Rocket Science

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Kapitel 6



Elijah





Pax: Was hast du an?



Ich lese die Nachricht und schaue dann auf meine Klamotten herab. Ich frage mich, ob es einen bestimmten Dresscode für die Bar gibt, in die er mich heute schleppt, um mir anscheinend das Flirten beizubringen, von dem ich nichts wusste. Ich bin mir vollkommen sicher, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin, aber wenn er seine Zeit verschwenden will, kann ich einen Abend lang mitspielen, glaube ich.



Elijah: So ziemlich das, was ich immer trage – Jeans, ein Shirt mit V-Ausschnitt und einen schwarzen Blazer. Ist das für die Bar in Ordnung? Ich habe nicht wirklich viel anderes. Ich nehme an, dass ich auf den Blazer verzichten könnte?



Pax: Nein.



Pax: Ich meinte: Was hast du gerade an? ;)



Ich schaue wieder an mir herab und versuche herauszufinden, was er meint. Fragt er nach den Marken meiner Klamotten? Denn mal ehrlich: Wer weiß sowas?



Elijah: Ich verstehe nicht.



Pax: Ich flirte, Einstein.



Elijah: OH!



Pax: Lass es uns noch einmal versuchen… Was hast du gerade an? ;)



Elijah: Uhm… Ich bin mir nicht sicher, was ich sagen soll. Wenn ich nichts Freizügiges trage, lüge ich dann? Oder soll ich mich bis auf die Unterwäsche ausziehen, damit ich nicht lüge, wenn ich sage, dass ich nur Unterwäsche trage?



Elijah: Abgesehen davon: Ist das, was ich dir eben gesagt habe, dass ich trage, in Ordnung für die Bar heute? Ich könnte mir etwas anderes einfallen lassen, wenn es das nicht ist.



Pax: Du bringst mich um, kleiner Nerd. Lol



Elijah: Es tut mir leid, ich habe dir gesagt, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin.



Pax: Bist du nicht, aber vielleicht müssen wir mit deiner einzigartigen Persönlichkeit arbeiten, um deinen eigenen Flirt-Stil zu entwickeln.



Elijah: *seufz* Ich bin hoffnungslos.



Pax: Was du trägst klingt in Ordnung, ich hole dich in einer halben Stunde ab.



Elijah: Das musst du nicht tun. Ich kann mir ein Taxi nehmen.



Pax: Das macht mir keine Umstände. Bis gleich.



Ich kann nicht glauben, dass ich dem Ganzen tatsächlich zugestimmt habe. Nach unserer Nacht in der Spielhalle haben wir wieder die ganze Woche über Nachrichten ausgetauscht und es war eindeutig, dass Pax das hier ernst nimmt. Es schien so, als habe er die ganze Woche damit verbracht, genau die richtige Bar zu finden. Er hat mir Anmachsprüche geschickt, wenn ich jemanden ansprechen möchte, an dem ich interessiert bin, und mir detailliert die Art von Körpersprache erklärt, auf die ich achten soll. Inklusive Youtube-Videos als Verweise.



Beinahe hätte ich ihm gesagt, er solle die ganze Sache vergessen. Es ist zu viel, zu stressig und zu sinnlos. Ich brauche kein Süßholz raspelnder Casanova sein, der Typen in einer Bar aufreißt. Vielleicht sterbe ich als Jungfrau; das ist für mich in Ordnung.



Das ist eine Lüge. Für mich ist das überhaupt nicht in Ordnung, aber es scheint weniger schmerzhaft zu sein, als wirklich zu versuchen, jemanden zu finden, mit dem ich diese Dinge tun kann.





***





Es ist eine andere Bar als die, in der wir uns letztes Mal getroffen haben, aber es ist mehr oder weniger gleich – Musik, die ein bisschen zu laut ist, viele Männer, die in unterschiedlichem Maße angetrunken sind und miteinander flirten, gedämpftes Licht. Soweit ich das beurteilen kann, ist das der Leitgedanke aller Bars, ob nun gay oder nicht.



»Möchtest du etwas trinken?«, fragt Pax. Seine Hand legt sich auf meinen unteren Rücken, als er mich durch die Menge führt. Ich erlaube mir eine Sekunde der Schwäche und lehne mich seiner Berührung entgegen, ehe ich mich vorwärts bewege.



»In Ordnung, aber nur ein Drink«, stimme ich zu. Noch immer wird mir schlecht bei dem Gedanken an den Kater, den ich letztes Mal hatte.



»Verstanden«, erklärt er mit einem Hauch Belustigung. »Schnapp du dir den Tisch und ich gehe zur Bar, um uns Drinks zu organisieren.«



Ich ergattere den Tisch, auf den er gedeutet hat, und gleite auf den hohen Barhocker. Während ich warte, lasse ich meine Aufmerksamkeit durch die Bar schweifen. Wie alle miteinander interagieren und sich umeinander bewegen, ist eine organisierte Art von Chaos, das mich fasziniert. Ich stelle sie mir als Elemente vor; einige davon krachen ineinander, um chemische Reaktionen zu erzeugen oder, wenn sie Glück haben, etwas vollkommen Neues und anderes zu werden, als sie vorher waren.



Ein Mann nähert sich dem Tisch mit einem wölfischen Grinsen und ich lächele ihn im Gegenzug höflich an.



»Hi«, sagt er, als er mich erreicht hat.



»Ähm, hi. Sorry, willst du den Tisch haben? Ich warte auf einen Freund, aber ich bin mir sicher, dass wir teilen können, wenn du willst.«



Seine Augenbrauen ziehen sich für einen Moment zusammen, ehe er in lautes Gelächter ausbricht. Ich zucke bei dem Geräusch zurück, mein Magen dreht sich um. Ich habe etwas Dummes gesagt und jetzt lacht er mich aus. Es ist anders als vorhin, als ich von Pax' Nachrichten verwirrt war; dieser Mann lacht nicht mit mir, wie Pax es getan hat.



»Mir ist der Tisch scheißegal, Süßer.«



»Oh.« Ich bin mir nicht sicher, was ich sagen soll. Warum ist er hier? Dann trifft mich die Erkenntnis. »Oh.«



»Die Person, auf die du wartest, ist er dein Freund?« Der Mann beugt sich über den Tisch, seine Augen verschlingen mich schamlos. Alles in allem sieht er nicht schlecht aus, aber irgendetwas an ihm sorgt dafür, dass ich mich allein deshalb schmutzig fühle, weil seine Augen auf mir ruhen. Mich schüttelt es, wenn ich daran denke, dass mehr als nur sein Blick mich berühren könnte.



»Ähm… ja«, lüge ich und seine Miene trübt sich.



»Schade. Wenn sich das ändert, such nach mir.« Er zwinkert mir zu, ehe er davonstolziert. Ich sacke erleichtert zusammen und stoße einen langen Atem aus.



»Was ist passiert? Er wirkte interessiert?« Pax taucht so plötzlich auf, als hätte er sich aus der Luft materialisiert. Ich erschrecke mich und funkle ihn dann böse an.



»Hast du mich beobachtet?«



Er zuckt die Schultern, stellt meinen Drink vor mir ab und lässt sich auf den Hocker mir gegenüber gleiten.



»Ich war auf dem Rückweg und habe bemerkt, wie er auf dich zugekommen ist. Ich wollte nicht dazwischenfunken.«



»Er war nicht mein Typ«, entgegne ich, nehme einen Schluck meines Getränks und gebe ein überraschtes Geräusch von mir, als die süße Mischung auf meine Zunge trifft. Ich habe keine Ahnung, was es ist, aber es schmeckt viel besser als das, was ich letztes Mal hatte.



»Was ist denn dein Typ? Ich brauche Einzelheiten, wenn ich dir helfen soll, jemanden zu finden.«



»Ich weiß es nicht.« Ich fahre mit meinem Zeigefinger über den Rand des Glases.



»Komm schon, Einstein, du musst doch wissen, was du heiß findest. Sei nicht schüchtern«, ermuntert er mich.



Meine Augen gleiten auf hoffentlich unauffällige Art und Weise über Pax. Als ich angefangen habe, für ihn zu schwärmen – was sich anfühlt, als wäre es eine Ewigkeit her –, war er nicht der Mann, der er heute ist. Damals schien sein Kleidungsstil oberkörperfrei mit schäbigen Cargohosen zu sein, die eigentlich auf den Müll gehörten. Er hatte keine Tattoos, sein Haar war etwas länger und unordentlicher und er hatte keinen Bart. Der Mann vor mir könnte eine ganz andere Person sein mit seinen Hemden, den stets hochgekrempelten Ärmeln, damit man die bunten Tattoos auf seinen Unterarmen sehen kann, seinem modern frisierten Haar und dem Hauch von Stoppeln an Kinn und Wangen. Was ist mein Typ? Es ist schwer zu sagen, denn beide Versionen von ihm entfachen ein Feuer in mir, wie es niemand sonst je getan hat.



»Ich glaube, es liegt mehr an der Persönlichkeit als am Aussehen«, sage ich.



»Das ist von außen schwerer zu erkennen, aber nicht unmöglich. Wonach suchen wir? Intelligenzbestien wie dir, oder was?«



Ich schüttele harsch den Kopf und meine Zunge schnellt hervor, um meine Lippen zu befeuchten. »Selbstbewusst, witzig, vielleicht ein bisschen arrogant.«



»Du machst es mir zu leicht, Einstein«, erklärt er mit einem Zwinkern, ehe er seinen eigenen Drink anhebt und einen Schluck trinkt. »Solche Typen kann man leicht erkennen und noch leichter mit ihnen flirten.«



»Ach ja?«



»Sicher. Diese Art Mann musst du nur wissen lassen, dass du an ihrer Aufmerksamkeit interessiert bist. Dann sind sie mehr als bereit, sie dir zu geben.«



Ich trinke einen weiteren Schluck meines Getränks und nicke zittrig. Mit meiner Zunge sammle ich ein paar süße Tropfen von meinen Lippen, während ich nervös auf meinem Platz herumrutsche.



»Also, uhm… wie… wie würde ich jemanden wissen lassen, dass ich… ähm… interessiert bin?« Mein Herz schlägt so heftig, ich schaffe es kaum, die Frage zu stellen, aber Pax scheint das gar nicht zu bemerken, denn er lässt seinen Blick abwesend durch die Bar schweifen.



»Mach ihm ein Kompliment, schau ihn an, als wäre er der einzige Mann in der ganzen Bar, für den du Augen hast. Ein paar beiläufige Berührungen schaden auch nicht. Du musst es nicht übertreiben, aber wenn du ihn mit deinem Arm streifst, kann das schon einen Funken entfachen, den er nicht ignorieren kann.«





Pax





Ich lasse meine Augen weiterhin durch die Bar wandern, in der Hoffnung, dass Elijah, wenn ich ihn nicht anschaue, den Ärger auf meinem Gesicht nicht bemerkt. Ich bin mir nicht einmal sicher, was mir so unter die Haut geht. Vielleicht ist es die Tatsache, dass ich schon seit Wochen niemanden mehr aufgerissen habe. Das würde jeden verärgern.



Warme Finger streichen über meinen Unterarm und ich erlaube es meiner Aufmerksamkeit endlich, sich wieder auf Elijah zu richten, denn genau dort will sie auch sein. Der schüchterne Ausdruck in seinen Augen ist zurück und seine Wangen sind gerötet, ob nun vom Alkohol oder seiner Nervosität kann ich nicht sagen. Er fährt die Umrisse des Drachens auf meinem Unterarm nach, seine Berührung entfacht Funken auf meiner Haut, wie Feuerstein auf Zündholz.

 



»Ich mag deine Tattoos.«



»Ja? Ich hätte dich nicht für einen Tattoo-Typen gehalten«, sage ich, nicht in der Lage, meinen Blick von Elijah abzuwenden, als er durch seine langen Wimpern zu mir aufschaut. Sein gelocktes Haar fällt ihm in die Stirn.



»Ich bin mir nicht sicher, ob ich das bin, aber dir stehen sie.«



Irgendetwas brennt in meiner Magengrube. Es ist ein ähnliches Gefühl wie die Lust, die ich für One-Night-Stands verspüre, aber irgendwie brennt sie tiefer in mir, heißer und mit mehr Verzweiflung, als ich je gespürt habe. Ich räuspere mich und ziehe meinen Arm zurück, weg von seiner Berührung.



»Ich glaube, es sollte mich nicht überraschen, dass du schnell lernst«, scherze ich und lächle, um zu verstecken, dass mein Herz zu schnell schlägt und mein Schwanz stahlhart in meiner Jeans ist. »Jetzt lass uns ein echtes Ziel zum Üben finden.«



Seine Miene verdunkelt sich, als er seine Hand zurück auf seine Seite des Tisches zieht.



»Ich denke, ich habe meine Meinung geändert«, sagt er und rückt seine Brille höher auf seine Nase.



»Was?«



»Ich glaube nicht, dass ich mit irgendwelchen beliebigen Typen flirten möchte. Zumindest nicht heute Nacht«, gesteht er mir. »Ich nehme mir einfach ein Taxi nach Hause und du kannst hierbleiben und Spaß haben. Ich habe dich in den letzten Wochen ohnehin zu sehr in Beschlag genommen. Ich bin mir sicher, dass du mich gern loswerden würdest.« Er gibt ein leises, selbstkritisches Lachen von sich.



»Wenn du keine Lust aufs Ausgehen hast, warum fahren wir nicht in deine Wohnung, bestellen Pizza und schauen uns einen Film an oder so«, schlage ich vor.



»Das willst du nicht.« Er schüttelt den Kopf, erhebt sich und steckt die Hände in die Hosentaschen. »Du hast gesagt, dass das hier deine Vorstellung eines lustigen Freitagabends ist.« Er nickt zur Menschenmenge, die die Bar füllt.



»Nee, heute hab ich keine Lust darauf.« Ich schiebe mein halbleeres Glas beiseite und stehe auf. »Lass uns gehen.«





Kapitel 7



Elijah





Schmetterlinge greifen meinen Magen an, als Pax uns zurück zu meiner Wohnung fährt. Ich habe mich so zum Idioten gemacht, als ich in der Bar versucht habe, mit ihm zu flirten. Ich weiß nicht, warum er mich nicht einfach von meinem Elend erlöst und mich allein nach Hause fahren lassen hat.



»Du musst wirklich nicht mit hochkommen«, versichere ich ihm, als er in eine Parklücke vor meinem Haus fährt. »Ich bin mir sicher, dass es nicht deiner Vorstellung von Spaß entspricht, den Freitagabend in einem winzigen Apartment zu verbringen und Filme zu gucken.«



Er blickt kurz in meine Richtung und betrachtet mich für einige Sekunden, ehe er antwortet.



»Was ist, wenn ich hochkommen möchte?«, fordert er mich heraus.



»Das ist in Ordnung. Ich will nur nicht, dass du glaubst, du musst.« Das ist es doch, worum es hier geht, oder? Er ist nur hier, weil Theo mich wie einen erbärmlichen Loser dargestellt hat, der unbedingt einen Freund braucht.



»Einstein, wirke ich wie jemand, der auch nur irgendetwas tut, was er nicht will?«



»Nein, ich denke nicht«, gestehe ich ihm zu.



Er nickt, stellt den Motor ab und steigt aus, ohne ein weiteres Wort zu sagen.



Sobald wir in meiner Wohnung sind, macht er es sich gemütlich, schnappt sich die Fernbedienung und öffnet Netflix auf meinem Fernseher. Ich beobachte ihn ein paar Sekunden lang und frage mich, wie es wohl ist, sich so wohl in seiner eigenen Haut zu fühlen, mit so viel Selbstbewusstsein und Gelassenheit durch die Welt zu gehen. Ich wette, dass es großartig ist. Wenn ich so wäre, würde ich wahrscheinlich auch nicht wollen, dass so ein unbeholfener Trottel mit mir flirtet.



»Willst du, dass ich Pizza bestelle?«, frage ich. Ich bin nicht besonders hungrig, bin aber froh darüber, mich auf etwas anderes konzentrieren zu können.



»Bald, aber komm erst mal her.« Er klopft auf das Sofakissen neben sich und ich zögere. Bin ich kurz davor, mir eine Rede anhören zu müssen, dass er mich nur als Freund sieht? Das ist nicht nötig; ich weiß es schon. Natürlich steht Pax nicht auf mich, es würde keinen Sinn ergeben, etwas anderes zu denken. Der Versuch, mit ihm zu flirten, war ein Fehler, vorübergehende Unzurechnungsfähigkeit.



Ich setze mich und wappne mich gegen das unangenehme Ende unserer zerbrechlichen, kurzen Freundschaft.



Pax sagt nicht sofort etwas, er schaut mich nur mit einer Intensität in den Augen an, die ich nicht deuten kann. Ist er sauer? Er muss es sein, das ist die einzige Erklärung.



»Es tut mir so…«



Aber ich bekomme keine Chance, die Entschuldigung hervorzubringen oder ihm zu sagen, dass ich nie mit ihm hätte flirten sollen und ihn anzuflehen, er möge vergessen, dass es überhaupt passiert ist. Aus Gründen, die ich wohl nicht entschlüsseln könnte, selbst wenn ich den Rest meines Lebens damit verbringen würde, sie zu erforschen, unterbricht er mich mit seinen Lippen auf meinen.



Mein Atem stockt und mein Hirn bekommt einen Kurzschluss. Habe ich ihm ein Zeichen gegeben, von dem ich nicht wusste, dass ich es aussende? Und wenn ja, was war es, damit ich sichergehen kann, dass ich es wieder tue?



Egal, wie oder warum es passiert ist, Pax' Mund bewegt sich gegen meinen, warm und fest. Er bestimmt den Kuss, verzehrt mich, als seine Finger in mein Haar wandern und er seinen Griff benutzt, um meinen Kopf zu neigen und den Kuss zu vertiefen. Seine Zunge schlüpft an meinen Lippen vorbei. Ich kann nicht ansatzweise erahnen, wie oft ich mir vorgestellt habe, wie es wohl wäre, Pax' Mund auf meinem zu spüren, doch jede Vorstellung verblasst im Vergleich mit der Realität, der hungrigen Art, wie sich seine Lippen bewegen. Des Gefühls seiner Zähne, als sie über meine Unterlippe kratzen, seines Körpers, der sich gegen mich drückt, während seine Zunge in meinen Mund eintaucht und mich vor Verlangen erzittern lässt.



Er schluckt mein Stöhnen, meine Finger krallen sich fest in die Vorderseite seines Shirts und meine Lippen versuchen verzweifelt, mitzuhalten, während mein Herz wild gegen meinen Brustkorb schlägt.



Pax' freie Hand schlüpft unter mein Shirt, seine Finger geistern über meinen Bauch und hinterlassen auf ihrem Pfad eine Gänsehaut. Ich will mein Oberteil ausziehen, um seine Haut an meiner zu spüren, aber ich habe Angst, den Moment zu ruinieren. Ich habe keine Ahnung, was passiert oder in welche Richtung es geht. Alles, was ich tun kann, ist, mich festzuhalten und zu beten, dass welcher Wahnsinn auch immer dazu geführt hat, dass Pax' Hände und Mund auf mir sind, nicht verfliegt, ehe ich die Chance habe zu sehen, wie sich das hier entwickelt.



Da ich mehr von seinem Körpergewicht auf mir spüren will, lehne ich mich zurück und ziehe ihn mit mir, bis er auf mir ruht und mich auf die schmale Couch drückt. Ich kann eine Spur des starken Drinks schmecken, den er in der Bar hatte, und als beide Hände ihren Weg unter mein Shirt finden und meine Haut liebkosen, bin ich mir sicher, dass ich den Verstand verlieren werde, vollkommen betrunken von ihm bin.



»Können wir…« Ich keuche gegen seinen Mund, kaum in der Lage, meine eigene Stimme über den donnernden Puls in meinen Ohren hinweg zu hören.



»Alles«, murmelt er und fährt mit seinen Lippen über meinen Kiefer. Die rauen Stoppeln auf seinen Wangen reizen meine Haut. »Sag es mir, und ich werde es dir geben.«



Seine Worte peitschen über mich, züngeln an meiner Haut wie Feuer. Seine Zähne kratzen an meiner Kehle entlang und ich stöhne, drücke meine harte, schmerzende Erektion durch unsere Jeans gegen seine.



»Bett«, bringe ich keuchend hervor und protestiere sofort, als er auf meine Bitte antwortet, indem er von mir herunterklettert. Ich strecke meine Hand wimmernd nach ihm aus, bekomme sein Shirt in meiner Faust zu fassen und versuche, ihn zurückzuziehen.



»Komm her«, ermuntert er mich und legt eine Hand auf meine, die in den Stoff seines Shirts gekrallt ist, während er die andere um meine Hüfte schlingt, um mich von der Couch zu ziehen. Seine Lippen krachen gegen meine, kaum dass ich auf den Füßen bin, und ich klammere mich an ihn, als wäre er der sichere Hafen während eines Sturms.



Ich begreife nicht einmal, dass wir uns bewegen, bis ich mit den Waden gegen mein Bett stoße.



»Du hast die Zügel in der Hand, Einstein. Sag mir, was du willst«, sagt Pax mit schwerer und tiefer Stimme, seine Augen wild vor Verlangen. Sein sonst so ordentliches Haar hängt ihm wirr in die Stirn und die ersten Knöpfe seines Hemdes sind offen. Vermutlich ist das passiert, als ich nach ihm gegriffen habe. Seine tätowierte Brust ist zu sehen, sie hebt und senkt sich unter jedem schnellen Atemzug.



»Ich weiß es nicht«, keuche ich. Mit meinen Fingern versuche ich, die restlichen Knöpfe seines Hemdes zu öffnen, während er meine Kehle küsst, dort knabbert und saugt. »Ich weiß nicht… uhm… oh Gott.« Ich stöhne, als er in mein Schlüsselbein beißt, und mein in der Jeans gefangener Schwanz pulsiert.



»Willst du nur ein bisschen küssen?«, schlägt er vor.



»Nein, mehr.« Ich schiebe ihm das Hemd von den Schultern und schaue dabei zu, wie es zu seinen Füßen auf den Boden fällt. Er besteht ganz aus bunter Haut, die sich über Muskeln spannt, und ich glaube, das macht mich noch dümmer als der Alkohol zuvor. Ich kann ihn nur anstarren und versuchen, mir eine Million verschiedene Möglichkeiten einfallen zu lassen, wie ich ihn berühren kann. Aber ich habe nicht genug Zeit für eine Million verschiedene Arten, denn das hier könnte die einzige Chance sein, die ich habe. Also beginne ich, indem ich mich vorbeuge und einen Kuss auf die Mitte seines Brustkorbs drücke, tief einatme und den Geruch seiner holzigen Seife und verschwitzten Haut in mich aufnehme.



Die Haare auf seiner Brust kitzeln mein Gesicht und ich kann nur daran denken, wie es sich wohl Haut an Haut anfühlen würde, mit nichts anderem zwischen uns.



Pax umfasst mein Gesicht mit einer Hand und seine Lippen finden meine erneut, während ich damit kämpfe, meinen Blazer auszuziehen. Ich lasse ihn auf den Boden fallen, sobald ich mich befreit habe, und greife dann nach dem Saum meines Shirts, um es mir über den Kopf zu ziehen. Unsere Lippen trennen sich für einen Sekundenbuchteil, aber es bereitet mir trotzdem körperliche Schmerzen. Dramatisch, ich weiß, aber jetzt, da ich von Pax' Mund gekostet habe, bin ich mir nicht sicher, wie ich ohne ihn überleben soll, wenn das alles hier vorbei ist und die Realität wieder Einzug hält.



Das Gefühl von nackter Haut auf nackter Haut ist noch besser als ich gedacht habe. Hitze strahlt von jedem Kontaktpunkt zwischen uns aus, bis ich mir sicher bin, dass wir kurz davor sind, in Flammen aufzugehen.



»Du hast meine Frage nicht beantwortet, Elijah«, murmelt er gegen meinen Mund. Das Geräusch meines Namens auf seinen Lippen jagt einen Schauer durch mich, mein Schwanz zuckt und in meinen Hoden kribbelt es, während ein Stöhnen sich seinen Weg aus mir bahnt.



»Was für eine Frage?«, erkundige ich mich, unfähig, an etwas anderes als seinen Körper zu denken, der sich an meinem reibt.



»Sag mir, wo die Grenze ist, damit ich sie nicht überschreite.«



»Ich weiß es nicht«, antworte ich wieder, erinnere mich dumpf daran, dass wir dieses Gespräch schon hatten. »Nicht… ähm… nicht alles.«



»Verstanden«, versichert er mir. »Hosen an oder aus?«, hakt er nach, während seine Finger an meinem Hosenbund entlangfahren und mich erzittern lassen.



»Aus«, entgegne ich sofort. Oh mein Gott, ich werde Paxton ohne Hose sehen. Wenn das hier ein Traum ist, bitte, bitte lass mich nicht aufwachen, bevor ich seinen Schwanz sehe.



Meine Finger zittern fast zu sehr, um seinen Hosenknopf zu öffnen, doch dank einem Wunder Gottes oder der Wissenschaft oder auch durch pures Glück, schaffe ich es. Kaum, dass ich seinen Reißverschluss heruntergezogen habe, drückt sich die Wölbung seiner Erektion nach vorn und dehnt dabei die Vorderseite seiner Unterwäsche so weit, dass ich den gesamten Umriss durch das gespannte Material sehen kann.



Mein Mund wird trocken und mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich bin im Moment so überfordert, dass ich nicht glaube, die Oberfläche finden zu können, wenn ich es versuchte, und ich bin mir nicht sicher, ob ich es versuchen will. Nein, was ich will, ist, mit den Fingern über die Umrisse seines Schwanzes zu fahren und mir genau einzuprägen, wie sich jede harte Erhöhung anfühlt. Ich will auf die Knie gehen und ihn in meinen Mund nehmen.

 



Die Tatsache, dass ich nicht einmal den Hauch einer Ahnung habe, wie ich ihn auf diese Art befriedigen kann, kommt mir kaum in den Sinn. Ich will es herausfinden, während mein Mund so voll von seiner Erektion ist, dass ich kaum atmen kann. Genauer gesagt, scheiß aufs Atmen, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich gerne so sterben würde, an Pax' Schwanz erstickend.



Und dann fallen meine Jeans und Unterhose zu meinen Knöcheln und Pax berührt mich.



»Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott«, stoße ich hervor und mein gesamter Körper verkrampft sich beinahe beim Gefühl seines warmen, festen Griffs um meine Erektion, wie er langsam von der Wurzel bis zur Spitze streichelt. Meine Augen rollen zurück und meine Zehen verkrallen sich im Teppich, während meine Hoden sich zusammenziehen. »Warte, oh mein Gott, warte«, schaffe ich es, zu keuchen, bevor es zu spät ist.



»War das zu viel?«, fragt er mit besorgter Stimme. Ich schüttele hastig den Kopf, kratze jedes bisschen Mut, das ich finden kann, zusammen und nutze ihn, um seine Unterwäsche ebenfalls herunterzuziehen.



Sein Schwanz ist riesig und sobald er aus seinem Gefängnis befreit ist, schlägt er mit einem geräuschvollen Klatschen gegen seinen Bauch. Meine Augen weiten sich und ich versuche, die Proportionen zu berechnen, vollkommen sicher, dass es keine Möglichkeit gibt, wie dieses Ding in irgendeinen Teil von mir passt. Es muss einen Weg geben, oder? Er kann nicht den größten Schwanz in der Geschichte haben und die Leute finden andauernd Wege, es möglich zu machen.



Vorsichtig strecke ich meine Hand aus, drücke meine Handfläche gegen seinen Schaft und umfasse ihn mit meinen Fingern. Ich keuche aufgrund der unerträglichen Hitze, die von ihm ausgeht, dem weichen Gefühl seiner seidigen Haut in meiner Hand, die die Härte seiner Erregung umhüllt.



»Ich weiß nicht, was ich will, weil ich nicht weiß, was für Möglichkeiten es alles gibt. Ich weiß nur, dass ich dich an mir spüren will, ich will dich auf mir und um mich herum, ich will sehen, wie es ist, wenn du vor Lust zergehst.« Wenn die Worte nicht aus meinem eigenen Mund kommen würden, würde ich nicht glauben, dass sie von mir stammen. Da ist dieser verzweifelte, lustvolle Ton in ihnen… ich klinge sexy.



»Du hast keine Ahnung, wie unwiderstehlich du bist, oder?«



Die Frage verwirrt mich. Ich bin mir sicher, dass sie rhetorisch gemeint ist, dennoch ergibt sie keinen Sinn. Ehe ich mir zu lange darüber den Kopf zerbrechen kann, schubst Pax mich aufs Bett und klettert auf mich.



Er platziert sich zwischen meinen gespreizten Beinen, sein heißer, harter Schwanz neben meinem, und presst sich auf die eine Art gegen mich, die mir das Hirn schmelzen lässt. Sein Mund verschlingt meinen und er beginnt, gegen mich zu stoßen.



Mein Stöhnen wird von seiner Zunge gedämpft, Lust, wie ich sie nie zuvor verspürt habe, rauscht durch mich, als sein Schwanz gegen meinen reibt. Ich kann die Stellen, an denen unsere Körper sich berühren, nicht zählen, aber ich schwöre, dass jede einzelne davon eine erogene Zone ist. Ich kann nicht atmen, nicht denken, ich kann nichts tun, außer fühlen.



Bei jedem Stoß gegen mich stöhnt Pax um meine Zunge herum und ich bin mir sicher, dass ich in meinem Leben kein erregenderes Geräusch hören werde. Meine Haut ist feucht, eine Mischung aus Schweiß und Lusttropfen, von ihm und mir. Seine Arme ruhen neben meinem Kopf, halten mich an Ort und Stelle. Als würde ich jemals weg wollen. Ich fahre mit meinen Fingern durch sein Haar, über seine Brust, seinen Rücken entlang, verzweifelt, ihn zu spüren und mir jeden Zentimeter seiner Haut einzuprägen, bevor das hier vorbei ist.



Seine Stöße sind hart und schnell. Es ist zu leicht, sich vorzustellen, dass er in mir anstatt auf mir ist. Wie würde es sich anfühlen, wenn er mich dehnt und mich ausfüllt? Das ist nichts, an das ich viele Gedanken verschwendet habe. Ich dachte, die Vorstellung von Penetration würde mir vielleicht gar nicht zusagen. Aber jetzt denke ich daran. Oh Mann, und wie ich daran denke. Mein Loch zieht sich zusammen und zieht bei der Idee, mein ganzer Körper ist angespannt, während er sich gegen mich bewegt.



»Du bist so heiß«, murmelt er gegen meine Lippen. Seine Worte treffen mich unvorbereitet. »So heiß, so perfekt, so verdammt gut

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