Buch lesen: «Mein Augen-Buch»
Meir Schneider
Mein Augen-Buch
Meir Schneiders Übungsprogramm für besseres Sehen
Entwickelt von dem Augentherapeuten, der sich selbst von seiner Blindheit heilte
VAK Verlags GmbH Kirchzarten bei Freiburg
Titel der amerikanischen Originalausgabe:
Inhalt
Geleitwort
Vorwort
Einführung
KAPITEL 1: WIE ICH MICH SELBST VON MEINER BLINDHEIT HEILTE
Wie ich die Bates-Methode für mich entdeckte
KAPITEL 2: ZEHN SCHRITTE ZU BESSEREM SEHEN
Schritt 1: Der „Große Schwung“
Wie Sie den Großen Schwung ausführen sollten
Schritt 2: In die Ferne schauen
Vorbeugung gegen den Grauen Star
Schritt 3: Die Peripherie erkunden
Übung 1 für peripheres Sehen: In die Ferne schauen
Übung 2 für peripheres Sehen: Zettel auf die Nase kleben
Schritt 4: Sonnenbaden und in den Himmel schauen
Sonnenbaden
In den Himmel schauen
Schritt 5: Nachtspaziergang
Schritt 6: Palmieren
Die Vorbereitung auf das Palmieren
So palmieren Sie richtig
Nutzbringende Effekte des Palmierens
Schritt 7: Den Fokus verlagern
Wie Sie die Fokusverlagerung üben
Das Kleingedruckte lesen
„Die Buchstaben sind schwarz und die Seite ist weiß …“
Schritt 8: Das stärkere Auge blockieren
Mit einer Sonnenbrille experimentieren
Noch einmal: Details anschauen
Schritt 9: Blinzeln
Schritt 10: Gesundheit und Wohlbefinden für Augen und Körper
Richtig gehen
Die Augen ausruhen lassen
Richtig atmen
Den Nacken entspannen
Die Augenmuskeln dehnen
Einen schönen Anblick genießen
Nicht die Augen zusammenkneifen!
KAPITEL 3: EMPFEHLUNGEN FÜR DIE ARBEIT AM COMPUTER
Wie Sie Ermüdungserscheinungen reduzieren
KAPITEL 4: BRECHUNGSFEHLER REDUZIEREN UND KORRIGIEREN
Kurzsichtigkeit
Das Übungsprogramm bei Kurzsichtigkeit
Zusatzübung: Den Ball werfen und fangen
Weitsichtigkeit
Das Übungsprogramm bei Weitsichtigkeit
Alterssichtigkeit
Das Übungsprogramm bei Alterssichtigkeit
Zusatzübungen bei Alterssichtigkeit
Überschriften, Groß- und Kleingedrucktes
Hornhautverkrümmung
Das Übungsprogramm bei Hornhautverkrümmung
Zusatzübungen bei Hornhautverkrümmung
KAPITEL 5: SCHIELEN UND SCHWACHSICHTIGKEIT ÜBERWINDEN
Das Übungsprogramm bei Schielen
Zusatzübungen bei Schielen
KAPITEL 6: AUGENERKRANKUNGEN – WAS SIE SELBST TUN KÖNNEN
Grauer Star
Das Übungsprogramm bei Grauem Star
Anmerkung zu Operationen bei Grauem Star
Zusatzübung: Hüpfen und Fangen
Diabetes
Das Übungsprogramm bei Diabetes
Zusatzübungen bei Diabetes
Anmerkung zu Laserbehandlungen
Grauer Star und Diabetes
Grüner Star
Das Übungsprogramm bei Grünem Star
Körperbezogene Zusatzübungen bei Grünem Star
Spezielle Anweisung zum Palmieren bei Grünem Star
Weitere Hinweise zu Übungen bei Grünem Star
Sehnervenentzündung
Netzhautablösung und Netzhautriss
Das Übungsprogramm bei Netzhautablösung
Zusatzübung mit Dunkelheit und Licht
Glaskörperabhebung
Makula Pucker und Makulalöcher
Das Übungsprogramm bei Makula Pucker und Makulalöchern
Zusatzübung bei Makula Pucker und Makulalöcher: Lochbrille
Retinitis pigmentosa
Das Übungsprogramm bei Retinitis pigmentosa
Zusatzübungen bei Retinitis pigmentosa
KAPITEL 7: DIE BLINDEN FLECKEN KONVENTIONELLER AUFFASSUNGEN VOM SEHEN
Das verborgene Risiko von Sonnenbrillen
Risiken und Nebenwirkungen von Kontaktlinsen oder Brillen
SCHLUSSWORT: DIE REALEN KOSTEN VON AUGENPROBLEMEN
ANHANG
Danksagungen
Über den Autor
Hinweis des Verlags
Dieses Buch dient der Information über bewährte Techniken zur Förderung des Sehvermögens und zur Selbsthilfe bei Augenproblemen. Wer sie anwendet, tut dies in eigener Verantwortung. Autor und Verlag beabsichtigen nicht, Diagnosen zu stellen oder Therapieempfehlungen zu geben. Die Informationen in diesem Buch sind nicht als Ersatz für professionelle therapeutische Hilfe bei gesundheitlichen Problemen zu verstehen.
Geleitwort
Wer jemals das Privileg hatte, bei einem Vortrag von Meir Schneider dabei zu sein, der weiß, dass man dabei nicht nur die Rolle eines passiven Zuhörers hat. Er lädt das Publikum gleich ein, seine Übungen mitzumachen. Wichtiger, als über seine Methode zu reden, sei es, sie zu erleben, sagt Meir Schneider; Theorie hat nach seiner Auffassung nur dann einen Wert, wenn sie in die Praxis umgesetzt wird. Wir Menschen verfügen über ein unglaubliches Anpassungsvermögen und dem entspricht das, was er lehrt: Es ist einfach, direkt und transformierend. Es geht über die Grenzen vorgefertigter Konzepte hinaus und vermittelt die Gewissheit, dass wir die Passivität unseres gewohnheitsmäßigen Handelns hinter uns lassen, erfrischend Neues entdecken und es in unseren Alltag integrieren können.
Dieses Buch spiegelt wieder, wie er lehrt. Die interaktiven und dynamischen Inhalte verdeutlichen die Qualitäten des Autors und helfen uns, von einschränkenden Sehgewohnheiten abzurücken, die uns bisher scheinbar Sicherheit gegeben haben, um neue Möglichkeiten zu erfahren. Da er davon ausgeht, dass wir alle unser Sehvermögen auf natürliche Weise verbessern können, ist dieses Buch nicht nur für diejenigen bestimmt, bei denen Sehstörungen diagnostiziert worden sind; es ist für uns alle. Meir Schneider pflegt zu sagen: Unsere Routine, unsere Gewohnheit ist die eigentliche degenerative Krankheit.
Ich lernte Meir Schneider zum ersten Mal 1992 kennen, bei einer Konferenz mit 600 Teilnehmern in São Paulo, Brasilien. Er hinterließ bei den Zuhörern einen solchen Eindruck, dass man sich am Ende einig war, dies sei der ideale Zeitpunkt, um in Brasilien den ersten Trainingskurs anzubieten. Ich nahm daran teil, obwohl ich keine medizinischen oder ähnlichen beruflichen Vorkenntnisse oder Erfahrungen hatte. Dass man Mediziner oder im Gesundheitsbereich tätig war, das war für Meir Schneider keine notwendige Voraussetzung dafür, an seinen Kursen teilzunehmen. Er wollte bei dem, was er lehrte, und bei seinen Vorträgen offen sein für jeden, der bereit war, an sich zu arbeiten. Als ich seine Techniken intensiver kennenlernte, veränderte das meine Einstellung zu meinem Körper und meinen kognitiven Prozessen sowie meinen Umgang damit völlig.
Wenig später begann ich, andere zu unterrichten; dadurch vervollständigten sich meine Kenntnisse und Erfahrungen weiter. Einige Jahre später, als ich bereits als voll ausgebildete Therapeutin arbeitete, die sich auf Sehschulung spezialisiert hatte, empfand ich das Bedürfnis, mein theoretisches Wissen zu vertiefen, und ging noch einmal zur Schule, um Augenoptikerin zu werden. Dadurch bekam ich bessere Voraussetzungen, um die Großartigkeit der Methode schätzen zu können – die großartige Fähigkeit von Meir Schneider, eine komplexe Theorie in etwas zu verwandeln, was uns direkt anspricht. Theorie versucht schließlich, zu erklären, was wir sind. Und Meir Schneider übersetzt sie mit einer seltenen Intelligenz und Freigiebigkeit. Bei dem, was er lehrt, bleibt nichts im Verborgenen; alles ist da, greifbar für alle, die bereit sind, sich selbst zu erfahren.
Dieses Buch ist weitaus mehr als ein Leitfaden für Übungen; es ist eine Einladung zur Selbstentwicklung. Viel Freude beim Lesen!
M. Fernanda Leite Ribeiro
(Augenoptikerin und Lehrerin für Selbstheilung, São Paulo, Brasilien)
Vorwort
Die Welt wird möglicherweise schon bald mit einer „Epidemie“ von Sehstörungen konfrontiert sein, da Hunderte Millionen Menschen, die ständig Computerbildschirmen und fluoreszierendem Licht ausgesetzt sind und in übermäßig erleuchteten Städten leben, allmählich älter werden. Das Tragische ist, dass sie zwar alle Voraussetzungen zu haben scheinen, um diese Katastrophe vorherzusehen, das derzeitige medizinische Establishment jedoch nicht bereit ist, auf diese Epidemie angemessen einzugehen. Aus meiner persönlichen Erfahrung glaube ich, dass Mediziner im Grunde oft an einer eigenen Form von Kurzsichtigkeit leiden, einer kurzsichtigen Einstellung zu ganzheitlichen Ansätzen zur Wiederherstellung und Erhaltung unserer körperlichen Gesundheit.
In der heutigen Zeit verstehen wir sehr gut, wie wichtig effektive Bemühungen sind, Vorsorge für „Instandhaltung“ und „Wartung“ zu treffen. Wenn wir den Wert und die Schönheit eines Produkts oder Systems während seiner ganzen Lebensdauer erhalten und diese Lebensdauer so lange wie möglich ausdehnen wollen, müssen Schritte unternommen werden, um die Funktionstüchtigkeit aller lebenswichtigen Elemente zu erhalten und Mängel zu beseitigen, die sich durch falschen Gebrauch, Nachlässigkeit oder Beschädigungen entwickelt haben. Dem menschlichen Körper muss im Vergleich zu einer Maschine diesbezüglich sogar noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden; er muss ernährt, versorgt und gepflegt werden.
Ich freue mich, dass immer mehr Menschen wach werden, diesen Gedanken aufgreifen und angefangen haben, sich eine präventive, schützende Einstellung zu ihrer körperlichen Gesundheit zu eigen zu machen. Jeden Tag nimmt die Zahl derer zu, die genauer darauf achten, welche Nahrungsmittel und Getränke sie zu sich nehmen, die auf die Umwelt achten, in der sie leben, und darauf, sich allgemein gesunde Gewohnheiten wie körperliche Bewegung zu eigen zu machen.
Aber wir nehmen uns immer noch nicht genügend Zeit, um der Gesundheit und dem Wohlbefinden unserer Augen Rechnung zu tragen. Das ist der Zweck dieses Buches: Menschen zu helfen, ihr Sehvermögen zu erhalten und zu „reparieren“, als Weg, sowohl die Dauer als auch die Qualität ihres Lebens zu erhöhen. Es erscheint mir wie eine Ironie, dass dem wissenschaftlichen Establishment möglicherweise die Schuld an dem traurigen Zustand zu geben ist, in dem wir uns befinden. Denn die Erfolge, die in den letzten Jahrzehnten in der Optometrie und Augenheilkunde zu verzeichnen waren, sind in weiten Teilen schuld an der in unserer Kultur so verbreiteten Laissez-faire-Haltung zur Gesundheit unserer Augen. Diese Haltung hat sich durchgesetzt, weil es gang und gäbe ist, Sehprobleme zu korrigieren, indem Brillen verordnet oder chirurgische Eingriffe vorgenommen werden, ohne dass eine Alternative aufgezeigt oder angeboten wird.
Für viele ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sie von der medizinischen Wissenschaft „gerettet“ werden, wenn etwas mit ihrem Sehvermögen nicht (mehr) in Ordnung ist. Dies mag zwar in vielen Fällen zutreffen; ich bin dennoch der festen Überzeugung, dass es stets besser ist, einer Krankheit von vorneherein vorzubeugen, statt einfach abzuwarten, bis das System zusammenbricht, in der Hoffnung, dass die medizinische Wissenschaft dann schon eine Lösung bereithalten wird. Präventive Medizin ist vor allem billiger! Vergleichen Sie 20 Minuten aerobe Übungen am Tag (etwa Laufen am Strand oder Radfahren durch einen Park) mit den Kosten von 100 000 US-Dollar für eine Operation, mit der verstopfte Blutgefäße repariert werden. Selbst wenn Sie den Preis für eine teure Mitgliedschaft in einem Luxus-Fitnessstudio sowie regelmäßige Massagen mit einkalkulieren, ist der präventive Ansatz immer noch sehr viel billiger.
Wir sollten uns in die Pflicht nehmen, ein Gesundheitsprogramm für unsere Augen zu entwickeln, weil der ganze Körper durch Überanstrengung der Augen in Mitleidenschaft gezogen wird. Das menschliche Auge wurde ursprünglich entwickelt, um zu jagen, um den Horizont abzusuchen, um Vögel zu beobachten, um in die Ferne zu blicken. Es war dafür vorgesehen, unter unterschiedlichsten Umständen genutzt zu werden, um unterschiedliche Dinge in unterschiedlichen Entfernungen und unter unterschiedlichen Lichtverhältnissen zu sehen und zu erkennen. Wenn wir hingegen den ganzen Tag bei gleicher Beleuchtung nur auf einen Computerbildschirm starren, verlieren unsere Augen ihre Variationsfähigkeit wie auch ihre Sehschärfe. Wir verlieren die Leidenschaft, die Vielfältigkeit des Lebens um uns herum zu betrachten. Und welche Folgen hat dies für unseren Körper und unseren Energiehaushalt?
Viele Menschen berichten, dass sie sich in der Mitte des Tages erschöpft fühlen und Stimulanzien brauchen, um wieder fit zu werden. Wir müssen uns vor Augen halten, dass alles, was wir mit den Augen tun, Einfluss auf den ganzen Körper hat.
Die Gewohnheiten, die Sie entwickeln werden, wenn Sie sich an die Übungen in diesem Buch halten, können die Rettungsleine sein, die Sie brauchen. Sie werden Ihre Leidenschaft für das Leben wieder entdecken, wenn Sie das Sehvermögen, das Sie haben, schützen und den degenerativen Zustand beseitigen, an dem Sie leiden. Das Beste von allem ist – wie bei jeder Art von persönlichem Übungsprogramm –, dass die neuen Gewohnheiten Ihr Leben in einer Weise nachhaltig beeinflussen werden, die über die nutzbringenden Effekte der Prävention von Krankheiten hinausgeht.
„Die Augen sind das Fenster zur Seele“, sagte ein Dichter. Indem wir uns mit unserem Sehen beschäftigen, stellen wir in einer grundlegenden, einfachen und schönen Weise eine Verbindung zu Licht und Dunkelheit, zur Natur, zu unserer physischen Umwelt und untereinander her. Joggen ist nicht nur eine gute körperliche Übung, es kann auch eine willkommene Entlastung und Entspannung für den Geist sein. Es ist ein Weg, die Verbindung zu Ihrer Nachbarschaft wiederherzustellen, aus Ihrer Alltagsroutine auszubrechen und Ihre psychische Komfortzone zu erweitern. Das Gleiche gilt, wenn man lernt, mit dem natürlichen Blinzeln des Auges (Lidschlussreflex) richtig umzugehen, und wenn man übt, Einzelheiten genau wahrzunehmen oder weit in die Ferne zu blicken, und wenn man Nachtspaziergänge oder -wanderungen macht.
Computer haben zweifellos viel zur Verbesserung der Lebensqualität beigetragen. Indem jedoch jedes Jahr Hunderte Millionen von Menschen Computer in ihren Alltag integrieren, setzen sie ihre kostbaren Augen einer permanenten, unnatürlichen Belastung und schlechtem Licht aus. Sie beanspruchen ihr zentrales Sehen übermäßig, da sie mit verschwommenen Augen auf den Bildschirm starren, und vergessen, ihr peripheres Sehen zu nutzen. Sie vergessen, den natürlichen Reflex des Blinzelns zu nutzen. Sie vergessen, richtig zu atmen. Sie sitzen mit zusammengezogenen Schultern und verspanntem Nacken da. Sie kneifen die Augen zusammen und versuchen, digitale Daten zu analysieren. Und statt die natürliche menschliche Fähigkeit zu nutzen, die Umwelt nach Bildern oder Eindrücken abzusuchen oder zu filtern, sitzen sie einfach da und warten passiv darauf, dass die Flut ständig wechselnder Bilder auf sie einströmt. Vergessen Sie nicht: Der Berg kam nicht zum Propheten – der Prophet musste zum Berg gehen.
Wir haben die Verantwortung (und damit gleichzeitig das Glück und die Freude), dass wir uns selbst darum kümmern (können), dass wir mit der Natur und mit unserem eigenen menschlichen Potenzial in engere Verbindung kommen. Wir sollten uns in die Pflicht nehmen, unseren Anspruch auf unser Erbe, unser Geburtsrecht geltend zu machen: Gesundheit, Glück und ein langes, ausgeglichenes, produktives Leben. Das alles beginnt bei unseren Augen!
Unsere Sinne verbinden uns eng miteinander, mit unserer Umwelt und mit uns selbst – vielleicht kein anderer Sinn so sehr wie unser Sehsinn. Wenn jemand sein Sehvermögen verliert, sind dem Preis keine Grenzen gesetzt, den er bereit ist, einem Arzt dafür zu zahlen, dass er das Problem löst. Leider richten viele Behandlungen und Verfahren, die heute bei den Augen angewendet werden (auch Lasik-Operationen), mehr Schaden an, als dass sie Nutzen bringen.
Das Problem wird noch weiter dadurch verschärft, dass bei den Augentests beim Optiker Fehldiagnosen gestellt werden, da die Personen, deren Augen wegen einer möglichen Brillenverordnung getestet werden, gestresst und nervös sind. Sie stehen verständlicherweise oft unter Stress und strengen sich beim Sehtest besonders an, aus Angst, ihre Sehfähigkeit könnte sich verschlechtert haben. An einem durchschnittlichen, entspannten Tag unterscheidet sich die Sehkraft jedoch erheblich von derjenigen in Situationen, in denen sie ängstlich und gestresst sind. Aber wann haben Sie jemals gehört, dass ein Optiker sich dieser Realität gestellt hätte? Hat Ihr Optiker Ihnen jemals die Schultern massiert und Sie gebeten, tief ein- und auszuatmen, bevor Ihre Augen gemessen wurden? Oder hat Ihr Augenarzt Sie jemals gebeten, zu beten oder zu meditieren, zu singen oder zu tanzen, bevor Ihr Augendruck gemessen wurde?
Die meisten Optiker geben sich keine Mühe, das Sehvermögen ihrer Patienten unter normalen, weniger stressintensiven Bedingungen zu testen. Und die meisten Menschen haben nicht die Möglichkeit, ihr Sehvermögen unter entspannteren Umständen zu testen. Das Ergebnis ist, dass Brillen auf der Grundlage eines Sehtests verordnet werden, der unter Stress durchgeführt wurde. Dies hat zur Folge, dass die Augen – da sie keine andere Wahl haben – lernen, sich auf die falsch verordnete Brille einzustellen, und sich mit der Zeit in die falsche Richtung anpassen: in Richtung des schlechteren, nicht des besseren Sehens. Tatsache ist, dass die meisten Augenoptiker nicht einmal glauben, dass schlechtes Sehen überhaupt etwas mit Stress zu tun habe.
Meine persönliche Erfahrung bei der Arbeit mit Tausenden von Ausbildungsteilnehmern und Patienten widerspricht jedoch dem, was diese Optiker und Ärzte zu wissen glauben. Stress und schlechtes Sehvermögen gehen in der Tat Hand in Hand!
Deshalb rate ich meinen Patienten und Ausbildungsteilnehmern, manchmal ihre Brille abzunehmen, wenn sie Techniken üben, die ich ihnen beibringe, und den Leserinnen und Lesern dieses Buches rate ich dies ebenso: Sofern Sie sich in einem sicheren Umfeld befinden, nehmen Sie zeitweise die Brille ab, wenn Sie die Übungen dieses Buches ausführen! Bei einer Sehschwäche geht es um nichts anderes, als wenn man nach einem Beinbruch wieder gehen lernen muss: Wenn Sie die Krücken nicht (irgendwann einmal) weglassen, werden Ihre Beine ihre alte Kraft nicht wiedergewinnen. Deshalb möchte ich Sie dazu ermuntern: Trainieren Sie Ihre Augen genauso, wie Sie den übrigen Körper im Fitnessstudio trainieren, aber stets in einem sehr entspannten Zustand – das ist wichtig und das sollten Sie nicht vergessen!
Die Übungen in diesem Buch sollen Ihnen helfen, neue, gesundheitsfördernde Gewohnheiten zu entwickeln, die Sie sofort in Ihr Leben integrieren können. Wenn ausreichend viele von uns diese Übungen gewissenhaft machen und sich an die Ratschläge in diesem Buch halten, können wir die Epidemie an Grauem Star, Makuladegeneration und anderen degenerativen Augenerkrankungen abwenden, die nach den Vorhersagen von Wissenschaftlern wie ein Güterzug auf unsere Kultur zurollt.
Fragen Sie sich einmal, was am ehesten im Interesse des medizinischen Establishments ist: die Augenheilkunde auf den Prüfstand zu stellen und neue Ideen aus Bereichen außerhalb der etablierten Schulmedizin einfließen zu lassen – oder weiterhin darauf zu setzen, dass man neue Methoden auf der Grundlage des alten Denkens entwickeln könne? Haben die Vertreter des bisherigen Systems das Interesse, Ihnen zu helfen, sich selbst mit einem Minimum an Zeit und Mühe zu heilen, oder sagen sie Ihnen, dass es kein Problem sei, ungesunde Gewohnheiten zu haben, weil sie wissen, wie sie das wieder in Ordnung bringen können? Ich möchte hier nicht anklagen und Schuld zuweisen oder einer Verschwörung das Wort reden. Ich versuche einfach, die Weisheit eines alten Sprichwortes anders zu formulieren, das besagt, man solle nie einen Friseur fragen, ob man einen neuen Haarschnitt brauche. Fragen Sie deshalb auch nie einen Optiker, ob es möglich sei, Ihr Sehvermögen selbst zu korrigieren. Das medizinische Establishment ist so sehr abhängig von Technologie und Chemie, dass es wenig Anreiz sieht, sich für einen einfacheren, weniger kostspieligen, persönlichen, ganzheitlichen Ansatz zur Erhaltung und Reparatur des Sehvermögens zu begeistern.
Dieses Buch ist meine Antwort auf dieses gravierende Problem und mein Versuch, Ihnen eine Alternative aufzuzeigen, damit Sie nicht zum Spielball gewinnorientierter, chirurgiefixierter Mediziner werden. Sie sind zuerst einmal Ihr eigener Patient. Heilen Sie sich selbst mithilfe der Techniken in diesem Buch (und in anderen vergleichbaren Büchern). Nur als letzter Ausweg oder bei schweren Erkrankungen sollten Sie Hilfe bei der Chemie und der Chirurgie suchen.
Für diejenigen von Ihnen, die gut sehen können oder sogar noch besser als gut, ist es jetzt gleichwohl an der Zeit, einfache Gewohnheiten in ihr Leben zu integrieren, die sicherzustellen, dass Ihr außergewöhnlich gutes Sehvermögen so lange wie möglich erhalten bleibt. Mein Traum ist, dass wir alle ein Leben lang gut sehen …
Meir Schneider
*
Liste der für das Übungsprogramm benötigten Materialien
• Vier Blätter dunkles Bastelpapier mit folgenden vier Formaten: 5 x 5 cm, 5 x 12,5 cm, 5 x 17,5 cm und 5 x 22,5 cm
• Abdeckband
• Tennisbälle (mindestens zwei)
• Abdeckbrille (beschrieben in Schritt 8, Seite 85 ff.) *
• Rote und grüne Brillengläser *
• Roter Stift (Filzstift oder Füller)
• Weißes Kopierpapier
• Kleine Taschenlampe mit roter Glühbirne (oder mit weißer Birne, die rot überklebt wird)
• Rote und grüne Spielkarten (optional)*
• Sehprobentafeln zur Verwendung aus 3 m und 6 m Entfernung (in diesem Buch abgedruckt)
• Blinklichter (wenn an einem gravierenden Sehverlust gearbeitet werden soll)*
• Phosphoreszierender (im Dunkelnder leuchtender) Ball
• Schnur mit aufgefädelten Perlen*
• Optional: Lochbrille (Rasterbrille)
* Die mit * gekennzeichneten Gegenstände können Sie sich – wie alle übrigen – zu Hause besorgen oder aus geeignetem Material, das Sie finden, selbst herstellen. Sie können sie aber auch bei der School for Self-Healing bestellen: www.self-healing.org