Right in your heart

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Right in your heart
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel 1 – 9x19 mm Luger

Kapitel 2 – Abflug

Kapitel 3 – Theo

Kapitel 4 – Der Gockel

Kapitel 5 – Ein heißes Fahrgestell zum Abendessen

Kapitel 6 – Sexfrust und Morgenspaziergang

Kapitel 7 – Zum Frühstück Kopfzerbrechen

Kapitel 8 – Seelenstriptease

Kapitel 9 – Ebbe und Flut der Gefühle

Kapitel 10 – Pop-Culture-Reference – oder: Was ist Romantik?

Kapitel 11 – Ein Erwachen wie im Traum

Kapitel 12 – Rambo II

Kapitel 13 – Abschied

Kapitel 14 – Sonderauftrag

Kapitel 15 – Sehnsucht

Kapitel 16 – Expendables

Kapitel 17 – Takeoff

Kapitel 18 – Dunkelheit

Kapitel 19 – Palmyra

Kapitel 20 – Allein ein Traum

Kapitel 21 – Von Bangen und Hoffen

Kapitel 22 – Traum und Wirklichkeit

Kapitel 23 – Licht und Finsternis

Kapitel 24 – Der erste Kuss

Kapitel 25 – Eine Therapie für zwei

Kapitel 26 – Ein neuer Abschied

Kapitel 27 – Ein Chef zum Verlieben

Kapitel 28 – Von sich öffnenden und schließenden Türen

Kapitel 29 – Bitchface

Kapitel 30 – Ein wenig durch den Wind

Kapitel 31 – Ey Mann, ich verkauf mein Auto nicht!

Kapitel 32 – Rote Rosen und blaue Wunder

Kapitel 33 – Panikattacken und andere Süßigkeiten

Kapitel 34 – Zu schön, um wahr zu sein

Kapitel 35 – Die Frage

Kapitel 36 – Kein sanfter Tod

Kapitel 37 – Bis ans Ende aller Tage?

Kapitel 38 – Hass und Liebe

Epilog

Anhang/Danksagungen

Right in your heart – Liebe kennt keine Gnade

Text: © by Isabella Kniest, 9184 St. Jakob im Rosental, Österreich

Cover: © Background by Covervault.com, Design by Isabella Kniest

Verwendete Pinselvorgaben, Grafiken: © by http://hawksmont.com, © by www.obsidiandawn.com

Verwendete Schriftarten: Armalite Riffle, Adobe Caslon Pro, Special Elite © by http://www.apache.org, Marvelous Sans Standard,

E-Mail: swevennovel@gmail.com

Website: https://swevennovel.jimdofree.com

Erstveröffentlichung des Textes als E-Book (ASIN: B01IAMRIT0): 11. Juli 2016 unter dem Titel And now I see – Alles, was ich brauche, bist du

1. Auflage des Taschenbuchs (ISBN-13: 978-1982940058, ASIN: 1982940050): 04. Dezember 2018 (vollständige Überarbeitung des Textes)

1. Auflage des Hardcovers (ISBN-13: 979-8480302639, ASIN: B09MC1FFX4): 27. November 2021 (geringfügige Korrekturen, Buchsatz, Infotext, Cover)

2. Auflage des Taschenbuchs (ISBN-13: 979-8491186723, ASIN: B09MBGJ6WJ: 27. November 2021

Weitere Korrekturen des Covers/Textes: 14. April 2020, 26. Juni 2021, 06. Januar 2022

Nun noch das übliche rechtliche Geplänkel:

Alle in diesem Roman vorkommenden Personen, Ereignisse und Handlungen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen oder Ereignissen sind rein zufällig. Eventuell erwähnte Markennamen sind Eigentum ihrer jeweiligen Inhaber und wurden rein zu schriftstellerischen Zwecken benutzt.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Anhang und den Danksagungen am Ende des Buches.

Ein paar wichtige Worte in eigener Sache!

Diejenigen, die einen meiner Romane gelesen haben, wissen, dass ich diesen Teil des Buches gern als eine Art Ablassventil benutze. Heute allerdings muss ich etwas gänzlich anderes loswerden.

Für jedes Buch recherchiere ich sehr viel im Internet. Während einer dieser Recherchen war ich über einen mich schockierenden Artikel gestoßen. Darin ging es um Männer, die vor Selbstzweifel, Panik und Unsicherheit Viagra einnehmen, sobald sie mit einer äußerst attraktiven Frau (sprich »Anwärterin zur große Liebe«) Sex haben wollen. Erst dachte ich, es ginge womöglich um etwas betagtere Männer … aber weit gefehlt! Die besagten Personen befinden sich in meinem Alter, also zwischen dreißig und vierzig Jahren.

Da begannen meine Neuronen zu feuern.

Weshalb muss sich ein gesunder, im besten Alter befindlicher Mann ein Potenzmittel einwerfen, das: 1. gar nicht mal so ungefährlich ist, und 2. nie wirkt, wie man es gerne hätte?

Aber die wichtigste Frage lautet: Weswegen machen sich Männer einen derartigen Druck?

Sex ist etwas Wunderschönes, das man einzig mit jemandem machen sollte, dem man vertraut. One-Night-Stands hin und her – wahrhaftig befriedigender Sex ist und bleibt ausnahmslos mit einem fixen Partner. (Damit will ich jedoch nicht andeuten, dass Sexbeziehungen/Affären/One-Night-Stands/flüchtiges Kennenlernen per se schlecht sind. Nur am Rande erwähnt.)

Warum also benötigt ein junger, gesunder Mann Viagra? Wenn die Sympathie passt und Vertrauen und Akzeptanz vorherrschen, wozu diese Zweifel? Liebe Männer – sollte es denn welche unter meiner kleinen Leserschaft geben –, lasst euch nicht unter Druck setzen! Wenn eine Frau tatsächlich meint, ihr seid Schlappschwänze, weil ihr keinen hochbekommt, ist eine solche Drecksfotze es erst gar nicht wert, geliebt beziehungsweise beachtet zu werden. Ein Körper ist keine Maschine. Dass ein Mann immer kann, ist der größte Blödsinn, den die Gesellschaft im Umlauf gebracht hat. Genauso die Annahme, eine Frau brauche Stunden, bis sie erregt sei. Wenn ihr euch auf eure Partnerin einlasst, ihr sie liebt und sie euch liebt, müsst ihr keine zwei Stunden herumfummeln. Ein nettes Wort, eine zarte Berührung, mehr braucht es nicht – außer sie steht auf BDSM oder wie dieser ganze Schrott heißen mag.

Die nächsten Zeilen gelten Frauen und Männern gleichermaßen: Versagensängste sind irrelevant. Ein liebender, verständnisvoller, einfühlsamer Partner wird sich niemals über ein »Missgeschick« lustig machen – ob es nun ein nicht erigierter Penis oder eine nicht feucht werdende Vagina ist. Manchmal will es eben nicht, selbst wenn man noch so geil ist. Da muss die Schuld nicht sofort beim Partner gesucht werden. Stress, Krankheiten, Angst können Gründe sein, weshalb es nicht klappen will. Insbesondere psychischer Druck (ich muss hart werden, sonst bin ich ein Versager … die Frau muss während der Penetration kommen, sonst bin ich ein Versager … ich als Frau muss kommen, sonst bin ich frigide) raubt einer grundsätzlich erregenden Stimmung sämtlichen Zauber.

Vergesst niemals: Sex ist kein Leistungssport. Ein Orgasmus ist zwar schön, sollte jedoch niemals an oberste Stelle gestellt oder erzwungen werden.

Was sagt es auch aus, wenn es beim Sex ausschließlich um einen Höhepunkt geht?

Sex stellt den intimsten Ausdruck von Zuneigung dar. Da soll die Liebe im Vordergrund stehen, kein Orgasmus-Wettk(r)ampf.

Ein jeder Mensch, der seinen Körper gut genug kennt, kann sich einen Höhepunkt selbst besorgen. Gefühle der Geborgenheit und Einigkeit dagegen entstehen ausschließlich durch den Austausch von Zärtlichkeiten. Exakt darum geht es in einem Liebesspiel. Erst diese Empfindungen machen Sex zu dieser tollen Sache, von der alle Welt schwärmt. Wenn ihr das im Hinterkopf behaltet, kann Sex erst gar nicht enttäuschend sein.

Und noch ein wichtiger Punkt, dem anscheinend nach wie vor zu wenig Beachtung geschenkt wird: Sprecht offen über eure Wünsche und Vorlieben! Wenn euer Partner euch nicht auf die Weise anfasst, wie ihr es gerne haben wollt, macht den Mund auf! Dazu gehört ebenfalls die Aufrichtigkeit, zu sagen, wenn man nicht erregt ist. Das gilt besonders den Frauen – keinen Orgasmus vorspielen! Niemals! Ernsthaft. Das ist das Bescheuertste, was eine Frau tun kann und stellt, meiner Meinung nach, einen ähnlichen Verrat dar wie ein Seitensprung.

Das wäre es mal von dieser Stelle.

Um Missverständnissen vorzubeugen, nachfolgend einige wichtige Informationen für jeden potentiellen Leser/Käufer:

Erstens.

Ich bin Selfpublisher. Korrektorat, Lektorat, Coverdesign, Buchsatz, E-Book-Gestaltung, Kapitelverzierungen – alle diese Arbeiten werden ausschließlich von mir selbst durchgeführt. Für ein fehlerfreies Buch kann ich somit nicht garantieren. Dafür jedoch einer jeden Seite, einem jeden Kapitel, einem jeden niedergetippten Wort, einer jeden Szene und Aussage meine gesamte Aufmerksamkeit und Liebe gewidmet zu haben. Jeder Satz beinhaltet mein Herzblut, meine Gefühle, meine Lebensauffassung – ein Stück meiner selbst. Wenn ich ein Buch zur Veröffentlichung freigebe, präsentiert es meinen aktuellen Wissensstand. Aus diesem profanen Grund überarbeite ich meine Bücher in zeitlich zwar längeren dennoch regelmäßigen Abständen. Werde ich mir hingegen über Rechtschreib-, Kommasetzungs- oder Grammatikfehler bewusst, korrigiere ich diese stets sofort in all meinen Manuskripten und aktualisiere sie auf allen käuflichen Plattformen. Sollte Ihnen, lieber Leser, eine solche Vorgehensweise zu amateurhaft oder zu billig anmuten, bitte ich Sie, mein Buch nicht zu erstehen. Falls Sie sich nun unsicher sind oder die Vermutung in Ihnen erwächst, ich könnte Schund verkaufen, bitte ich Sie, zuerst die Leseprobe zu lesen und sich dann zu entscheiden. Ist Ihnen meine Fehlerquote zu hoch, werde ich Ihnen nicht böse sein, wenn Sie mein Werk nicht in den Warenkorb legen.

 

Schreiben ist mein Hobby. Weder strebe ich Reichtum noch Berühmtheit an. Menschen zu bereichern, ihnen den intellektuellen und seelischen Horizont zu erweitern und eine andere Sichtweise zu offenbaren – das ist mein einziges Bestreben. Deshalb bin ich finanziell außerstande, ein Lektorat und Korrektorat oder Coverdesign auszulagern. Besäße ich die Möglichkeiten, würde ich keine Sekunde zögern und meine Werke einem Experten übergeben.

Zweitens.

Trotz mehrerer Rechtschreibreformen verwende ich die alte Schreibweise der unterbrochenen direkten Rede.

Ein Beispiel: Nach der neuen Richtlinie müsste ich schreiben »Man wird nicht«, sagte sie und schloss die Tür ab, »als Misanthrop geboren – man wird dazu gemacht.«

Ich hingegen schreibe »Man wird nicht«, sagte sie und schloss die Tür ab. »Als Misanthrop geboren – man wird dazu gemacht.«

Wie man sieht, ist mir die korrekte Schreibweise bestens bekannt. Ich entschied mich jedoch bewusst dafür, diese Regel aus persönlichen und ästhetischen Gründen zu brechen.

Drittens.

Da ich Österreicher bin, schleichen sich zwangsläufig viele österreichische Begriffe in meine Texte ein. Begriffe, die von deutschen Landsleuten unwissentlich als Fehler angesehen werden können.

Ein Beispiel: In unseren Breitengraden spricht man nicht von Kasse, sondern von Kassa. Dies ist kein Tippfehler und hat auch nichts mit einer Rechtschreibschwäche oder läppischen Korrektur meinerseits zu tun.

Viertens:

Die unscheinbaren Wörter »welche«, »welcher«, »welches« gelten in der schriftstellerischen Zunft als schlechter Stil.

Ein Beispiel: Sie betrat den Secondhandladen, welcher sich neben der stark befahrenen Hauptstraße befand.

Erfahrene Lektoren und Autoren werden nun schreien, wüten, sich in Wänden verbeißen oder höhnisch lachen. Denn diese Benutzung des Wörtchens »welcher« stellt das Todesurteil schlechthin dar und ist ein Zeichen dafür, den Text eines armseligen Amateurs/Pseudoschriftstellers vor sich liegen zu haben. Dennoch werde ich diesen literarischen Toilettengriff immer wieder wagen. Warum? Weil er einen Teil meines persönlichen Stils darstellt. Weder benutze ich diese Pronomen als erzwungenes Synonym für »die, der, das«, noch möchte ich damit intelligent oder belesen anmuten. Sie sind schlicht eine Farbnuance, um das Bild detaillierter darzustellen. Ein Bild von sensiblen oder sich altmodisch benehmenden Protagonisten. Ein Bild von Respekt und Ehrerbietung vergessener Werte.

Fünftens:

Abgesehen von wenigen Ausnahmen verfasse ich manchmal längere, manchmal kürzere Vorwörter, die sich nahtlos an das Impressum anschließen. Stets behandeln diese Texte ein oder mehrere in der Geschichte erwähnte Themen. Gewisse Passagen enthalten meine persönliche Erfahrung/Haltung/Meinung/Ausbildung/Lebensauffassung, gewisse Passagen enthalten einen an die Gesellschaft gerichteten Appell. Falls der geneigte Leser sich dadurch persönlich angegriffen oder beleidigt fühlt, kann ich nur sagen, dass mich das nicht im Geringsten kümmert. Texte und Geschichten verfasse ich nicht, um Leser zu beleidigen, sondern um nachdenklich zu stimmen. Wer sich daran stört, soll mein Buch in Gottes Christi willen nicht weiterlesen oder eben erst gar nicht kaufen.

Abschließend danke ich jedem Leser, der diese Information durchgelesen hat. Und ich danke jeden, der sich nicht beleidigt fühlt und entscheidet, erst nach der Leseprobe sein endgültiges Urteil zu fällen.

Für denjenigen, der mein Licht sehen wird

Für all diejenigen, die stolz genug sind, nicht jedem Trend hinterherjagen zu müssen; genügend Demut in sich tragen, um sich selbst nicht gar so wichtig zu nehmen; ausreichend Vernunft besitzen, um die Realität mit allen Licht- und Schattenseiten zu erkennen; die nötige Objektivität aufbringen, um die Gesellschaft im Allgemeinen und ihr Gegenüber im Speziellen korrekt einzuschätzen. Aber vor allem die erforderliche Weisheit und Stärke in sich vereinen, um zwischen Wesentlichkeit und Belanglosigkeit zu unterscheiden und Mut, Ehrlichkeit, Einfühlungsvermögen und Gerechtigkeit gedeihen zu lassen.


Er hielt meine Hand – ein strahlendes Lächeln lag auf seinen Lippen. Der Wind wehte mir die Haare ins Gesicht. Beinahe konnte ich die warme Meerluft fühlen, solchermaßen erinnerte es mich an unseren Urlaub. An unser erstes Zusammentreffen. Wie viel hatte sich verändert. Wie viel würde sich noch ändern? Zum Guten? Zum Schlechten? Ich suchte seine Augen. Verspielt funkelte das Goldbraun in der spätherbstlichen, allmählich von bedrohlich wirkenden Regenwolken verdeckenden Nachmittagssonne. Verspielt wie einst – frei und unbekümmert. Und doch zeigte es mir etwas Unbekanntes. Etwas gänzlich Neues. Eine Tiefe, eine Erkenntnis, welche sich mir damals, im Schein der aufgehenden Sonne, nicht offenbart hatte.

Dieser Augenblick bewies mir abermals, wie richtig meine Entscheidung gewesen war. Gleichgültig wie viel sich noch ändern möge, ich würde an seiner Seite bleiben. Ich hatte es ihm versprochen. Und noch nie war es mir so leicht gefallen, ein Versprechen einzuhalten, wie dasjenige, welches ich ihm gegeben hatte – im Auge des Terrors, im Schatten der Angst.

Sein Lächeln verwandelte sich in ein schmutziges Grinsen. »Lust auf einen kleinen Kampf?«

Glucksend ließ ich den Blick über den leeren Strand schweifen. »Vergiss es. Der Wind ist mir definitiv zu kalt.«

Er trat hinter mich, schlang die Arme um meinen Oberkörper und raunte mir ins Ohr. »Aber hier ist niemand außer uns. Und sollten unerwartet Leute auftauchen – dort hinten im hohen Gras würde uns niemand vermuten.«

Augenschließend und völlige Sicherheit empfindend lehnte ich mich an seine gestählte Brust.

»Du kannst mich nicht überreden.«

»Der Sand?«, ahnte er.

»Der Sand.«

»Damals hat er dich auch nicht gestört.«

»Wer weiß … Womöglich hat er mich gestört, aber ich habe dir nichts gesagt.«

Ein tiefes Kichern ließ mich erschauern.

»Ist dir kalt, oder passiert das meinetwegen?«, kam es mit der alten seit den Sommermonaten kontinuierlich zunehmenden Schlagfertigkeit zurück.

»Sowohl, als auch.« Meine Stimme war ein einziges Flüstern.

Wie schön es war, endlich wieder unbeschwert herumzublödeln. In der Vergangenheit waren diese Zeiten viel zu kurz geraten. Lediglich kleine Lichtblicke hatten sie dargestellt, ehe über uns eine neue Katastrophe hereingebrochen war.

»Dann gehen wir in unser Hotel zurück?«, holte er mich aus den Gedanken.

»Und was machen wir da?«

»Es so lange treiben, bis wir unsere Augen nicht mehr aufhalten können.«

Eine schaurig-schöne Vorstellung.

»Wie damals?«

Er küsste mir den Nacken. »Exakt. Wie der Morgen danach … Darf ich dich wieder von hinten nehmen?«

»Klar, sofern du es auf die Art machst wie an jenem Morgen, habe ich nicht die geringsten Einwände.«

»Dann fangen wir mit einer heißen Dusche an, gehen darauf ins Bett über und zum Nachtisch können wir es ja einmal im Stehen machen … an der Minibar … Das Licht dort bringt deine Muskeln unglaublich schön zur Geltung.«

Dieser Verrückte!

»Du bist unmöglich«, säuselte ich und betrachtete die stürmische Ostsee.

»Nein, ich bin lediglich gut … und du stehst drauf.«

Ich drehte mich zu ihm um und fasste nach seiner Hand. »Gut, dann gehen wir, Sexgott.«

Ein außerordentliches Grinsen trat in Erscheinung. »Mach dich auf was gefasst. Morgen kommst du erst gar nicht mehr aus dem Bett.« Er beugte sich zu mir, legte die Lippen auf meine. »Womöglich bringe ich dich sogar so weit, dass du für den restlichen Urlaub nicht mehr vernünftig gehen kannst.«

Gleichermaßen schlagartig, wie er diese erotische Aussage ausgesprochen hatte, machte er einen heftigen Rückzieher – wie zu oft in den vergangenen Wochen geschehen. »Habe ich wohl nicht übertrieben? Du weißt, ich will dich damit in keiner Weise bedrängen.« Seine Miene spiegelte sich sekündlich vergrößernde Verzweiflung wider. »Du kennst mich ja – ich liebe es einfach, dir diese schmutzigen Sachen zuzuraunen.«

»Das weiß ich doch!« Kopfschüttelnd schenkte ich ihm ein sanftes Lächeln. »Ich habe dir gesagt, es ist Ordnung … Du bist nicht sie.« Für einen Moment der Erinnerung fachte diese verdammte fürchterliche Angst auf. Zum Glück verschwand sie ebenso schnell. »Außerdem musste ich nie das durchmachen, was du durchgemacht hast.«

»Ach, Kleine.« Behutsam umfasste er mein Gesicht, welches von meinen wehenden Haaren umspielt wurde. »Du sagst es mir andauernd … dennoch kommt es mir vor, es würde dir mehr ausmachen.«

Ich legte meine Hände auf seine.

Ja, es war schrecklich gewesen. Ja, ich hatte ein paar Wochen gebraucht … nun allerdings war dieses mich ständig begleitende beklemmende Gefühl verschwunden. Natürlich – Erinnerungen brachten mir diese Empfindungen zurück. Und doch konnte ich damit gut umgehen – genauso wie er es gelernt hatte, das Erlebte zu akzeptieren und mit seiner Vergangenheit abzuschließen.

»Mit deiner Liebe … mit deiner Zärtlichkeit hast du mir meine Ängste schneller genommen, als ich es selbst jemals für möglich gehalten habe.«

Diese von mir unendlich geliebte Unbeschwertheit begann seine kummervollen Züge aufzuhellen. »Wirklich? Es macht dir ernsthaft nichts mehr aus? Ich darf wirklich und ohne mir Sorgen zu machen, dir meine sexistischen Fantasien anvertrauen?«

Ich nickte. »Sprich so schmutzig, wie du willst … du weißt, wie sehr mir das einheizt.«

Damit entlockte ich ihm ein gigantisches Grinsen. »Na dann, auf ein Neues: Ich werde dich derart fertigmachen – du wirst den restlichen Urlaub nicht mehr aus den Federn kommen.« Er befeuchtete die Lippen – vermutlich vor sexueller Vorfreude, oder weil ihm etwas anderes Verruchtes eingefallen war. »Meinen Namen schreien … das war gestern, Kleine. Wenn ich dich dahin gebracht haben werde, wo ich dich haben will, wirst du erst gar nicht mehr schreien können.«

»Na, das hoffe ich«, entgegnete ich kichernd und mit flirrenden Schmetterlingen im Bauch. »Nichts anderes erwarte ich mir von dir.«

Als Antwort schlang er die muskulösen Arme um mich, presste mich an sich und schenkte mir einen leidenschaftlich wie zärtlichen Kuss, der mir selbst die winzigsten angedeuteten Sorgen der letzten Monate aus den Gedanken verbannte.

»Du weißt aber schon«, murmelte ich ihm in den Mund. »Was du mir hier androhst, kann ich mit dir genauso machen – und ich werde es machen.«

»O Scheiße, ja!« Er zog mich Richtung Hotel zurück. »Dann mach mich heute fertig. Mach mich so fertig, wie du willst …«

Unser Gelächter wehte mit dem an Kraft zunehmenden Wind hinaus aufs Meer, über die mit schneeweißen Schaumkronen bestückten Wellen, welche sich höher und höher auftürmten.

Und wie die Wellen anwuchsen, wuchsen in mir Hoffnung und Zuversicht für unsere Zukunft.

Nun begann ein neues Leben.

Ein Leben zu zweit. Ein Leben in Liebe.