Mörderische Fasnet

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Mörderische Fasnet
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Lucy van Geldern

Mörderische Fasnet

Drei spannende Kurzkrimis

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Mörderische Fasnet

Süß ist meine Rache

Guten Rutsch!

Impressum neobooks

Mörderische Fasnet

Zufrieden zupfte Elke das bunte Clown-Kostüm zurecht. Danach streifte sie ihrem toten Ehemann die lachende Maske über das Gesicht. Sie ging ein paar Schritte zurück und musterte ihr Werk. Perfekt. Niemand würde ahnen, dass dort auf dem Stuhl eine Leiche saß und keine Stoffpuppe.

Schwitzend und keuchend zog sie den Stuhl mit seiner Fracht vor die Haustür und platzierte ihn in einem windgeschützten Eck. Ein eiskalter Wind fegte über das Land und ließ die Mörderin frösteln. Doch besser konnte es nicht in ihre Pläne passen. Dem Wetterbericht nach sollte die Kaltfront über die närrischen Tage anhalten.

Elke ging ein letztes Mal hinein und musterte ihr Feriendomizil. Viele Jahre waren sie dort glücklich gewesen. Doch als Georg fremd ging und sie um ihren Wohlstand fürchten musste, hatte sie genug von diesem Spiel. Es war kein Problem gewesen, ihrem Ehemann das Gift einzuflößen. Nun saß er vor der Haustür und durfte das närrische Treiben der nächsten Tage beobachten. Ihr Gesicht verzog sich zu einem höhnischen Grinsen. Er hatte nie Gefallen an diesen bunten Umzügen gefunden und nun konnte er sie live verfolgen.

Sie warf das restliche Rattengift in den Müll und stieg in den Wagen, ohne dem Toten noch einen Blick zu gönnen. Das Ferienhäuschen im südlichen Schwarzwald würde nun für lange Zeit verwaist sein.

Im Dämmerlicht fuhr Elke die kleine Dorfstraße entlang und freute sich über jede Stoffpuppe, die einen Vorgarten schmückte.

»Nein, Herr Matthis. Mein Mann wollte für ein paar Tage geschäftlich nach Wien reisen. Er wollte sich gleich nach seiner Ankunft melden. Aber der Anruf kam nicht. Ich habe ihm auf dem Handy angerufen, es geht nur die Mailbox ran.«

Heftig gestikulierend ging Elke im Polizeipräsidium auf und ab. Auf einem Stuhl saß Herr Adams, den sie dem Polizisten als Freund der Familie vorgestellt hatte. Er verfolgte ihre Wanderschaft mit hilflosen Blicken. »Wenn ihm bloß nichts passiert ist. Ich habe schon alles Mögliche versucht. Selbst Krankenhäuser in Wien angerufen ...«

»Beruhigen Sie sich. Wir werden in alle Richtungen ermitteln. Hatte er größere Mengen an Bargeld bei sich?«

Überwältigt von einem Weinkrampf stand sie da und schüttelte mit dem Kopf.

»Haben Sie ein Foto von Ihrem Mann?«

Elke schluchzte auf und flüchtete in den Waschraum. Durch die geschlossene Tür hindurch hörte sie die Beamten bei ihrer täglichen Arbeit. Sie drehte den Kaltwasserhahn auf und wusch sich das Gesicht. Als sie sich kurz darauf im Spiegel betrachtete, erschrak sie über ihre geröteten Augen und das verquollene Gesicht. Flüchtig frischte sie ihr Make-up auf und war mit sich selbst zufrieden. Ohne Zweifel nahm ihr jeder die trauernde Ehefrau ab.

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