Frau an seiner Seite hätte, aber erstens kannte er sie überhaupt nicht und zweitens wäre das ziemlich voreilig von ihm. Vielleicht ließ sie sich jedoch darauf ein, eine Nacht mit ihm zu verbringen, obwohl er nie eine Frau dazu drängen würde.

Sein Blick lag noch immer wie gebannt auf ihrem sexy Körper, als sie begann, sich im Takt der Musik zu bewegen, nachdem sie ihre Bierflasche an eine andere Frau, wohl eine Freundin, weitergegeben hatte.

Sie wusste, was sie tun musste, um die Blicke auf sich zu ziehen, oder sie achtete gar nicht darauf und es geschah einfach so. Robin war nämlich nicht der Einzige, der sie beobachtete. Auch andere Männer ließen sie nicht aus den Augen. Es würde keine leichte Aufgabe werden, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Doch Robin hatte noch nie eine Herausforderung gescheut und er würde jetzt auch nicht damit anfangen.

Während er sich durch die tanzende Menge einen Weg zu ihr bahnte, senkte sich ein Lichtstrahl direkt auf sie, sodass sie für alle im Club sichtbar hervorgehoben wurde. Er blieb stehen und betrachte sie, während sie weiter tanzte und nicht zu merken schien, dass alle Blicke auf ihr ruhten.

Entweder musste sie es gewohnt sein oder es interessierte sie nicht, dass alle sie anstarrten. Er tippte auf ersteres, immerhin war sie eine attraktive Frau, die ihren Körper bewusst in Szene setzte. Es würde ihn nicht wundern, wenn sie im Passion bekannt wäre und die Show mit dem Strahler öfters abgezogen wurde, doch das interessierte ihn nicht.

Gerade als Robin sich wieder in Bewegung setzen wollte, wandte sie ihr Gesicht in seine Richtung und lächelte. Er wusste nicht, ob sie ihn meinte oder es eine einstudierte Nummer war, doch mit dem, was er nun erkannte, hatte er nie im Leben gerechnet.

***

Neuer Nebel wurde in den Club gepumpt und umhüllte ihren Körper. Mit dem Lichtstrahl, der auf sie gerichtet war, hatte sie nun endgültig alle Blicke auf sich gelenkt, das spürte sie durch das Kribbeln, das ihren ganzen Körper erfasste.

Die Show konnte beginnen.

Sie hob ihren Blick und lächelte, dabei sah sie kein Gesicht der unzähligen Gäste klar vor sich. Sie erledigte nur ihren Job als Tänzerin und war nicht zum Vergnügen hier, obwohl sich Letzteres nicht automatisch ausschloss, da viele Männer danach zu ihr kamen und sich ihr näherten. Wenn ihr einer gefiel, ließ sich Melina gern auf eine Nacht ein, aber mehr war nicht drin. Sie genoss ihre Freiheit viel zu sehr, um sich an einen Mann zu binden. Was sowieso meistens nach hinten losging.

Doch darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Sie hatte eine Aufgabe zu erledigen, auch wenn sie diese schon im Schlaf konnte. Aber Melina wollte tanzen, denn es war eine ihrer wenigen Möglichkeiten, endlich einmal abzuschalten und die Welt um sich herum zu vergessen.

Als hätte man ihre Gedanken gehört, fing die Musik an zu spielen. Melina hielt zuerst ihren Körper still, bevor sie bei einem bestimmten Takt begann, sich zu bewegen. Für die Besucher erschien wie aus dem Nichts eine Tanzstange neben ihr, dabei war sie die ganze Zeit da gewesen. Melina schloss ihre Hände um das kühle Metall und schwang sich dann seitwärts nach oben. Ihre Oberschenkel umschlangen die Stange, dann ließ sie sich nach unten gleiten.

Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, was reine Show war, doch sie hatte es schon so perfektioniert, dass es echt aussah, solange ihr niemand in die Augen blickte – was in diesem Licht und der Entfernung zu den Zuschauern unmöglich war.

Erneut schwang sie sich an die Stange, ließ sich drehend nach unten gleiten, bewegte ihren Körper dabei lasziv und verrucht, eben genau so, wie es gewünscht wurde und vor allem die männlichen Besucher einnahm. Es war eine Art Vorspiel zum anderen Teil des Passions, der Strip-Bar, zu der man noch einmal extra Eintritt bezahlen musste. Mit ihrer Showeinlage sollte sie Lust auf mehr machen, denn sie würde sich nicht ausziehen, das überließ sie ihren Kolleginnen nebenan. Sehr oft gelang ihre Show, was gut war, denn sonst würde sie nicht bezahlt werden.

Noch einmal umrundete sie die Stange, bewegte ihren Körper geschmeidig zu den letzten Klängen des Liedes. Gleich war es vorbei, zumindest für diese Nacht. Morgen würde die Show von neuem beginnen.

Der letzte Takt, dann verklang das Lied und der Lichtstrahl ging aus.

Melina verließ das Podest mit der Stange, solange die Zuschauer sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt hatten.

 

»Wieder einsame Spitze, Süße! Die Kerle werden uns die Bude einrennen!«

Melina nickte und nahm von Dana, die im Passion auch als die »gute Seele des Hauses« bekannt war und so ziemlich als ihre einzige Freundin galt, ihr Becks entgegen. Sie würde nicht mehr viel Zeit haben, bis die ersten Männer Annäherungsversuche unternahmen. Es war nicht so, dass sie es nicht mochte, begehrt zu werden, nur manchmal wünschte sie sich eine längere Verschnaufpause.

»Oh! Wer kommt denn da? Das ist aber ein Süßer.«

Es ging also schon los. Ein letzter Schluck von ihrem Bier, dann drehte sich Melina in die Richtung, in die Dana mit einem anzüglichen Lächeln sah.

»Also, wenn du ihn nicht willst, ich nehme ihn gerne«, flüsterte sie Melina ins Ohr, doch die hörte ihr schon kaum mehr zu.

Der Mann, der sich ihnen näherte, war groß, hatte breite Schultern, die erahnen ließen, welche Kraft sich in seinen Muskeln verbarg, und zerzauste dunkle Haare. Seine Schritte waren kraftvoll und selbstsicher, als er sich ihnen näherte. Auch wenn es ziemlich dunkel war, konnte Melina erkennen, dass er tatsächlich ziemlich attraktiv war.

Erwartungsvoll hielt sie die Luft an und genoss das sanfte Kribbeln, das in ihrem Bauch begann und sich dann weiter Richtung Süden ausbreitete. Es versprach doch noch eine gute Nacht zu werden.

Diesmal war das Lächeln auf ihren Lippen echt, als der Mann vor ihr stehen blieb und sie ihren Blick hob.

»Mel.«

Ihr Herz blieb einen Augenblick stehen, dann starrte sie verwirrt in das Gesicht des Mannes und versuchte, es im schummrigen Licht des Clubs genauer zu erkennen. Woher kannte er ihren Spitznamen? Und warum wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie ihn kennen musste?

»Wer ...?« Bevor sie ihre Frage zu Ende stellen konnte, glitt ein Lichtstrahl über sein Gesicht und sie verstummte.

Das konnte nicht wahr sein, oder? War er es tatsächlich? Nach so langer Zeit? »Robin?«, fragte sie zaghaft.

Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen und er nickte.

»Ja.«

Melina glaubte ihren Ohren und Augen kaum zu trauen. Es war wirklich Robin. Ihr bester Freund aus der Kindheit.

Sie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und stürzte sich auf ihn, um ihn zu umarmen.

»Oh mein Gott! Was machst du hier? Wie hast du mich erkannt? Wie geht es dir?« Gefühlte tausend Fragen verließen ihren Mund, während sie sich an ihn schmiegte. Seine Arme legten sich um sie und drückten sie fester an sich. Sofort stieg ihr sein Aftershave in die Nase und sie konnte nicht anders, als den herb männlichen Geruch tief einzuatmen. Er roch wirklich zu gut ...

Das Kribbeln zwischen ihren Schenkeln wurde wieder stärker. Melina wollte sich noch nicht von Robin trennen. Er fühlte sich gut an und weckte weitaus erwachsenere Gefühle in ihr als nur Kindheitserinnerungen.

Nie im Leben hätte sie mit diesem Verlauf der Nacht gerechnet, aber es war toll. Robin war ein Teil ihres Lebens, mit dem sie noch schöne Erinnerungen in Verbindung brachte.

»Nicht so stürmisch! Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, aber lass uns doch einen ruhigeren Ort suchen, um zu reden.« Sein Atem streifte ihr Ohr, sodass ihr wohlige Schauer über den Rücken jagten.

Melina nickte und löste sich nur ein kleines Stück von ihm, um ihn ansehen zu können.

Sein kindliches Gesicht hatte in den letzten, bestimmt fast zwanzig Jahren mehr Kanten und Bartstoppeln bekommen. Er war erwachsen geworden und wirklich sexy. Sie genoss seine Nähe nicht nur, weil sie einst die besten Freunde gewesen waren. Vielleicht geschah in dieser Nacht ja auch noch mehr zwischen ihnen, dagegen würde sie sich keinesfalls wehren.

»Klar«, erwiderte sie lächelnd und nahm seine Hand. »Es gibt auch ein paar Tische, die abgeschiedener sind.« Was sich in den Jahren nicht verändert hatte, war sein Lächeln. Nur weckte es jetzt andere Gefühle in Melina – sexueller Natur. Sie war sich sicher, dass ihm bei diesem Lächeln die Frauen reihenweise zu Füßen lagen. Nachvollziehen konnte sie es, es war wirklich hinreißend. Und hinter dieser attraktiven Hülle steckte auch noch ein lieber Kerl. Zumindest wenn er sich nicht in einen Arsch verwandelt hatte, was sie aber nicht glaubte. Er wirkte noch immer so lieb und nett wie der kleine, neunjährige Junge.

Hand in Hand steuerten sie den hinteren Bereich des Clubs an. Hier war es merklich ruhiger und leerer. Nur wenige Leute hatten sich hierher verzogen, um zu reden oder sich anderweitig zu beschäftigen.

»Hier.« Sie rutschte auf eine Sitzbank und klopfte neben sich auf das Polster.

Robin ließ sich nicht zweimal bitten und setzte sich neben sie.

»Nicht schlecht, was du da eben gezeigt hast.«

Melina zuckte mit den Schultern.

»Das ist mein Job. Hat es dir denn gefallen?« Bei ihrer Frage wurde sein Blick deutlich dunkler, was ihr schon Antwort genug war. Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus und sie legte eine Hand auf seinen Oberschenkel.

»Ja.« Robins Stimme war merklich tiefer geworden, was ihr eine Gänsehaut verpasste. Sie wusste zwar, wie sie auf Männer wirkte, aber dass er auch so reagierte, obwohl er sie schon als kleines Mädchen nackt gesehen hatte, freute sie.

»Und was machst du hier?«, fragte sie, um ihn vorerst auf andere Gedanken zu bringen. Sie wollte erst mehr über sein bisheriges Leben erfahren.

»In Frankfurt?«

Sie lachte leise, als sie sein verdutztes Gesicht sah. Er war wirklich süß.

»Nein, auf dem Mars. Natürlich in Frankfurt. Was führt dich hierher? Ich habe dich hier vorher noch nie gesehen und ich lebe schon lange hier.« Obwohl das natürlich kein Grund war, ihm vorher noch nicht begegnet zu sein. Frankfurt war eine große Stadt. Es war natürlich unmöglich, dass sie alle Leute hier kannte.

»Ich bin vor kurzem hergezogen«, antwortete er ihr.

»Freundin?«

Er schüttelte den Kopf.

»Nein. Wegen der Arbeit.«

Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, aber die Antwort ließ sie erleichtert aufatmen. Obwohl sie auch hätte ahnen können, dass er Single war. Sonst hätte er ihr nicht so offensichtlich gezeigt, dass ihm ihre Show gefallen hatte. Doch Männer waren nun mal Männer. Er hätte wahrscheinlich auch so reagiert, wenn er vergeben gewesen wäre.

Sie sollte aufhören, sich über etwas Gedanken zu machen, was völlig unwichtig war. Sollte er eine Freundin haben, war es Robins Sache und hatte sie nicht zu interessieren.

»Und wie geht es dir so?«

Seine Frage lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn.

»Gut«, antwortete sie automatisch und wich seinem Blick aus. Er war schon immer gut darin gewesen, ihre Lügen zu erkennen, aber sie wollte nicht mit ihm über sich reden. Ihr Leben war doch völlig uninteressant. »Erzähl mir mehr von dir. Was hast du so gemacht in den Jahren?«

Kapitel 2

Robin wusste nicht, wie lange er sich schon mit Melina unterhielt. Er war noch immer überrascht, dass er gerade ihr begegnet war. Es war so lange her, dass sie damals mit ihrer Familie weggezogen war. Er hatte nicht mehr daran geglaubt, sie jemals wiederzusehen. Es war viel Zeit vergangen, weshalb es wohl nicht verwunderlich war, dass sie sich so viel zu erzählen hatten, obwohl er der Hauptredner war. Melina war still, hörte ihm zu und berührte ihn immer wieder am Oberschenkel.

Er wusste nicht, ob sie das mit einem bestimmten Hintergedanken tat, doch auf jeden Fall sprang er voll darauf an. Sie war eine wunderschöne Frau geworden. Es war also nicht erstaunlich, dass er auf ihre Reize reagierte. Vor allem nach dem Tanz an der Stange.

Allein bei der Erinnerung wurde sein Schaft härter und drückte gegen den Reißverschluss seiner Hose. Es war wirklich schon zu lange her, dass eine Frau ihn intim berührt hatte. Wenn Melina es also darauf anlegte, dann würde er nichts dagegen haben, ganz im Gegenteil. Dieser Tanz von ihr hatte ein Verlangen in ihm geweckt, das nicht so einfach wieder verschwand. Und die Bilder, die er sich dabei vorgestellt hatte, waren auch nichts für das Fernsehprogramm am Nachmittag. Zwar war es irgendwie seltsam, sich Sex mit ihr vorzustellen, da sie sich als Kinder mehrmals nackt gesehen hatten. Doch es war nun etwas vollkommen anderes. Robin wusste nämlich nicht, wie sie jetzt nackt aussah. Wie genau ihre Weiblichkeit ihren kindlichen Körper, den er aus Erinnerungen kannte, verändert hatte. All das kurbelte seine Fantasie an. Er wollte sie ohne jeglichen Fetzen Stoff sehen, über ihre Haut streichen und von ihr kosten.

Er ballte seine Hand zur Faust und atmete tief durch. Seine Gedanken hatten ganz eindeutig eine Richtung eingeschlagen, von der er sie nicht so schnell abbringen konnte. Die Bilder ihres Körpers – besser gesagt seine Vorstellung ihres nackten Körpers – hatten sich vor sein inneres Auge geheftet und wollten sich nicht so leicht vertreiben lassen.

Robin hatte nicht viele Möglichkeiten, um etwas dagegen zu unternehmen. Die einzige und wohl beste bestand darin, seinem Verlangen nachzugeben und zu schauen, ob Melina sich darauf einließ. Bisher hatte sie nichts Gegenteiliges angedeutet, doch er konnte sich auch irren. Was er nicht hoffte.

»Hallo? Erde an Robin?« Sie schwenkte ihre Hand vor seinem Gesicht auf und ab.

»Was?«, fragte er so verwirrt, dass es sie zum Lachen brachte.

»Ich dachte schon, du wärst ins Reich der Träume abgetaucht.«

Gott, sie war wirklich wunderschön mit diesem echten Lächeln. Und es zeigte einmal nicht die verruchte Frau, die sie vor allen anderen auf der Tanzfläche gegeben hatte.

Er handelte instinktiv, als er in ihre Haare griff und sie an sich zog. Seine Lippen landeten auf ihrem verführerischen Mund, was nicht nur ihm ein Stöhnen entlockte. Melina brauchte nicht lange, um zu begreifen, was er tat. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und gab sich ihm hin.

Was auch immer er gedacht hatte, wie es sich anfühlen würde, sie zu küssen … verdammt, er hatte es sich nicht einmal annähernd richtig vorgestellt! Es war unglaublich. Ihre Lippen waren gleichzeitig weich und fest und schmeckten nach einer Mischung aus Bier und Früchten. Robin dachte nicht weiter darüber nach, sondern öffnete ihre vollen Lippen mit seiner Zunge und tauchte in ihren Mund ein.

Während ihre Zungen sich gegenseitig neckten und die Leidenschaft zwischen ihnen immer höher trieben, fuhr er mit seinen Händen über ihren Körper. Langsam strich er ihr Bein entlang, fuhr über ihre Hüften und hielt schließlich an ihrem Busen inne. Selbst durch den Stoff ihres Kleides und des BHs konnte er ihre aufgerichteten Brustwarzen spüren, was noch einmal ordentlich Blut in seinen Schaft pumpte.

Robin stand kurz davor, ihr den Stoff vom Leib zu reißen und es auf der Stelle mit ihr zu tun. Ein letzter Rest Selbstbeherrschung erinnerte ihn jedoch daran, wo sie sich befanden und dass dies nicht gerade ein geeigneter Ort dafür war.

»Warte«, hauchte er an ihren Lippen. Sein Atem kam stoßweise und sein Herz raste in seiner Brust. Er verzehrte sich nach ihr, aber es war der falsche Ort.

»Was ist?« Melina sah verwirrt zu ihm auf. Ihre Lippen waren leicht angeschwollen und ließen Bilder entstehen, wie sie ihn mit ihnen in südlicheren Regionen berührte.

Robin stöhnte und schloss die Augen, bevor er noch mehr Fantasien entwickeln und deshalb gar nicht mehr laufen konnte.

»Robin? Kneifst du jetzt etwa?«

»Nein!«, rief er schnell und öffnete seine Augen wieder, um sie anzusehen. »Gott, nein, das kann ich gar nicht. Ich will dich viel zu sehr.«

Sie lächelte zufrieden und strich ihm die Haare aus der Stirn.

»Ich will dich auch, also worauf willst du warten?«

Auf gar nichts, wollte er am liebsten antworten, als sie eine Hand auf die Beule in seiner Hose legte und seine Erektion massierte.

»Nicht … hier«, brachte er mit einiger Anstrengung heraus, was sie dazu veranlasste, ihre Hand von ihm zu nehmen. Das erleichterte es ihm, wieder normal zu atmen. »Lass uns zu mir gehen, ich wohne ganz in der Nähe.« Melina nickte und wartete darauf, dass er aufstand. Hand in Hand verließen sie das Passion.

Eng umschlungen polterten sie in Robins Wohnung.

Ohne sich von Melinas Lippen zu trennen, stieß er die Tür mit nur einem Fußtritt zu und drängte sie dann in Richtung Wohnzimmer. Irgendwann auf dem Weg in den zweiten Stock waren sie übereinander hergefallen. Seitdem hatten sich ihre Lippen nicht einmal voneinander gelöst.

 

Robin dirigierte sie bewusst zum Sofa, denn er hielt es nicht mehr länger aus. Das Schlafzimmer war zu weit weg.

Er wusste nicht genau, ob er selbst oder Melina seine Hose öffnete, wahrscheinlich taten sie es im Eifer des Gefechts gleichzeitig. Ehe er noch weiter darüber nachdenken konnte, lag sie schon am Boden und er zerrte an ihrem Kleid. Er schob es nach oben, bis seine Hände auf ihrem Busen lagen. Ein schneller Handgriff, dann spürte er nackte Haut und harte Brustwarzen unter seinen Handflächen.

Ein Stöhnen entwich Melinas Lippen, als er ihre Nippel jeweils zwischen Daumen und Zeigefinger nahm und zwirbelte. Gott, sie fühlte sich so gut an, dass er nicht mehr lange würde warten können. Sein Schaft pochte, wollte endlich von ihr umgeben werden und in ihre lustvolle Nässe eintauchen. Alles in ihm verzehrte sich danach, sodass kein klarer Gedanke mehr möglich war. Das Einzige, worüber er nur noch nachdenken konnte, war, wie er endlich ihren nackten Körper unter sich bekam.

Die Lösung war so einfach wie simpel. Melina tat es ganz von allein.

Robin starrte sie an, nachdem sie sich von seinen Lippen gelöst hatte, um sich schnell ihr Kleid über den Kopf zu ziehen. Jetzt stand sie nur noch mit Slip und halterlosen Strümpfen vor ihm. Sein Blick glitt über ihren weiblichen Körper, wo die Rundungen an den genau richtigen Stellen saßen. Sie war ganz eindeutig nicht mehr das kleine, achtjährige Mädchen, das er aus seiner Erinnerung kannte. Oh nein, sie war zu einer Frau herangewachsen. Einer Frau, die ihm gehörig den Kopf verdrehte mit ihrem heißen Körper.

»Du darfst auch anfassen«, sagte sie und sah lächelnd zu ihm auf. Robin ließ sich nicht zweimal darum bitten und verringerte den Abstand zwischen ihnen auf ein Minimum. Seine Hände legten sich an ihre Hüften, strichen über ihre weiche Haut. Dann beugte er sich hinab und nahm eine ihrer aufgerichteten Brustwarzen in den Mund.

Melina stöhnte und vergrub ihre Finger in seinen Haaren. Sanft saugte er an ihrem Nippel, während sie ihn an sich drückte. Ihre Haut fühlte sich unter seinen rauen Handflächen samtweich an, als er sie von ihrer Taille weiter nach unten wandern ließ. Zuerst streichelte er über ihre Hüften, dann ihren knackigen kleinen Po, der sich hervorragend in seine Hände schmiegte, bevor er mit einer Hand in ihren Slip eintauchte. Sofort spürte er die Nässe ihrer Lust und rieb über ihre glatte Scham. Sie stöhnte und bog ihm ihr Becken auffordernd entgegen.

»Robin!«, keuchte sie und schrie auf, als er mit einem Finger in sie eindrang.

Zufrieden lächelnd ließ er von ihrer Brustwarze ab und küsste sich einen Weg zu ihrer anderen Brust.

»Gleichberechtigung für alle.« Erst liebkoste er ihre weiche Haut mit federleichten Küssen, bevor er auch hier ihren Nippel zwischen die Lippen nahm und daran saugte. Melinas Griff in seinen Haaren wurde merklich fester und ihre Scham noch feuchter.

»Gott, hör bloß nicht auf.« Ihre Stimme war kaum mehr als ein raues Flüstern.

Robin hatte noch nicht vor aufzuhören. Sie schmeckte und fühlte sich viel zu gut an. Verdammt, wie hatte er so lange auf einen weiblichen Körper verzichten können? Gerade kam ihm eine Zeit ohne Sex unmöglich vor.

Robin grinste an Melinas Busen und konzentrierte sich wieder voll und ganz auf ihre gemeinsame Lust. Auch wenn er nur sie verwöhnte, es bereitete ihm genauso viel Vergnügen, als ob sie ihn in tieferen Regionen berühren würde. Doch lange würde er es nicht mehr aushalten können. Sein Schaft wurde immer härter und es brannte in ihm, endlich von ihrem Geschlecht umgeben zu werden.

Robin stöhnte, als Melina auf einmal eine Hand aus seinen Haaren befreite und mit ihren Fingernägeln über seinen Rücken fuhr, als würde sie ihm Striemen verpassen wollen. Allein der Gedanke, dass sie ihn später am Höhepunkt ihrer Lust zeichnete, brachte ihn kurz davor zu kommen wie ein Junge, der noch nie vorher Sex hatte.

»Mel«, gab er mit tiefer und kehliger Stimme von sich, nachdem er ein letztes Mal an ihrem Nippel gesaugt hatte, um sie ansehen zu können.

Ihr Blick unter verhangenen Lidern ließ jegliche Beherrschung, die er noch gehabt hatte, schwinden. Er schlang einen Arm um sie, hob sie hoch und küsste sie stürmisch auf den Mund. Dabei ging er immer weiter zum Sofa und ließ sie darauf fallen. Dann entledigte er sich schnell seiner Boxershorts, sodass sein erigierter Schaft prall abstand und sich nach Melinas feuchter Hitze sehnte.

Bald war es soweit. Voller Erwartung spannte sich sein ganzer Körper an, während er ihr das Höschen auszog und dann ihre Beine spreizte. Feucht und einladend lag ihr Geschlecht vor ihm und verlangte regelrecht danach, dass er in sie stieß.

»Komm«, forderte Melina ihn noch zusätzlich auf, sodass er ihr nicht lange widerstehen konnte. Doch vorher schnappte er sich schnell seine Hose, fischte ein Kondom aus einer Tasche und streifte es sich dann über seinen Schaft.

Melina lächelte ihn an, als er sich endlich zwischen ihre Beine legte und sanft in sie eindrang.

Ein Stöhnen entschlüpfte ihrer beider Lippen, während Robin sich langsam immer tiefer in sie hineingleiten ließ. Gott, sie umschloss ihn so heiß und eng, dass er kurz an sich halten musste, um nicht übereilt in sie zu rammen. Doch als sie auffordernd ihr Becken hob, konnte er sich nicht länger beherrschen.

Mit einem kraftvollen Stoß füllte er sie komplett aus und brachte sie beide laut zum Keuchen. Melinas Finger krallten sich in seine Schultern, während er sich langsam aus ihr zurückzog und dann wieder zustieß, bis er einen schnellen Rhythmus gefunden hatte, der ihnen beiden gefiel.

Ihre Körper bewegten sich im völligen Einklang, als wäre es nicht das erste Mal, dass sie miteinander schliefen. Für einen kurzen Moment dachte Robin nicht nur daran, wie sie sich gegenseitig die größtmögliche Lust verschafften, sondern auch dass sie sich noch viel näher kommen könnten. Dieser flüchtige Gedanke brachte sein Herz zusätzlich zum Rasen, doch dann ergriff ihn wieder der sich anbahnende Höhepunkt und er ließ sich treiben.

»Robin!«, schrie Melina auf und krallte ihre Fingernägel tief in seine Haut, so wie er es sich vorhin vorgestellt hatte.

Er stöhnte und stieß noch schneller zu. Zusätzlich ließ er eine Hand zwischen ihre Körper verschwinden, um an Melinas Klit zu reiben. Sie keuchte laut auf und bog ihm ihren Unterleib entgegen, während er immer schneller in seinen Bewegungen wurde.

Unaufhaltsam bahnte sich sein Höhepunkt einen Weg durch seinen Körper. Er spürte, wie sich auch Melina unter ihm in schierer Lust wand und dem Orgasmus entgegensteuerte. Noch einmal ließ er seine Bewegungen schneller und kraftvoller werden, bis sie unter ihm laut aufschrie, die Kontraktionen ihrer Muskeln ihn fest umschlossen und er kurz nach ihr zum Höhepunkt kam.

Erschöpft ließ er sich neben ihr aufs Sofa fallen und zog sie an seine verschwitzte Brust, an die sie sich seufzend schmiegte. Er fühlte sich wie im Paradies.

»Wann geht’s weiter?«, fragte sie nach einigen stillen Augenblicken und sah grinsend zu ihm auf.

Robin lachte und drückte sie fester an sich.

»Einen Moment bitte, so schnell geht das bei mir nicht.«

Sie lächelte ihm verführerisch zu und strich mit einer Hand über seinen Oberschenkel in Richtung seiner Männlichkeit. Als sie ihre Fingernägel dabei leicht ins Spiel brachte, richtete sich sein Schaft ein Stück auf.

»Da scheint einer wohl ganz anderer Meinung zu sein.«

Vergnügt schüttelte er den Kopf, wobei er nicht leugnen konnte, dass ihn schon wieder die Lust packte. Melina war aber auch die Verführung in Person. Ihr zu widerstehen war ein Ding der Unmöglichkeit, wie er an diesem Abend zum wiederholten Male feststellen musste. Doch es machte ihm rein gar nichts aus, er ließ sich gern von ihrer Verführungskunst gefangennehmen.

»Wenn das so ist.« Mit Schwung stand er auf und hob sie dabei in seinen Armen mit hoch. Vor Überraschung schrie sie kurz auf und lachte dann, während er sie ins Schlafzimmer trug.