Umfang 250 seiten
Über das Buch
Oft heißt es ja: «Niemand muss in Deutschland auf der Straße leben. Wer auf der Straße lebt, ist selber schuld.»
Aber Schätzungen zufolge leben in Deutschland mehr als 300.000 Menschen ohne eigenes Zuhause, die Dunkelziffer ist deutlich höher. Knapp 180.000 Frauen und Männer übernachten in Unterkünften für Wohnungslose, etwa 45.000 Obdachlose schlafen dauerhaft auf der Straße.
Doch wer sind diese Obdachlosen? Und warum sind sie für die Gesellschaft so gut wie unsichtbar?
Schöffler gibt dem Leben auf der Straßen ein Gesicht – denn er hat sich mit einigen Menschen getroffen, die in dieser Lage sind oder waren. Ihre Lebensgeschichten und die Gründe, warum es bei ihnen so weit kommen konnte, sind ganz unterschiedlich. Es sind Berichte von Schicksalsschlägen, Ausweglosigkeiten, Scham, aber auch voller Lebensfreude. Manche haben sich aufgegeben, sind in der Struktur- und Perspektivlosigkeit gefangen, einige haben noch Hoffnung – und andere haben sich mit ihrer Situation abgefunden. Es gibt weder den typischen Werdegang des «gesellschaftlichen Abrutschens», noch den typischen Wohnungs- oder Obdachlosen.
Aber man muss sie sehen, denn sie leben irgendwo in der Stadt, am Rand, dort, wo sie kaum einer wahrnehmen kann – und «Viele Geschichten zeigen, dass die Betroffenen oft nicht so tief hätten abstürzen müssen. Wäre nur jemand da gewesen, der sie rechtzeitig aufgefangen hätte – oder hätten ihnen mehr Informationen zur Verfügung gestanden.»