Buch lesen: «Wachgeküsst in London»
LAETITIA AHRENS
Wachgeküsst
in London
Eine romantische Abenteuergeschichte
Roman
Ebozon Verlag
2. Auflage Juli 2015
Copyright © 2009 by Ebozon Verlag
ein Unternehmen der CONDURIS UG (haftungsbeschränkt)
Alle Rechte vorbehalten.
Covergestaltung: Ebozon Verlag
Coverfoto: Pixabay.com
Layout/Satz/Konvertierung: Ebozon Verlag
ISBN 978-3-95963-002-3 (PDF)
ISBN 978-3-95963-000-9 (ePUB)
ISBN 978-3-95963-001-6 (Mobipocket)
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Das eBook
Jane Sparkleys Leben scheint perfekt. Sie lebt in London, hat Ihren Traummann gefunden, arbeitet in Ihrem Traumjob, wohnt in einem Traumhaus und ist glücklich. Bis sie eines Tages von einem mysteriösen Mann mit dem Auto angefahren wird und Catherine, Janes beste Freundin nicht mehr locker lässt, den Kerl auf eigene Faust zu schnappen. Dazu wird auch noch ein wertvolles Gemälde aus dem Auktionshaus, das Jane leitet, gestohlen und das Chaos nimmt seinen Lauf. Durch Zufall kommen die beiden Frauen dem Dieb auf die Schliche, doch zu dieser Zeit wissen sie noch nicht, wie die beiden Fälle miteinander zusammenhängen und wem sie da wirklich auf der Spur sind. Und so macht ein schrecklicher Zwischenfall den beiden Frauen einen Strich durch die Rechnung...
Die Autorin
Laetitia Ahrens ist ein Pseudonym für eine in Deutschland lebende Autorin. Die Autorin befasst sich mit spannenden Romanen, die Liebe, Spannung und Krimi miteinander vereinen. »Wachgeküsst in London« ist ihr erstes Werk, welches im Ebozon Verlag erschienen ist. Als Laetitia Ahrens arbeitet die Autorin nun schon an ihrem zweiten Werk. Und man kann schon soviel verraten: Das zweite Buch wird mindestens genauso spannend wie ihr erstes Werk.
Für Robert ♥
EINS
»Büro Robert Carlton, Carlton & Partner, was kann ich für Sie tun?«
»Hallo Casey, hier ist Jane Sparkley, wärst du so lieb und würdest m ich mit Robert verbinden?«
»Aber selbstverständlich Miss Sparkley, einen kleinen Moment bitte.«
Als Jane kurz in der Warteschleife hing, ging sie nochmal kurz ihre To-do Liste des heutigen Tages durch und versicherte sich, dass sie auch nichts vergessen hatte.
»Hallo Schatz«, ertönte es am anderen Ende der Leitung. »Was kann ich für dich tun?«
»Hallo Robert, ich wollte fragen, wann du heute nach Hause kommst? Ich habe nämlich eine kleine Überraschung für dich!«
Sie wartete bis er antwortete, während er auf seine Uhr blickte. »Ich denke auf halb acht bin ich zu Hause, wäre das okay?«
»Das ist perfekt. Ich freue mich auf dich!«, mit diesen Worte legte Jane auf und lächelte, während sie ihr Blackberry im Wohnzimmer auf der Anrichte ablegte.
Jane wollte einen schönen ungestörten Abend mit Robert verbringen. Robert leitet eine großes Unternehmen im Herzen Londons. Er ist sehr erfolgreich und deshalb oft lange im Büro. Sie war schon seit zwei Jahren mit Robert zusammen und sehr glücklich.
Casey ist seine persönliche Assistentin. Jane kannte sie gut, da sie bis vor Kurzem auch noch bei Carlton & Partner gearbeitet hatte. Sie leitete dort zwei Jahre lang die Marketingabteilung. Vor einem Monat hatte Carlton & Partner 70% der Anteile von London Auctions, einem Londoner Auktionshaus übernommen. Einmal, als Jane und Robert an einem verregneten Tag in einem Londoner Restaurant zu Mittag aßen, schob ihr Robert eine Mappe mit Unterlagen zu.
»Was ist das?«, fragte sie ihn, während sie an ihrem Wein nippte.
»Sieh es dir an, du wirst begeistert sein!«
Jane öffnete die Mappe und nahm einen Vertrag heraus. Sie überflog ihn kurz und sogleich fiel ihr der Name »Jane Sparkley« und »als neue Geschäftsführerin von London Auctions« ins Auge. Sie wusste bereits von Robert, dass Carlton & Partner die Übernahme dieses Auktionshauses plante.
»Was?«, fragte sie und sah Robert mit großen Augen an, der bereits grinste und dem Kellner ein Handzeichen gab und mit seinen Lippen »Champagner« formte.
»Ich soll die Geschäftsleitung von London Auctions übernehmen?«
Insgeheim war es schon immer ihr Traum gewesen, ein Auktionshaus zu führen. Sie glaubte, sie hatte dies auch mal vor Robert erwähnt.
»Das... Das... Das wäre großartig! Ja sogar unglaublich. Natürlich... Natürlich will ich Geschäftsführerin des Auktionshauses werden!«, stammelte sie, vor lauter Überraschung und Aufregung fehlten ihr die Worte.
»Du musst nur noch unterschreiben, Schatz. Dann bist du offiziell Geschäftsführerin von London Auctions«, sagte Robert während er Jane einen Füllfederhalter zuschob.
»Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, Robert! Ich bin überwältigt! Carlton & Partner will wirklich mich als Geschäftsführerin? Wo muss ich unterschreiben?«
»Hier unten rechts«, Robert deutete auf die Unterschriftszeile, während ihnen der Kellner zwei Gläser Champagner reichte.
Nun war sie also seit einem Monat Geschäftsführerin eines der bekanntesten Auktionshäusern in London. Sie hatte schon länger nach einer neuen Herausforderung gesucht, dies vor Robert aber nicht erwähnt. Ihr machte der Marketingjob bei Carlton & Partner sehr viel Spaß, sie wollte aber trotzdem noch weiter Karriere machen in ihrem beruflichen Leben. Mit dem Auktionshaus hatte Jane nun alles was sie wollte und was ihr Spaß bereitete. Sie fand, Spaß an der Arbeit ist der Schlüssel zum Erfolg. Diese Worte haben sich in ihrem Leben schon immer bewährt. Ihre Stelle als Marketingleiter in Roberts Firma übernahm nun James Richman. Er war die letzten Jahre Janes rechte Hand gewesen und war mit allem sehr vertraut. Sie war überzeugt davon, dass er seinen Job gut machen würde und bot ihm selbstverständlich an, dass er bei Fragen jederzeit zu ihr kommen konnte.
Kurz vor sieben bat Robert Casey übers Telefon, John Bescheid zu sagen, er solle seinen Wagen bereitstellen. John ist bei Carlton & Partner ausschließlich für den Fuhrpark zuständig.
»Selbstverständlich Mr. Carlton. Den Aston?« fragte Casey.
»Ja, den Aston. Vielen Dank Casey.« Robert legte auf und nahm seinen Aktenkoffer in seine rechte Hand. Robert ist gut aussehender Geschäftsmann, der gerne Anzüge trug. Er hatte schwarzes Haar, war groß, schlank und trug eine Brille. Sie stand ihm gut, brachte seine Persönlichkeit noch mehr zur Geltung. Er machte sich auf den Weg zum Aufzug, der von der Etage, in der sich sein Büro befand, direkt in Tiefgarage führt. Auf dem Weg dorthin verabschiedete er sich noch kurz bei Casey und wünschte ihr einen schönen Feierabend. Allen anderen Mitarbeitern, die noch im Büro waren, nickte er höflich lächelnd zu.
Als er unten in der Tiefgarage angekommen war, stand sein Aston Martin schon bereit. Er verstaute seinen Aktenkoffer im Kofferraum und stieg ein. Rechts natürlich, denn in London herrschte Linksverkehr. Er drehte den Zündschlüssel um und schloss seine Augen. Er genoss das Raunen des Motors und atmete mit geschlossenen Augen einmal tief ein. Er nahm den angenehmen Duft des teuren Leders und des exklusiven Holzes wahr, welches das Armaturenbrett umgab.
Vor Kurzem hat sich Robert einen Traum erfüllt und ein Anwesen etwas außerhalb von London gekauft. Er hatte einen Umzugsservice beauftragt, der alles recht schnell erledigte, sodass es nun aussah als wäre die Villa schon Jahre bewohnt. Robert hatte das Haus im Kolonialstil einrichten lassen. Mit dem Auto benötigte man ca. dreißig Minuten von London Mitte bis zu dem Haus. Robert bat Jane, ihre Londoner Stadtwohnung, die sie gemietet hatte, aufzugeben und zu ihm zu ziehen. Sie waren schon zwei Jahre zusammen und die meiste Zeit verbrachte Jane sowieso in seiner Penthousewohnung. Das Penthouse befand sich ganz oben im Tower von Carlton & Partner. Ihr 2-Zimmer-Appartement hatte sie nur noch sporadisch. Sie hatte dadurch irgendwie die Sicherheit sich zurückziehen zu können, wenn ihr danach war. Sie liebte ihre kleine Wohnung, verliebte sich aber auch auf Anhieb in das Haus, das Robert gekauft hatte. Also packte Jane ihre Kleider und Schuhe, die sie noch in ihrer Wohnung hatte und zog mit Robert in die Villa ein. Möbel besaß sie keine, da sie die Wohnung möbliert gemietet hatte. Der Vermieter meinte, es wäre kein Problem das Mietverhältnis vorzeitig aufzulösen, denn die Nachfrage war momentan sehr groß und er war großer Zuversicht, sie bald wieder vermietet zu haben. Jane war froh dies zu hören, denn nun stand ihrer Zukunft mit Robert nichts mehr im Wege.
Jane war bereits im Esszimmer, als sie das Licht der Scheinwerfer von Roberts Wagen die Auffahrt entlang fahren sah. Sie stand schnell auf, erhaschte noch einen kurzen Blick in den Spiegel, prüfte ihre Frisur und strich ihr Kleid glatt. Sie trug ein teures schwarzes Kleid von Valentino, welches Robert ihr vor einer Woche zu ihrem 25. Geburtstag geschenkt hat, dazu schwarze Stilettos von Míu Míu. Jane hatte langes blondes Haar, das sie sich für den Abend hochgesteckt hatte. Ansonsten ist sie sehr schlank, nicht allzu groß und eigentlich sehr zufrieden mit ihrem Äußeren.
Als Robert eintrat kam sie fröhlich auf ihn zu.
»Hallo Schatz«, sagte sie und küsste ihn zärtlich auf den Mund. »Schön, dass du es pünktlich geschafft hast. Ich habe Martha gebeten uns etwas zu kochen. Ich hoffe, du hast Hunger!«
Martha ist die Haushälterin und Köchin und kümmert sich um alles Organisatorische auf dem Anwesen. Robert kannte sie bereits aus Kinderzeiten, sie war seine Nanny gewesen und hatte auch im Penthouse immer nach dem Rechten gesehen. Eine wirklich tolle ältere Frau. Ihr Mann ist schon vor Jahren verstorben, ihre Kinder weit in der Welt verstreut und jetzt lebt sie allein.
Als Robert, kaum den Blick von Janes Schönheit abwenden zu können, auf den gedeckten Esstisch blickt, fällt ihm sofort die bereits entkorkte Flasche seines Lieblingsweins auf, den Jane extra in der Stadt für ihn geholt hatte.
»Mein Lieblingswein! 95er Chianti, Italien, 14%, trocken. Warst du heute bei Antonio und hast ihn extra dort gekauft?« fragte er sie.
»Ja, ich soll dir liebe Grüße bestellen. Auch von seiner Frau und dem kleinen Giovanni. Stell dir vor, er ist schon fünf Jahre alt und kommt nächstes Jahr in die Schule!«, erwiderte sie.
Antonio und seine Frau Susan sind schon jahrelange Freunde von Jane und Robert. Sie haben in der Stadt ein italienisches Feinkostrestaurant, in welches die beiden oft essen gehen.
»Danke Liebling, das freut mich wirklich sehr. Und was ist in der Schachtel, die neben meinem Teller steht?«, möchte er wissen.
»Sieh nach, das ist mein Geschenk für dich. Ich habe es entdeckt, als ich heute ein paar Besorgungen gemacht habe und musste sofort an dich denken. Da konnte ich natürlich nicht anders, als es dir zu kaufen«, entgegnete ihm Jane mit einem strahlenden Lächeln.
Behutsam öffnete er die Schachtel, indem er den Deckel nach oben klappte und sein Blick traf auf eine wunderschöne Krawatte, die in einem wunderschönen braun mit eleganten Verzierungen gehalten war.
»Ich hoffe sie gefällt dir?« fragte Jane mit einem Funkeln in den Augen. Sie wusste, dass er solche kleinen Aufmerksamkeiten mochte und sie seinen Geschmack meist immer traf.
»Die Krawatte ist wunderschön. Vielen Dank, Liebling. Sie passt perfekt zu dem neuen Anzug, den ich letzte Woche zum Schneider gebracht habe. Du triffst einfach immer meinen Geschmack.«
Mit einem Lächeln schenkte er den Wein, den Antonio Jane gleich zu dekantieren geraten hat, in zwei Kristallgläser ein und reichte ihr ein Glas.
»Du siehst wundervoll aus«, sagte er. »Aber nun sag mir doch endlich den Grund für diesen wunderschönen Abend und warum du dir solche Mühe gemacht hast?«
»Ich wollte mich einfach nur bei dir bedanken, Robert«, erklärte sie. »Du hast es mir ermöglicht Geschäftsführerin bei London Auctions zu werden, du hast es mir ermöglicht in das tolle Haus hier mit dir zu ziehen. Ja, du hast mein Leben eigentlich zu dem gemacht, was es jetzt ist und dafür wollte ich einfach einmal ›Danke‹ sagen.«
»Aber Jane, ich liebe dich und für mich war von vorne herein klar, als ich das Haus kaufte, dass du mit mir hier einziehst. Und du bist gut in deinem Job, da ist es nur selbstverständlich, dass du so eine Position erhältst. Das mache ich sehr gerne für die Frau meines Lebens. Ich sollte Michael eine Gehaltserhöhung geben, wenn er nicht gewesen wäre, hätte wir uns vor zwei Jahren gar nicht kennen gelernt.«
Michael war Prokurist bei Carlton & Partner und Roberts Stellvertreter. Er war derjenige, der damals die Marketingstelle neu besetzt hat und bei dem Jane ihr Vorstellungsgespräch hatte. Oh Gott, war sie nervös vor diesem Tag. Carlton & Partner war für sie schon immer ein Begriff und sie hatte gerade ihr Studium in Cambridge beendet, als sie die Stellenausschreibung in der »The Times« gelesen hatte. Jane hat sofort dort angerufen und wurde sogleich von der Telefonistin wieder abgewiesen.
»Nur schriftliche Bewerbungen werden erwünscht«, meinte diese.
Nun gut, dachte Jane sich, dann eben schriftlich. Sie stellte mit viel Sorgfalt all ihre Unterlagen zusammen und warf den Umschlag bei Carlton & Partner in den Briefkasten.
Etliche Wochen vergingen und als sie schon gar nicht mehr darüber nachgedacht hatte, wurde ihr ein Brief zugestellt.
CARLTON & PARTNER, London stand auf dem Absender. Mit zittrigen Händen öffnete sie den Brief und starrte auf die Zeilen, die ihr ein gewisser Michael Graham zukommen lies. Sie solle in zwei Tagen um 09:00 Uhr bei ihm erscheinen. Erst nach mehrmaligem Lesen begriff Jane den Inhalt.
Ein Vorstellungsgespräch bei Carlton & Partner! Sie war ganz aus dem Häuschen.
Zwei Tage Nervosität, an denen Jane weder gegessen noch geschlafen hatte und Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch, und sie hatte den Job! Sie konnte damals ihr Glück kaum fassen und arbeitete sich recht schnell bis zur Marketingspitze hoch.
So lernten Robert und Jane sich auch kennen. Bei Carlton & Partner gab es für die Führungskräfte jede Woche Montags ein Meeting, bei dem auch Robert meist anwesend war. Jane kannte ihn bereits aus Zeitungen, hatte aber seither noch keinen persönlichen Kontakt zu ihm. Nach mehreren Meetings und intensivem Blickkontakt zwischen ihr und Robert, kam er eines Tages nach dem Montag-Meeting auf sie zu und lud sie für den Abend im »Le Gavroche« zum Essen ein. Er war ein attraktiver Mann und die Einladung überraschte Jane zuerst.
»Ja, sehr gerne Mr. Carlton. Sehr gerne...«, stammelte sie.
»Gut«, sagte er. »Ich hole Sie um acht Uhr ab.«
»Aber wissen Sie denn wo ich wohne?«, fragte sie ein wenig überrascht.
»Selbstverständlich weiß ich, wo Sie wohnen, Miss Sparkley.«
Jetzt, zwei Jahre später wohnte sie mit ihm sogar hier in diesem Anwesen.
Der kostenlose Auszug ist beendet.