Johanna

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Johs. Wille

Johanna

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Johanna

Impressum neobooks

An einem Abend im Januar war Johanna, ein Mädchen im Alter von 14 Jahren, das letzte Mal am Meer. Gemeinsam mit ihrer Mutter und dem kleinen Bruder stand sie in der Dunkelheit am Strand. Das war eigentlich verboten. Johanna fror. Nicht nur wegen der Kälte, auch vor Angst und aus Ungewissheit darüber, was die Zukunft für sie bereithalten wird. Sie hatte ihre Mutter und den Bruder an den Händen gefasst. Gemeinsam erlebten sie ihren ‚stillen Abschied’ vom Zuhause und vom Meer. An diesem Abend war den drei Menschen sehr bewusst, dass sie niemals wieder hierher zurückkommen würden.

Sechs Jahrzehnte sind vergangen und Johanna ist eine alte Dame. Das Meer, an dessen Ufer sie ihre Kindheit erlebte, sah sie, wie an dem Abend im Januar bereits erahnt, nie wieder.

Johanna saß in ihrem Lehnstuhl am Fenster, seit einigen Jahren ihr Lieblingsplatz am Nachmittag, und blickte auf die schneebedeckten Gipfel der Alpen...

An dem frostigen und klaren Morgen nach dem Abend am Strand wurden Johanna und ihr Bruder von der Mutter geweckt, die zur Eile bei der Morgentoilette und dem sparsamen Frühstück drängte. Der Eisenbahnzug, der sie und viele andere Menschen in eine unbekannte Zukunft bringen sollte, warte nicht, ermahnte die Mutter. Später war Johanna bewusst geworden, dass sie mit dem Besteigen dieses Zuges in die Reihen der ungezählten Flüchtlinge aufgenommen worden war.

Nach einer lange währenden Reise, zuerst, bereits erwähnt, mit der Eisenbahn, dann auch auf von ausgemergelten Pferden mühsam gezogenen Wagen und weite Strecken zu Fuß zurücklegend, erreichte Johanna mit der Mutter und dem kleinen Bruder die Stadt am Rande der Alpen.

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