Mach mich zu deiner Hure | Erotischer Roman

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Aus der Reihe: Erotik Romane
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Kapitel 3

Melinda konnte sich noch genau an den ersten, unglaublichen Sex mit Jason erinnern, weil sie beide immer etwas ganz Besonderes für sie gewesen waren: der Sex und Jason. Er hatte sie verlassen, weil sie an Erotik nicht mehr viel Interesse gezeigt hatte und, weil er eine jüngere Frau gefunden hatte, die ihn wieder »verrückt« machte.

Melinda starrte in Erinnerungen an Jason gefangen auf das Display der Tischuhr. Er hatte Wert darauf gelegt, dass die 5:00-Uhr-Markierung auch gebührend auffällig dargestellt war. 17:00 Uhr nachmittags war genau die Zeit, zu der alle Arbeitnehmer der Verwaltung dieser Universität in New York, der Claude-Shannon-Universität, in den oft mehr, aber manchmal auch weniger verdienten Feierabend gehen konnten.

Das Betrauern des Scheiterns ihrer Ehe musste jetzt endlich ein Ende haben. Melinda nahm den edlen Bürowecker, zog die unterste Schublade ihres Schreibtischcontainers auf und legte ihn dort zu den Dingen, die sie erfahrungsgemäß nie wieder brauchen würde.

Melinda ahnte jetzt auch so, ohne Wecker und ins Auge springende 5:00-Uhr-Markierung, dass sie viel mehr Wert auf eine ausgleichende und entlastende Freizeitgestaltung sowie ein strukturiertes Leben außerhalb der Arbeitsstelle legen musste.

Melinda legte mit einem schmerzhaften Aufstöhnen ihre linke Hand auf ihre rechte Schulter. Die unzähligen Arbeitsstunden vor dem Computer rächten sich erbarmungslos. Langsam und gedankenverloren massierte Melinda ihre Schulter.

Diesen Job hatte sich Melinda durch ihre Zuverlässigkeit, ihren Fleiß und ihren angeborenen Perfektionismus, der ihren Ex-Ehemann oft zur Weißglut gebracht hatte, »erarbeitet«. Gerade befand sie sich in einer ganz heißen und arbeitsintensiven Zeit, der Budgetplanung der Universität. Grundsätzlich und mit größter Selbstverständlichkeit zogen die Verantwortlichen aus den Abteilungen ihre Mittelbedarfsplanung bis auf den letzten oder meistens sogar auf den angemahnten Nachtermin hin, nur um dann die Formularfelder mit raffinierten Bemerkungen wie »in Klärung« und »wird nachgereicht« letztlich doch unbearbeitet lassen zu können. Dann war Melindas Kreativität, Hartnäckigkeit, Durchhaltevermögen sowie Nervenstärke gefragt, um fristgemäß mit den ihr vorgelegten Zahlenlücken ein in sich schlüssiges Gesamtbudget »zu stricken«.

Der Zeitdruck zwang sie eigentlich, sich wieder auf dieses Zahlenchaos zu konzentrieren, doch der Körper ermunterte sie zu einem herzhaften Gähnen, dem sofort ein zweites folgte. Melinda streckte sich, in der Hoffnung, dadurch ein wenig wacher zu werden. Sie wusste, dass sie sich an diesem Samstag spätabends im Verwaltungstrakt der Claude-Shannon-Universität in New York befand. Ihr Körper fühlte sich an, als hätte er in den letzten dreizehn Stunden im Büro zehn Kilogramm zugenommen: schwer, steif und dringend nach der horizontalen Liegeposition verlangend.

Kurz entschlossen lehnte sich Melinda zu ihrer Tastatur hinüber, erfasste mit der rechten Hand die Computermaus und schloss alle geöffneten Anwenderprogramme mit einem beherzten Klick auf das »X« an dem oberen Bildschirmrand. Danach fuhr sie das Betriebssystem herunter und der Computer schaltete sich mit einem halb erleichtert und halb genervt wirkenden piependen Stöhnen ab.

»Mein kleiner Eseli, jetzt darfst du dich erst einmal ausruhen. Du hast brav gearbeitet. Heu in Form von Strom bekommst du morgen wieder. Für heute reicht es, sonst verdirbst du dir noch den Magen und ich muss das morgen dann auslöffeln«, sprach Melinda mit ihrem PC. »Ich werde mir nur noch eine Erfrischung und Aufmunterung in Form einer prickelnden Cola am Automaten im Unicafé holen, ehe ich mich dann ins nächtliche Samstagsgetümmel nach Hause schleiche.« So plapperte Melinda ihre Einsamkeit weg, während sie Ordner zuklappte und Schränke mit vertraulichem Inhalt schloss. Sie ahnte nicht, welche Art der Erfrischung an diesem Abend noch auf sie wartete.

***

»Andere alleinstehende Frauen feiern am Samstagabend, flirten und tanzen auch in meinem Alter noch. Ich dagegen verbringe so viele Abende hier und nötige dich, zu arbeiten, lieber Eseli.« Wie als Antwort knackte das Plastikgehäuse des Computerbildschirms aufächzend, während es begann, sich abzukühlen.

***

»Eseli« war das Kosewort, das Melinda ihrem Computer nach drei Wochen gemeinsamer Jahresabschlussarbeit gegeben hatte. »Mein Computer ist manchmal sehr bockig, aber geduldig, unendlich arbeitswillig und braucht auch gelegentlich eine nette Streicheleinheit, wenn auch nur, um den Staub vom Bildschirm entfernt zu bekommen.« So hatte Melinda ihren Kosenamen für den PC gegenüber ihren zwei höchst amüsierten Mitarbeiterinnen begründet, die ein »Gespräch« zwischen Melinda und ihrem »Eseli« belauscht hatten.

Kapitel 4

Endlich konnte Melinda ihr kleines, aber umso gemütlicheres Leiterinnenbüro von außen abschließen. Langsam ging sie die ausgestorbenen und ihre Schritte widerhallenden Gänge der Universität entlang. Sie freute sich auf die gekühlte Coladose aus dem Automaten, die sie noch in Ruhe genießen würde, ehe sie nach Hause zu ihrer vereinsamten Wohnung und ins ungewärmte Bett kriechen würde.

Melinda verscheuchte mit einem Kopfschütteln ihre negativen Gedanken, ehe sie das stets geöffnete Universitätscafé betrat.

Fast erschrak sich Melinda, als sie bemerkte, dass sie nicht alleine dort war, sondern fünf muntere Männer gemütlich um einen kleinen Tisch herum saßen und ebenso temperamentvoll wie auch gut gelaunt zu diskutieren schienen.

»Hey, Frau Jayne, müssen Sie mal wieder das Zahlenchaos der Uni sortieren?«, rief ein Mann um die dreißig Jahre aus dem Kreis Melinda zu.

»Das trifft es ganz gut.« Melinda lachte und freute sich, zu spüren, dass auch ihre gute Laune zusammen mit ein wenig neuer Kraft im Rucksack zurückkehrte.

»Setzen Sie sich doch zu uns. Wir könnten Ihre geschätzte Meinung gerade wirklich gut gebrauchen«, rief ihr ein anderer der lebhaften Männer zu und winkte sie gleich heran.

»Aber bitte nicht noch mehr Zahlen heute«, stöhnte Melinda theatralisch.

»Keine Sorge, wir benötigen nur dringend einen Rat von einer geschätzten, intelligenten Frau. Zahlen bleiben Ihnen dabei jedoch völlig erspart - das garantiere ich Ihnen persönlich«, versicherte ihr der Heranwinkende mit einem lockenden Augenzwinkern. Melinda durchzog ein angenehmes Kribbeln der Freude.

»In Ordnung! Ich ziehe mir nur eben eine Cola aus dem Automaten. Dann komme ich.«

»Yeah«, freute sich einer der Männer am Tisch und zog galant einen Stuhl vom Nachbartisch heran.

Melinda konnte nicht umhin, sich geschmeichelt und umworben zu fühlen. Sie war stolz, in einer solch renommierten Universität mit den stets aufgeschlossenen Wissenschaftlern und Informatikstudenten zusammenzuarbeiten. Die heutige Aufmerksamkeit war jedoch ein besonders wohltuender Balsam für ihr verletztes Herz.

***

Langsam schritt Melinda auf den Tisch mit den fünf bereits wieder laut diskutierenden Männern zu. Sie glaubte, drei davon als junge wissenschaftliche Mitarbeiter einordnen zu können. Sie schätzte diese drei Männer auf um die 30 Jahre alt. Die beiden anderen waren deutlich jünger, sodass es sich bei ihnen um Studenten oder Stipendiaten handeln könnte. Vermutlich war demnach ein Forschungsprojekt die Ursache ihrer nächtlichen Diskussion in dem sonst um diese Zeit leeren Universitätscafé.

»Setzen Sie sich doch, Frau Jayne.« Der wissenschaftliche Mitarbeiter, der rechts vom leeren, Melinda zugedachten Stuhl saß, sprang auf und wies galant auf den freien Platz. Der Schwung dieser jungen Männer wirkte ansteckend auf Melinda. Ihre Müdigkeit verschwand von Minute zu Minute mehr.

Fast ein wenig kokett nahm Melinda auf dem leeren Stuhl Platz.

»Super, dass Sie sich zu uns setzen, Frau Jayne. Ich bin Caleb und das sind Mike, Noah, Ethan und Patrick.« Während der rechts von Melinda sitzende wissenschaftliche Mitarbeiter mit dem rechten Zeigefinger auf seine Kollegen im Uhrzeigersinn hinwies und dabei ihre Namen verkündete, legte er plötzlich seine linke Hand vertraulich auf Melindas rechte Schulter.

Durch die von den leistungsstarken Klimaanlagen gekühlten Räume und Gänge der Claude-Shannon-Universität war die Wärme von Calebs Hand besonders deutlich unter ihrer dünnen, lachsfarbenen Bluse zu spüren. Die Wärme seiner Hand verteilte sich in unglaublicher Geschwindigkeit in ihre Brüste und geradewegs in ihren Unterleib.

Während Melinda mit diesen ihr kaum noch vertrauten, aber äußerst auf- und anregenden Gefühlen zu kämpfen hatte, ließ Caleb auch noch nach der vollständigen Vorstellung seiner Kollegen die Hand einen weiteren Moment auf Melindas Schulter liegen.

Das Kribbeln in ihrer Scham erreichte explosionsartige Höhen, sodass Melinda sich schnell als »Ich bin Melinda!« vorstellte, obwohl sie ohne diese extrem aufregende Situation im beruflichen Rahmen mit ihrer hohen Position niemals ihren Vornamen angeboten hätte. Sie hoffte, Caleb würde endlich seine Hand von ihrer Schulter nehmen, wenn die Vorstellungsrunde beendet wäre. Dann würde auch endlich das verwirrende Kribbeln in ihrem intimen Körperteil verschwinden.

Mit einem »Super! Wir alle bauen auf dich, Melinda« nahm Caleb nicht nur seine Hand von ihrer Schulter, sondern ging auch anstandslos auf das vertraute Nennen beim Vornamen über.

Sofort bedauerte Melinda den Verlust der einer kaufmännischen Leiterin angemessenen Ansprache mit »Frau«, jedoch noch mehr vermisste sie seine Hand auf ihrer Schulter.

»Vermutlich grübelt ihr gerade über ein Projekt nach? Dann legt mal los mit eurem Problem«, wollte Melinda in einem viel zu hohen Tonfall wissen. Meine Güte, was war nur mit ihr los? War sie tatsächlich so überarbeitet oder so hungrig nach Erotik, dass sich ihr Körper nun verselbstständigte und auf die Berührung eines schätzungsweise zwanzig Jahre jüngeren Mannes an ihrer Schulter mit solch einer körperlichen Leidenschaft reagierte?

 

»Wir planen ein Softwareprojekt und können uns absolut nicht auf das Thema einigen.« Während Caleb sogleich anfing, Melinda das Problem zu erläutern, glänzten seine braungrünen Augen vor Begeisterung und seine temperamentvollen Gesten mit seinen weißen, langen, warmen Fingern strahlten Leidenschaft und Hingabe aus. Schon wieder strömte das Kribbeln durch Melindas Körper in ihren Unterleib.

Ob Caleb mich auch so enthusiastisch, so leidenschaftlich im Bett begehren würde, schoss es durch Melindas Kopf, wobei sie seine warmen Finger schon förmlich an ihren Brustwarzen spielen fühlen konnte. Melinda atmete tief durch, um die Aufmerksamkeit wieder auf Calebs Erklärungen lenken zu können.

»Entschuldigung, Melinda, du weißt vermutlich noch nicht, was eine VR-Brille ist?«, drang Calebs dunkle Stimme in Melindas heiße Gedanken vor.

»Nein, weiß ich nicht«, antwortete Melinda schuldbewusst, denn sie hatte Caleb noch nicht einmal zugehört.

»VR-Brillen gibt es auch noch nicht so lange. Sie zeigen dir eine virtuelle 3D-Realität, in der man mit einem Controller spielen, lernen oder die man einfach genießen kann.«

»Genießen« und »träumen« war genau das, was Melinda in diesem Moment bereits tat. Während sich Calebs Gespräch sowie seine ruhige, dunkle Stimme vollständig auf sie zu konzentrieren schien, konnte Melinda den Inhalt kaum wahrnehmen. In ihren Vorstellungen sah sie Calebs Finger mit dem Controller spielen und energievoll rote Knöpfe auf dem Gerät drücken, um sein Vergnügen zu haben. Knöpfe, die auch ihre Brustwarzen oder bereits angeschwollener Kitzler sein könnten.

»… und genau dort stecken wir jetzt fest. Wir können uns nicht darüber einigen, was interessanter wäre. Einige von uns wollen ein Rollercoasterspiel programmieren, andere ein Ballerspiel und ich einen Porno.« Hatte Caleb ihr gerade wieder zugezwinkert oder hatte Melinda sich das nur eingebildet?

»Porno? Lernspiel? Ich kann mir noch gar nicht so recht vorstellen, wie es dann nachher aussehen kann«, reagierte Melinda verwirrt.

Caleb lachte rau auf, während seine braungrünen, großen Augen sie sehr amüsiert, aber auch nahezu liebevoll anstrahlten. Sein maskulines Auflachen ließ Melindas Körper erbeben, schärfte ihre Sinne und benebelte ihren Geist. Jetzt erst entdeckte ihre Nase, dass Caleb ein herb-frischer, männlicher Duft umgab. Melinda fühlte sich von dem Duft seines Aftershaves so hypnotisch angezogen, dass sie am liebsten ihr Gesicht an Calebs Halsbeuge vergraben hätte.

»Daher gibt es so viele interessante Projektmöglichkeiten. Also, Melinda, welches, na ja, sagen wir mal ›Spiel‹ statt Programm würde dich persönlich am meisten interessieren?« Caleb stupste Melinda vertraulich in die Seite, was in Melinda erneut eine Welle heißen Prickelns auslöste. Sie hatte seinen offensichtlich umfangreichen Ausführungen nicht folgen können, wohl aber den eindeutigen Signalen, die sein Körper für sie auszustrahlen schien.

»Ein Porno«, rutschte es Melinda wahrheitsgemäß heraus und im selben Moment biss sie sich auf die Lippen. Verdammt!

Erschrocken schaute Melinda in die Runde und blickte dabei in Gesichter voller Erstaunen.

»Hey, Caleb, deine Idee wurde favorisiert. Ich schlage vor, dass du dich als Vorlage für die virtuelle männliche Hauptperson zur Verfügung stellst.« Ein Handschlag war auf Calebs linker Schulter zu hören. Nun konnte sich die Forschungsgruppe nicht mehr halten und brach in lautes Gelächter aus.

Melinda war sehr froh über diese entspannte Reaktion auf ihre unüberlegte, jedoch äußerst ehrliche Aussage und schloss sich der Fröhlichkeit nur zu gerne an.

Als das Lachen langsam verebbte, fragte Caleb nach: »Warum ausgerechnet ein Porno? Ich hätte darauf gewettet, dass ein Lernspiel mit den Zahlen einer Universitätsbuchhaltung dich mehr interessieren würde.« Caleb grinste. Melinda fiel auf, dass sein Grinsen etwas Weiches und Warmes an sich hatte, etwas, was einfach begeisterte.

»Aber einen interaktiven Porno in einer virtuellen Welt ohne Partner aus Fleisch und Blut kann ich mir am wenigsten von all euren Ideen vorstellen«, konterte Melinda geistesgegenwärtig. Die Munterkeit dieser jungen Leute hatte sie wieder ein wenig in die Realität zurückgeholt, obwohl ihr verlangend pochender Kitzler ihren Körper noch immer ziemlich im Griff hatte. Er wusste, dass der attraktive Caleb neben Melinda saß - nur ein paar Zentimeter weit weg.

Um ihren Körper zurückzudrängen, versuchte Melinda, ihren Verstand einzuschalten und einen Scherz in die Männerrunde zu werfen: »Zudem liebe ich skurrile Artikel in Fachzeitschriften, wie ›Forscherteam in der renommierten Claude-Shannon-Universität in New York entwickelt Pornospiel für VR-Brille im Rahmen eines Softwareprojektes der Studenten. Der geschäftsführende Direktor unterstützte diese Entwicklung mit universitätseigenen Mitteln.‹« Caleb und die anderen grinsten, genauso wie Melinda.

»Vielleicht sollte ich dir besser ein Demonstrationsprogramm zu der VR-Brille in unserem EDV-Labor zeigen. Diese sehr beeindruckende Vorführung ist nicht lang und enthält sogar eine achtminütige Pornoszene. Na, interessiert, Melinda?«, neckte Caleb sie.

Sie schüttelte den Kopf, obwohl sie spürte, dass sie dieses Programm und vor allem den Pornoteil unbedingt sehen wollte.

»Es ist schon ziemlich spät. Ich glaube nicht, dass wir uns heute noch endgültig auf ein Thema einigen können«, mischte sich einer der Studenten ein.

Caleb nickte zustimmend. »Ich schlage vor, ihr Jungs fahrt nach Hause, während ich Melinda eben noch die kurze Demo-Software zeige. Wie du hörst, Melinda«, nun schaute Caleb Melinda wieder intensiv mit seinen glänzenden Augen an, »sind wir auf deine Entscheidung angewiesen. Du hilfst uns doch?« Calebs Augen wanderten deutlich sichtbar abwärts und verharrten ein wenig zu intensiv auf ihren Brüsten. »Ja, klar!«, reagierte Melinda, um seinen starren Blick auf ihre weiblichen Rundungen zu stoppen, der ihre Knie weich und ihren Unterleib heiß werden ließ. Zudem lockte sie die virtuelle Welt vor allem mit seinen erotischen Verführungen.

***

Die Männerrunde löste sich auf und Caleb winkte Melinda zu: »So, wir gehen jetzt nach oben zur VR-Brille. Hey, Jungs, schlaft schön. Im Gegensatz zu euch Memmen werde ich mit Melinda eine wirklich anregende Nacht verbringen.« Caleb grinste gespielt arrogant.

»Angeber!«, erhielt er als Antwort von einem der »Jungs«.

Melinda schoss erneut die Hitze ins Gesicht und ein angenehm kribbelnder Stromschlag fuhr durch ihren Unterleib. Natürlich war das nur ein Scherz unter Erwachsenen gewesen, aber dennoch wünschte sie sich mal wieder eine heiße Nacht, einen Mann in ihr zu spüren, begehrt und dominiert zu werden sowie mit einem wundervoll entspannenden Höhepunkt in den Schlaf fallen zu können. Sie wunderte sich nur, dass dieses Verlangen die letzten Jahre nach der Trennung von ihrem Mann so tief geschlummert und ganz plötzlich jetzt zum Ausbruch gekommen war. War das die Midlife-Crisis, die eher den Männern ihres Alters zugesprochen wurde?

Wie auch immer, sie würde diese Software von der virtuellen Welt, in der Erotik auch ein wichtiges Thema war, in vollen Zügen genießen.

Kapitel 5

Nachdem Melinda den anderen locker zum Abschied zugewunken hatte, folgte sie Caleb, der mit sicheren Schritten zum Aufzug ging. Sein halblanges, braunes Haar bewegte sich im Einklang mit seinen schnellen Schritten auf und ab. Melinda musste fast rennen, um mit Caleb Schritt zu halten. Doch sein herb-frischer, betörender Aftershaveduft lockte sie, nah hinter ihm zu bleiben.

Sie fuhren mit dem Sechs-Personen-Aufzug in die vierte Etage und ohne ein weiteres Wort eilte Caleb voran zum EDV-Labor. So sehr, wie er sich beeilte, war sich Melinda plötzlich nicht mehr so sicher, ob er tatsächlich so begeistert war, ihr noch mitten in der Nacht die Demo-Software zu zeigen. Offensichtlich schien ihn etwas zu hetzen. Doch nun war es zu spät, um noch etwas zu ändern.

***

Caleb jagte den einsamen Gang entlang und blieb so abrupt vor einer der vielen Türen stehen, dass Melinda ihn beim unerwarteten Stoppen beinahe berührt hätte.

»So entstehen die Auffahrunfälle also«, bemerkte sie ein wenig verlegen.

»Also immer schön Abstand halten, Melinda - beim Autofahren, meine ich!«, ergänzte Caleb mit einem Augenzwinkern.

Ohne ein weiteres Wort schloss er die Tür auf, wobei die Schlüssel in dem leeren, langen, unmöblierten Gang gespenstisch widerhallten. Melinda betrat nach ihm den Raum, in dem sie nur viele PCs und noch mehr Kabel erblickte. Wie konnte hier noch jemand erkennen, welches Kabel zu welchem der leistungsstarken Computer führte?

Caleb ergriff von einem der vielen Schreibtische ein Gerät, das einer klobigen Taucherbrille ähnelte und hielt sie Melinda vor die Augen. Melinda starrte auf Calebs angespannten Arm, der ihr in diesem Moment das Gerät entgegenhielt. Sowohl seine sich deutlich hervorwölbenden Oberarmmuskeln als auch der sehnige Unterarm zeigten männliche Stärke. Caleb schien ein durchtrainierter Mann zu sein, der die Kraft besaß, die Frau zu führen. Melindas Körper durchlief ein erneutes Kribbeln, das seinen Weg zielsicher in ihre Scham fand und dort sehnsuchtsvoll verharrte.

»Das ist sie - die 3D-Virtual- Reality-Brille. Willkommen auf unserem kleinen Holodeck.« Caleb schien offensichtlich von Melindas aufgewühltem Körper nichts mitbekommen zu haben. Ungerührt ihrer Sehnsüchte, ergriff er einen Controller aus dem Gewühl an nicht angeschlossenen Computermäusen und Tastaturen und gab ihn Melinda.

»Wie bedient man das Teil denn?«, fragte Melinda, die sich kaum auf etwas anderes als auf ihre heiß pochende Vagina konzentrieren konnte.

Caleb schüttelte den Kopf, sodass seine braunen Haare kräftig durchgewirbelt wurden. »Entschuldigung, für diesen Demofilm brauchst du ihn gar nicht. Dort wird dir automatisch in Sequenzen gezeigt, was möglich ist. Die Anwesenheit einer solch aufregenden Frau bringt mich wohl ein wenig durcheinander.« Caleb lachte auf und Melinda starrte ihn wieder fasziniert an. Wie konnte ein Mann nur ein so süßes, mitreißendes Lachen haben, das es schaffte, ihren Körper in Gleichklang mit seinem Lachen zu bringen, indem er vor Wonne bebte? Würde seine warme Art Melinda auch während des Streichelns, Berührens und miteinander Schlafens gefangen nehmen und führen? Noch nie hatte sie einen Mann getroffen, der Wärme und Dominanz so perfekt vereint hatte.

»Gibst du mir den Controller denn auch wieder zurück?«, holte Caleb sie aus ihren aufregenden Gedanken.

»Nein, den behalte ich erst einmal. Ich weiß ja nicht, was du vorhast, mit mir anzustellen. Dann bin ich mit diesem Controller nicht mehr so ganz unbewaffnet«, weigerte sich Melinda.

Erneut lachte Caleb auf. »Als Ersatz für einen Baseballschläger oder Abwehrspray eignet sich dieser Controller nicht besonders - zumal er nicht ganz billig ist. Dennoch ist die Vorstellung, von dir zurückgewiesen zu werden, sehr verlockend. Das wäre eine interessante Premiere und Herausforderung für mich, denn bisher wusste noch jede Frau, meine Fähigkeiten zu schätzen.« Wow, Calebs Arroganz tat sein Übriges in Melindas ohnehin hochgeputschtem Körper. Es pochte so fordernd in ihrer Vagina, dass ihr fast schlecht davon wurde, es zurückdrängen zu müssen.

»Eigentlich bin ich nur hier, um mir die Demosoftware anzuschauen«, versuchte Melinda, sich und die aufgeheizte Situation wieder zu beruhigen.

Caleb fuhr sich ruhig einmal durchs Haar und grinste. »Dann lass uns mal beginnen.« Er wies auf einen Bürodrehstuhl mit dunkelblauem Stoffbezug, der schon ziemlich durchgesessen zu sein schien.

»Da setzt du dich am besten hin, Melinda. Da du erst einmal nur die Demosoftware anschaust und nicht aktiv spielst, muss du nicht in der Nähe der Sensoren stehen. Zudem«, Caleb zwinkerte Melinda vergnügt zu, »wird einem auf der ersten Reise in die virtuelle Welt oft ein wenig schwindelig. Wenn du nicht unbedingt Wert darauf legst, von mir aufgefangen oder sogar medizinisch versorgt zu werden - was kein Problem ist, da ich zum Ersthelfer ausgebildet bin -, empfehle ich dir, dich lieber hinzusetzen. Natürlich biete ich dir dennoch gerne meine gesammelten Dienstleistungen an, zu denen ich fähig bin.«

War es Calebs verheißungsvoller Unterton oder Melindas bereits mit Hormonen überschüttetes Gehirn, das sie veranlasste, eiligst den ihr angebotenen Bürostuhl aufzusuchen? Sie fühlte sich von Caleb und ihren heißen körperlichen Bedürfnissen, die sie so lange mithilfe ihrer Arbeit hatte fernhalten können, ferngesteuert.

 

Caleb lachte leicht auf. »Gut, du sitzt schon mal, Melinda. Auch wenn du viel von Zahlen, Steuern und Gesetzen verstehst, scheinst du zumindest im Bereich der Technologie noch nicht so ganz auf dem neuesten Stand zu sein.« Inzwischen stand Caleb direkt neben Melinda und er strich ihr einmal sanft, kaum spürbar, über den Rücken. Sie erschauerte.

»Dann gib mir mal die VR-Brille, die du die ganze Zeit so verkrampft festhältst. Ich helfe dir, sie aufzusetzen.« Caleb nahm ihr die Brille aus ihrer rechten Hand und seine warmen Finger berührten ihre vor Aufregung kühle Handoberfläche. Während Caleb das Gummi am Ende dieser hochtechnologisierten »Taucherbrille« löste, bot er ihr an: »Dieses EDV-Labor wird über eine besonders leistungsstarke Klimaanlage gekühlt, um die Computer vor Überhitzung zu schützen. Wenn du frierst, Melinda, dann kann ich dir meine Jacke geben, die ich noch hier habe.«

Melinda schüttelte gerade den Kopf, als Caleb ihr die Brille über ihren Kopf ziehen wollte, was ihr sehr peinlich war. Die Brille wäre Caleb beinahe aus der Hand gerutscht. So etwas Ungeschicktes konnte auch nur ihr passieren.

»Ganz ruhig, Melinda!« Caleb nahm zu allem Überfluss noch ihren Kopf sanft in seine warmen, langen Finger. »Mit dieser Brille solltest du dich eh nicht so schnell bewegen, sonst wird dir schwindelig. Dein Gleichgewichtsorgan muss sich erst daran gewöhnen, dass sich die Sichtweise in deiner Brille verändert, ohne dass du dich tatsächlich entsprechend bewegst. Die Demosoftware ist allerdings ohne Ton. So, ich setz dir die Brille auf und schalte dann das Programm an. Es läuft etwas mehr als eine halbe Stunde und ich bleibe hier. Melde dich ruhig, wenn du dich unwohl fühlst oder diese Vorführung unterbrechen willst. Allerdings kommt das Beste, wie immer, auch hier zum Schluss.«

»Gut!«, erwiderte Melinda und achtete besonders darauf, ihren Kopf jetzt nicht mehr zu bewegen.

Mit geschickten Händen legte Caleb ihr die Brille auf die Augen und spannte das Gummi an ihrem Hinterkopf fest. Es ziepte ein wenig an ihren langen, haselnussbraunen Haaren, aber dieser Schmerz war aufputschend und süß. Melinda spürte verschiedene Kabel, die von der Brille zu ihrem Hinterkopf liefen. Nun war sie verkabelt, was ihr nahezu natürlich vorkam, wenn sie ihre ferngesteuerte Wollust so deutlich im Körper mit dem Schwerpunkt im Unterleib spürte. Die Berührung von Calebs Fingern auf ihrem Handrücken war immer noch zu spüren.

»Los geht’s! Viel Spaß mit der spannenden Technologie unseres gemeinsamen Arbeitgebers, Melinda!«, hörte sie Caleb im Hintergrund und war tatsächlich sehr gespannt auf das, was sich ihr jetzt zeigen würde.

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