Schluchtis Abenteuer Teil 2

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Schluchtis Abenteuer Teil 2
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Mario Stillebacher

Schluchtis Abenteuer Teil 2

Gemalt von Christian Beirer (Yeti)

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Schluchtis Abenteuer Band 2

8. Das Schokodil

9. Die Bussikröte kehrt zurück

10. Die Bussikröte und ihr neuer Freund Krötus

11. Fedor – ein etwas anderes Federbiest

12. Fedor und Schluchti

13. Die Rennschnecke und der Energiesteinkäse

14. Der Oktopus und der Käsehai

15. Der Pratzenwurm geht um

Impressum neobooks

Schluchtis Abenteuer Band 2

Schluchti, das lustige Kasermandl ist zurück!

Nach seinen spannenden und haarsträubenden Abenteuern in Band 1 hat er sich dieses Mal noch mehr vorgenommen. Bekannte und neue, freundliche und garstige Gesellen erwarten euch in diesem Band. Lasst euch erzählen, wie es weitergeht in und um Schluchtis Heimat. Lasst euch überraschen und in neue, fantastische Welten entführen. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!

8. Das Schokodil

Zur Erinnerung:

Schluchti war in der Stadt und wollte sich ein Auto kaufen. Dieses Vorhaben klappte nicht so richtig, wie wir aus Band 1 wissen. Also wurde es nichts mit einem flotten Flitzer, zumindest nichts mit einem aus Stahl. Daher kaufte sich Schluchti ein Pferd. Mit dem machte er sich auf den weiten beschwerlichen Weg zurück, in seine geliebten Berge.

Zu Hause angelangt, zeigte Schluchti seinem stolzen Ross dessen neue Heimat. Das Pferd war nicht sehr gesprächig, es musste sich erst an die neue Umgebung gewöhnen. Auch wurde es ein wenig argwöhnisch beäugt, vor allem von Ziegen und Kühen, die ihren Stall nicht mit einem neuen Mitbewohner teilen wollten. Nun ja, es war wirklich recht knapp. Auch das Pferd wollte sich nicht zwischen Kühen und Ziegen quetschen und deshalb blieb Schluchti nichts anderes übrig. Er musste einen zweiten Stall bauen.

Dazu brauchte es eine Menge Holz. Also schnappte sich Schluchti Säge und Axt und wanderte zum nahe gelegenen Wald, um dort nach ein paar geeigneten Bäumen zu suchen. Das war gar nicht so einfach, denn viele der Bäume waren bewohnt. Vögel an einem Baum, Eichkätzchen am nächsten. Es dauerte also eine Weile, bis Schluchti einen unbewohnten Baum fand, den er dann sogleich fällte. Das Pferd war so freundlich und half dabei die Stämme zu tragen.

Schwer beladen ging es nun zurück zu Kasermandls Hütte. Auf dem Weg dorthin entdeckten sie etwas Merkwürdiges. Da lag doch tatsächlich ein Rucksack auf dem schmalen Pfad, unweit von Schluchtis Heimat. Wem konnte der wohl gehören? Das Pferd schnupperte daran: "Also es riecht nicht nach dir Schluchti, aber es riecht gut! Mach mal auf und sieh nach was drinnen ist." Schluchti war froh, dass sein recht stummer Pferdefreund nun doch ein wenig mit ihm sprach. Er sagte: "Gute Idee, dann werden wir uns das mal genauer anschauen, vielleicht finden wir heraus, wem der Sack gehört." Es war ein schwerer Rucksack. Schluchti öffnete ihn und leerte alles auf den Boden. Über den Inhalt staunten sie nicht schlecht. Beide hatten keine Ahnung, was da jetzt vor ihnen lag. Nämlich ein ganzer Haufen fein verpackter Schokolade. "Ich glaube, das ist was zum Essen", sagte das Pferd. "Tja, dann lass uns eine Packung aufmachen und davon kosten", schlug Schluchti vor.

Also öffneten sie eine Packung, rochen an dieser wunderbar nach Kakao duftenden Schokolade und kosteten beide ein Stück. Sie schmatzten beide genüsslich vor sich hin, ohne ein Wort zu sagen. Dann schauten sie sich an und sagten gleichzeitig: "Mmmmh, das schmeckt ja wunderbar, gleich noch ein Stück!" Beschwingt und fröhlich packten sie die restliche Schokolade wieder in den Rucksack und gingen nach Hause.

Dort angekommen, rief Schluchti seine Freunde und sagte: "Liebe Freunde, ich könnte beim Bau des Stalles ein wenig Hilfe gebrauchen. Zur Belohnung gibt es für jeden ein Stück Schokolade!" "Schokolade, was soll den das sein?", riefen seine tierischen Freunde überrascht. Neugierig, wie sie alle waren, kam einer nach dem anderen herbei, um dem Kasermandl beim Bau des Pferdestalles zu helfen. Der Walfisch dirigierte die übrigen Tiere und Half dabei die ganze Baustelle zu überblicken. Sogar die kleinen quirligen Piranhas halfen mit. Mit ihren scharfen Zähnen knabberten Sie Kerben in die Stämme und Bretter, damit sie ineinander passten. Mit vereinten Kräften dauerte es gar nicht lange und der Pferdestall war aufgebaut. Freudvoll wieherte das Pferd und bezog sogleich seinen neuen Stall.

Müde und zufrieden betrachteten alle miteinander den gemeinsam gebauten Stall. Nun war es an der Zeit, die versprochenen Leckerbissen zu verteilen. Also öffnete Schluchti den Rucksack und gab jedem ein entsprechend großes Stück Schokolade. Der Walfisch bekam natürlich ein großes Stück. Die kleinen Piranhas ein ganz kleines, worüber sie sich natürlich beschwerten. Aber sie verstanden dann doch, dass sich kleine Tiere eben nunmal auch mit kleineren Stücken begnügen müssen. Dann waren da noch die Kühe, Ziegen und das Pferd, die vergnügt vor sich hin schmatzten. Nur der freche Giziwui schnappte sich die doppelte Menge, ohne dass das jemand bemerkte. Am Ende des Tages war dann fast die ganze Schokolade verspeist. Als sich dann alle glücklich und zufrieden schlafen legten, musste Schluchti noch nachdenken. Wem würde der Rucksack bloß gehören? Außer Schokolade war ja nichts drinnen. Nirgendwo ein Namensschild, oder ein sonstiger Hinweis auf den Besitzer.

Ein wenig mulmig war ihm dann doch. Vielleicht gab es ja da draußen jemanden, der verzweifelt nach seinem Rucksack suchte?

Und es gab tatsächlich jemanden, dem der Rucksack gehörte. Nämlich dem verwirrten Tierpfleger Willi. Er war auf der Suche nach einem aus dem Zoo ausgebüchsten Tier. Und bei einer Rast hatte er seinen Rucksack vergessen. Nur leider war es ihm erst nicht aufgefallen, weil er ja so verwirrt war. Tage später fiel es ihm wieder ein - der Rucksack war weg! Und damit der gesamte Schokoladevorrat des Zoos.

Aber wofür braucht ein Zoo eigentlich Schokolade? Für eben ein bestimmtes Tier, nämlich jenes, das vor kurzem aus dem Zoo ausgebrochen war. Und zwar handelte es sich dabei um das sogenannte Schokodil.

Schokodil - so stand es auf einem Schild im Zoo. Ein wildes, ungestühmes Reptil, welches man nur mit Schokolade besänftigen konnte. Deshalb nannte man dieses Krokodil eben Schokodil.

Um es ruhig zu halten, brauchte es seine tägliche Ration Schokolade. Der verwirrte Tierpfleger Willi aber, vergaß dem armen Schokokrokodil die Schokolade zu füttern. Drei ganze Tage lang gab es kein Stück Schoko. Dann kam es, wie es kommen musste. Das Schokodil wachte sehr schlecht gelaunt auf und brach aus seinem Käfig aus. Gleich hinter dem Zoo gab es einen Fluss. Dort sprang es hinein und wollte zum Meer schwimmen. Nur leider wusste es nicht in welche Richtung. So schwamm es irrtümlich gegen die Strömung flussaufwärts.

Der verwirrte Willi sah, wie sich das Schokodil davon trollte. Da fiel ihm ein, dass er vergaß, es zu füttern. Mit schlechtem Gewissen ging er zum Zoodirektor, um ihm davon zu berichten. "Schnapp dir einen Rucksack voll mit Schokolade und fang das Vieh wieder ein!", sagte der Zoodirektor erbost.

Also machte sich der Willi auf den Weg, immer den Fluss entlang. Derweil wurde es für das Schokodil immer enger. Der Fluss war mittlerweile nur noch ein schmaler Bach und es wurde immer steiler und unwegsamer. Außer ein paar Lachsen, war da niemand mehr, der sich darin tummelte. Schließlich erreichte es total erschöpft die Quelle und konnte nicht verstehen warum kein Meer in Sicht war. Also tapste es über felsiges Gelände in eine nahe gelegene Höhle. Dort wollte es sich erst einmal ausruhen. Der verwirrte Willi suchte und suchte, konnte das Schokodil aber nirgends finden. Also legte er sich hin, für eine kurze Rast. Als er wieder aufwachte, beschloss er wieder umzukehren, jedoch ohne an seinen Rucksack zu denken....

Das Schokodil hatte nur noch eines im Kopf, nämlich Schokolade. Also brüllte es in der Höhle so laut es nur konnte: "Schooookooolaaadeee!" Das erschreckte die dort lebenden Fledermäuse so sehr, dass sie eilig aus ihrer Höhle flüchteten und sich nicht mehr hinein wagten. Ratlos hingen sie nun alle auf einem nahe gelegenen Baum. Wer oder was war dieses schreckliche Wesen? Wer konnte sie davon befreien? Viele Freunde hatten die Fledermäuse leider nicht. Am liebsten waren sie unter ihresgleichen. Eine von ihnen hatte von einem Menschen gehört, der mit den Tieren sprechen konnte. Und eine andere Fledermaus wusste sogar, wo dieser jemand wohnte. Dieser jemand war natürlich Schluchti. Also flogen sie zum Kasermandl so schnell sie nur konnten. Sie schwirrten aufgeregt um seine Hütte und piepsten um Hilfe. Gespannt hörte Schluchti den Fledermäusen zu. Sofort begriff er, dass das Monster – so nannten es die Fledermäuse – etwas mit dem Rucksack voller Schokolade zu tun haben musste.

 

Schluchti schnappte sich also den Rucksack mit der restlichen Schokolade und machte sich auf zur Höhle, während ihn die Fledermäuse aufgeregt umschwirrten. Vor der Höhle angekommen, lauschten alle erst einmal. Dann hörten sie plötzlich das furchteinflößende Gebrüll. Ja, es musste wirklich ein Monster sein. „Komm raus du Biest, ich habe was für dich“, rief Schluchti unerschrocken in die Höhle hinein, ohne sich im Geringsten zu fürchten. Die Fledermäuse legten derweil die Ohren an und warteten gespannt. Langsam trottete das arme Krokodil aus der Höhle. Schluchti erwartete es bereits mit einem großen Stück Schokolade.

Glücklich und zufrieden naschte das Schokodil von der wunderbaren Schokolade. Vor Freude drückte es gar einige Krokodilstränen heraus. Es konnte sich gar nicht mehr an seine schlechte Laune erinnern. „Vielen Dank, du hast mich gerettet“, sagte das Schokodil. „Gern geschehen“, sagte Schluchti. „Könntest du uns verraten, was du bei uns in der Bergen machst und wie du denn heißt? Mein Name ist übrigens Schluchti“. „Man nennt mich Schokodil. Und ich wollte eigentlich nach Hause schwimmen“. Kennst du vielleicht den Weg zum Meer?“, wollte das Schokokroko wissen. „Nun Ja, einfach immer den Fluss entlang und niemals gegen die Strömung schwimmen“, sagte Schluchti. Schluchti wollte noch wissen, wem denn eigentlich dieser Rucksack gehörte. Da erzählte ihm das Schokodil vom verwirrten Willi und von seiner Flucht aus dem Zoo. Schluchti beschloss dem Schokodil zu helfen. Er band dem Schokodil den Rucksack um und füllte ein paar Tafeln Schokolade hinein. Die verdutzten Fledermäuse bekamen auch ein Stück Schoko, bevor sie sich wieder in ihre Höhle begaben. Dann begleitete Schluchti das Schokodil bis zu der Stelle, an der der Bach breit genug war. Von dort aus konnte das Schokodil sicher ins Wasser tauchen. Diesmal schaffte es die Reise zum Meer. Sicherheitshalber tauchte es tief unter, als es beim Zoo vorbeischwamm. Ab und zu machte es eine kurze Rast, naschte etwas Schokolade, schwamm dann aber gleich wieder weiter. Endlich, nach drei langen Tagen und Nächten war es am Meer angelangt. Es freute sich sehr, endlich wieder zu Hause zu sein. Von nun an brauchte es gar keine Schokolade mehr um glücklich zu sein.

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