Inseriert, gekauft, gezüchtigt

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Lascia Loyden

Inseriert, gekauft, gezüchtigt

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Das Buch

I

II

Anhang

Impressum neobooks

Das Buch

Die Geschichten von reichen Männern, die sich alles kaufen können, kennt sie zur Genüge. Aber eine Villa besitzen so manche Leute, und der hier sucht doch nur Gesellschaft für seine Party. Also lässt sie sich auf dieses Inserat ein. Als alle weg sind, macht er ihr ein weiteres Angebot …

I

„Suche eine gepflegte junge Dame, um eine kleine Veranstaltung im privaten Rahmen zu bereichern. Ein angemessenes Honorar wird natürlich geboten.“

Wie altbacken war das bitte? Unter dem Inserat sah Sandra ein kleines Bild einer Villa, die ihr bekannt vorkam. Das war doch in dieser Gegend, wo manchmal in lauen Sommernächten auf der Terrasse gefeiert wurde und dann manchmal in den Klatschnachrichten etwas davon erwähnt wurde. Wie die Bereicherung aussehen sollte, konnte sie sich schon vorstellen. Aber vielleicht war es wirklich nur so eine Sache, wo jemand für eine geschäftliche Angelegenheit eine Begleitung vorweisen sollte. Würde privat vielleicht besser aussehen als eine Professionelle von einer Escort-Agentur, wenn es nur ums Herumstehen und Reden ging. Vielleicht sollte sie dieses Kleid heraussuchen und …

*

Es war bereits dämmrig, als sie an dem Zaun stand und von der Kamera erfasst wurde. Irgendwann war sie hier vorbeigekommen und hatte sogar schon etwas darüber gelesen. Vielleicht, weil der Zaun aus hohen, dunklen Metallelementen so auffällig war. Als sich das Tor öffnete, kam ihr jemand in einem Anzug schnellen Schrittes entgegen. War er das – oder eher ein Hausangestellter?

„Äh“, begann Sandra, „ich bin hier wegen … es geht um dieses Inserat.“

„Richtig … kommen Sie bitte weiter.“

Ein Weg aus flachen Natursteinen führte eine leichte Anhöhe hinauf, wo sie die Villa von dem Foto nun besser erkennen konnte. Wer hier wohnte oder vielleicht einen Firmensitz hatte, konnte schon ein anständiges Honorar zahlen. Vor dem Gebäude tat sich eine Terrasse mit einigen Stehtischen auf, wo ein paar Leute herumgingen. Da war auch ein Fotograf mit einer professionellen Kamera.

„Warten Sie bitte hier, er müsste jeden Moment hier sein.“

„Ja, mache ich.“

Der Hausangestellte verschwand hinein, und jemand anders brachte ein paar Sachen. Waren das gefüllte Sektgläser? Sicher teurer Champagner oder so, und die hatten sicher einen ganzen Keller davon. Sie überblickte den Garten und wollte sich lieber nicht von der Terrasse entfernen, bis der Hausherr auftauchte. Der mit den Gläsern trat näher, aber sie lehnt erst einmal mit dem Verweis auf später ab.

*

Die Terrasse hatte sich gefüllt, aber sie war noch von niemand angesprochen worden. Ein Glas hatte sie vorhin doch genommen und sie überlegte, ob sie sich nach einem weiteren umsehen sollte. Der Angestellte spazierte schon wieder herum und schien ein Auge auf Sandra geworfen zu haben. Na gut, sie würde noch eines nehmen und dann nachfragen, was nun mit ihrem Honorar war. Da musste ihr doch jemand Auskunft geben können, wenn sie der Chef schon bestellte und dann stehenließ. Hoffentlich tauchte hier nicht auch noch eine mehr oder weniger entfernte Bekanntschaft von ihr auf. Was würde sie dann sagen, weswegen sie hier war?

Der Angestellte hatte wahrscheinlich genau gelernt, wem er welche Blicke auf welche Weise zuwerfen sollte. Ob der am … Gewinn beteiligt war? Wenn schon sonst nichts lief, sollte sie den Blick vielleicht intensiver erwidern und … woran dachte sie nur? Ihr war noch eine Frau aufgefallen, die mit dem Angestellten von unten vom Tor immer noch redete. Der schien seinen Anzug bereits ein wenig gelockert zu haben. Licht brannte in der Villa kaum, und vielleicht gab es so einige ruhige Schlafzimmer …

Sandra hatte sich unten beim Tor gefragt, ob ihr Sommerkleid nicht zu locker war. Immerhin, auch nun, als es schon dunkel war, fühlte es sich damit noch nicht zu kühl an. Im Garten konnte sich fast jemand verlaufen, und von der Villa hatte sie bis jetzt nur den Eingangsbereich gesehen. Der Stil ging womöglich bis in die spätbarocke Zeit zurück, und das Gebäude war seither wohl unzählige Male verkauft und renoviert worden. Viele Leute hier sahen so aus, als seinen sie etwas oder waren vielleicht auch nur von jemand mitgeschleppt worden.

Wem gehörte das hier nun wirklich? Am Ende der Bank, klar. Was das allein schon kostete, diesen Garten zu pflegen. Womöglich befand sich im hinteren Teil ein Golfplatz. Wohnte hier tatsächlich jemand, oder war es ein Firmensitz? Beim Eingang waren außer einer Hausnummer keine Hinweise gewesen. Die Fassade der Villa zeigte sich strahlend hell und vermutlich erst in diesem Jahr sorgfältig renoviert worden.

So oder so hätte sie sich nicht erwartet, als Frau mit 23 Jahren auf dieser Party längere Zeit allein zu bleiben. Nach zwei Monaten wäre es nicht so übel gewesen, wieder einmal einen vernünftigen Typen kennenzulernen. Ob sich die Herren alle untereinander über ihre Aktiengeschäfte unterhielten? Der Kellner spazierte an ihr vorbei – und sie griff zu einem Glas und dachte an ihren Plan. Sie spazierte ein Stück auf und ab – und der Mann dort drüben war ihr bisher nicht aufgefallen. Sein Anzug war irgendwie … gepflegter. Er konnte kaum über 30 sein, sah aber für sie nicht so aus, als hätte er schon etwas mehr erlebt.

Lächelte er ihr zu? Für einen Moment schmolz sie dahin, als er nach einem angedeuteten Lächeln kurz den Blick abwandte. So wie der das machte, musste sie … ihn fragen, ob er vielleicht den Hausherren kannte. Sein Blick, nun ernster, traf sie wieder. Sie ging mit schnelleren Schritten zu ihm hinüber.

„Ein wirklich schöner Abend, nicht?“, meinte er, nahm noch einen Schluck, und stellte sein Glas auf einen der Stehtische.

„Ja“, entgegnete Sandra, „die haben doch gesagt, es könnte vielleicht regnen.“

„Und, meine Dame, Sie sind doch sicher … Sandra. Hat mir mein Assistent vorhin berichtet.“

„Genau“, meinte sie, und deutete ein Händeschütteln nur an.

Das hieß, er war der Hausherr. Ja, in dieser Gegend besaßen so einige Leute eine Villa. Aber der hier … Wahnsinn. Wenn sie es sich recht überlegte, sah er einfach … umwerfend aus! Trotzdem war alles, das ihr einfiel, das Wetter? Gerade, dass sie ihn nicht gleich nach dem Honorar fragte. Oder wann sie wieder gehen konnte, klar.

„Vielleicht eine etwas blöde Frage“, erhob er seine Stimme leicht, „aber interessieren Sie sich vielleicht so allgemein für Immobilen?“

„Ja, also … manchmal habe ich auch geschäftlich damit zu tun“, antwortete Sandra nach einigen Sekunden. Sie verdiente als Bankangestellte nicht so übel, aber ihre Branche war das nicht direkt. Außer, wenn jemand mit dem Kredit in Schwierigkeiten kam. So wie sie selbst beinahe einmal.

„Wir können gern einen Rundgang machen“, setzte er fort. „Nur so. Ich habe auch schon an einen Museumsbetrieb gedacht. Da stehen manchmal neugierige Leute am Zaun.“

„Oh interessant“, erwiderte sie, während er kurz lachte, und zuckte auch nicht viel länger als er mit den Schultern.

Reichte wahrscheinlich, dass sich gerade ein paar Leute umgedreht hatten, mit wem er so redete. Er setzte sich langsam in Bewegung und verließ die große Terrasse. Sandra folgte ihm mit einigem Abstand, um dann direkt neben ihm zu gehen.

„Wer kann sich so etwas leisten, bitte?“, fragte sie nach einem neuerlichen Blick entlang der beleuchteten Fassade. „Da kommen schon einige Kosten im Monat zusammen.“

„Ach, ist nicht so schlimm. Ich habe sogar mehrere davon.“

Ob das zu den üblichen Party-Scherzen in diesen Kreisen gehörte? Einen halbwegs anständigen Anzug konnte sich bald einmal jemand leisten. Vielleicht auch eine geräumige Villa, wenn die Geschäfte gut liefen. Aber mehrere davon als private Wohnsitze? Klar. Sie sagte lieber nichts darauf, lächelte, und folgte ihm weiter. Immerhin, die Männer machten, was sie wollte und nicht, was die wollten. Es war eben nicht schlecht, ein wenig besser als andere Frauen in ihrem Alter auszusehen. Und Fotos zu haben, die wirklich gut und nicht beschönigt aussahen.

Sie musste nicht jeden nehmen, der sich aufdrängte. Doch auf ihn wollte sie sich nur einmal so einlassen, wenn sich da ein bisschen was aus ihrer Fantasie erfüllte. Sogar wenn er ihr etwas vorspielte und alles auf Kredit war, schien er bereits viel mehr als sie erreicht zu haben.

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