Die Intelligenz der Liebe

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Sie müssen nicht immer Recht haben

Sobald es um unsere eigene Meinung geht, scheint es nichts Wichtigeres zu geben als das. Aus diesem Grund spüren wir eine dringende Notwendigkeit, stets Recht zu haben. Das bedeutet aber oft, dass wir damit nachweisen, dass ein anderer falsch liegt, was zu Konflikten führt. Sobald wir das Gefühl haben, etwas beweisen zu müssen, hört bei uns der Spaß auf.

Man merkt sofort, wenn eine Idee auf Angst basiert: Sie wird von der Notwendigkeit begleitet, sie zu verteidigen, um die Idee vor denen zu schützen, die nicht der gleichen Meinung sind. Das ist die Wurzel des Fanatismus. Liebe braucht im Gegensatz dazu keine Verteidigung. Sie ist für die Meinung anderer Menschen offen und kann sie begeistert annehmen.

Sobald Sie nicht mehr Recht haben müssen, lernen Sie, mit der Welt im Fluss zu sein. Um das zu tun, müssen Sie nicht meinen, Unrecht zu haben. Sie müssen nur für die Möglichkeit offen sein, dass Ihre Perspektive möglicherweise nicht die absolute Wahrheit ist, und dass es im großen Plan aller Dinge gar nicht darauf ankommt. In Wirklichkeit ist diese von Ihnen gehegte Meinung nur ein weiterer Gedanke, nur ein anderer geistiger Konstrukt. Wenn Sie sich dieser Flexibilität einfach hingeben, werden Sie offener.

"Ich weiß es nicht", ist einer der stärksten Ausdrücke auf der Reise zu innerer Größe. Sobald Sie feststellen, dass Sie etwas nicht wissen, sind Sie offener und können etwas annehmen.

Beobachten Sie sich. An welcher Stelle wurden Ihre Meinungen wichtiger als Friede und Harmonie? Fragen Sie sich, ob Sie für Ihre Ideen kämpfen oder ob Sie offen sind, eine neue Sichtweise anzunehmen, damit Sie sich über Ihr derzeitiges Verständnis hinaus entwickeln können? Ich will Ihnen nicht nahelegen, Ihre Ideen zu verraten, aber Sie sollten im Blick behalten, was wirklich wichtig ist: immer an einen Ort der Liebe zu kommen.

Hören Sie auf die Stimme Ihres Herzens

Der menschliche Verstand hat viele Vorzüge: Er ist verantwortlich für unzählige Entdeckungen, Annehmlichkeiten und Erfindungen, die ständig für weitere Entwicklungen der Welt sorgen, in der wir leben. Doch trotz seiner wunderbaren Komplexität ist er an die Gesetze der Dualität gebunden. Positiv und negativ, Raubtier und Beute, Dürre und Überschwemmung - diese Gegensätze bilden die Grundsätze, von denen der Intellekt regiert wird. Wenn wir die Leere erfahren wollen, müssen wir jenseits des Herrschaftsgebiets unseres Intellekts gehen. Wir müssen aus dem Bekannten heraus in die Leere.

Die Wände, die unser Verstand aufgebaut hat, bilden unsere Beschränkung. Wir haben uns so sehr an sie gewöhnt, dass sie uns hier in Sicherheit wiegen, aber diese Wände halten uns gefangen in unserer Unzufriedenheit. Unsere natürliche Neugierde wird immer von unserem Unterbewusstsein angestachelt, weil es uns ermutigen will, über das Vertraute hinaus zu gehen und etwas weiter zu suchen. Lassen Sie uns diesem Drängen nachgeben, diesem angeborenen Wunsch nach Erforschung und Entdeckung, und in eine neue Erfahrung des Seins vorstoßen, weit über das hinaus, was wir bislang kennen.

Es gibt ein Wissen jenseits des Verstandes. Im Gegensatz zu intellektuellem Verständnis, das immer zwei Seiten einer Medaille betrachtet, zweifelt dieses Wissen nie. Es vertraut sich stillschweigend selbst und spricht mit absoluter Klarheit. Wenn es spricht, spricht es ohne Vorwarnung: Plötzlich hören Sie sich reden und wissen noch nicht einmal weshalb. Dennoch hören Sie die Wahrheit in Ihren eigenen Worten. Sie können das spüren. Hören Sie hin. Sie ist da, sie liegt in Ihnen. Sie werden sie hören. Sie spricht aus Allwissenheit mit der Energie bedingungsloser Liebe.

Analysieren Sie nicht

Wenn Sie sich einen Film ansehen, fragen Sie sich dann, wie das Bild in Ihren Fernsehschirm kommt - welcher Satellit es ausstrahlt und wie die Millionen einzelner Pixel sich zusammenfügen, um all die unterschiedlichen Farben zu bilden? Nein, denn das würde den Film ganz schön langweilig machen! Aber warum können wir das Leben nicht auf die gleiche Art und Weise betrachten und unschuldig die Wunder und Geheimnisse bestaunen, das unverhoffte Kapitel, das um die Ecke wartet? Warum analysieren und sezieren wir immer alles? Analysen lassen uns in Dichte und Komplexität stecken bleiben, während das Bewusstsein von Liebe ganz das Gegenteil bewirkt, weil es einfach, leicht und voller Freude ist. Es öffnet uns für Veränderungen, während Analysen uns steifer und träger machen.

Versuchen Sie, Ihr Leben einfach zu beobachten, anstatt über die Warums zu grübeln. Was, wenn es gar kein Warum gibt? Was, wenn alles einfach nur ist, und alles, was Sie tun müssen, ist, einfach zu sein? Wenn Sie zu sehr versuchen, zu verstehen, werden Sie nur immer verwirrter enden! Versuchen Sie stattdessen, leichter zu sein, unschuldiger. Dann fangen Sie an, die Dinge von einer tieferen Warte aus zu verstehen, über die Zweifel und Unsicherheiten hinweg, die unweigerlich dadurch entstehen, dass der Intellekt alles begründen will.

Fangen Sie mit spirituellen Übungen an

Schon immer haben Menschen spirituelle Übungen genutzt, um ihr Leid zu überwinden und innere Ruhe zu finden. Wichtig ist dabei, nach innen zu gehen, und spirituelle Techniken erleichtern das. Wer täglich diesen Übungen etwas Zeit widmet, erreicht eine sich immer weiter vertiefende Selbsterkenntnis und Genügsamkeit.

Gebete, Meditation, Singen, Yoga Asana, Sense Withdrawal (Pratyahara), Tai Chi, Aufzeichnungen — es gibt unendlich viele, verschiedene spirituelle Übungen. Ich empfehle das Isha System, das ich selbst für meine eigene, persönliche Reise genutzt habe. Die einzelnen Lehrsätze des Isha Systems eignen sich hervorragend dazu, Sie hinter die oberflächliche Ebene des Geistes zu leiten. Das Isha System und seine Lehrsätze habe ich ausführlich in meinem Buch "Why Walk When You Can Fly?" ("Warum laufen Sie, wenn Sie fliegen können?") beschrieben. Eine kurze Einführung in diese Lehrsätze finden Sie im Anhang 1 in diesem Buch. Wenn Sie die Lehrsätze trainieren, während Sie dieses Buch lesen, werden Sie dessen Weisheiten wirkungsvoller in sich aufnehmen können.

Freuen Sie sich auf die Reise!

Stellen Sie sich vor, dass Sie am Fuße des Aconcagua stehen, dem höchsten Berg der Anden. Aconcagua bedeutet in der Eingeborenensprache Quechua “Wächter aus Stein”, und der Berg steht als wundervolles Beispiel dafür, die Ängste des Verstandes zu überwinden. Um die Spitze des Berges zu erreichen, müssen Sie sich über Ihre Ängste erheben und Ihren Fokus auf Freude und Wertschätzung legen. Danach werden Sie in der Lage sein, die Welt aus einem transzendenten Blickwinkel zu betrachten und überschwänglich die Schönheit feiern können, die vor Ihnen ausgebreitet ist.

Doch um den Gipfel zu erreichen, müssen Sie auf Ihrer Reise einen Schritt nach dem anderen setzen. Wenn Sie davon besessen sind, den Gipfel zu erreichen, werden Sie die Blumen zu Ihren Füßen nicht bemerken. Entweder Sie springen über die Gänseblümchen und Ziegenherden, die am Hang weiden (denken Sie an Julie Andrews in dem Musical "The Sound of Music"), oder Sie trotten ernst zu Ihrem künftigen Ziel, ohne die Schönheit um Sie herum zu bemerken. Aber jeder Schritt gehört zu Ihrer Reise: die Liebe, die Freude, die Fülle, die wir im Hier und Jetzt erleben.

Wenn Sie Ihre Reise durch dieses Buch aufnehmen — was einer Reise durch den Rest Ihres Lebens gleichkommt — achten Sie die ganze Zeit auf die Freude um Sie herum! Dann werden Sie das Gefühl haben, Sie hätten Ihr Ziel bereits erreicht.

Teil I
Illusionen zerstören


Nun, nachdem wir die richtige, von Offenheit und Aufnahmefähigkeit geprägte Einstellung angenommen haben, sind wir bereit, mit der Zerstörung der Illusionen zu beginnen, die uns davon abhalten, zu erwachen.

Zerstörung. Das klingt wie etwas Schlechtes, aber in Wahrheit kommt Weisheit von Zerstörung. Leere entsteht, wenn wir alles Geschwätz vernichten — die Ideen, die Meinungen, die Urteile und Pläne, die um den vordersten Platz unserer Aufmerksamkeit kämpfen. Dieses gleichmäßige Zufallsrauschen, dieses statische Summen ist genau das, was uns von unserer wahren Natur, von der Herrlichkeit und Schönheit des Selbsts ablenkt und blendet. Das Staunen kommt erst, wenn wir in uns selbst ruhen. Sein — einfach nur sein, ohne irgendetwas anderes — so entsteht Zufriedenheit. In dieser Leere entdecken wir das schwer Fassbare und erreichen alles, wofür wir jemals gekämpft, was wir angesteuert, beklagt oder in dem Bemühen getan haben, es zu schaffen, jemand zu sein, aufzusteigen. Es war die ganze Zeit da und hat darauf gewartet, dass wir uns verzweifelt ergeben und endlich aufhören, außerhalb von uns nach Vollendung zu suchen.

Sobald wird diesen inneren Zustand finden, durchdringt die Freude des Bewusstseins von Liebe jeden Augenblick, jede unserer Handlungen. Wir werden Künstler, Schöpfer, wobei wir der Welt unseren eigenen, einzigartigen Ausdruck geben. Wir versuchen nicht, etwas zu bekommen; unser Fokus liegt nicht darauf, wie wir davon profitieren können. Wir sind Gebende, wobei wir dem Ganzen unsere eigene Note geben. Indem wir unser Selbst teilen, fangen wir an, Freude und Erfüllung zu finden.

In diesem Abschnitt werden wir lernen, aus unserer Opferrolle herauszukommen und uns in Schöpfer zu verwandeln, indem wir die Illusionen zerstören, die uns die Sicht auf unser Selbst und die Welt vernebeln. Wir entdecken, wie sehr uns die Bequemlichkeit einschränkt, zerstreuen unsere falsche Vorstellung von Mangel, überwinden Passivität und Diskriminierung, durchschauen einen scheinbaren Abstand, bewegen uns außerhalb eigener Urteile, verstehen, wie sehr Kontrolle die Natur erdrückt und beginnen, uns selbst von unserer eigenen Unterdrückung zu befreien.

 

Kapitel 1
Illusion Nr. 1: Ich bin ein Opfer

Glaube: Die Dinge, die mir passieren, stellen mich noch nicht einmal zufrieden Wirklichkeit: Ich bin ein unendlich allmächtiger Schöpfer

Die Umstände, die jedes einzelne unserer Leben geprägt haben, sind so einzigartig und individuell wie unsere Persönlichkeiten - kein Leben gleicht dem anderen. Nur unsere Fähigkeit, als Individuum zu wachsen, uns in mitfühlendere, liebendere und bewusstere Menschen zu entwickeln, liegt nicht an dem, was uns passiert ist, sondern in unserer Haltung zu diesen Situationen. Wenn es einmal hart auf hart kommt, geben wir dann auf oder geben wir Gas? Wehren wir uns oder nehmen wir die Situation in Liebe an, um daran zu wachsen?

Letztendlich gibt es nur zwei Einstellungen, die wir im Leben einnehmen können: die Haltung eines Opfers oder die eines Schöpfers.

Ein Opfer kann die Schönheit, Fülle oder innere Vollkommenheit eines jeden Augenblicks nicht sehen, denn es hat eine bestimmte Vorstellung davon, wie die Dinge sein sollten, eine Vorstellung, die zwangsläufig zerstört wurde, eine Vorstellung, die im Widerspruch mit dem ist, was ist. Dieses Gefühl der Nichtübereinstimmung schürt Ärger — Ärger auf das Leben, auf Gott — aber es äußert sich im Opfer als eine passive, depressive Schwere, Trägheit und scheinbarer Gleichgültigkeit, wirkt aber eher wie Traurigkeit als Wut. Letztlich repräsentiert es Selbsthass und Gewalt gegen sich selbst. Es ist die ultimative Ablehnung von allem, was ist: Gewalt gegen das Leben.

Die einzige Möglichkeit, dieses Opferrollen-Muster zu durchbrechen, ist die, die Rolle des Schöpfers einzunehmen. Ein Schöpfer lobt seine Schöpfung; ein Opfer kritisiert sie. Ein Schöpfer lebt in Wertschätzung, ein Opfer beschwert sich und übernimmt keine Verantwortung. Das sind zwei völlige Gegensätze. Der Schöpfer nimmt begeistert an, was immer sich ihm in den Weg stellt. Er erwidert alles mit einem "Ja", was ihm ermöglicht, ein Leben in Fülle zu leben. Das Opfer andererseits ist nachtragend und ablehnend. Weil es so starre Vorstellungen davon hat, wie die Dinge aussehen sollten, kann es die Schönheit und Perfektion nicht sehen, die dem Leben innewohnt. Opfer sind eingehüllt in einen Mantel aus brodelnder Passivität, was äußerster Wut entspricht: Das ist die Ablehnung der Existenz, die Aberkennung dessen, was ist.

Ich bin Verantwortlich.

Wann immer ich mein Leben verneine und eine bessere Vorstellung von dem habe, was sein sollte, lehne ich das Leben ab. Weil ich das Spiel nicht beherrsche, will ich nicht mitspielen. Ich verstehe nichts, daher erkenne ich nichts an. So klingt das zwanghafte Extrem eines schrecklichen Geistes; seine Komplikationen saugen alle Freude aus dem Leben. Das Bewusstsein aber lebt in Verbindung mit dem Herzen. Wenn Sie aus dem Herzen heraus leben, gibt es keine Fragen. Sobald Sie nicht mehr eingeschränkt sind, verschwindet das verzweifelte Bedürfnis, alles zu verstehen und sie sind verwoben mit der fruchtbaren Freude des reinen Seins. Wenn es die Liebe gefunden hat, braucht das Herz nichts anderes mehr.

Wie kann ich mich nun von einem Opfer in einen Schöpfer verwandeln? Indem ich mich auf das Bewusstsein von Liebe konzentriere, auf die stillen Tiefen, die in uns allen liegen, bis wir zum Geist ohne Gedanken werden. Warum? Es gibt kein Warum. Es ist einfach so. Sobald Sie bemerken, dass Sie sich gegen etwas sträuben, das ist — und denken, es könne in diesem Moment etwas Besseres geben oder etwas sei ungerecht — belassen Sie es dabei. Erinnern Sie sich daran, dass Sie zu Gott werden, sobald Sie fließen und sich ihm überlassen. Wenn Sie kämpfen, sind Sie nichts weiter als ein aufgebrachtes Kind, das keine Verantwortung übernehmen will. Nichts könnte in diesem Moment besser sein, nichts ist ungerecht, denn Gott ist alles; Sie sind Gott in allem; Gott ist Freude; und das alles ist Ihre Schöpfung.

Befreien Sie sich von Ihrer Opferrolle

Bitte verstehen Sie mich richtig, ich schlage Ihnen nicht vor, dass Sie sich intellektuell davon überzeugen, dass Sie kein Opfer sind. Im Gegenteil, wenn Sie sich in jedem Bereich Ihres Lebens wie ein Opfer vorkommen, dann erlauben Sie sich, das auch zu spüren. Nehmen Sie Ihr inneres Opfer an. Lieben Sie das Opfer, das in Ihnen steckt. Sie werden es nicht los, indem Sie es ablehnen oder verurteilen. Spüren Sie, welche Gefühle Ihre Opferrolle in Ihnen weckt: Trauer, Wut, Verbitterung. Schreien Sie in ein Kissen. Weinen Sie. Schlagen Sie auf eine Matratze ein. Machen Sie, was auch immer in Ihnen hochkommt. Nehmen Sie das Opfer, das in Ihnen steckt, in den Arm und schon bald werden sie es durchschauen. Sobald Sie alle angesammelten Gefühle freigesetzt haben, wird Sie Ihre Opferhaltung nicht mehr belasten und bald verschwinden.

Befreien Sie sich von Schuld

Ein Schöpfer zu werden bedeutet letztendlich, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Das Opfer hält Verantwortung für etwas Unbequemes, eine lästige Pflicht. Es ist auch viel einfacher, jemand anderem die Schuld für die eigene Unzufriedenheit zuzuweisen. Aber in Wirklichkeit ist das gar nicht einfacher: Es nimmt Ihnen die Entscheidung, das Leiden zu beenden, einfach aus der Hand. Sie sind so lange der Sklave Ihrer Umgebung, bis Sie die Verantwortung für Ihr eigenes Glück in die Hand nehmen. Erst wenn Sie das tun, werden Sie wahre Freiheit finden.

Im Allgemeinen denken wir, Freiheit bedeutete, dass wir tun und lassen können, was wir wollen. Aber diese Definition von Freiheit übersieht die Tatsache, dass die Person, die uns am meisten kontrolliert und beurteilt, wir selbst sind. Wahre Freiheit kann einem von einer anderen Person weder garantiert noch genommen werden: Nur wir selbst haben diese Macht über uns.

Freiheit bedeutet, sich selbst zu akzeptieren. Sie erlaubt uns, wir selbst zu sein. Wir haben dann nicht mehr das verzweifelte Bedürfnis nach Anerkennung, das uns sonst dazu bringt, unbequeme gesellschaftliche Normen zu erfüllen, nur um dazu zu gehören. Solange wir uns nach Anerkennung von anderen sehnen, wird sie nie ausreichen, und zwar einfach deshalb nicht, weil wir uns selbst nicht anerkennen. Solange wir uns nicht selbst anerkennen, versuchen wir, andere dazu zu bringen. Aber der Versuch, Eigenliebe durch Anerkennung von außen zu ersetzen, ist, wie wenn Sie den Fernseher laut stellen, um das Weinen eines Babys zu übertönen — eine Ablenkung, die die Situation nicht verbessert.

Wahre Freiheit ist Freisein von der Opferrolle. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen für die Person, die Sie sind, sie freudig anzunehmen und Ihrer inneren Stimme zu vertrauen.

Bitte bedenken Sie: Ich möchte nicht, dass Sie diese Verhaltensweisen übernehmen, wenn Ihnen nicht danach ist. Verleugnen Sie Ihre eigene Wahrnehmung nicht, nur um sich einer intellektuellen Idee davon anzupassen, was “richtiges Verhalten” wäre. Erweitern Sie stattdessen Ihr Bewusstsein. Sie werden sich dann die Handlungen eines Schöpfers auf ganz natürliche Weise aneignen.

Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Entscheidungen

Verantwortlich sein bedeutet letztlich, die Verantwortung für uns zu übernehmen und für die Entscheidungen, die wir in jedem Augenblick treffen.

Wir haben nicht wirklich eine Ahnung davon, wie mächtig wir tatsächlich sind. Wir neigen dazu, uns als kleine Einzelpersonen in einer riesigen Welt zu betrachten, die ihr Bestes geben, um die Wogen zu glätten, die zwischen uns und unseren Wünschen stehen. Doch es gibt eine Wahrheit, die diese Einstellung ändern, das Gefühl, ein Opfer zu sein, vernichten und wahre Freiheit bringen kann:

Das, worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit richten, wächst.

Unser Fokus erschafft unsere Realität. Wenn wir nur darauf achten, was in unserem Leben und in der Welt schief läuft, was sehen wir dann? Das, was schief läuft. Wenn wir aber uns auf die Dinge konzentrieren, die wir lieben, dann inspirieren uns diese Dinge und erfüllen uns mit Freude. Wir fangen an, die Schönheit zu sehen, für die wir so lange blind waren. Sie können die Erfahrungen Ihres Lebens in einem Augenblick verändern, nur indem Sie auf Ihr Innerstes achten. Lenken Sie einfach Ihre Aufmerksamkeit tief in sich selbst, anstatt sich von den Sorgen und Dramen der Welt gefangen nehmen zu lassen. So können Sie lebenslange Muster von Unzufriedenheit und Sorge durchbrechen.

Wenn es denn aber so einfach wäre, warum machen wir es dann nicht? Ich weiß warum: Weil wir es nicht wollen. Wir wollen gar nicht glücklich sein — wir ziehen es vor, für das zu kämpfen, was unserer Meinung nach sein sollte. Wir wollen uns nicht hingeben: Wir wollen gewinnen. Wir wollen die Realität nicht freudig anerkennen: Wir wollen den Ideen davon hinterherjagen, wie Dinge zu sein haben, anstatt sie so zu akzeptieren, wie sie sind. Warum? Weil wir überzeugt davon sind, dass wir am besten wissen, wie unser Leben aussehen sollte.

Kinder machen das nicht. Sie nehmen ungefragt an, was sie haben. Als ich noch an der kolumbianischen Küste lebte, haben die dort ansässigen Jungs barfuß mit Kokosnüssen Fußball gespielt. Sie bliesen nicht Trübsal und dachten, wenn ich nur ein paar Turnschuhe von Nike hätte! Dann könnte ich viel besser spielen. Wenn wir nur einen richtigen Ball hätten statt dieser Kokosnuss. Sie dachten nicht so. Sie hatten auch so ihren Spaß und freuten sich an dem, was sie hatten.

Ich leugne nicht, dass es wichtig ist, an einer besseren Welt zu arbeiten. Ich schätze jede Aktion, die dabei hilft, die Menschheit zu verbinden und die Lebensqualität auf diesem Planeten zu verbessern. Aber wenn wir nur darauf achten, was schlecht läuft, selbst wenn wir den Vorsatz haben, es besser zu machen, verewigen wir die Unzufriedenheit und fehlende Übereinstimmung mit dem, was ist. Lassen Sie uns im Blick behalten, was wir in dieser wundervollen, unglaublichen Welt, in der wir leben, erreicht haben und achten auf die leidenschaftlichen, begeisterte Menschen, die täglich ihr Bestes für die Menschheit geben.

Konzentrieren wir uns darauf, was wir geben können, und welche Wege uns zu einem freudvolleren, erfüllendem Leben führen können. Konzentrieren wir uns darauf, stets im Hier und Jetzt zu leben, uns selbst zu kennen, uns zu akzeptieren, uns freudig anzunehmen. Dann werden wir diese Liebe auf ganz natürliche Weise mit denen teilen, die um uns sind.

Auf was konzentrieren Sie sich im Moment? Auf die Enttäuschungen der Vergangenheit oder die Sorgen über die Zukunft? Warum versuchen Sie nicht, nur mal eben für heute, sich darauf zu konzentrieren, jeden einzelnen Moment zu genießen und in jeder aufkommenden Situation das Beste zu geben?

Entdecken Sie die Kraft der Konzentration, und übernehmen Sie dabei die Verantwortung für Ihr eigenes Glück.