Jüdinnen. Roman
Über das Buch
Im Badeort Teplitz/Teplice treffen sich die wohlhabenden jüdischen Familien Böhmens. Liebesbeziehungen und Eheversprechen sind die einzigen Verwicklungen, die Bewegung in diese friedliche Welt vor 1914 bringen: Es gilt, für die hübsche Irene einen respektablen Mann zu finden. Das gelingt ihrer Mutter auch nach mancherlei Komplikationen.Das Buch steht in der Tradition des «Bade-Romans», den Jane Austen erfand, und erinnert in der Schilderung der Ausflüge der Kurgäste auch an Theodor Fontane. Keine schlechte Nachbarschaft für einen damals gerade 27 Jahre alten Schriftsteller, der heute immer nur im Schatten Franz Kafkas steht. In der Schilderung der Frauencharaktere sind Brod jedenfalls psychologische Meisterstücke gelungen. Weiterhin enthält der Band die frühe Erzählung «Indifferentismus» aus dem kleinen Novellenband «Tod den Toten», mit dem der Zweiundzwanzigjährige 1906 bei der Berliner Kritik Aufsehen erregte, sowie eine kleine «Gespenstergeschichte» aus dem Jahr 1917, «Die erste Stunde nach dem Tode», die geprägt ist von einer kaum verhüllten Kritik an der Politik, die in den Ersten Weltkrieg führte.