Die Zaubernuss

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Die Zaubernuss
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Martina Schmid

Die Zaubernuss

Ein Erstlese- und Vorlesebuch

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Lilli und die Zaubernuss

Ella, das Eichhörnchen

Esmeralda, die Waldfee

Impressum neobooks

Lilli und die Zaubernuss

Lilli ist acht und wohnt in der Stadt. In einem großen Haus mit fünf Stockwerken. Lilli wohnt ganz oben. Von dort hat man eine herrliche Aussicht auf die Stadt.

Am Abend, wenn es dunkel ist, steht Lilli oft am Wohnzimmerfenster und sieht hinaus in die Nacht. Nein, eigentlich ist es draußen nicht Nacht. Es wimmelt nur so von Lichtern. Bunte Lichter und grelle, weiße Lichter. „Die Stadt schläft wohl nie“, geht es Lilli durch den Kopf.

Sie geht in ihr Zimmer. Sie sieht Mimi, die auf ihrer Bettdecke liegt und schläft. Mimi ist Lillis Katze. Mimi blinzelt und maunzt. Dann macht sie die Augen zu und schläft weiter. Lilli kriecht zu ihr ins Bett. Sie zieht sich die Decke über die Ohren, und ihre Gedanken beginnen zu kreisen. Solange, bis auch sie in tiefen Schlaf gefallen ist. Lilli beginnt zu träumen. Doch heute hat sie einen seltsamen Traum: Sie ist zu Besuch bei Tante Klara, die auf dem Land in einem sehr großen und sehr alten Haus wohnt. Es hat drei Treppenhäuser und fünfzehn Zimmer. Manchmal in den Ferien darf Lilli ein paar Tage bei ihr verbringen. Besonders Tante Klaras Garten liebt Lilli über alles. Dort gibt es viele wilde Blumen, dazwischen einen großen Sandkasten, der extra für Lilli gebaut wurde, zwei riesige Kastanienbäume und der alte Walnussbaum, den schon Tante Klaras Großvater gepflanzt hatte. In ihrem Traum steht Lilli unter dem mächtigen Baum und sammelt zusammen mit Tante Klara herabgefallene Nüsse in einen Korb. Plötzlich dreht sich Tante Klara um und hält ihr eine Nuss hin. Sie lächelt geheimnisvoll und sagt:

„Nimm diese hier und bewahre sie gut auf. Sie ist etwas ganz besonderes!“ Die Nuss ist etwas größer als die übrigen und schimmert matt im Abendlicht. Dann ist Lillis Traum zu Ende und im selben Augenblick klingelt der Wecker. Lilli steht auf und gähnt. Sie muss sich beeilen, denn bald beginnt die Schule. Sie denkt nicht mehr an den Traum und an die Nuss von Tante Klara.

Inzwischen sind zwei Monate vergangen, und der Sommer geht allmählich zu Ende, als es eines Abends bei Lilli an der Haustür klingelt. Tante Klara steht vor der Tür, und neben sich hat sie einen großen Weidenkorb abgestellt. Lillis Freude ist riesig, als sie sieht, dass der Korb randvoll mit frischem Gemüse aus Klaras Garten ist: Zwei grüne Gurken, ein Salatkopf, ein Bund knackige Karotten und drei große, rote Tomaten. Lilli läuft das Wasser im Mund zusammen. In der linken Hand hält Tante Klara einen Beutel mit Nüssen.

“Vielleicht sind das Walnüsse aus ihrem Garten“, denkt Lilli und erinnert sich plötzlich wieder an ihren Traum, den sie vor ein paar Monaten hatte und in dem sie von ihrer Tante eine sonderbare Nuss geschenkt bekam. Wie in ihrem Traum streckt Klara ihr den Beutel mit den Nüssen hin und wundert sich, dass Lilli etwas verwirrt dreinschaut.

„Was ist denn? Magst Du sie denn nicht?“ Tante Klara sieht fast ein wenig enttäuscht aus.

„Nun nimm’ sie schon!“ Sie hält den Beutel direkt vor Lillis Gesicht.

„Danke!“ Mehr bringt Lilli in dem Moment nicht heraus.

„Nun muss ich aber schnell nach Hause, bald wird es dunkel!“, erklärt Tante Klara und dreht sich auf dem Absatz um.

„Wiedersehen!“, ruft Lilli ihr durchs Treppenhaus nach, dann schiebt sie den Gemüsekorb mit dem Fuß in die Diele und schließt die Tür hinter sich. Die Tüte mit den Nüssen hat sie noch in der Hand.

Male hier ein Bild von Lilli!

Sie sehen lecker aus und Lilli hat Lust, gleich ein paar davon zu essen. Sie summt leise vor sich hin, während sie die Tüte auf dem Küchentisch ausleert. Mama ist noch beim Einkaufen und wird sicher nichts dagegen haben. Sie beginnt zu zählen:

„Eins, zwei, drei..“ Bei vierundvierzig stoppt sie plötzlich, denn die fünfundvierzigste Nuss sieht anders aus, als die übrigen. Sie ist deutlich größer und schwerer und hat eine ganz glatte Oberfläche. Lilli lässt sie von einer Hand in die andere gleiten, dann in ihre Hosentasche. Gerade hört sie, wie Mama die Wohnungstür aufsperrt. Sie freut sich sehr über das Gemüse von Tante Klara und die Nüsse. Die besondere Nuss aber versteckt Lilli gleich in ihrem Zimmer in der Nachttisch-Schublade. Ihre Katze Mimi schaut ihr dabei aufmerksam zu. In dieser Nacht schläft Lilli wie ein Stein.

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