Umfang 100 seiten
Über das Buch
Die Biographie «Christoph Kolumbus» von Jules Verne zeichnet mit erzählerischer Kraft den Weg des genuesischen Seefahrers nach, der mit vier Atlantikfahrten den Lauf der Welt veränderte. Verne folgt Kolumbus von den Lehrjahren in portugiesischen Häfen über sein hartnäckiges Werben um königliche Unterstützung bis zum historischen Auslaufen der «Santa María» im August 1492. Präzise schildert er die nautischen Kenntnisse, das Navigieren nach Gestirnen und die visionäre Idee eines westlichen Seewegs nach Asien.
Im Mittelpunkt steht Kolumbus' Vermächtnis. Seine Entdeckungen öffneten Europa neue Handelsrouten, stürzten jedoch indigene Gesellschaften in verheerende Umwälzungen. Verne reflektiert überraschend imperialkritisch über Sklaverei, Zwangsbekehrung und koloniale Gewalt und zeigt, wie Kolumbus unbeabsichtigt die frühe Globalisierung einleitete. Das Buch verknüpft Fakten mit literarischem Schwung, macht Schiffsdecks, Stürme und Sternennächte sinnlich erfahrbar und konfrontiert den Leser mit der Ambivalenz eines Helden, dessen Ruhm und Schuld untrennbar verwoben sind.
Gleichzeitig würdigt Verne Kolumbus' wissenschaftliche Neugier, seine kartografischen Studien und seine unerschütterliche Überzeugungskraft, die schließlich Isabella I. beeindruckte. Die Biographie betont, wie Kolumbus' kühne Idee die Vorstellung von Weltgrenzen sprengte und spätere Entdecker, Schriftsteller und Forscher inspirierte. Vernes Werk popularisierte Renaissance‑Navigation, belebte historische Romane, prägte Schulcurricula und festigte bis heute das kollektive Bild eines wagemutigen, aber widersprüchlichen Entdeckers in Wissenschaft und Popkultur.