Comingout of Herzen

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Comingout of Herzen
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Jil Grey-Autumn

Comingout of Herzen

Kurzgeschichte

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Eine Kurzgeschichte

Comingout of Herzen

Impressum neobooks

Eine Kurzgeschichte

Comingout of Herzen

Der Fahrer eines Kleintransporters stoppt dicht neben mir. »Ey, spinnst du?«, schreit ein Mann durch das geöffnete Seitenfenster. Ich nicke. Hey, du bist cool. »Küsschen …«, hauche ich dahin.

»Räum gefälligst die Straße, mannomann!«, ruft er und schlägt sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Bevor der Motor kurz aufheult, ziehe ich meine Beine an. Na, wehe! Du Idiot!

»Wo ist meine Jacke?« Mensch, ich … ach, egal. Hauptsache ich finde das iPhone. »Yes.« Umständlich angle ich das Handy aus der Tasche meiner Shorts. »Ups …« Hier kommen Sachen zum Vorschein … Zuckerwürfel, Taschentuch, Kreide. Kreide? Wo kommt die denn her?

Wie in Trance zeichne ich weiße Herzchen auf den schwarzen Asphalt; mein Arm kreist über die Fläche, dann verlieren sich die Bewegungen in hektischen Schwingungen. Gucken die beiden da zu mir herüber? Kaum, dass ich mit der Aktion begonnen hatte, blieb ein Pärchen auf dem Fußweg stehen, um mich zu beobachten.

»Was die wohl genommen hat?«, fragt die Dunkelhaarige ihren Begleiter. Sie sagt das so laut zu ihm, dass ich es auch ja hören kann. Der Typ in lässig sitzender Jeans kommt zu mir rüber; er hockt sich neben mich.

»Ich bin Timotheus«, sagt er und drückt meinen Arm. »Aber Tim reicht.« Mit beiden Händen wische ich über mein Knie. »Tim? Timo, Timotheo klingt schöner.« Ich nicke. Erst einmal, dann zweimal, bis mein Kopf nach vorn pendelt. »Findet meine Mutter auch.« So sieht er mich an, hebt das restliche Kreidestückchen auf und betrachtet den staubigen Fleck auf dem Asphalt. »Schön, gefällt mir.«

Ach, du glaubst doch sowieso, dass ich … ich nicht ganz bei Trost bin! »Ehrlich Tim?« Du sagst das nicht einfach so? Meine Augen tränen. Hoffentlich bemerkt Tim nicht, dass ich gleich zu heulen anfange.

Dann legt Tim seinen Arm über meine Schultern, natürlich bemerkt er meinen Gemütszustand. Leider, denn nun bricht das Geheule nur so aus mir heraus. Hemmungslos schluchze ich in sein Hemd. Sanft drückt er mich an sich; er streicht mit der anderen Hand über meine Haare. Das Leben ist komisch.

»Och … wie heißt du eigentlich?«

»K, Ka … Kati. Ich halte das nicht mehr aus!«

»Bestimmt wird alles wieder gut. Glaub mir!«

»Mit einer, er ist einfach mit einer … gegangen.«

»Dann ist er ein Scheißkerl, sei froh, dass du ihn los bist!«

»Aber«, ich schniefe, wische mit dem Handrücken über meine Nase. »Du kennst ihn doch gar nicht! Oder?« frage ich Tim.

»Nein, aber du bist ein klasse Mädel, so eine Braut lässt ein Mann nicht stehen.«

»Mit einer Hässlichen – die sah noch nicht einmal gut aus. Ich fühle mich so schlecht, mir ist schlecht, ich bin schlecht.«

»Wir müssen von der Kreuzung weg, komm. Ich helfe dir hoch. So.«

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?