Wer sich verliert, findet die Welt ...

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Ingrid Schmitz

Wer sich verliert, findet die Welt ...

aus Mondäne Morde

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Wer sich verliert, findet die Welt

Impressum

Wer sich verliert, findet die Welt

aus Mondäne Morde, Secolo Verlag, Hrsg. Monika Buttler und Sabine Reins

Eine Hommage an Erich Maria Remarque. Ein Teil des Erlöses geht an die Remarque-Stiftung zum Erhalt der Remarque-Villa Casa Monte Tabor im Tessin, die durch Spendengelder und Zuschüsse ein Literatur- und Kulturzentrum werden soll. Jede noch so kleine Spende ist daher sehr wichtig. Mehr Einzelheiten und Links dazu finden Sie auf der Website: www.krimischmitz.de

„Hören Sie auf damit! Sie werden Ihren Körper ruinieren.“

„Binn ruiniertt.“ Ich sprang vom Barhocker.

„Sie machen sich zum Affen. Merken Sie das nicht?“

„Nix merkich. Allso, werwill mehr? Grappaher und isch maches.“

„Prost, Marlene.“ Der Barkeeper vom Amici wischte die Pfütze von der Theke und knallte diesmal drei Grappagläser darauf.

Ich holte tief Luft, stürzte den Schnaps auf ex hinunter und schüttelte mich. „Okay. Einen habich noch: „Wer geggen Hallumimiumm minimall immmun isst … phhhh … besitzt Hallummimiumimmmunnitaettt … ähm Momment … Hallu …“

„So hören Sie doch auf damit. Sie haben genug getrunken. Wo wohnen Sie?“ Der Fremde ließ nicht locker. „Ich möchte Sie nach Hause bringen.“

„Nischt nötig. Ischhab kein Zuhausemehr.“

„Kommen Sie mit, Marlene. Sie können bei mir übernachten. Im Gästezimmer sind Sie ungestört.“

„Gips dort Grappa? Dann kommisch. Übrissens … Siesehnaus … sehnaus wie Remackkkkk.“

„Ich muss mich entschuldigen. Das von gestern Abend ist mir so peinlich“, sagte ich am anderen Morgen schleppend. Meine Augen brannten, der Kopf dröhnte, die Zunge war schwer und pelzig, wie eine tote Maus, ich fühlte meine Vierzigplus. „Meine Güte, was habe ich nur getan, kenne noch nicht einmal Ihren Namen.“

„Mark. Nennen Sie mich Mark. Gerne auch per Du, so wie gestern Abend.“

Ich nickte und sah mich in der riesigen Küche der Villa um. Mark schwamm anscheinend im Geld.

„Wohin darf ich dich nach dem Frühstück bringen lassen?“, fragte er. Seine Wohltäterrolle schien noch nicht beendet zu sein.

Ich schämte mich, es sagen zu müssen: „Das war gestern Abend kein Scherz, ich lebe wirklich auf der Straße. Oder in der Bar.“

„Und bevor du dich zu diesem Luxusleben entschlossen hast, wo hast du da gewohnt?“

„In Deutschland, aber dahin will ich nicht mehr zurück.“

„Du könntest für eine Weile hier wohnen, wenn du magst. Aber iss erst etwas. Vielleicht etwas Culatello oder Gravedlachs, frisch gepressten Orangensaft dazu?“

„Danke. Bei dir wohnen? Ich sagte doch, ich habe kein Geld.“

„Du kannst etwas dafür tun.“

„Waschen, putzen, kochen?“ Mir drehte sich der Magen um.

„Nein, nein, dafür ist genügend Personal vorhanden. Da ich die meiste Zeit unterwegs bin, brauche ich jemanden, der in der Villa lebt.“

„Aber ? wieso vertraust du mir?“

„Ich vertraue meiner Menschenkenntnis. Habe aber zwei Bedingungen: Alkoholexzesse und Männer sind in diesem Haus tabu.“

Alkohol und Männer, meine beiden Probleme. Es schüttelte mich. Ich weinte hemmungslos.

„Was ist passiert, was macht dich so fertig? Geht es um die Liebe?“, fragte er.

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